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Off Topic - Beamte und Zusatzgeld!
mexx - Mi 19.07.06 08:28
Titel: Beamte und Zusatzgeld!
Ich möchte ein Thema eröffnen, welches mir seit langer Zeit auf der Seele brennt.
Beamte und Zusatzgeld
Als Beamter bezieht man vom Bund folgende Bezüge.
- Trennungsgeld, wenn Wohnort und Arbeitsort voneinander entfernt liegt
- ein 13. Monatsgehalt
- Weihnachtsgeld
Ein Beispiel:
Ein Freund von mir studierte bei der BFA Dipl. Verwaltungswirt. Er erhilt während des Studiums
900,- Vergütung + 150,- Kindergeld + 240,- Trennungsgeld + 600,- Weihnachstgeld
und das ganze für 7h arbeit(mit Pause eingerechnet)
Von seinen Studienkollegen, die jetzt verbeamtet sind, erfuhr ich, dass die Herrschaften 1600,- Netto beziehen, Trennungsgeld, 13. Monatsgehalt und Weihnachtsgeld.
Dass ein studierter soviel Lohn bekommt, sehe ich noch ein, aber dass ein hoch verschuldeter Staat, seinen Angestellten derartig viel Kohle in der *popo* steckt, ist frech. Zumal die Jungs ja auch auf Demos gehen, wenn die mal statt 38h die Woche 40h arbeiten sollen.
Ich komme aus Gera. Die Stadt Gera hatte mal 5 Millionen Euro Schulden beim Bund gemacht, um die Beamten Weihnachtsgeld zu bezahlen.
In der freien Wirtschaft arbeiten manche über 40h die Woche, für weniger Geld. Die erhalten kein Trennungsgeld oder Weihnachtsgeld. Mich ärgert einfach, dass der Staat schreit, er hätte Finanzierungsprobleme und Haushaltslöcher, bezahlt aber den Beamten viele Bezüge. Das finde ich ungerecht!
jasocul - Mi 19.07.06 09:06
Nun bleib mal ganz ruhig.
Ganz so, wie du es schreibst, ist es ja nicht.
- Wenn ich mich rechte erinnere, dürfen Beamte nicht streiken. Wenn deine Kumpel das machen, dürften die ein Problem bekommen (können).
- Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommen sie, weil es vertraglich so festgelegt wurde, als die Finanzen noch nicht so schwierig waren. Neue Verträge können natürlich nicht anders sein, da sonst ja bei den Beamten mit zweierlei Maß gemessen würde.
- Trennungsgeld gibt es meines Wissens nur, wenn man nicht am Hauptwohnsitz wohnen kann wegen der Entfernung. Für den "Normalbürger" gibt es dafür auch bei der Einkommensteuererklärung eine Möglichkeit, dieses geltend zu machen.
Ich bin kein Beamter und bekomme trotzdem Weihnachts- und Urlaubsgeld. Allerdings muss ich jedesmal unterschreiben, dass das eine freiwillige Leistung des Arbeitgeber ist (auf die rechtlichen Auswirkungen gehe ich jetzt nicht ein).
Würde ich länger woanders arbeiten müssen, bekäme ich dafür auch eine Ausgleich. Der heißt dann nur nicht Trennungsgeld.
Ich hatte auch schon Jobs, bei denen ich weniger verdient habe, als die 1600 netto. Und das waren ganz sicher mehr als 40 Stunden pro Woche.
Und was findest du nun ungerecht? Soll der Staat seinen Bediensteten die vertraglich festgelegten Zahlungen kürzen, nur weil manche weniger verdienen?
Wenn ich besonders gut arbeite oder außergewöhnliches leiste, bekomme ich eine Sonderzahlung. Das gibt es bei Beamten nicht. Die bekommen eine Belobigung und können evtl. früher befördert werden.
Beamte stehen zu unserem Staat in einer besonderen Beziehung. Würden Beamte nicht anständig verdienen, wären Koruption und Bestechung viel schlimmer. Sie dürfen nicht streiken, können daher nicht gegen "Ungerechtigkeiten" vorgehen.
Wie du siehst, hat das alles Vor- und Nachteile. Und sooo ungerecht ist das nicht.
digi_c - Mi 19.07.06 09:38
Naja das Beamte sich kein Bein ausreißen und trotzdem gut Kohle machen ist ja nichts neues aber was will man machen? Eine Krähe hackt da der anderen ja kein Auge aus...
Andererseits sollte man nicht fordern, dass "die da gefälligst weniger bekommen" sondern eher, das "alle anderen genausoviel bekommen". Wenn ich mir überlege, wie Bauarbeiter bei dieser Hitze schuften für nen Appel und n Ei, dann wird mir ganz anders :(
mexx - Mi 19.07.06 09:57
Ihr habt beide Recht. Ich befinde mich nur gerade auf einen Kriegspfad. In unserer Firma wird zur Zeit in der Geschäftsleitung ein Spielt gespielt.
"Wie können wir die doofen Ossies noch ausnutzen?"
Wir erhalten trotz wachsenden Unternehmens und mehr Arbeit, keinen Lohnausgleich und der ist schon gering genug bei der vielen Arbeit. Ich spreche dabei für alle. Dann werden hier die Mitarbeiter jetzt gezwungen Ihren gesamten Urlaub zu nehmen, ob wohl viele Kinder haben, die in den Ferien dann alleine sind. Von Weihnachtsgeld, Provisionen/Bonus, bezahlte Überstunden und Lohnerhöhungen, können wir hier alle nur träumen.
Ich komme mit der Situation noch ganz gut klar, aber manche Mitarbeiter haben 50h-Wochen, wobei nur 42h bezahlt werden. Stress und Arbeit ohne Ende aber keinen Ausgleich. Im Gegenzug gibt es das Beamtenvolk, welches für weniger Arbeit, mehr Geld bekommt und mehr Zusatzleistungen. Wenn man nun bedenkt, dass von den zahlreichen gebeutelten Mitarbeitern jeder Steuern zahlt, um das Weihnachtsgeld der Beamten zu finanzieren, wird mir schlecht. Das kann irgendwo nicht sein. Ich rede dabei nicht von einem einzelnen Steuersatz, sondern von der Masse an Steuern.
