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Off Topic - Filesharing: "Böse" oder nicht?


Gausi - Do 30.08.07 16:24
Titel: Filesharing: "Böse" oder nicht?
In der SB kam eben das Thema Filesharing auf. Ich vertrat da kurz und knapp die Ansicht, dass Filesharing und das "runterladen von urheberrechtlich geschütztem Material" in meinen Augen nicht verwerflich ist und nicht verboten sein/werden sollte.

Das ist jetzt etwas länger. ;-)

Zunächst einmal eine Feststellung. Diese Handlungen (ich nenne sie jetzt mal raupkopieren (und das p ist Apsicht, ihr Purschen)) sind nicht eins zu eins mit Ladendiebstahl vergleichbar. Denn: Beim Ladendiebstahl klaut man etwas, was danach dem Ladenbesitzer nicht mehr zur Verfügung steht. Dem Ladeninhaber ist also nicht nur die Einnahme abhanden gekommmen, die beim Verkauf enstanden wäre, sondern zusätzlich auch der Verlust der Ware. Beim raupkopieren ist das nicht so. Hier wird kopiert - das Original ist noch da.

Nächste Feststellung. Nicht jede Raupkopie bedeutet eine nicht gekaufte CD. Wenn etwas umsonst ist, dann überlegt man nicht, ob man es wirklich benötigt. Hier kommt einfach der Sammler durch. Nach Dieter Nuhr: "Es ist vollkommen egal, ob man es braucht. Man will es haben." Und wenn das kostenfreie Angebot da ist - meine Güte. Wäre es nicht da, würde ich das Album trotzdem nicht kaufen. Gäbe es Office 2007 Professional nicht beim Esel, dann würde ich auf OpenOffice umsteigen oder eine ältere Version benutzen. Und Windows ist bei fast jedem neuen Rechner dabei - oder gibts umsonst, wenn man studiert. Warum man es nicht macht? Es ist bequemer so.

Bleibt also erstmal die Frage, ob und wenn ja wie sehr die Raupkopiererei Schaden anrichtet. Betrachten wir hier der Einfachheit mal die Sparten, die am lautesten schreien: Die Musik- und Filmindustrie.
Nicht zu bestreiten ist die Tatsache, dass deren Umsätze in den letzten Jahren zurückgehen. Als eine Ursache kann man nun die Raupkopierer sehen. Aber die sind es nciht alleine. Parallel zu dem Rückgang gab es einen Anstieg der Ausgaben bei Internet (DSL-Zugänge) und vor allem bei Handys. Ich behaupte, dass ein großer Teil des Geldes, was der Musik- und Filmindustrie fehlt, bei den Mobilfunkanbietern landet. Wie viele SMS werden täglich (gerade von Jugendlichen) verschickt, und wieviele sinnlose Telefonate geführt, weil man das Telefon immer dabei hat? Wie wiele Jugendliche geben 20, 30, 50 Euro im Monat fürs Handy aus? Nun - das sind ein paar CDs, die man weniger kaufen kann. "Zufällig" gibts neben dem Handy auch schnelles Internet - und da entstand dann die Möglichkeit, schnell und einfach kostenneutral an Musik zu kommen.
Ich möchte den Spieß sogar umdrehen. Die Umsatzverluste sind keine Folge des Kopierens - das Kopieren ist Folge der Umsatzverluste!

Jetzt könnte man argumentieren "Dann muss man sich eben entscheiden - Handy oder CD, aber nicht beides. Raupkopieren ist verboten!". Könnte man. Auch da bin ich auch gegen.

Dafür gehen wir "etwas" zurück in der Geschichte. Vor Erfindung des Grammophons war Musiker sein eine ziemlich brotlose Kunst. Man konnte immer nur an einem Ort singen und dort von ein paar Leuten Eintritt verlangen. Plötzlich wurde es möglich, die menschliche Stimme aufzuzeichnen und zu verfielfältigen. Man konnte seine Lieder auf einen Tonträger bannen und diesen Tonträger verkaufen. Aus der Organisation, diese Tonträger herzustellen und zu vertreiben, hat sich im Laufe der Zeit einer der größten Wirtschaftszweige überhaupt entwickelt. Eben die "Musikindustrie" mit ihren großen weltweit agierenden Labels, die neuerdings sogar die Macht haben, die Weltpolitik zu beeinflussen.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wechselten die Tonträger ihre Form, aber das Prinzip blieb gleich. Im großen Stil war es nur den Plattenfirmen möglich, diese Tonträger zu erstellen. Mit Erfindung des Kassettenrekorders änderte sich das etwas, und mit der CD waren später auch Kopien von Kopien in unveränderter Qualität möglich.

Heute sind wir in der technischen Entwicklung an einen Punkt gelangt, wo der Tonträger nicht mehr nötig ist. Musik ist frei von Vinyl, Magnetbändern oder CDs. Musik kann beliebig kopiert und abgespielt werden. Damit ist von technischer Seite die Produktion von CDs nicht mehr nötig. Damit ist ein Wesentlicher Daseinsgrund der Plattenfirmen nicht mehr existent - die Musikindustrie verliert ihre Goldgrube "Plattenverkauf". Anstatt sich nun den veränderten Umständen anzupassen und alternative Geschäftsideen zu entwickeln, beharren die Lobbyisten auf ihrem alten Modell und wollen es per Gesetz durchbringen. Zusätzlich initiieren sie halbherzige Versuche sich anzupassen. Sie versehen ihre Datenträger mit Kopierschutz und Schadsoftware, die den ehrlichen Käufer behindert und schädigt, oder verkaufen online Musik. Dazu ist einfach nur zu sagen: Warum sollte man dieses Angebot annehmen? Es kostet fast daselbe, man hat keine CD zum Anfassen, man bekommt weniger (z.B. kein Booklet) und in geringerer Qualität, man kann damit weniger tun, man ist auf einen Laden/Player/Betriebssstem angewiesen. Äh. Hallo?

Nagut. Sollen dann Künstler also wieder am Hungertuch nagen? Nein. Durch die Möglichkeiten von heute gibt es viele neue Möglichkeiten. Konzerte z.B. Vielleicht auch so etwas wie "Public Viewing" während der WM. Oder sonstwas. Und ich denke auch: Wer Fan ist und die Musik gut findet, wird sich auch nach Legalisierung von Filesharing die Musik kaufen. Auf CD, Schallplatte oder auch als Datei. Oder vielleicht spendet der eine oder andere ja auch ein paar Euro. Wenn man bedenkt, dass nur 5 oder 10% des CD-Preises an die Band gehen, kann eine direkte Spende an die Band durchaus sinnvoll sein.

Aber warum soll ein Schüler/Student/Familienvater Tausende von Euro Strafe bezahlen, weil er ein Album von wem auch immer runtergeladen hat, der sich letzte Woche erst seinen Controller vonner Playstation mit Diamanten hat verzieren lassen? Braucht dieser Mensch mein Geld? Wohl kaum.
Muss ich mein Geld einem Teenager in den Rachen werfen, der sich hauptsächlich durch Dummheit und/oder dicke Titten auszeichnet? Nein. Muss ich nicht. Auch nicht als Jugendlicher, der aufgrund von Gruppenzwang und Berieselung der Medien mit solchen "Vorbildern" mehr oder weniger dazu genötigt wird.
Brauche ich einen iPod mit 60GB Kapazität, wenn ich nur meine gekauften CDs dadrauf haben möchte?

Ein Verbot von Filesharing würde in meinen Augen nicht nur nichts bringen, sondern würde im Gegenteil der Musikindustrie selbst langfristig nur schaden. Eine Institution, die durch Gesetze den Lauf der Zeit zu verhindern versucht, hat noch nie lange weiter bestanden - oder zumindest enorm an Einfluss verloren. Und nebenbei: Wenn Hunderttausende, oder gar Millionen sich täglich in den Tauschbörsen tummeln - sollte man dann das nicht einfach als demokratische Entscheidung des Volkes ansehen? Wer hat denn die Herrschaft, bzw. von wem geht sie aus? Vom Volk oder von einigen großen Konzernen?


Und zuletzt noch ein polemischer Gedanke mit Blick auf die WTO-Beitrittsverhandlungen mit Russland und die Bedingung der USA, dass allofmp3 dichtgemacht wird: Angriffskriege führen und Folter sind ok, aber billig Musik verkaufen ist böse? Na prima.


azrael_7 - Do 30.08.07 16:40

mein lieber.... dass nenn ich mal ausführlich, gausi :)

ich hab net alles komplett durchgelesen, möchte aber einmal an der Stelle Musik einhaken.

Es ist deffinitiv nicht so, dass in erster Linie den Künstelrn das Geld verloren geht, sondern eher den Plattenfirmen! Vor eingier Zeit war es so, das Musiker Alben aufnahmen und auf Tour gingne um den Verkauf der Alben anzukurblen. Heute ist es eher anders herum: viele Künstler produzierne CDs um die Konzerte zu promoten.

Siehe als Beispiel dazu das aktuelle Album von Prince - der hat sien Album gratis zum Download gestellt, als Werbung für seine neue Tour. Seine Aussage war, die paar Kröten, die ihm damit verloren gehen, holt der mit Konzerten mehrfach wieder rein...

Für mich ist das (illegale) Kopieren von Musik an sich kein Thema. Ich seh persönlich keinen Unterschied zwischen a) ich leih mir Privat eine CD und schneide was mit oder b) ich saug wo-auch-immer. Die ganzen Musicload- und wie-auch-immer-Portale sind für mich relativ Stuss! Kein Booklet, nix zum anfassen - kaum billiger als eine CD und im Falle eines Datenverlusst (je nach Anbieter) rausgeworfenes Geld.

Naja.. wie auch immer - ich bin stolzer Besitzer eine CD-Sammlung mit gerade mal geschätzten 3% Kopien... ich steh halt auf Originale... wenn ich CDs kopiere, werden diese meist früher oder später (wegen Booklet oder einer limitierten Auflage, die man irgendwo findet) ersetzt...


elundril - Do 30.08.07 16:42

deshalb is soweit ich weiß in österreich das runterladen nicht verboten sondern nur das zur verfügung stellen! :-D

ich finds auch nicht so verwerflich weil ich ja auch gute CDs oder DVDs (wie zb: die Simpsons) ö.ä. kaufe.

lg elundril


mexx2k - Do 30.08.07 16:43

Ich würde ja jetzt auch gern so viel schreiben, aber da könnte ich genauso deinen Text kopieren.
Bin 100 % deiner Meinung gausi.