>70Cent pro Liter Benzin
>Mehrwertssteuer
>Rentenversicherung
Wenn die Gelder zumindest dafür verwendet werden würden, wofür sie gedacht sind, wäre das ja okay. Aber dem ist nicht so. Die Rentenbeiträge sollen sich bis 2010 erhöhen, aber die Rentenzahlungen verringern, weil es mehr Rentenempfäger gibt. Das passt dich nicht zusammen. Mehr zahlen, weniger erhalten? Wo ist die Differenz? Mit Sicherheit bei den Bonuszahlungen der Beamten.
Puhhh, jetzt hab ich aber mal ein wenig dampf abgelassen..
PS:jasocul, kann ich Deine Firmenadresse bekommen, damit ich mich bewerben kann? Ist sau geil, was Du alles bekommst. Weihnachstgeld *träum* URLAUBSGELD *der WAHNSINN*
:shock: ich glaubs nicht...darf ich wissen, wie hoch beide Summen sind? Nur ungefähr?
jasocul - Mi 19.07.06 10:08
Das klingt schon ganz anders.
Es geht also gar nicht um die Beamten.
Die Situation in deiner Firma klingt schon ziemlich unfair. Aber so einen Job hatte ich auch mal. Ich habe dann die Konsequenzen gezogen und gekündigt.
Heute, und gerade im Osten, ist die Lage natürlich ganz anders. Deinen Frust kann ich da schon ganz gut verstehen. Für die ungebundenen unter euch ist es ein kleineres Problem, da diese sich neu orientieren können. Obwohl der Arbeitsmarkt natürlich schon etwas schwierig ist. Mobilität ist da gefragt. Für die Mitarbeiter mit Anhang (Familie), ist das schon komplizierter.
Ich kenne die größe eures Unternehmens ja nicht, aber wäre die Einführung eines Betriebsrates eine Lösung? Wenn ihr alle zusammenhaltet könntet ihr auch einen Streik organisieren. Aber das kann schon problematisch werden, wenn nicht alle anderen Mittel ausgeschöpft sind. Wichtig ist aber, dass alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen. Wendet euch doch mal an die entsprechende Gewerkschaft. Die werden euch bestimmt helfen.
Phobeus - Mi 19.07.06 10:13
Ich wage zu behaupten, dass die Differenz mehrheitlich nicht bei den Beamten landet. Zum einen ist nicht jeder, der für den Staat arbeitet mehr ein Beamter. Zahlreiche Lehrer oder Verwaltungsangestellte sind inzwischen reine Angestellte, die sich ebenfalls ziemlich verarscht vorkommen, wenn der Vorgesetze ein Beamte mit dieser Sonderprivilegien ist.
Die von Dir beschriebene Firmentypus gibt es nicht nur im Osten, sondern auch zahlreiche im Westen und ich möchte so manchen "Ihr habt doch Arbeit, also jammert nicht"-Menschen wirklich können, einmal in einem solchen Betrieb zu arbeiten. Wenn Du die Möglichkeit hast, solltest Du umgehend den Betrieb wechseln und Dich bloss nicht auf Versprechen a la "Alles wird besser" einlassen. Die Firma wird Dich ggf. wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und Dir in keinster Weise danken, dass Du Jahrelang dein Privatleben für sie geopfert hast. Den Vorgang solltest Du inbesondere beschleunigen, wenn die Geschäftsführung aus einen oder mehreren Cholerikern besteht, da ist die Betonwand auf der Unternehmensautobahn bereits vorprogrammiert...
Ob das fair ist? Gewiss nicht und was Du beschreibst ist ein Problem, dass es in unserer theoretischen Marktwirtschaft nicht geben sollte und es in der Tat viele Menschen gibt, die diese Firmenart nicht kennen und die Darstellungen für übewrtrieben halten. Allerdings richtet sich dein Hass da wohl gegen die falschen Personen. Es gibt auch Beamte, die viel Arbeiten und keinerlei rosige Aussichten für die Zukunft haben. Zumal nur noch sehr wenige Leute überhaupt in den Beamtenstatus gehoben werden. Die Verantwortlichen dafür sitzen woanders und beziehen sicherlich mehr Bezüge als dein Kumpel ;)
mexx - Mi 19.07.06 10:20
Arbeit haben oder nciht haben, ist auf jeden Fall ein unterschied, aber die Arbeit muss sich auch lohnen. Bei vielen in der Firma lohnt sich die Arbeit nicht mehr!
Ein Betriebsrat hatten wir schon mal. Leider kam dann der Gesellschafter in die Firma und meinte:
"Wenn sich der Betriebsrat nicht auflöst, verkaufe ich die vorhanden Aufträge, verteile das Geld unter den Führungskäften und schliese die Firma!"
Die Mitglieder des Rates hatten darauf hin nix mehr zu lachen. Sie wurde am Anfang gewählt, aber am Ende gejagt! Das hat uns also nix genützt!
jasocul - Mi 19.07.06 10:30
Ich könnte jetzt viel schreiben, was Recht und Gesetz ist, aber erstens bin ich kein Jurist, zweitens auch nicht fitt genug in dem Gebiet und drittens sieht das wahre Leben doch oft anders aus.
Ich würde mich trotz alledem mal an die Gewerkschaft wenden. Das klingt ja schon ein wenig nach Ausbeutung und Erpressung. Wobei du darauf achten solltest, nie den Blickwinkel der "anderen Seite" zu vergessen. Wenn rote Zahlen geschrieben werden oder der Betrieb sich kaum lohnt, wird sich die GF sicher zweimal überlegen, den Betrieb noch aufrecht zu erhalten. Werden Gewinne erwirtschaftet, heißt das auch noch nicht, dass es der Firma gut geht. Altlasten müssen mit den Gewinnen auch erstmal ausgeglichen werden. Dazu gehört auch Rücklagenbildung, etc.
Also immer beide Seiten im Auge behalten. :wink:
Bunbury - Mi 19.07.06 10:32
.
Das ist totaler Quark!
Ich hatte diese Meinung auch mal und mußte die grundsätzlich revidieren, unabhängig davon, daß mir auch ein Einzelbeispiel bekannt ist, dem es ganz gut geht.
Ich arbeite als Ing. in der freien Wirtschaft, im strukturschwachen Berlin.
Aufgrund der Arbeitsplatzsicherheit bwz. Unkündbarkeit habe ich über längere Zeit mit einem Amt verhandelt, die mich auch verbeamtet hätten (macht ja kaum noch einer) und mich auch unbedingt für mehrere Planstellen hätten haben wollten.
Gescheitert ist es am Geld!
Die gerade erst Ende letzten Jahres (nach unten) geänderten Besoldungstabellen kannst Du ja mal mit Einkommens-Erhebungen von Akademikern der freien Wirtschaft vergleichen.
In Berlin verdient man nicht sehr viel, ich habe vergleichsweise gute Konditionen, kann aber mit den Tarifen in Bayern/Baden Würtemberg lange nicht konkurrieren.
Nach der Besoldungstabelle hätte das höchste der Gefühle zur Einstufung incl. Zulagen eine Einkommenseinbuße von 40% netto bedeutet, bei 40Stunden/Woche und incl. Weihnachtsgeld!
Beispiel:
Bundesdeutscher Schnitt für Hochschulabsolventen im Bereich Mechatronik:
40.000,-€ /Jahr
Einstellungsgehälter in Bayern/Baden Würtemberg im Schnitt:
42.000,-€ /Jahr
Schnitt der maximalen Einstellungsgehälter der "oberen 10%" der Absolventen bundesweit:
54.000,-€ /Jahr
und jetzt die bundesweit verbindliche und nicht verhandelbare Bezugsgrundlage für Bundesbeamte:
30.500,-€ /Jahr
Und Landesbeamte bekommen nichtmal Weihnachts- oder Urlaubsgeld.
Nach dem Gesetz kann die Regierung die Beamtenbezüge frei festlegen und innerhalb des zulässigen Rahmens sind Reduzierungen bis auf 20% über Sozialhilfeniveau zulässig - und die dürfen wie schon angesprochen nichtmal streiken. Ich kenne in Berlin einige Landesbeamte, die alle erheblich weniger verdienen als Facharbeiter.
Fett-Verdiener sind ganz wenige Beamte, die nach alten Tariftabellen eingestellt worden sind und etliche Jahre im öffentlichen Dienst auf dem Buckel haben und natürlich alle die mit Politik zu tun haben. Der kleine Beamte ist echt arm dran.
Hätte ich den Beamtenjob angenommen hätte ich umziehen müssen, meine Frau hätte nicht nochmal mit soviel Glück am neuen Wohnort einen Job gefunden und wäre wrscheinlich arbeitslos geworden und mit 1.300,-€ netto hätten 2 Erwachsene + Kind klarkommen müssen.
Im Gegensatz dazu sind mir von einer Konkurrenzfirma zum Zwecke der Abwerbung 70.000,-€ /Jahr geboten worden - deutlich mehr als das Doppelte als wenn ich Beamter geworden wäre.
Ich kritisiere keine Angestellten im öffentlichen Dienst mehr und Beamte schon garnicht!
MfG
Bunbury
.
mexx - Mi 19.07.06 10:44
Okay, betrachtet man die Gehälter der Beamten vom Blickwinkel eines Gehaltes, welches ÜBER dem der Beamten liegt, sieht das alles anders aus. In dieser Firma arbeiten 250 Mitarbeiter und als EDV Angestellter kenne ich die zahlen. Es geht dem Unternehmen sehr gut! Jedes Gehalt hier ist unter dem eines Beamten, mit weniger Leistung pro Woche!
1300,- + Kind? Es gibt hier im Büro zwei Damen, die mehr als 30% weniger verdienen und ein Kind ernähren müssen.
Anbei eine Tabelle über die Gehälter von IT'lern. Sagt mir, ob Ihr euch da irgendwo wiederfindet. Ich bin nicht dabei!
Quelle Heise.de
azubi_20 - Mi 19.07.06 11:15
Also ich verdiene als Auszubildener zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung im 2. Lehrjahr gerade mal 380 € Netto im Monat + 150 € Kindergeld. Davon muss ich meine Miete zahlen, Nebenkosten, Lebensmittel, Fahrkarte u.a.
Da bleibt nichts übrig. Und wenn mich dann jemand anlabert, ich solle privat vorsorgen für meine Rente, da kann ich nur sagen, wovon denn?
Darunter leidet auch manchmal die Motivation, wenn ich sehe, dass mein arbeitsloser Kumpel mit allen Bezügen fast das doppelte rausbekommt.
Irgendwas läuft da nicht richtig...
mexx - Mi 19.07.06 11:20
Und wenn Du nun glaubst, dass Du diese Löhne auf dem Bild bekommst, liegst Du falsch. Wenn mir hier einer der IT'ler das Gegenteil berichten kann, freue ich mich. Aber meine Kollegen(auch in anderen Firmen) beziehen wenn überhaupt die Hälfte von dem dort vorhanden Durchschnitt.
In der Ausbildung bekommt man echt nicht viel, aber Du kannst doch auch BAB beantragen. Weißt was darüber?
jasocul - Mi 19.07.06 11:23
Als Auszubildender bist du doch in einer ganz anderen Situation. Auch den Vergleich mit einem Arbeitslosen darfst du so nicht machen.
Auszubildende müssen auch von ihren Eltern unterstützt werden. Geht das nicht können diese Bafög beantragen. Das gibts nicht nur für Studenten.
Deine Rentenvorsorge kannst du ja auch nach der Ausbildung beginnen.
Arbeitslosengeld wird ganz anders kalkuliert und ist deswegen schon nicht mit einer Auszubildenden-Vergütung zu vergleichen.
mexx - Mi 19.07.06 11:25
Noch schlimmer wird eine eventuelle Arbeitslosigkeit nach der Ausbildung. Nach meinem Wissenstand kann man pauschal mit 60% des Nettoeinkommens rechnen. Das ist bei Lehrlingsvergtung echt nicht viel!
digi_c - Mi 19.07.06 11:28
Hast du da auch die c't gefragt ;) Da gabs auch nen netten Ost/West Vergleich...