Abgesehen davon muss ich erwähnen, dass die Strafen die auf Raubkopierer ausgesetzt sind, nur Angstmacherei ist.
Meine Computer standen bereits bei der Polizei, mit 400Gb Musik, Filmen und Bildern.
Ich habe die Computer incl. aller Daten zurückbekommen und keine Strafe bekommen.
(Die Polizei war übrigens zu blöd meine Festplatten zu formatieren xD)

Allerdings muss ich sagen:
Leute die wirklich 'raubkopieren', das heißt, sich Filme oder Musik besorgen, diese auf tausend CDs brennen und danach weiterverkaufen, sollten wirklich bestraft werden.
Weil diese schaden dann wirklich


Tilo - Do 30.08.07 16:43

Hallo, ja ich empfinde auch das Musik frei von einem Träger ist. Das gleiche gilt dann aber für alles was in irgendeiner Weise digital verwendet werden kann wie Programme, Bücher, Videos, Spiele,...
Meine Auffassung dazu: Ist die Sache(matiell und immatrielle) urheberrechtlich geschützt so ist es illegal sie unberechtigt zu kopieren. Man bezahlt nicht das Produkt welches man erhält sondern die Lizenz zur Verwendung ->siehe Software eine CD mit Programm und einer z.B. 5 Platz Lizenz.

Ich aber differenziere zwischen 2 "Dieben". Zum einen den der es für den Eigenbedarf macht und den der es für Profit machen. Letzterer ist definitiv und ohne Ausnahme zu bestrafen. Beim ersten muss man diffenzieren ob es ein gelegenheitstäter ist oder es regelmäßig macht. Ich verstehe auch das Argument des Preises. Ist teilweise recht heftig was für eine CD, DVD oder gar einen Kinobesuch verlangt wird. Aber dennoch: Ist ein Produkt nicht zu freien Verwendung freigegeben, so ist jede unrechtberechtigte Nutzung illegal. Ob man nun aber solch einen Kontrollapparat auf die Beine stellt um alle "Kleinst"Straftäter zu bestrafen ist ein anderes Thema.

auch finde ich eine CD mit Hülle doch etwas qualitativer als irgend ein paar Bytes auf einem Datenträger.


Gausi - Do 30.08.07 16:57

Als Ergänzung: Wenn jemand aufm Flohmarkt kistenweise gebrannte CDs verklöppt oder sein Geld mit gut gemachten Duplikaten verdient und darauf sein Geschäft aufbaut, gehört anständig bestraft. Das ist Bereicherung auf Kosten anderer und somit "böse".
Und auch die kommerzielle Verwendung solcher Kopien (Office im Büro oder mp3s als DJ ist dabei egal) sollte unter Strafe stehen.

Aber die übliche Tauscherei für den Heim"bedarf" finde ich absolut in Ordnung. Egal ob nun hoch- oder runterladen. Man macht ja eh immer beides. Von der Softwareseite wird das sowieso mehr oder weniger geduldet, weil man erkannt hat, dass das gut für einen ist. Wenn man sich zuhause nur OpenOffice leisten kann, dann überzeugt man den Chef vielleicht, auch im Büro darauf umzusteigen - spart Kosten und steigert die Effizienz.

Einziges Problem sehe ich bei den Spielen (was das ganze hier ja ausgelöst hat). Aber auch hier denke ich, dass das Problem nicht durch Verbote gelöst werden kann. Aber wenn man die Meldungen so verfolgt: Die Spielehersteller, die bei meinen Überlegungen am meisten verlieren würden, fordern weitaus weniger stark solche Verbote wie die Vertreter aus anderen Sparten.


noidic - Do 30.08.07 17:13

Dann werd ich auch mal meine Meinung dazu loswerden.

Zum ersten möchte ich mich zum angerichteten Schaden äußern, am Beispiel Musikindustrie. Da gibt es zum einen die großen, wie den bereits zitierten Prince. Die machen allein durch ihre Konzerte mehr als genug Geld, weil die Eintrittspreise entsprechend sind. Schaden durch Raubkopien nahe null.
Andererseits gibt es noch die aufstrebenden jungen Bands oder alternative Musiker, bei denen es noch so ist, dass ihre touren sie mehr kosten denn einbringen, die sind auf den CD-Verkauf angewiesen und erleiden damit grösseren Schaden.

Wenn ich auf die Softwareindustrie schaue, gibt es da noch einen weiteren Aspekt:
Wenn ein Softwareunternehmen eine Regalsoftware plant, wird erstmal ermittelt, wie hoch der Preis für das fertige Produkt in etwa sein darf und wieviel davon etwa abgesetzt werden kann. Daraus ergibt sich das Budget. Oder aber das Budget steht fest und der Preis wird aufgrund der erwarteten Nachfrage festgelegt. Große Unternehmen wie MS können grössere Mengen Raubkopien mit einrechnen und sogar in ihre Vermarktungsstrategie einbeziehen, kleine Unternehmen nicht und es sind in den letzten Jahren einige kleine Softwareschmieden in Konkurs gegangen, weil ihre Software zuwenig gekauft, dafür zuviel kopiert wurde.

Am schwersten wiegt aber für mich das Gebot der Gerechtigkeit. Ich produziere etwas oder biete etwas an, dafür möchte ich entlohnt werden. Ich entlohne ja auch jeden anderen, dessen Dienste ich in Anspruch nehme und der etwas dafür haben möchte. Das Prinzip gilt so schon seit Jahrtausenden, wenn auch nicht mit Geld, und immer wenn jemand nicht nach diesem Prinzip handelt, ist das ungerecht. Ob der Empfänger schon Unmengen von Geld hat, ist dafür unerheblich.

Ichhabe früher auch gerne mal Programme und Musik illegal aus dem Netz gesaugt. Zum nachdenken hat mich gebracht, als einige Freunde von mir mit verschiedenen Projekten den Bach runter gegangen sind, weil einfach nicht genug verkauft werden konnte, obwohl die Nutzerzahlen drei mal ausgereicht hätten. Seit dem habe ich sämtliche illegale Software und Musik aus meinem Rechner und meinem Leben verbannt.


GTA-Place - Do 30.08.07 17:21

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
[...] es sind in den letzten Jahren einige kleine Softwareschmieden in Konkurs gegangen, weil ihre Software zuwenig gekauft, dafür zuviel kopiert wurde.

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
als einige Freunde von mir mit verschiedenen Projekten den Bach runter gegangen sind, weil einfach nicht genug verkauft werden konnte, obwohl die Nutzerzahlen drei mal ausgereicht hätten.

Und du glaubst wirklich, es wäre anders verlaufen, wenn niemand FileSharing nutzen würde? Meinst du wirklich, dann hätten deine Freunde mehr Umsatz gehabt? Nein, einzigster Unterschied: Die Nutzungszahlen wären geringer gewesen.


Gausi - Do 30.08.07 17:27

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Andererseits gibt es noch die aufstrebenden jungen Bands oder alternative Musiker, bei denen es noch so ist, dass ihre touren sie mehr kosten denn einbringen, die sind auf den CD-Verkauf angewiesen und erleiden damit grösseren Schaden.


Und genau das glaube ich nicht. Erstens findet man diese "jungen Bands" nicht oder nur sehr schlecht in den Tauschbörsen, zweitens bieten viele solche Bands ihre Musik auf "fairen" Portalen als mp3 zum Donwload an (also ohne DRM) und drittens können grade diese kleinen Bands auf Unterstützung ihrer Fans bauen. Und schließlich: Von dem, was eine "kleine Band" bei CD-Verkäufen rausbekommt (wenn sie einen Vertrag mit einem der laut schreienden Labels haben), dürfte recht wenig sein.
Und selbst wenn das, was du sagst alles richtig wäre: Wenn ein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, weil sich die Zeiten und die technischen Möglichkeiten geändert haben, dann muss man das Modell ändern - nicht die Zeit zurückdrehen oder den Fortschritt aufhalten.

Bei Software stimme ich dir teilweise zu - aber hier muss man dann imho auch einfach sagen, dass diese kleinen Softwareschmieden das falsche Geschäftsmodell gewählt haben. OpenSource kann ja auch kommerziell funktionieren.



Da fällt mir noch etwas ein. Ich nehme alles zurück. Tauschbörsen sind doch böse. Beweis: Schnappi und Sonnenlischt. Danke - Thread kann geschlossen werden. :tongue:


azrael_7 - Do 30.08.07 17:35

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:

Andererseits gibt es noch die aufstrebenden jungen Bands oder alternative Musiker, bei denen es noch so ist, dass ihre touren sie mehr kosten denn einbringen, die sind auf den CD-Verkauf angewiesen und erleiden damit grösseren Schaden.


Sehe in in gewissem Rahmen ein... mit den Einschränkungne die Gausie grad schon genannt hat... und dem Vorwurf: dann sollen die Plattenfirmen, die eh mehr Kohle haben als die Bands, selbigen mal net so tief in die Tasche greifen. Wenn die Plattenfirma das net tut, sind die Preise fairer und der Verlust geringer!


Wolle92 - Do 30.08.07 17:55

user profile iconmexx2k hat folgendes geschrieben:
Leute die wirklich 'raubkopieren', das heißt, sich Filme oder Musik besorgen, diese auf tausend CDs brennen und danach weiterverkaufen, sollten wirklich bestraft werden.
Weil diese schaden dann wirklich


Das ist der Unterschied: Wenn ich mit eMule und was es noch alles gibt Musik runterlade, dann wird das von anderen Leuten kostenlos angeboten... Die Raubkopierer, die das verkaufen, die verdienen ja Geld an Dingen, an denen sie eigentlich gar kein Geld verdienen dürfen... Filesharing ist kostenlos (sagt ja auch der Name), daher verdienen die Anbieter kein Geld daran...