Also das mit
Mexx Firma kommt mir irgendwie ziemlich bekannt vor. So ähnlich ist das auch in meinem Betrieb.
Je nach dem wie gut bei euch die Doku ist, würde ich die Geschäftsführung vor die Wahl stellen. Ihr kündigt geschlossen(bei schlechter Doku würde das einen kompletten Neuanfang bedeuten da die Neueinarbeitung defakto nicht möglich ist) aber wenn das Fortbestehen des ladens denen eh egal ist würde das natürlich nichts bringen...
Aber das vertrösten bringt auch nichts, es wird nicht besser.
Mit Betriebsrat ist das ja immer so eine Sache (bei SAP gab es da ja auch einigen Trouble). Ich kann den Chefs schon verstehen, die es da ertragen müssen, dass in ihrem von Ihnen aufgebauter Betrieb auf einmal andere mitmischen... . Von der Gewerkschaft erwarte ich persönlich auch nichts. "Working men of all countries unite!" das war einmal :roll:
Die Situtation scheint wirklich bei vielen mittelständigen Unternehmen zu herschen, dass die Mitarbeiter gerade auf dem Lohnlevel gehalten werden, dass sie denken "naja zum leben reichts ja" und durch den Arbeitsmarkt gezwungen werden nicht abzuspringen. Aber das geht nicht nur Informatikern so, dass ist ja ein kompletter Fehler im System. Wird Zeit das wir der Matrix mal ein bischen abändern ;)
jasocul - Mi 19.07.06 11:32
@mexx:
Die Statistik ist bestimmt in Bayern erstellt worden. Dort sind wohl alle Gehälter weit über dem Durchschnitt. Bei uns im Norden (Nds) sieht es längst nicht so gut aus.
mexx - Mi 19.07.06 11:32
digi_c hat folgendes geschrieben: |
Hast du da auch die c't gefragt ;) Da gabs auch nen netten Ost/West Vergleich...
Also das mit Mexx Firma kommt mir irgendwie ziemlich bekannt vor. So ähnlich ist das auch in meinem Betrieb.
Je nach dem wie gut bei euch die Doku ist, würde ich die Geschäftsführung vor die Wahl stellen. Ihr kündigt geschlossen(bei schlechter Doku würde das einen kompletten Neuanfang bedeuten da die Neueinarbeitung defakto nicht möglich ist) aber wenn das Fortbestehen des ladens denen eh egal ist würde das natürlich nichts bringen...
Aber das vertrösten bringt auch nichts, es wird nicht besser.
Mit Betriebsrat ist das ja immer so eine Sache (bei SAP gab es da ja auch einigen Trouble). Ich kann den Chefs schon verstehen, die es da ertragen müssen, dass in ihrem von Ihnen aufgebauter Betrieb auf einmal andere mitmischen... . Von der Gewerkschaft erwarte ich persönlich auch nichts. "Working men of all countries unite!" das war einmal :roll:
Die Situtation scheint wirklich bei vielen mittelständigen Unternehmen zu herschen, dass die Mitarbeiter gerade auf dem Lohnlevel gehalten werden, dass sie denken "naja zum leben reichts ja" und durch den Arbeitsmarkt gezwungen werden nicht abzuspringen. Aber das geht nicht nur Informatikern so, dass ist ja ein kompletter Fehler im System. Wird Zeit das wir der Matrix mal ein bischen abändern ;) |
digi_c kurz: "IT'ler der Welt, vereinigt euch!!!" :lol:
mexx - Mi 19.07.06 11:34
jasocul hat folgendes geschrieben: |
@mexx:
Die Statistik ist bestimmt in Bayern erstellt worden. Dort sind wohl alle Gehälter weit über dem Durchschnitt. Bei uns im Norden (Nds) sieht es längst nicht so gut aus. |
Das ist zwar nicht schön, aber dennoch beruhigend, dass ich nicht der einzige bin, der sich dort nicht wiederfinden kann.
azubi_20 - Mi 19.07.06 11:39
@
mexx: Bafög bekommt man als Auszubildener generell nicht, sondern wenn dann BAB.
Mit BAB habe ich mir mal durchgerechnet werden es auch nur ein paar Euros mehr, dass sich dass kaum lohnt. Es würde zwar dann noch die GEZ wegfallen, aber meine Situation ist ein bischen kompliziert : Eltern geschieden, meine Mutter ist arbeitslos und wohnt mit meinem Bruder, der Zivi macht, in einer Wohnung. Mein Vater ist ebenfalls arbeitslos, hält wohl noch Anteile an einem Mietshaus aber bescheisst den Staat wo er kann. Ich habe noch eine Titel gegen ihn wegen unterlassener Unterhaltszahlungen, bringt mir aber kurzfristig auch nichts. Wenn ich sehe, was meine Mutter fürs Arbeitsamt alles ausfüllen muss, unregelmäßige Zahlungen, Zuständigkeitsprobleme, ständige Neuberechnungen und Rückzahlungsforderungen da vergeht mir die Lust aufs Amt. Ich möchte mich wegen ein paar Euros nicht auf so einen Stress einlassen...
Fazit :
Die Arbeitskräfte werden nicht gerecht bezahlt, der Staat soll Ausgleich schaffen, ist aber abschreckend bürokratisch.
mexx - Mi 19.07.06 11:43
Also ich habe nochmal nachgesehen. Ich habe BAB geschrieben. Schau nach!! Aber Du kannst Dir nebenbei was verdienen!
jasocul - Mi 19.07.06 11:52
Bafög kam von mir. Früher war das das selbe Amt. Sorry, dass ich schon so alt bin. :zwinker:
Wenn ich sarkastisch wäre, würde ich schreiben, dass es dir noch nicht schlecht genug geht, wenn dir der Gang zum Amt noch zu stressig ist. Aber deine Situation ist schon nicht besonders gut. Die Ämter haben es bei einer solchen Situation auch nicht besonders leicht, gerecht zu sein. Die Leute dort müssen sich an ihre Vorschriften halten. Würden sie es nicht, gäbe es genauso viel Ärger. Es gibt aber auch sogenannte Härtefall-Regelungen. Ist natürlich wieder Extra-Aufwand, aber wenn dir das zu stressig ist, ist es auch irgendwie dein Problem. Die Amtsleute haben dir gegenüber sogar eine Beratungspflicht. Du musst sie nur warnehmen.
mexx - Mi 19.07.06 11:58
Da ich ja kein so großer Freund der Beamten bin, eben weil der Verdients nicht zur Leistung passt, empfehle ich Dir, gehe den Weg. Nimm Dir einfach mal den tag und fülle alles aus. Die Beamten haben echt viel Arbeit damit und den wird das schon nicht weh tun, wenn die mal was machen müssen.
Sorry, dass ich so hart bin, aber ich war einmal auf dem Arbeitsamt und durfte beiwohnen wie alle Besucher eine Stunde warten durften, weil die Damen von der Abteilung eine Kaffeepause gemacht haben. Von 10-11 wohl bemerkt!!! Da hat doch niemand Pause!
jasocul - Mi 19.07.06 12:05
mexx hat folgendes geschrieben: |
Sorry, dass ich so hart bin, aber ich war einmal auf dem Arbeitsamt und durfte beiwohnen wie alle Besucher eine Stunde warten durften, weil die Damen von der Abteilung eine Kaffeepause gemacht haben. Von 10-11 wohl bemerkt!!! Da hat doch niemand Pause! |
In welcher Zeitzone warst du denn? Und warum hast du deine Uhr nicht umgestellt? :lol:
Scherz bei Seite.
Es gibt natürlich immer solche und solche Menschen. Davon sind auch Beamte nicht ausgenommen. Bei deinem Beispiel zeigt sich, dass es Sinn macht neue Regelungen einzuführen. Bei uns gibt es Gemeinden, die nur noch feste Termine vergeben, die dann auch nach Möglichkeit eingehalten werden. Soweit ich das mitbekommen habe, soll sich diese Problematik dadurch sehr entschärft haben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wirklich ein Stunde Kaffepause gemacht wird. Ein paar kleine Enblicke habe ich in die Verwaltungsstruktur von Gemeinden. (Durch politische und gemeinnützige Arbeiten). Oft wird eine Kaffepause gemacht und direkt damit verbunden andere notwendige Tätigkeiten. Leider sieht es dann oft für die "Besucher" so aus, als würde die Pause eine Stunde dauern.
azubi_20 - Mi 19.07.06 12:08
Beratungspflicht ist gut... ich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. Die Leute auf dem Amt sehen durch die Regelungen selber nicht durch. Mein Bruder haben die vor einem Jahr angeschrieben, er solle mal zeigen, was er alles unternommen hat, um Arbeit zu bekommen - mein Bruder bezieht kein Geld vom Amt und war zum Zeitpunkt regulär Schüler.
Wenn die mich fragen, was verdient deine Mutter, sag ich: weiss ich nicht, weil ihr das nicht hinbekommt zu berechnen. Mein Vater : kp, habe keine Verbindung mehr zu ihm. Nächste Sache, ihre Öffnungszeiten sind für normale Arbeitnehmer fast nicht wahrzunehmen (vor 18.00 bin ich nicht zu Hause). Abgesehen davon mag ich mein Arbeitsamt nicht besonders: unterbesetzt, uninformierte Angestellte / Beamte, lange Wartezeiten, gestresste Antragssteller... Willkommen in Berlin
Phobeus - Mi 19.07.06 12:34
Ach kommt... Jammern bringt da nichts. Die Öffnungszeiten sind in der Tat Arbeitsfeindlich und es gibt auch faule Beamte, so wie es zahlreiche andere Faule Menschen gibt und jeder zweite Besuch von mir bei einem Amt endet in einem Blutbad... aber who cares. Geht zum Amt hin und bringt am besten gleich das Sozialgesetzbuch mit um ein paar Passagen daraus zu zitieren, wenn man Euch mit etwas wie "BAB gibt es nicht" kommt. Meist gibts dann einen Ruf ins Nebenzimmer: "Du Elfriede... haste mal ne Moment Zeit?" und dann kriegt man auch irgendwie jemanden ran, der sich mit der Materie auskennt und einen kompetent berät. Man muss seine Rechte kennen, tut man dies nicht verläuft der Dialog meist a la "Gibts da kein Geld?" "Ich wüßte nicht woher..." "OK".
Ebenso beim Arbeitsamt. Auch dort sitzen fähige Leute und jene die die Massen abspeisen. Man sollte freundlich sein und auch ein Verständnis dafür haben, dass so mancher Mitarbeiter dort einen wirklichen Scheiß-Job hat (ich kenne jemanden, der bei der Afa arbeitet und ich würde nicht tauschen). Kommt einem dort aber mal jemand blöd, dann fordert Eure Rechte ein. Ich habe bei der Afa durch Zufall eine sehr nette, junge Sachbearbeiterin getroffen, die wirklich prima Beraten hat und auch auf einige Dinge aufmerksam gemacht hat, die ich noch geltend machen könnte. Als ich beim zweiten Besuch dort war und am Empfang eine andere Mitarbeiterin bekommen sollte, verlangte ich die andere Mitarbeiterin. Als die Empfangsdame dann rumzickte, schnappte ich mir den "Ideenbogen" (nannte sich IMAO so) den die gerade umbenannte Afa überall stehen hatte und verlangte den Namen der Empfangsdame. Ich schrieb drauf "Frau X erwies sich im Umgang mit der Kundschaft als unkooperativ und ist nicht bereit einen Termin mit dem Wunschsachbearbeiter des Kunden zu geben." Plötzlich ging es dann doch und selbst die Sachbearbeiterin mußte über die "Empfangsdame" witzeln. Sucht Euch kompetente Ansprechpartner und seid hartnäckig. Euch korrekt zu behandeln muss als geringster Arbeitsweg angesehen werden. Wenn das Abwimmeln von Euch mehr Zeit/Nerven kostet, wird man alles tun um Euch schnell zufrieden zu stellen.