Was anderes:
Es ist legal, Musik-Kopien an Freunde und Bekannte zu geben... Also kann man, im Falle der richtigen Bekanntschaft, die ganze Mucke auch legal bekommen... Was macht das dann für einen Unterschied, ob ich meinen Nachbarn mit 2000 CDs im Regal frage, ob ich mal mit meinem Laptop rüberkommen kann, oder ob ich das alles runterlade?

Tja, mit der Technik tut sich unsere Regierung echt schwer...


Marc. - Do 30.08.07 18:06

user profile iconWolle92 hat folgendes geschrieben:

Was anderes:
Es ist legal, Musik-Kopien an Freunde und Bekannte zu geben... Also kann man, im Falle der richtigen Bekanntschaft, die ganze Mucke auch legal bekommen... Was macht das dann für einen Unterschied, ob ich meinen Nachbarn mit 2000 CDs im Regal frage, ob ich mal mit meinem Laptop rüberkommen kann, oder ob ich das alles runterlade?

Das wäre mir neu. Wo kann ich das nachlesen? ;)


Wolle92 - Do 30.08.07 18:18

wo genau das mit den Freunden und Bekannten steht, weiß ich nicht, hab das aber zum beispiel mal in der Computer Bild gelesen, als die nen großen Beitrag über dieses Thema hatten


noidic - Do 30.08.07 18:47

Ich lege mich mit meinen Aussagen nicht aufs Filesharing fest, sondern auf Raubkopien allgemein. Filesharing war zu der Zeit noch garkein Thema.

Zum Thema Plattenfirmen: Klar würden die Bands mehr Geld verdienen, wenn die Plattenfirmen weniger einsacken würden. Das ist aber ein komplett anderes Thema, auch wenn es einen Einfluss auf die Menge an Raubkopien hätte.

Zum Thema Geschäftsmodell: Seine Software kostenlos auf den Markt zu bringen bringt einer Firma nur was, wenn sie durch Support oder andere Dienstleistungen die Entwicklungskosten wieder reinholt. Das ist nicht in jedem Fall der sinnvolle Weg.

Es geht mir auch nicht darum, was legal ist oder nicht, sondern, wie in meinem anderen Post erwähnt, um Gerechtigkeit, um ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen, welches in unserer Gesellschaft durch die marktwirtschaftlichen Prinzipien bestimmt wird.

Mir geht es auch nicht darum, Raubkopierer und Filesharer mit Kinderschändern zu vergleichen, deshalb auch mein Vorschlag in der SB, Raubkopierer mit 5 Jahre Testen von Banking-Software zu bestrafen. Azrael und Stefan werden bestätigen können, dass dies eine Strafe ist :)

Eins noch zu Gausis Argument "Wille des Volkes":
Es spricht nicht der Wille des Volkes für Raubkopien, sondern der Wille vieler Individuen, die Leistung ohne Gegenleistung wollen, was leider immer mehr zum Standard menschlichen Denkens wird, zumindest in unserem Kulturkreis.


Wolle92 - Do 30.08.07 18:56

Ich glaube, es ist einfach ein Grundgedanke unseres Daseins, dass wir in eine Stellung kommen, in der wir machen können, was wir wollen... Und filesharing ist da doch ein anfang...


Gausi - Do 30.08.07 19:15

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Es geht mir auch nicht darum, was legal ist oder nicht, sondern, wie in meinem anderen Post erwähnt, um Gerechtigkeit, um ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen, welches in unserer Gesellschaft durch die marktwirtschaftlichen Prinzipien bestimmt wird.


Dann hast du ein vollkommen anderes Verständnis von Gerechtigkeit als ich. Ich finde es nicht gerecht, wenn ich fürs Tauschen eines Albums mehrere Tausend Dollar Strafe zahlen muss, oder mich auf einen "angemessenen Vergleich" einigen "darf", was ungefähr dasselbe kostet. Gibts hier zum Glück nicht, aber halt in den Staaten. Ich finde es nicht gerecht, wenn Musiker sich beschweren, dass das Copyright nach 50 Jahren ausläuft, weil dann die Kinder und Enkel nichts mehr daran verdienen können. Ich finde es nicht gerecht, wenn ich ins Kino gehe und mir bis zu dreimal anhören muss, wie böse Raupkopierer sind. Ich finde es nicht gerecht, wenn man mir suggeriert, ich würde für drei Jahre in den Knast müssen, wenn ich Musik runterlade. Ich finde es nicht gerecht, wenn man als Musiklabel im großen Stil Computersabotage betreiben kann und dafür dann 7.50$ Strafe zahlen muss - in Form von Download-Gutscheinen.
Ich finde es nicht gerecht, wenn ein Album auch nach Jahren 15 Euro und mehr kostet, während man viele halbwegs aktuelle Filme für 9 Euro und weniger bekommt. Ich finde es nicht gerecht, wenn immer wieder vorgejammert wird, wie schlecht es der Branche geht, und trotzdem gejubelt wird, dass der neue Film wieder alle Einspielrekorde gebrochen hat. Ich finde es nicht gerecht, wenn der Jugend eine künstlich hochgepushte Schrott-Band nach der anderen hingekotzt wird, nur um mit halbwegs talentierten Möchtegern-Stars noch ein paar Millionen mehr zu scheffeln.

Du willst Gerechtigkeit? Ich bin dafür!


F34r0fTh3D4rk - Do 30.08.07 19:20

Vielleicht geben sich die Leute dann auch wieder mehr Mühe bei ihrer Musik und schmeißen nicht alles auf den Markt, weil sie sowieso wissen, dass es von irgendjemandem gekauft wird.
Außerdem ist die Frage, warum die armen Leute sich einschränken müssen (verzicht auf Musik / Filme etc.), nur damit die Leute die Geld haben, ohnehin noch mehr davon bekommen ? Sollte es nicht andersrum sein ? Wo bleibt da die Gerechtigkeit ?

mfg


Wolle92 - Do 30.08.07 19:59

Boah ey...
Beim lesen von Gausis Beitrag bekam ich voll Gänsehaut...
Das ist alles sooo richtig!!
Kann man den Thread nicht mal an unsere Regierung schicken?!


noidic - Do 30.08.07 20:01

Ich kann auch hunderte Sachen aufzählen, die ich nicht gerecht finde. Das tut hier aber nichts zur Sache, wenn vor Gericht ein kleiner Bankräuber argumentiert, dass sein Nachbar mehr Steuern hinterzieht als er in seinem ganzen Leben gestohlen hat, ist das sicherlich richtig, interessiert aber nicht. es ist ein weiteres Problem unserer Gesellschaft, dass wir, konfrontiert mit der eigenen Ungerechtigkeit oder dem eigenen Fehlverhalten, erst einmal aufführen, was denn alle anderen falsch machen. Da nehme ich mich selber auch nicht aus.

Ich trete dafür ein, selbst so gerecht zu handeln wie möglich, in der Hoffnung, ebenfalls gerecht behandelt zu werden. Ich muss sagen, ich fahre bisher sehr gut damit.


F34r0fTh3D4rk - Do 30.08.07 20:01

Es soll ja auch noch Leute geben, die Musik machen, weil es ihnen Spass macht. Hab mal irgendwo davon gelesen ;)

mfg


Wolle92 - Do 30.08.07 20:13

Oh, oh... da weiß ich nen Beispiel:
[url=http://www.basshunter.se]Basshunter[/url]


F34r0fTh3D4rk - Do 30.08.07 20:15

Das ist doch keine Musik ;) Das ist computergeneriert :P


Delete - Do 30.08.07 20:16

Naja, die Regierung interessiert sich ja nicht für unsere Meinung^^
ich schließe mich auch Gausi an, allerdings würde ich mich auch mit einer Alternative wie z.B. in den USA zufrieden geben. Man bezahlt im Monat seine 15$ und bekommt dafür eine Musikflatrate. Da würde ich mir aller 6 Monaten ein Abo anlegen und alles saugen, wonach mir gerade ist...
In Deutschland gibts so was ja nicht bzw. nur überteuert.


jaenicke - Do 30.08.07 20:20

user profile iconma$ter hat folgendes geschrieben:
Man bezahlt im Monat seine 15$ und bekommt dafür eine Musikflatrate. Da würde ich mir aller 6 Monaten ein Abo anlegen und alles saugen, wonach mir gerade ist...
In Deutschland gibts so was ja nicht bzw. nur überteuert.
Ähh, in Deutschland gibts die von einer früheren Musik-Tauschbörse, die jetzt legal die Musik anbietet, für 9,95€ im Monat^^
Alle 6 Monate ist aber nicht, weil da AFAIK die Musik nur während der Abozeit nutzbar ist. Das ist bei dem Preis aber auch vollkommen in Ordnung finde ich.


Wolle92 - Do 30.08.07 20:21

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Das ist doch keine Musik ;) Das ist computergeneriert :P

Ich hab mir mal die Demo von diesem Programm runtergeladen...
Von computergeneriert kann da nicht die rede sein...
Das ist so wie wenn du für nen Lied planst, wo was wie spielen soll, nur dass du es eben sofort anhören kannst...
Und Musik isses


tommie-lie - Do 30.08.07 20:28
Titel: Re: Filesharing: "Böse" oder nicht?
Aaaaalso... (irgendwie muss ich mich ja vom Lernen abhalten :mrgreen:)

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Zunächst einmal eine Feststellung. Diese Handlungen (ich nenne sie jetzt mal raupkopieren (und das p ist Apsicht, ihr Purschen)) sind nicht eins zu eins mit Ladendiebstahl vergleichbar.
Ja, Raubmordvergewaltigungsterroristenkopieren ist nicht eins zu eins mit Ladendiebstahl vergleichbar. Daß ein soclhes Vergehen aber deutlich härter bestraft wird als Ladendiebstahl haben wir der verzerrten Wahrnehmung der Contentindustrie und deren Lobbyisten zu verdanken.

user profile iconGausei hat folgendes geschrieben:
Nicht jede Raupkopie bedeutet eine nicht gekaufte CD.
Ja, das ist eine sehr einfache Feststellung, die aber nicht in das Weltbild der Contentindustrie passt.

user profile iconGausei hat folgendes geschrieben:
Nicht zu bestreiten ist die Tatsache, dass deren Umsätze in den letzten Jahren zurückgehen.
Offensichtlich.