Natürlich gibt es auch die andere Seite... nach Anmeldung des Gewerbes mußte ich 8 Monate auf meine Steuernummer warten und da FA erwies sich als höchst unkooperativ ("Ist in Arbeit..."). Wie man in der Zwischenzeit Rechnungen ausstellt, schien denen egal zu sein. Als ich dann dort um einen persönlichen Termin bat, zum Sachbearbeiter reingebeten wurde und dieser um einen "Moment meiner Zeit bat" und anfing seine Blumen zu gießen... wie gesagt jeder Zweite gang endet im Blutbad und im Zweifel hat jeder Mitarbeiter respekt vor seinem Vorgesetzen... den muss man sich dann halt gleich auf den Flur schnappen...
jasocul - Mi 19.07.06 12:41
Dein Arbeitgeber muss dir dafür frei geben.
Inkompetenz im Amt kommt genauso vor, wie im richtigen Leben. Das ist nicht OK, aber bei dem, was in der Politik sich ständig ändert, manchmal auch zu verstehen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, je freundlicher man zu den Leuten im Amt ist, umso umgänglicher werden die. Man muss sich nicht zum Bittsteller machen. Man muss nur so auftreten, dass die Angestellten/Beamten merken, dass sie wie Menschen behandelt werden. Seinen Frust bei denen loszuwerden bringt überhaupt nichts. Oder hilfst du gerne Leuten, die dich anpöbeln und ihren Frust bei dir ablassen?
Gehe nett mit den Leuten um und erkläre dein Problem. Ein freundliches Lächeln und den "Guten Tag" wünschen, hilft auch einiges. Ein kleiner Spruch zum Anfang (Viel zu heiß heute oder Scheiß Wetter. Bitte selbst anpassen) lockert das Gespräch oft auf. Provokationen sollte man vermeiden. Das müssen die schon von anderen genug aushalten. Ich habe noch keinen im Amt erlebt, der dann nicht freundlich mit mir war. Manchmal hilft es auch sich ein bisschen blöd zu stellen (Ich komme mit dem Formular nicht klar. Ich habe keinen Kontakt zu meinem Vater und bekomme deswegen keine Auskunft. Was soll ich denn jetzt da eintragen?). Darauf stehen die total. Gut, Pech kann man immer haben, wenn der letzte "Kunde" ein A**** war, wird auch der Beamte nicht gerade optimal drauf sein. Aber man sollte immer für ein freundliche Atmosphäre sorgen. Einfach so behandeln, wie man selbst auch behandelt werden möchte.
Berlin ist sicher nicht mit einem Nest von 70.000 Einwohner zu vergleichen, aber auch Berliner sind Menschen. (Glaube ich)
mexx - Mi 19.07.06 12:59
Eine Tochterfirma der Firmengruppe für die ich tätig bin(ja, Firmengruppe und dennoch schlimme arbeitssituation) stellte beim Amt eine Suchanfrage auf einen Elektriker. Keine Große Sache, denkt man! Nachdem wir 2 Wochen nix gehört hatten, riefen die Sachbearbeiter beim Amt an. 2 Tage später, kamen die Bewerbungen. Aber es waren keine Elektriker sondern Mauerer! Hammer! Und jetzt kommts, dass ist dem Amt schon 2 mal passiert! Echt hart! Nicht nur der hohe Zeitaufwand, sondern auch dass die falschen Bewerbungen bei uns ankamen. Wenn eine Firma einen Arbeitsplatz zu vergeben hat, dann muss das doch so schnell wie möglich gehen?!
crowley - Mi 19.07.06 13:30
randnotiz:
@azubi_20 ... wenn du einen titel gegen deinen vater hast und dieser dir zu unterhalt verpflichtet ist, kannst du damit zum amt gehen. die zahlen dann den unterhalt an dich weiter und holen sich später das geld von deinem vater wieder (hab das in meinem bekanntenkreis ein paar mal erlebt wie das läuft). desweiteren bekommst du nicht nur GEZ- Befreiung, auch ein analoger Telefonanschluss ist "frei" und - wenn du es als für deine ausbildung als notwendig nachweisen kannst - ist auch ein internetanschluss möglich.
Generell habe ich die erfahrung gemacht, dass man auch mit beamten reden kann ;) nein, wenn man sich ihnen freundlich gegenüber verhält und sich vor allem auch motiviert zeigt, werden sie wirklich helfen. habe auch schon drei "arbeitslose" phasen hinter mir, die längste davon dauerte 10 Monate.
Beschi**ene Firmen gibt es überall, die Mitarbeiter ausbeuten und raus mobben. In Aachen gibt es derzeit über 2500 arbeitslose Informatiker... wenn du eingestellt wirst, hast du kaum die Chance auf ein angemessenes Gehalt (O-Ton: "Wenn Sie's nicht machen, wir kriegen für das Geld sicher jemand anderen"). Bin froh, dass ich den Schritt ins Ausland gemacht habe.
Zum Thema Arbeitsstellenwechsel: Wenn man aufgrund einer neuen Anstellung umziehen muss, kann man sich diesen Umzug mit bis zu 6000€ vom Arbeitsamt fördern lassen. Desweiteren zahlt das Arbeitsamt auch Trennungskostenbeihilfe, wenn man aufgrund eines neuen Arbeitsplatzes dazu gezwungen ist, zwei Haushalte zu führen. Das sind im ersten halben Jahr auch jeweils mehr als 300€ im Monat... danach wird's weniger (die Zahlen hab ich aber nicht sicher im Kopf)... Mein Umzug in die Niederlande hatte mir auch das Arbeitsamt bezahlt -> 3400€...
C.
digi_c - Mi 19.07.06 13:35
Phobeus,
Jascul kann ich nur voll zustimmen:
-freundlich sein, nicht drohen
-nachfragen
-aber auch energisch
-und vorallem informiert(manchmal auch auf SGB,BDSG,... hinweisen)
Jaja Jammer-Thread ;)
Obwohl ich mich sehr gut auf andere Menschen einstellen kann habe ich aber auch schon öfters ein paar Probleme da gehabt:
-Unwissen über Gesetzeslage
-Faulheit/Unwissen über Mitarbeit(wollten mir keine Kopie+Eingangsstempel machen)
-und laaaaaaannnnngggggsaaaaaammmmm
Das größte Problem das ich bisher hatte ist Zeitspiel und Inkompetenz. Die wissen nicht ob/was sie machen dürfen und müssen dann erst Vorgesetzte fragen(ich stand mit dem Gesetzestext auf der Matte) oder prüfen oder fordern unterlagen an die die längst haben.