user profile iconGausei hat folgendes geschrieben:
Als eine Ursache kann man nun die Raupkopierer sehen. Aber die sind es nciht alleine.
Nein, es könnte auch die sinkende Qualität sein, der überhöhte Preis, und die mangelnde Auswahl. Damals[tm] gab es wenigstens noch wirkliche Künstler, heute scheint es die nicht mehr zu geben, also sucht man sich ein paar Gören, steckt die in mehr oder weniger Stoff, lässt die vor der Kamera rumhüpfen und spielt im Hintergrund Einheitsbrei in Form von Geräusch. In das ganze pumpt man dann entsprechend Geld, damit das möglichst überall gespielt wird, und für die CDs nimmt man das in Euro, was man früher in DM für eine CD genommen hat. Aber das wäre ja fatal für die Contentindustrie, schließlich sind die ja der Meinung, daß der Kunde *mist*e in Tüten kauft, wenn man nur genug Werbung dafür macht. Also sind Raubmordvergewaltigungskopierterroristen natürlich eine einfache Möglichkeit, von den eigentlichen Problemen abzulenken.

user profile iconGausei hat folgendes geschrieben:
Jetzt könnte man argumentieren "Dann muss man sich eben entscheiden - Handy oder CD, aber nicht beides. Raupkopieren ist verboten!". Könnte man. Auch da bin ich auch gegen.
Wieso bist du dagegen? Es kostet beides Geld und Geld hat man nur in begrenzteer Menge zur Verfügung, also kriegt man auch nur begrenzte Waren in Form von Musik oder Nachrichtendiensten. Eine solche Überlegung ist vollkommen legitim.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Damit ist von technischer Seite die Produktion von CDs nicht mehr nötig. Damit ist ein Wesentlicher Daseinsgrund der Plattenfirmen nicht mehr existent
Unsinn. Der wesentliche Daseinsgrund der Labels ist es, den Künstlern Studios und Equipment bereitzustellen, um hochqualitative Aufnahmen der Werke zu erstellen und diese unters Volk zu bringen. Daß dies in der Vergangenheit über ein physikalisches Medium geschah, ist lediglich schmückendes Beiwerk. Auch bei rein digitaler Verbreitung in Form von bezahlten Downloads ist ein Label immer noch notwendig, um die Interessen des Künstlers zu vertreten.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Anstatt sich nun den veränderten Umständen anzupassen und alternative Geschäftsideen zu entwickeln, beharren die Lobbyisten auf ihrem alten Modell und wollen es per Gesetz durchbringen. Zusätzlich initiieren sie halbherzige Versuche sich anzupassen.
Richtig, das ist ein großes Problem in der Denkweise der Contentindustrie. Die Contentindustrie schafft es auf wundersame Weise immer wieder, neue Medien komplett zu verpennen. Das war bei VHS so, das ist bei Internet so, und das zeichnet sich gerade bei HD-Medien ab. Daß ständige Hickhack um HD-Standards sorgt doch nur dafür, daß Käufer verunsichert werden und mit dem Kauf warten und dementsprechend die Industrie auf ihren HD-Filmen sitzenbleibt. Wer nicht hören will, muss halt fühlen.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Nagut. Sollen dann Künstler also wieder am Hungertuch nagen? Nein. Durch die Möglichkeiten von heute gibt es viele neue Möglichkeiten. Konzerte z.B. Vielleicht auch so etwas wie "Public Viewing" während der WM. Oder sonstwas. Und ich denke auch: Wer Fan ist und die Musik gut findet, wird sich auch nach Legalisierung von Filesharing die Musik kaufen.
Richtig. Aber es werden deutlich weniger sein. Die Fans kaufen die Musik so oder so, alleins chon wegen der besseren Qualität und um den Künstler zu unterstützen. Aber du vernachlässigst bei deiner Überlegung den Musikkonsumenten und die allgemeinen Musikliebhaber. Beide Gruppen binden sich nicht immer an einen Künstler, kaufen sich aber trotzdem CDs, weil sie Musik mögen. Durch Filesharing könnte diese gesamte Kundengruppe wegbrechen und du hast deutlich weniger Käufer deiner CDs. Damit hast du in letzter Konsequenz auch deutlich weniger Tantiemen für den Künstler, es sei denn du vervielfachst die Preise, bis selbst die Fans nicht mehr bezahlen möchten.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Muss ich mein Geld einem Teenager in den Rachen werfen, der sich hauptsächlich durch Dummheit und/oder dicke Titten auszeichnet? Nein. Muss ich nicht.
Du musst aber auch nicht seine Werke konsumieren.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Ein Verbot von Filesharing würde in meinen Augen nicht nur nichts bringen, sondern würde im Gegenteil der Musikindustrie selbst langfristig nur schaden. Eine Institution, die durch Gesetze den Lauf der Zeit zu verhindern versucht, hat noch nie lange weiter bestanden - oder zumindest enorm an Einfluss verloren. Und nebenbei: Wenn Hunderttausende, oder gar Millionen sich täglich in den Tauschbörsen tummeln - sollte man dann das nicht einfach als demokratische Entscheidung des Volkes ansehen? Wer hat denn die Herrschaft, bzw. von wem geht sie aus? Vom Volk oder von einigen großen Konzernen?
Tausende von Obdachlosen bekommen bei den Tafeln kostenlos Lebensmittel. Sollte man das nicht auch als demokratische Entscheidung betrachten und Lebensmittel kostenlos unters Volk bringen? Ach, der Arbeiter am Fertigprodukt-Fließband öchte ebenfalls etwas verdienen? Hm, tja...

Um endlich mal Tacheles zu reden: Mit deinem Minnesang-Mittelalter-Hungertuch-Vergleich drückst du eigentlich ganz offen aus, daß ein Künstler für die Benutzung seines Werkes kein Geld verdient hat. Die Minnesänger von damals haben ihr Geld mit Drachentöten verdient oder vom Papa geerbt, viele heutige Künstler kommen auch aus bürgerlichen Verhältnissen, ob gerade diese Art von Kunst mehr Aussagekraft und Lebenserfahrung enthält, mag Geschmackssache sein. Ja, früher musste man, um die Musik zu hören, in ein Konzert gehen, das war nicht nur im Mittelalter so, das war auch noch vor 100 Jahren so (übrigens bereits vor 100 Jahren nicht aus reinem Spaß an der Freude, sondern auch und vor allem um damit Geld zu machen, Carl Orff war so einer, der sich erdreiste, mit Musik Geld zu verdienen, Schande über ihn). Es gab aber auch keine andere Möglichkeit, entweder man ging in ein Konzerthaus und gab dem lustigen Männchen am Eingang ein paar Münzen, oder man musst eauf die Musik verzichten (es sei denn man kaufte sich Notenblätter und setzte sich ans Klavier im Wohnzimmer, was damals die einzige Alternative war, das nötige Kleingeld für ein nicht billiges Klavier vorrausgesetzt). Wenn du aber Filesharing legalisieren willst, gibt es durchaus noch die Möglichkeit, die Musik zu hören, ohne Geld dafür auszugeben. Daß heutzutage ein nicht unerheblicher Teil an Geld auch durch Konzerte verdient wird, will ich nicht bestreiten, aber einige Bands sind nicht ind er LAge, eigene Tourneen auf die Beine zu stellen, möchten aber trotzdem gerne mit ihrer Musik Geld verdienen. Zu verlangen, daß einige Leute Musik machen, und sie jedermann kostenlos zur Verfügung stellen, zeugt in meinen Augen von einem leicht verzerrten Weltbild. Es geht hier nicht allein darum, dem Künstler sein Überleben zu sichern, sondern auch darum, eine entsprechende Gegenleistung zu liefern. Auf dem Weg nach Kassel habe ich mich mal mit einem VW-Arbeiter aus Wolfsburg unterhalten. Er meinte, daß es unerhört sei, wieviel Geld die Manager bekommen, seine Kollegen aber um ihren Job bangen müssen, aber er schrieb den Managern nicht einen generell höheren Gehalt und einen höheren Lebensstandard ab. Genau das tust du aber implizit. Du verlangst, daß die Künstler für lau arbeiten, schließlich können sie ja auch durch ihre Konzerte noch ihr Butterbrot kaufen. Aber sie können vielleicht nicht mehr (oder nicht alle) ihren Lebensstandard halten. Den haben sie sich aber auch irgendwo verdient, denn sie schaffen Kunst. Kunst ist Kultur, sie schaffen Gefühle in Menschen, sie schaffen etwas, was nicht jeder von uns kann, und dafür haben sie auf jeden Fall auch Anerkennung verdient. Einige Künstler spenden überschüssiges Geld wohltätigen Organisationen, wodurch sie doppelt Gutes tun, andere kaufen sich lieber einen Ferrari, wodurch sie erstmal nur sich selbst Gutes tun. Wenn du der Meinung bist, daß es diesen Künstler unsympathisch macht, wenn er sich einen Ferrari kauft, dann bist du (zumindest derzeit noch) nicht dazu verpflichtet, seine Musik zu kaufen, dann solltest du dir aber auch gewaltig überlegen, ob du die Musik eines solchen Menschen mit Doppelmoral auch genießen möchtest oder kannst. Wenn es dir nur um das bloße Konsumieren von Musik geht, dann hast du ohnehin verloren, denn Konsum kostet Geld, egal ob Lebensmittel, Drogen oder Musik.


user profile iconazrael_7 hat folgendes geschrieben:
Für mich ist das (illegale) Kopieren von Musik an sich kein Thema. Ich seh persönlich keinen Unterschied zwischen a) ich leih mir Privat eine CD und schneide was mit oder b) ich saug wo-auch-immer.
Dann übersiehst du, daß du, wenn du Musik mit Freunden tauschst, vielleicht bei einem Benutzerkreis von 20 Leuten mindestens ein Original hast. Schau dir mal einen Swarm an, das sind oft weit mehr als 20 Leute. Filesharing erlaubt nicht nur das Tauschen mit dem netten Nachbarn, sondern über Landesgrenzen hinweg und mit vielen fremden Leuten. Das ist etwas komplett anders als die Privatkopie im Freundeskreis, weil es ganz andere Dimensionen sind. Wenn du dir von deinem Kumpel eine CD kopierst oder andersrum, ist das kein großer Verlust. Wenn aber ein einziger die CD kauft und 1000 Leute dafür nicht, ist das ein enorm gesunkener Umsatz.

user profile iconWolle92 hat folgendes geschrieben:
Es ist legal, Musik-Kopien an Freunde und Bekannte zu geben... Also kann man, im Falle der richtigen Bekanntschaft, die ganze Mucke auch legal bekommen... Was macht das dann für einen Unterschied, ob ich meinen Nachbarn mit 2000 CDs im Regal frage, ob ich mal mit meinem Laptop rüberkommen kann, oder ob ich das alles runterlade?
Wie gesagt macht das einen großen Unterschied in der Verhältnismäßigkeit. Du brauchst halt beim Filesharing nicht im Umkreis der nächsten 10km jemanden, der das Original besitzt.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Dann hast du ein vollkommen anderes Verständnis von Gerechtigkeit als ich. Ich finde es nicht gerecht, [...]
Ich finde es nicht gerecht, wenn ich für meine Werke Arbeit leisten mus, egal ob geistige oder physische, und andere dann den Mehrwert, den sie aus meiner Arbeit ziehen, nicht bezahlen.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Du willst Gerechtigkeit? Ich bin dafür!
Alles klar, dann kansnt du ja damit anfangen, deine ID3-Bibliothek unter LGPL zu veröffentlichen. Darf ich dich daran erinnern, daß du mich gebeten hast, meinen Code für dich zu relizensieren, weil du keine freie Lizenz benutzen wolltest? Wo ist hier die Gerechtigkeit, wenn ich freien Code schreibe und jeder einfach eine Closed-Source-Anwendung daraus schreiben dürfte, unter Umständen damit sogar Geld verdient?


Gausi - Do 30.08.07 20:28

Der Punkt ist nicht, dass ich den Urheber dessen, was ich da runterlade in irgendeiner Weise bescheißen will. Ich will ihn nicht um seinen wohlverdienten Lohn bringen. Ich bin bereit, für Musik/Filme/Software/Unterhaltung zu zahlen und tue das auch. Also mal angenommen, ich würde das tun :angel:. Edit: Also das runterladen...das bezahlen tu ich)

Der Punkt ist, dass es nicht mehr nötig ist, irgendwelche dritten dafür zu bezahlen, dass die Musik zu mir nach hause kommt. Dafür hat im Wesentlichen das Fraunhofer-Institut mit dem MP3-Komprimierungs-Verfahren gesorgt. Wenn ich das nun ausnutze, um in großen Stil umsonst an Musik zu kommen, ohne auch nur irgendwann irgendwas dafür zu bezahlen, dann ist das nicht in Ordnung. Das ist "ungerecht".

Ich bin aber der Meinung: Wenn man seine -äh- Grundversorgung auf diese Weise besorgt, und so jederzeit komfortabel Zugriff auf die gewünschte Musik hat, auch ohne Radiosender bzw. in gewisser Hinsicht sein eigener Programmchef wird, und zusätzlich die Künstler, die man richtig gut findet unterstützt, indem man CDs kauft, TShirts, Fanartikel, auf die Konzerte geht etc, dann ist das durchaus "gerecht".

Insofern ist das Abwälzen der Probleme, die die Musikindustrie hat (übrigens haben viele andere auch Probleme, wo es keine Raupkopierer gibt), auf die Filesharer nicht in Ordnung.

Um mal ein komkretes Beispiel zu nennen. Das Album Reveal von REM hatte ich ungefähr 3 Wochen vor Erscheinungstermin runtergeladen. Von Cannapower irgendwas, keine Ahnung, obs die noch gibt. Am Sonntag vor dem Erscheinungstermin haben die auf der Domplatte ein kostenloses(!) Konzert gegeben. "Losing my Religion" im Schatten des Kölner Domes...Wahnsinn. Am nächsten morgen gings ab nach Saturn.

Zu den Napster-Flatrates: Dann zahl ich lieber 7 Euro nochwas an die GEZ für meinen Internet-PC, such mir ein paar gescheite Radiosender zusammen und lass Streamripper oder ähnliches laufen. Völlig legal, und das Ergebnis ist annähernd dasselbe wie das verbotene runterladen in Tauschbörsen. Warum man das nicht macht? Das andere ist bequemer.


Wolle92 - Do 30.08.07 20:38

Da haben wir es ja wieder:
Wieso darf ich die Musik nicht mit eMule und son Kram herunterladen, aber ausm Radio darf ich es rausschneiden?
Was macht den unterschied???????????!


GTA-Place - Do 30.08.07 20:41

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Warum man das nicht macht? Das andere ist bequemer.

Och, mit ClipInc ist das schon ganz bequem. Das schneidet die Lieder gleich richtig und benennt sie nach Künstler und Titel. Und wie du bereits gesagt hast, legal ist es - obwohl ich keinen Unterschied zum FileSharing sehe.

Fakt ist aber: Wenn es kein FileSharing gebe, dann hätte ich von 500 Liedern noch 10, weil ich von einer (vllt. auch zwei) Band(s) ein Album gekauft und die anderen Lieder weiterhin nur im Radio angehört hätte - aber niemals gekauft. Wo ist da nun der Verlust?


noidic - Do 30.08.07 20:57

user profile iconWolle92 hat folgendes geschrieben:
Da haben wir es ja wieder:
Wieso darf ich die Musik nicht mit eMule und son Kram herunterladen, aber ausm Radio darf ich es rausschneiden?
Was macht den unterschied???????????!


Ganz einfach, Radio kostet zum einen Gebühren (bitte jetzt keine Diskussion über Rundfunkgebühren) und zum zweiten dienen die Airplays als Promotion, ebenso wie promo-touren oder giveaways. Filesharing hat zwar auch einen bestimmten Werbeeffekt, aber ist nicht vom Werbenden steuerbar.


BenBE - Do 30.08.07 21:06

Ich hoff, das ich beim Überfliegen, Gausi's Position richtig verstanden hab: Also durch das RauPkopieren entsteht kein Schaden?

Betrachten wir 2 Szenarien:
1. Ein neuer Kino-Film kommt gerade in die Tauschbörsen, als Warner sich entschließt, ihn weltweit auch kostenpflichtig in Kinos für Übertriebene Preise zu zeigen. Ich geh NATÜRLICH sofort in's Kino, da ich so überzeugt bin, dass sich diese Investition lohnt und Schenke Warner mein hart verdientes Geld. Damit bin ich vollkommen einverstanden.

2. In Deutschland wird eine uralte Serie mit absolut grausamer Übersetzung so entstellt, dass man am liebsten den Sender auf Schmerzensgeld für die Ausstrahlung verklagen wöllte. Im Frosch bekommt man Woche um Woche eine aktuelle Fassung mit guter Qualität, einer guten Übersetzung, die unzensiert, ungekürzt und auch von der Synchronisation einfach nur Top ist. Ich schaue natürlich beim Fernsehsender, da ich eine Rechtsschutz-Versicherung habe, um den Sender zu verklagen.

Mal ehrlich:
Die Fragen, die sich im Laufe dieses Thread stellen sind doch grob folgende:
1. Geht durch RauPkopieren Gewinn verloren?
Antwort: NEIN, da der wesentliche Anteil der Kopien eh keinen Gewinn erzielen wird und zweitens der andere Teil bereits Gewinn erzielt hat oder die Erzielung von Gewinn geplant ist.

2. Entsteht durch RauPkopieren Schaden?
Antwort: NEIN, da das materielle Gut des Originals unangetastet bleibt und lediglich der Genuss dieses Originals reproduziert wird. Eine Kopie ist daher niemals so gut wie das Original. Daher sind jegliche "Schadensbilanzen" lediglich Milchmädchenrechnungen.

3. Ist es gut oder böse?
Antwort: Kommt eindeutig auf den Standpunkt an. Laut Hacker-Ethos sollte jegliche Information frei sein; genau dies wird durch eine Public-Domain-RauPkopie erreicht. Somit ist es für Leute, die Wert auf FREIE INFORMATION legen ein Streben, ein solches Objekt zu fördern. Schlecht ist es für genau diejenigen, die ihr Geld an der Geheimhaltung von Information verdienen. Diese verhalten sich aber in eine Informationsgesellschaft unsozial.

4. Wie muss man RauPkopien bekämpfen?
Antwort: Gar nicht. Der Markt an geschützen Inhalten definiert sich durch Angebot und Nachfrage. Wenn ich Schrott angeboten bekomme, aber Juwelen will, wird der Ramschhändler von mir nichts sehen. Hier sollte eindeutig das Angebot sich der Nachfrage anpassen; nicht andersrum.

Weitere Dinge ergänz ich ggf. noch. Mir gehen vorerst diese orangenen Leuchtreklamen der Forensoftware auf den Cokkie ;-)


noidic - Fr 31.08.07 08:38

Zunächst mal gefällt es mir sehr, dass diese Diskussion auf einem vernünftigen Niveau abläuft :)

@BenBE: Inwieweit der Hacker-Ethos als moralische Grundlage unserer Gesellschaft dienen sollte, mag ich nicht abschätzen, ich persönlich stimme jedoch dem Grundsatz "Informationen sollten frei sein" nicht zu. Warum sollte ich jedem eine Information, um bei der Verallgemeinerung zu bleiben, schenken, für die ich ebenso hart gearbeitet habe wie du für das Geld, welches du im Kino zahlen müsstest? Wieso ist es unsozial, Geld oder andere Gegenleistung für meine Anstrengungen zu verlangen? Ob die Preise gerechtfertigt sind, steht auf einem anderen Blatt.

Jeder Mensch (bis auf wenige) ist selbstverständlich erpicht darauf, für möglichst geringen (finanziellen) Aufwand einen möglichst hohen Lebensstil zu erreichen. Das ist nachvollziehbar und ich freue mich auch über jedes Schnäppchen. Es hört aber für mich da auf, wo Rechte anderer verletzt werden, sei es durch Raubkopien, Steuerhinterziehung oder Betrug.

Wie gesagt, dass die Preise teilweise unverschämt sind und die Qualität der Massenware durchaus zu wünschen übrig lässt, dem stimme ich zu, das ist aber meines Erachtens nach kein legitimer Grund dafür, die Rechte anderer zu verletzen.