Wo wir gerade dabei sind, wie schätzt ihr das Konkurrenzdenken zwischen den Kollegen bei solch einer Arbeitsmarkt-Situtation eigentlich ein? Ich habe eigentlich keine Probleme aber man hört da nicht das beste...
jasocul - Mi 19.07.06 13:45
ANMERKUNG:
Wir sind ganz schön weit weg vom Thema :!:
Oder anders ausgedrückt:
Bitte erstellt für jede eurer Fragen ein separates Topic, da die Diskussion mehrerer Fragen in einem Topic für gewöhnlich für Verwirrung und Durcheinander sorgt.
mexx - Mi 19.07.06 14:54
Wir sind völlig ab vom Thema, das ist wahr...aber da sehr viele Leute hier sich der Diskussion angeschlossen haben, nutze ich die Gelegenheit und belobige die Teilnehmer. In keinen anderen Forum habe ich so vernünftige und intilligente Menschen kennengelernt, wie hier. Hilfbereitschaft auf hohen Niveau! Das gefällt mir hier sehr!
DerDepp - Mi 19.07.06 15:15
Kurz meine Meinung auch dazu:
Beamte wegen ihres Geldes zu beneiden scheint mir nicht sehr sinnvoll zu sein - jeder muss leben und so viel erhalten unsere Staatsdiener (zumindest die meisten) auch nicht. Da gibt es aber auch andere schöne Sachen im Leben eines Beamten: Unkündbarkeit, gute Pension, nicht so viel Stress im Job, Privatversicherung (der Staat gibt 1/2 zur Krankheit) und einiges mehr... Da macht der Neid schon mehr Sinn 8) Aber ich denke auch bei denen wird es mit der Zeit härter: Länger arbeiten, weniger Zuschläge, später in Pension ...
Jetzt zu dir: Als Mitarbeiter eines Ladens hast du eigentlich nur 2 Möglichkeiten: Halt den Mund, geh in Deckung, petz die A...backen zusammen und mach weiter solange es geht. Alternativ dazu zieh die Reissleine und wechsle dahin wo es besser ist, auch wenn es sein muss weit weit weg (wenn dann aber richtig: Man kann so was auch bereuen!)! Andere Scherze wie Einführung eines Betriebrats lass bitte die andere machen...
Nicht schön aber wahr (?) DeDe
Bunbury - Mi 19.07.06 15:15
Titel: arrogante Gewerkschaften
.
Es geht noch wesentlich schlimmer als Beamte:
Erinnert sich noch jemand an das "5000 x 5000" Initiative von VW?
Da sollten 5000 ungelernte Langzeitarbeitslose eingestellt werden für jeweils 5000,-DM brutto. Die Gewerkschaft hat einen riesen Terz veranstaltet, daß da die Gefahr besteht, daß VW dann später auf die Idee kommen könnte reguläre Facharbeiterstellen abzubauen und dafür solche "Billiglöhner" einzustellen. VW könnte damit sowohl die Mitarbeiter als auch die Gewerkschaften unter Druck setzen geringere Lohnsteigerungen zu fordern...
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keinen in meiner näheren Bekanntschaft, der mit vollwertiger Berufsausbildung annähernd soviel verdient hätte. Selbst ein bekannter Akademiker ist da neidisch geworden.
Fakt ist, daß in westdeutschen Wohlfahrts-Großunternehmen unverhältnissmäßige Löhne und Zusatzleistungen gefordert und gezahlt werden und die Gewerkschaften - um Ihr Dasein zu rechtfertigen - jedes Jahr immer noch mehr rausholen müssen.
Ich bin dafür, daß Mitarbeiter an Profiten der Firmen durch höhere Löhne beteiligt werden. Nur darf sich keine Gewerkschaft Deutschlands anmaßen zu behaupten "sozial" zu sein.
Das sind Lobbyisten die für Ihre paar Leute rausholen was eben geht um beim nächsten mal wieder gewählt zu werden.
Darüber das 80% kleinerer Firmen nicht an Tarifverträge gebunden sind und da ein Ingenieur mit Uni-Abschluss weniger verdient als ein Facharbeiter beim Großunternehmen verliert von denen keiner auch nur ein Wort, solange die Abschlüsse für Ihre Clienten stimmen.
In Dunkeldeutschland - gerade bei kleinen Firmen - verdienen Akademiker oft knapp die Hälfte von Fließbandarbeitern bei VW und BMW und wie ostdeutsche Facharbeiter überleben ist teilweise ein Rätsel.
Am schlimmsten sind die "armen Säue" bei VW und Co. die sich selbst in Fernsehinterviews als "Melkkühe der Nation" bezeichnen, wenn sie wieder 35 statt 32 Stunden
arbeiten sollen.
Da lobe ich mir Edmund Stoiber, weil der immerschon ein Mitgefühl für sozial Benachteiligte hatte:
Edmund Stoiber hat folgendes geschrieben: |
Man muß auch mal an den kleinen Mann denken, der seine
Familie mit 6000-7000 DM /Monat über die Runden bringen muß. |
MfG
Bunbury
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mexx - Mi 19.07.06 15:22
Titel: Re: arrogante Gewerkschaften
Bunbury hat folgendes geschrieben: |
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Darüber das 80% kleinerer Firmen nicht an Tarifverträge gebunden sind und so ein Ingenieur mit Uni-Abschluss weniger verdient als einer am
Fließband beim Großunternehmen regt sich da kein Mensch auf.
Und noch schlimmer sind die "armen Säue", die sich selbst in Fernsehinterviews als "Melkkühe der Nation" bezeichnen, wenn sie wieder 35 statt 32 Stunden
arbeiten sollen.
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Das ist ohnehin ein absolutes unding. In meiner Firma arbeiten Industriekauffrauen, deren Lohn auf dem selben Niveau ist, wie der einer Verkäuferin für Backwaren. Die Verkäuferin bezieht Tariflohn, die Industriekauffrau nicht! Da hat sich doch die Ausbildung wirklich gelohnt!
jasocul - Mi 19.07.06 15:27
Bitte bleibt einigermaßen beim Thema und sachlich. Ich habe oben versucht, die Schärfe ein wenig zu mildern. Auch wenn ich den Frust nachvollziehen kann, sollte das jetzt nicht Parolen und Stimmungsmache über gehen.