Tilo - Fr 31.08.07 08:38

user profile iconBenBE hat folgendes geschrieben:

3. Ist es gut oder böse?
Antwort: Kommt eindeutig auf den Standpunkt an. Laut Hacker-Ethos sollte jegliche Information frei sein; genau dies wird durch eine Public-Domain-RauPkopie erreicht. Somit ist es für Leute, die Wert auf FREIE INFORMATION legen ein Streben, ein solches Objekt zu fördern. Schlecht ist es für genau diejenigen, die ihr Geld an der Geheimhaltung von Information verdienen. Diese verhalten sich aber in eine Informationsgesellschaft unsozial.


Was ist "FREIE INFORMATION". Frei im Sinne von (a)unbeschränktem Zugang oder (b) im Sinn von ohne Endgelt?
Bei (a) kann man immer noch für die BEreitstellung der Information ein Endgelt berechnen ->bei Büchern ist es das Papier, der Transport; bei Downloads sind es Serverkosten, Kosten für Übertragung. Künstler sind Menschen. Menschen haben Bedürfnisse. Zur Bedürfnissbefriedigung braucht man Ressurcen. Entweder beschafft man sich die Ressourcen durch eine andere Tätigkeit und hat die Kunst als Hobby oder man holt sich die Ressourcen über die Kunst selbst.
Bei (b) gibt es das Problem das eine Leistung immer Aufwand erzeugt. Dieser Aufwand muss gedeckt werden. Kein Endgeld bedeutet im Umkehrschluss keine Leistung.

Wenn man Leistung bezieht ohne irgend eine Gegenleistung so handelt man kontra der bezogenen Leistung. Deshalb ist mitschneiden aus dem Rundfunk legal(->Gebühren, staatliche Gelder) aber auch nur für den Eigenbedarf!

edit,
Noidic, Du warst schneller


ene - Fr 31.08.07 08:43

Moin,

ist ja fast eine religöse/philosophische Diskussion hier. Fakt ist, ich höre gerne Musik abseits des Mainstreams. Das reicht von dern 50ern bis heute. Das Radio dudelt mir die ganze Zeit irgendwas vor, was ich als Berieselung beschreibe, keine Musik, die mich wirklich bewegt. Viele der Gruppen die ich gut finde, bestehen aus ein paar Leuten, einem Studio, jeder Menge kleiner Konzerte (weil sie kein Geld für was größeres haben), keinem Plattenlabel was sie signen will, einer Homepage für ihre Publikation, News und ihre Fans und nur sehr selten kann man CD's kaufen...warum?

Würde ich sie nicht irgendwo finden, dann würde ich immer noch auf ein Cassettendeck in meinem Auto haben, denn davon gibts noch genug.

Ein weitere Nachteil ist das Speichermedium. Ich habe keine Lust mein Auto mit CD's zuzumüllen, damit ich mal 10 Stunden Musik habe, die zu jeder meiner Stimmungen passt. Warum gibts Autoradios mit BlueTooth, USB, SD Schnittstellen? Ich will nichts brennen und wegwerfen, sondern ich möchte es einfach haben und die Elektronikindustrie hat es begriffen. Sony hatte es mal mit MD's versucht. Aber wenn nur einer es macht, bringts nicht.

Warum muss ein Kino sich durch den Verkauf von Refreshments und Werbung finanzieren, während eine Videothek vom Verleih leben kann?

Warum verkauft man mir keine CD's mit einer GEMA Pauschale?

Ich schaffe es nur sehr selten in der Woche mir einen Film im Fernsehen anzuschauen, weil 20:15 einfach zu früh ist um mit allem fertig zu werden. Gehöre ich also nicht mehr zur Zielgruppe der Kinobesucher? Ich stehe jeden Tag um 05:30 Uhr auf, damit kann ich auch nicht in die Spätvorstellung. Bei Premiere konnte ich mir mal stündlich Filme bestellen. Wie das bei MaxDome oder ähnlichem ist, kann ich nicht beurteilen.

Fakt ist, die Entwicklung geht weiter. Aber einige Leute wollen sich nicht drauf einstellen. Irgendwo fehlt da etwas.

Bei Applikationen sehe ich es auch anders. Nicht jede Firma bietet PE oder Home Lösungen zu vernünftigen Preisen an. Sicher brauche ich keine ERP Software und das meiste, was ich brauche gibt es als PlugIn oder OpenSource, aber da geht mit Sicherheit auch Geld verloren, weil man einfach nicht an die X Leute denkt, die im HomeOffice auch andere Aufgaben haben, als Emails lösen und keine 1500 Euro für eine Software ausgeben wollen. Weil sich der Gewinn für sie damit einfach negiert.


alzaimar - Fr 31.08.07 08:56

Hier mal was Nettes zum Begriff 'Raubkopie' http://www.fabiankeil.de/raubkopie-vs-privatkopie.html. Wirklich lesenswert.
[edit] Und hier nochwas (schmunzel) zum Urheberrechtsgesetz. http://www.fabiankeil.de/urheberrecht-richtigstellung.html


Gausi - Fr 31.08.07 09:53

Ich möchte noch ein paar Worte zum Geldverdienen der Musiker sagen. Ich habe nichts dagegen, wenn sich jemand nen Ferrari kauft. Mir ist auch Smudo von den Fanta 4 nicht unsympathisch, weil der nen Pilotenschein hat und ein eigenes Flugzeug (oder wars ein anderer von denen?). Jemand, der die Massen durch seine Musik begeistert darf ein luxuriöses Leben führen und muss auch nicht 10 Stunden am Tag ackern um die Miete zu bezahlen. Aber irgendwann is auch mal gut. Wenn mir auf MTV ein Rapper seine mit Diamanten versetzten PS2-Controller zeigt, dann stelle ich einfach nur fest: Der Kerl hat soviel Geld, dass er nicht mehr weiß, wohin damit.
Wenn ich dann das Gejammere der MI höre, wie schlecht es allen geht, falle ich in eine Trotzhaltung. Mir ist klar, dass von Filesharing kein Musiker satt wird. Aber wenn ich höre "Raupkopierer schaden letztendlich auch der Ladwirtschaft" (Kein Witz, war vor ein paar Wochen bei Heise zu lesen [ja, mir ist klar, dass Heise in dem Punkt nicht wirklich objektiv berichtet]. Argumentation war: Raupkopie => weniger Kinobesuche => weniger Popcornverkauf => weniger Maisbedarf => weniger Einnahmen für die Bauern) - wenn ich sowas höre, dann kann ich nicht anders als annehmen, dass da irgendjemand den Knall nicht gehört hat. Wenn dieser dann fordert, Raupkopiererei mit harten Strafen zu versehen, dann bin ich einfach dagegen. Nicht, weil ich für die erbrachte Leistung der Künstler nichts zahlen will, sondern weil die Argumente dafür dermaßen lächerlich sind, dass man es kaum aushalten kann.

Mir ist bewusst, dass sich meine Argumentation auf "die Großen" in dem Geschäft stürzt. Ich halte es aber nicht für verkehrt, wenn "die Kleinen" hart arbeiten müssen, um "groß" zu werden. Als Band in den Anfangsjahren durch Clubs und Kneipen zu tingeln, sich eine Fangemeinde aufzubauen, irgendwann als Vorband einer größeren auf einem Festival zu spielen und sich so hochzuarbeiten, halte ich für durchaus möglich. Und mit "hart arbeiten" meine ich nicht, an einer Casting-Show teilzunehmen und sich im nächsten Jahr dadurch in die Medien zu bringen, indem man einen Gurkenlaster rammt.


Delete - Fr 31.08.07 10:53

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Aber die übliche Tauscherei für den Heim"bedarf" finde ich absolut in Ordnung.

Na dann können wir ja schon mal anfangen deine Shareware-Programme zu knacken und für den Heimbedarf zu tauschen. Und nur weil etwas nicht weg ist oder fehlt, heißt das noch lange nicht, dass kein Schaden entsteht. Und die Argumentation, dass man sich das Produkt (Software, Musik, Film) sowieso nicht gekauft hätte, ist ja wohl mehr als lächerlich. Warum hast du es dir denn runtergeladen? Weil du es haben wolltest, ib du es nun haben wolltest um es zu benutzen oder um es nur zu sammeln macht keinen Unterschied. Ich weiß, dass der Vergleich hinkt, aber es ist schwer entsprechende Vergleiche zu finden.) Das ist ungefähr so, als wenn du den Ferrari klaust und nachher dem Richter erklärst, dass du unschuldig bist, weil du ihn sowieso nicht gekauft hättest und nur sammeln wolltest.

Raubkopieren (ein sehr unglücklicher Begriff) ist nur eine andere Form des Diebstahles und Diebstahl ist strafbar.


ene - Fr 31.08.07 11:03

Seh ich nicht so. Zum Glück kann man inzwischen sehr viel im Inet probehören, denn auf die vermockten Kopfhörer, die quengelden Kids und die tolle Atmosphäre im Mediamarkt haben mich schon öfter zu Fehlkäufen geführt.


alzaimar - Fr 31.08.07 11:09

user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Und die Argumentation, dass man sich das Produkt (Software, Musik, Film) sowieso nicht gekauft hätte, ist ja wohl mehr als lächerlich. Warum hast du es dir denn runtergeladen?

Weil es umsonst ist. Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?

user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Weil du es haben wolltest, ib du es nun haben wolltest um es zu benutzen oder um es nur zu sammeln macht keinen Unterschied.

Doch, siehe oben.
Es gibt Dinge die will ich, also kaufe ich sie mir.
Dann gibts Dinge, die hätte ich gerne, aber dafür Geld ausgeben? MP3 z.B. Ist nett, wenn ich ein paar Songs auf meiner Platte habe, aber dafür bezahlen? Nö. Dann hätte ich sie einfach nicht, sondern mache das (Internet-) Radio an.
Und dann gibts Dinge, die nehm ich noch nicht mal für geschenkt,
user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Ich weiß, dass der Vergleich hinkt, aber es ist schwer entsprechende Vergleiche zu finden.)

Dann ist deine Argumentation einfach falsch. Schonmal drüber nachgedacht?
user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Das ist ungefähr so, als wenn du den Ferrari klaust und nachher dem Richter erklärst, dass du unschuldig bist, weil du ihn sowieso nicht gekauft hättest und nur sammeln wolltest.

DEr Vergleich hinkt nicht nur, er hat keine Beine. So ist es korrekt:
Das ist ungefähr so, als wenn Du den Ferrari fotografierst und nachher dem Richter erkärst, das Du es hirnrissig findest, das Enzo Ferrari ein Copyright auf Ferraris hat und man sie nicht ablichten darf (nur eben gegen Bezahlung). Dämmerts?
user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:

Raubkopieren (ein sehr unglücklicher Begriff) ist nur eine andere Form des Diebstahles und Diebstahl ist strafbar.

Nein. Siehe o.g. Link. Es ist KEIN Diebstahl. Punkt. Es ist -wenn überhaupt- eine Verletzung des Uhrheberrechtsgesetzes, klar? Und das schlimmer als Vergewaltigung zu bestrafen ist schon grenzwertig.

Das Du als Sharewarevertreiber (stimmt doch, oder?) was gegen illegal angefertigte Kopien hast, verstehe ich. Ich persönlich sehe das so: Ist das Produkt gut, dann bezahle ich dafür, damit der Erfinder des Produktes honoriert wird. Ich habe mir meine Arbeitssoftware von Fineprint bis WinRar, Totalcommander etc. gekauft, einfach, weil die Leute gute Arbeit leisten.


Delete - Fr 31.08.07 11:13

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Und die Argumentation, dass man sich das Produkt (Software, Musik, Film) sowieso nicht gekauft hätte, ist ja wohl mehr als lächerlich. Warum hast du es dir denn runtergeladen?

Weil es umsonst ist.

Genau das ist der Punkt. Es ist eben nicht umsonst. Nur weil es keine Kasse gibt, an der ich bezahlen muss, heißt das noch lange nicht, dass ich es einfach mitnehmen darf.


alzaimar - Fr 31.08.07 11:22

user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:

Genau das ist der Punkt. Es ist eben nicht umsonst. Nur weil es keine Kasse gibt, an der ich bezahlen muss, heißt das noch lange nicht, dass ich es einfach mitnehmen darf.

Doch. Kekse schon. Und Dateien auch, auf die ich -Klick- Zugriff habe. Lies doch bitte endlich mal die Ausführungen zur Rechtslage. Wenn die Datei 'Geklaute Version von Foobar.EXE' hieße, dann wäre das klar, sonst eben nicht.

Wenn irgendwo ein Tisch rumsteht mit Goldbarren drauf und darüber ein Schild 'Nehmt! Bedient Euch!' und auf dem Goldbarren keine Prägung ist, dann... ach... und eine Kasse ist auch nirgens zu sehen... dann darf ich mich bedienen. Und dann ist das eben u-m-s-o-n-s-t. Oder 'gratis'. Geht auch.


GTA-Place - Fr 31.08.07 11:23

Stimme alzaimer 100% zu. Das mit den MP3s hab ich ja oben auch schon erwähnt gehabt: Wären sie nicht per FileSharing verfügbar, dann hätte ich sie eben nicht.

Letztens im Real wurde Bit Copa kostenlos verteilt. Ich hab eine bekommen, mein Dad hat eine bekommen. Hätte ich die nicht annehmen sollen? Ich hätte Bit nicht gekauft und werde das vermutlich auch nicht tun. Hab ich den Leuten von Bit nun geschadet?


BenBE - Fr 31.08.07 11:39

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
@BenBE: Inwieweit der Hacker-Ethos als moralische Grundlage unserer Gesellschaft dienen sollte, mag ich nicht abschätzen, ich persönlich stimme jedoch dem Grundsatz "Informationen sollten frei sein" nicht zu. Warum sollte ich jedem eine Information, um bei der Verallgemeinerung zu bleiben, schenken, für die ich ebenso hart gearbeitet habe wie du für das Geld, welches du im Kino zahlen müsstest? Wieso ist es unsozial, Geld oder andere Gegenleistung für meine Anstrengungen zu verlangen? Ob die Preise gerechtfertigt sind, steht auf einem anderen Blatt.

Jeder Mensch (bis auf wenige) ist selbstverständlich erpicht darauf, für möglichst geringen (finanziellen) Aufwand einen möglichst hohen Lebensstil zu erreichen. Das ist nachvollziehbar und ich freue mich auch über jedes Schnäppchen.

Im Endeffekt geht es doch hier darum, die Rechte anderer zu respektieren. Dass der Hacker-Ethos an einigen Stellen etwas sehr links und anarchistisch ist, liegt in der Natur der Sache seiner Entstehung; die Grundaussage, dass man sich sozial anderen gegenüber verhalten sollte, finde ich aber korrekt.

Ich geb aber mal ein anderes Beispiel, wo mich Narses gestern abend drauf aufmerksam gemacht hat. Wenn ich sagen wir freier Journalist wäre, dann würde ich nicht über die Zeitung meinen Lebenserwerb verdienen, sondern über die VG Wort, d.h. über eine Gesellschaft, die pauschal allen freien UND registrierten Journalisten monatlich einen Lohn zahlt, damit diese auch weiterhin als Journalist tätig sein können.

Finanziert wird das ganze aber relativ simpel: Auf alle Druckerzeugnisse (oder Dinge aus denen sich sowas herstellen lässt, wie Papier), wird pauschal ein Anteil auch an die VG Wort abgeführt. Und da beschwert sich auch keiner, dass er durch kauf eines Blatts Papier nen Journalisten durchfüttert.

Warum sollte man nicht einmal diesen Ansatz probieren und Software und Musik unpatentierbar und lizenzfrei machen, und einfach auf die Komponenten wie Stereoanlagen, CD-Player o.ä. Abgaben erheben? Es würde den Künstlern am Ende immer noch freistehen, zusätzliche Dienstleistungen wie "Konzerte" anzubieten?

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Es hört aber für mich da auf, wo Rechte anderer verletzt werden, sei es durch Raubkopien, Steuerhinterziehung oder Betrug.

Und mir geht die Musik-Industrie auf den Senkel, die ständig versuchen durch Geißelung ihre Probleme zu lsen. Bei Punkt 2 und 3 stimm ich Dir zu ;-)

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, dass die Preise teilweise unverschämt sind und die Qualität der Massenware durchaus zu wünschen übrig lässt, dem stimme ich zu, das ist aber meines Erachtens nach kein legitimer Grund dafür, die Rechte anderer zu verletzen.

Ich seh die Preise hier auch weniger als den Hauptdiskussionspunkt.



user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
user profile iconBenBE hat folgendes geschrieben:

3. Ist es gut oder böse?
Antwort: Kommt eindeutig auf den Standpunkt an. Laut Hacker-Ethos sollte jegliche Information frei sein; genau dies wird durch eine Public-Domain-RauPkopie erreicht. Somit ist es für Leute, die Wert auf FREIE INFORMATION legen ein Streben, ein solches Objekt zu fördern. Schlecht ist es für genau diejenigen, die ihr Geld an der Geheimhaltung von Information verdienen. Diese verhalten sich aber in eine Informationsgesellschaft unsozial.


Was ist "FREIE INFORMATION". Frei im Sinne von (a)unbeschränktem Zugang oder (b) im Sinn von ohne Endgelt?

Frei hauptsächlich im Sinne des OpenSource, d.h. frei im Sinne von unbegrenztem Zugang.

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
Bei (a) kann man immer noch für die BEreitstellung der Information ein Endgelt berechnen ->bei Büchern ist es das Papier, der Transport; bei Downloads sind es Serverkosten, Kosten für Übertragung. Künstler sind Menschen. Menschen haben Bedürfnisse. Zur Bedürfnissbefriedigung braucht man Ressurcen. Entweder beschafft man sich die Ressourcen durch eine andere Tätigkeit und hat die Kunst als Hobby oder man holt sich die Ressourcen über die Kunst selbst.
Bei (b) gibt es das Problem das eine Leistung immer Aufwand erzeugt. Dieser Aufwand muss gedeckt werden. Kein Endgeld bedeutet im Umkehrschluss keine Leistung.

Soweit ACK mit der Argumentation; müsste nur die Aufwandsentschädigung an den Künstler oder Autor angemessen sein. 70 Cent für ein 15 Euro-Album ist zu wenig, wenn allein der Handel mehrere Euro verdient.

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
Wenn man Leistung bezieht ohne irgend eine Gegenleistung so handelt man kontra der bezogenen Leistung. Deshalb ist mitschneiden aus dem Rundfunk legal(->Gebühren, staatliche Gelder) aber auch nur für den Eigenbedarf!

edit,
Noidic, Du warst schneller

Ich seh das mit dem Eigenbedarf so, dass es
1. im Privaten Umfeld bleiben sollte (je Kopie)
2. unentgeldlich passieren MUSS (sei denn, jeglicher Erlöß geht an den Künstler)

Allerdings müste deiner Argumentation auch das Mitschneiden im Kino legal sein, da ich ja für den Eintritt bezahlt hab.

@ene: ACK.

@RauPkopierer schaden der Landwirtschaft: Das hat ein MI-Fuzzi gesagt, Heise hat's zitiert und sarkastisch übernommen. Das man heise dort nicht objektiv betrachten sollte, ist klar. Aber wenn sich Leute lächerlich machen, soll'n sie dies ruhig tun ;-)

@Gurkenlaster: Mich wundert eh, dass DSDS nicht mit Survivor kombiniert wurde.

@alzaimar: Wo gibt's das Sonderangebot???

Und wieder gingen mir diese orangen Foren-Popups auf den Cookie ;-)


Delete - Fr 31.08.07 11:41

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Letztens im Real wurde Bit Copa kostenlos verteilt.