Und kommt wieder auf das eigentliche Thema zurück :mahn:
mexx - Mi 19.07.06 15:49
Dann werfe ich dies hier mal in den Raum. Wieso werden die Beamten nach einen Tarifähnlichen-Verfahren bezahlt, wo jeder seiner Qualifikation entsprechenden bezieht und in der Wirtschaft soviel Ungerechtigkeit herrscht, sodass qualifikation kaum Einfluss auf den Lohn nimmt? Dazu kommt, dass die Beamten trotz des Tarifähnlichen-Entlohnungsverfahren, welches nach der Qualifikation des entsprechenden Beamten geht, auch noch Zusatzbezüge erhalten?
jasocul - Mi 19.07.06 16:34
In der freien Wirtschaft geht alles ein bisschen nach Angebot und Nachfrage. Auch wenn du noch so gut bist und eigentlich 100.000€ im Jahr bekommen müsstest, bist du zur Zeit ersetzbar. Arbeitslose (auch, oder gerade, in der IT) gibt es im Moment genug. Also bekommst du nur 20.000€ (nur um mal eine Zahl zu nennen). Macht es jemand für weniger, hast du Pech gehabt. Gut, so Extrem ist es (noch) nicht. Wir haben hier keine amerikanischen Verhältnisse, aber so läuft das Prinzip.
Wie das bei den Beamten ist, habe ich ganz am Anfang schon mal angesprochen. Das muss ich nicht noch mal schreiben, oder?
Und es wurd auch schon darauf hingewiesen, dass der Sockelbetrag geringer ist (habe ich jetzt nicht verifiziert). Ich habe das Gefühl, dass die Gehälter der Beamten oft überschätzt wird. Ein Bekannter von mir ist Beamter in einer vergleichbaren Position, wie meiner. Ich habe das Gefühl, der lebt nicht so gut, wie ich.
Wenn jemand eine Übersicht über die Beamten-Gehälter findet, soll er doch mal einen Link machen. Vielleicht klärt das einige Dinge auf.
Bunbury - Mi 19.07.06 17:18
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Besoldungstabelle [
http://www.lbv.bwl.de/pdf/besoldungstabelleab042004.pdf/download]
Als Beispiel:
Dipl. Ing. FH, Alter 25
(nach Besoldungsverordnung sind Studiengang und Zusatzqualifikationen irrelevant)
höchst-mögliche Einstufung: A9
Brutto-Jahreseinkommen: 22.765,44€
Einstiegsgehalt für Absolventen in der Wirtschaft (z.B. Studiengang Mechatronik)
kleinstes registriertes Gehalt: ca. 22.000,-€ (im Land Brandenburg)
größtes registriertes Gehalt: ca. 56.000,-€ (Baden Würtemberg)
Durchschnitt: 40.000,-€
Quelle:
Alma Mater [
http://www.alma-mater.de] (ca. Angaben aus dem Gedächtnis)
Man bezahlt als Beamter auch Einkommenssteuer, lediglich die Arbeitslosenversicherung kann man sich sparen. Brutto-/Nettorechner findet man überall im Netz.
Erhöhte Bezüge gibts erst wenn man heiratet, abrechnen muß man außerdem noch die private Krankenversicherung.
MfG
Bunbury
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Neidhard von Reuental - Mi 19.07.06 17:22
Also ich arbeite im Baugewerbe, stehe jeden Tag (40h Woche) in der Hitze oder Kälte und mach meinen Buckel krum damit ich etwas Geld zum leben habe. In diesem Jahr verdiene ich wahrscheinlich 13.000€ (wenn es keine winterbedingte Entlassung gibt).
Da sitzen diese Sesselfurzer und scheffeln Geld für's rumsitzen. Naja, das stört mich nicht weiter. Was mit gewaltig stinkt ist die Rente. Man soll sich privatversichern, habe ich auch gemacht. Aber jedes Jahr wird der Betrag um 3% erhöht. Komischer weise habe ich seit 7 Jahren keine Lohnerhöhung gesehn. Urlaubsgeld,Weihnachtsgeld,Wintergeld,Schlechtwettergeld gibts auch nicht. Zum Spaaren kommt man so nie, man lebt sozusagen "Von der Hand in den Mund".
Um noch mal auf die Rente zurück zu kommen. Wie soll ein Mensch der sein ganzes Leben lang körperlich schwer gearbeitet hat bis 70 durchhalten?
Da haben es Beamte doch wesentlich besser, die gehen gemütlich in Frührente und genießen ihren Ruhestand wärend dessen der Arbeiter vor Schmerzen kaum noch laufen oder aufstehen kann.
Delete - Mi 19.07.06 18:51
Ich habe hier etwas sehr interessantes angehängt. Dazu bitte ich Euch jegliche Kommentare zum Thema Verschwörungstheorien zu unterlassen, da diese nicht Thema des Threads sind und mich dieses Thema auch nicht die Bohne interessiert.
(Anhang ist ein Zitat aus "Illuminatus 3")
Aber vielleicht helfen Euch diese Definitionen ein wenig in größeren Strukturen zu denken. Denkt einfach daran, wie lange es einerseits unsere Gesellschaft in dieser Form schon gibt, aber wie lange sie sich andererseits insgesamt entwickelt hat. Versuch doch mal den Himalaya mit einem Hammer einzureißen. Vielleicht sollten wir auch einfach mal lernen NEIN zu sagen. Das NEIN wurde hier in der Einen oder Anderen Form in verschiedenen Beiträgen schon öfters erwähnt.
Ich spreche nicht nur das Thea Beamte an, der Thread hat nun schon andere Bahnen eingeschlagen. Ähnlich dem Spruch "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!" könnte man sagen
- "Stell Dir vor es ist Staat und keiner lässt sich verstaatlichen!"
- "Stell Dir vor es ist Verwaltung und keiner lässt sich verwalten!"
- "Stell Dir vor es ist Wirtschaft und keiner wirtschaftet!"
Ließe sich beliebig fortführen.
Viele Grüße
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