Richtig und zwar sehr wahrscheinlich mit Einwilligung der Rechteinhaber. Nach eurer Argumentation kann ich mir die Datei "The Beatle - Love me do.mp3" einfach runterladen, weil ich davon ausgehen kann, dass sie mit Einwilligung des Rechteinhabers in dem Filesharingnetzwerk zur Verfügung steht, weil sie sonst da nicht zu finden wäre?


noidic - Fr 31.08.07 12:14

@BenBE: Eine Verfahrensweise wie bei der VG Wort würde ich ohne weiteres befürworten. Wenn ich mich recht erinnere, sollte die GEMA-Gebühr auch sowas in der Art darstellen, hat nur irgendwie nich so recht funktioniert.


tommie-lie - Fr 31.08.07 12:25

user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Raubkopieren (ein sehr unglücklicher Begriff) ist nur eine andere Form des Diebstahles und Diebstahl ist strafbar.
Nein! Auch ich bin der MEinung, daß es eben nicht mit Diebstahl zu vergleichen ist. Bei einem Diebstahl laut StGB wird etwas weggenommen, dem ursprünglichen Eigentümer steht es somit nicht mehr zur Verfügung. Das ist bei einer Schwarzkopie nicht der Fall. Es ist nach wie vor eine zurecht verbotene Handlung, nämlich zivilrechtlich eine Urheberrechtsverletzung und moralisch eine fehlende Anerkennung vor dem Schöpfer eines Werkes, aber diese ganzen Vergleiche mit Diebstahl oder gar Raub (wo ist die Körperverletzung bei der ganzen Sache?) finde ich total daneben

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Dann gibts Dinge, die hätte ich gerne, aber dafür Geld ausgeben? MP3 z.B. Ist nett, wenn ich ein paar Songs auf meiner Platte habe, aber dafür bezahlen? Nö. Dann hätte ich sie einfach nicht, sondern mache das (Internet-) Radio an.
Also lieber ein Gesetz brechen und dem Künstler jedes Recht nehmen, Anerkennung für sein Werk zu ernten, anstatt sich legal zu verhalten und Radio zu hören?

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich sehe das so: Ist das Produkt gut, dann bezahle ich dafür, damit der Erfinder des Produktes honoriert wird. Ich habe mir meine Arbeitssoftware von Fineprint bis WinRar, Totalcommander etc. gekauft, einfach, weil die Leute gute Arbeit leisten.
Sehr löblich. Aber dennoch ist es trotzdem falsch, schlechte aber teure Programme einfach umsonst zu beschaffen und zu benutzen. Deine nichtssagende und vollkommen irrelevante Meinung über die Qualität einer Software entscheidet nicht darüber, wie lange der Urheber daran gearbeitet hat, welche Ausgaben er hatte und was vielleicht andere über die Software denken. Nichts gibt dir das Recht, urheberrechtlich geschützte Werke ohne Erlaubnis des Urhebers zu nutzen. Wenn du in ein Museum gehst, sagst du schließlich auch nicht "das Bild sieht *mist*e aus", fotografierst es und verteilst Abzüge davon in der Fußgängerzone.

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Wenn irgendwo ein Tisch rumsteht mit Goldbarren drauf und darüber ein Schild 'Nehmt! Bedient Euch!' und auf dem Goldbarren keine Prägung ist, dann... ach... und eine Kasse ist auch nirgens zu sehen... dann darf ich mich bedienen. Und dann ist das eben u-m-s-o-n-s-t. Oder 'gratis'. Geht auch.
Ich habe immer noch keine Plattenfirma gesehen, die beim Zahnarzt im Foyer eine Schüssel mit CDs hinstellt...

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
@BenBE: Eine Verfahrensweise wie bei der VG Wort würde ich ohne weiteres befürworten. Wenn ich mich recht erinnere, sollte die GEMA-Gebühr auch sowas in der Art darstellen, hat nur irgendwie nich so recht funktioniert.
GEMA-Abgaben sind auf CD-Rolinge, CD-Laufwerke, CD-Brenner, Kassettenrecorder, Plattenspielern und allem möglichen, womit du Musik aufnehmen und wiedergeben kannst. VG-Wort-Abgaben sind auf Scanner, Drucker, Fotokopierer, nicht auf Papier. Von Internet keine Spur. Wenn die Tageszeitung nicht am Kiosk gekauft werden würde, sondern über das Internet kostenlos runtergeladen werden würde, würde die VG-Wort ebenfalls keinen Cent dafür bekommen. BenBE als freier Journalist würde von der VG-Wort kein Geld bekommen, weil die ja selbst kein Geld kriegt, er müsste Privatinsolvenz anmelden und würde einsam unter einer Brücke sterben.
Hallo? Klar bezahlt die VG-Wort jene Künstler, die in Textform veröffentlichen, aber das macht die GEMA in der gleichen Art und Weise auch für Künstler, die Musik machen. Desegen kostet ein Buch selbst als Tashenbuch trotzdem noch 10 Euro oder mehr und es ist nicht erlaubt, im Bücherladen ein Buch aus dem regal zu nehmen, in den Hinterraum zum Kopierer zu gehen, das Buch zu kopieren, es wieder zurückzustellen und die Kassiererin freundlich grüßend mit der Kopie unterm Arm den Laden zu verlassen.


Gausi - Fr 31.08.07 13:19

Wenn ich in den Laden gehe, und mir da ein Buch kopiere, dann freut sich der Laden, weil ich fürs kopieren mehr ausgebe, als für das Buch, und der Laden das Buch hinterher auch noch verkauft bekommt ;-)

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.
Nein, aber Prince hat sein neues Album als Beilage zu einer Tageszeitung verschenkt. Soweit ich weiß, hat die Plattenfirma ihn dann aber den Vertrag gekündigt. Und die Sportfreunde haben 54,74,90 2010 einige Zeit auf ihrer Webseite zum freien Download angeboten. Und REM haben ein Album zum remixen bereitgestellt. Herausgekommen ist R.E.M.IX - ein komplettes Album zum freien Download inklusive Cover zum Ausdrucken. Das gibts also auch ;-).

@Luckie: Software ist imho etwas anders zu betrachten. Einmal, weil ein Programmierer selten Live-Konzerte geben kann, er zweitens eher selten Heerscharen von verzweifelten Teenies hinterlässt wenn er verkündet, mit dem Programmieren aufzuhören, weil man Software eher selten im Radio mitschneiden kann, und nicht zuletzt, weil Programme eher etwas sind, was man wirklich braucht (obwohl es da bei vielen Dingen Open Source Alternativen gibt). Er ist also auf den Verkauf bzw. die Lizenzeinnahmen viel mehr angewiesen als ein Musiker, der auch andere lukrative Einnahmemöglichkeiten hat.
Daher beschränke ich mich mit meinen Argumenten auf die, die am lautesten schreien. Ob diese den größten Schaden beim Filesharing erleben, bezweifle ich. Wenn dein XPUsermanager ständig nur kopiert wird, hast du als Programmierer sicherlich einen höheren (relativen) Verlust, als wenn das neue Album von Madonna ein paar Millionen mal in einer Tauschbörse runtergeladen wird.

Ich möchte auch niemanden das Recht absprechen, selbst zu bestimmen, was mit seinem Werk passiert. Wenn meine Programme gecrackt bei Rapidshare auftauchen, dann möchte ich das unterbinden können und dürfen. Aber die (völlig überzogenen) Schadensersatzforderungen, die an Tauschbörsennutzer gestellt werden (oder zumindest wird das teilweise so suggeriert), sind auch nicht der richtige Weg.

Nebenbei noch ein Gedanke: Die Sparte, die in den Tauschbörsen im Verhältnis zu ihrem Gesamtumsatz wohl am stärksten vertreten ist, beschwert sich irgendwie am wenigsten. Oder hat irgendwer von euch mal gehört, dass einer verknackt wurde, weil er Pornos runterlädt? (also "normalen" Porn, nicht Abarten davon, bei dem Kinder mißbraucht werden.)


Delete - Fr 31.08.07 13:28

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
@Luckie: Software ist imho etwas anders zu betrachten. Einmal, weil ein Programmierer selten Live-Konzerte geben kann, er zweitens eher selten Heerscharen von verzweifelten Teenies hinterlässt wenn er verkündet, mit dem Programmieren aufzuhören, weil man Software eher selten im Radio mitschneiden kann, und nicht zuletzt, weil Programme eher etwas sind, was man wirklich braucht (obwohl es da bei vielen Dingen Open Source Alternativen gibt). Er ist also auf den Verkauf bzw. die Lizenzeinnahmen viel mehr angewiesen als ein Musiker, der auch andere lukrative Einnahmemöglichkeiten hat.

Nur weil sich der Erfolg einer Software nicht in der Lautstärke von Teenie-Gekreische messen lässt, ist es anders zu behandeln? Nur weil sich der Erfolg von Software anders äußert, ist sie anders zu behandeln? Eine Software besteht doch, genau wie eine MP3 Datei, auch nur aus Bits und Bytes und kann beliebig kopiert werden. Ein Softwareentwickler kann zwar keine Konzerte geben, aber er kann Geld für den Support und Schulungen usw. verlangen.


PS: Bruce Springsteen biete auf http://www.radionowheredownload.com auch einen Song aus seinem neuen Album, welches erst im September erscheint, zum Download an.


Gausi - Fr 31.08.07 13:42

Software besteht zwar wie Musik auch nur aus Bits und Bytes, aber man benötigt sie eher (z.B. zum Erstellen eigener Werke) und man hat seltener einen (fast) vollwertigen kostenlosen Ersatz (Opensource) als bei Musik (Radio). Außerdem glaube ich, dass man mit dem Support nicht soviel Geld verdienen kann, wie mit einem ausverkauften Konzert.

Von daher bin ich der Meinung, dass ein Programmierer eher das Recht hat, gegen Tauschbörsen zu wettern, als die Vertreter der Plattenindustrie. Von denen hört man aber imho recht wenig - vielleicht liegt es nur an der fehlenden Lobby, oder weil es in der Programmiererwelt nicht nur Microsoft, Sun und Apple sind, bei denen 80% aller Programmierer unter Vertrag stehen. Vielleicht leigt es aber daran, dass die MI ihre Lizenz zum unbegrenzten Gelddrucken davonschwimmen sieht. ;-)


noidic - Fr 31.08.07 14:31

Ich denke ein Grund dafür, dass sich die Softwareindustrie weniger stark beschwert liegt in der Tatsache, dass es bei Software einfacher ist, einen relativ wirksamen Kopierschutz einzubauen und dieser auch einfacher akzeptiert wird als DRM-Zeux bei Tonträgern. Das ist auch klar, denn die meisten Kopierschutzsysteme für Software schränken die Benutzung derselben nicht oder nur unwesentlich ein, bei kopiergeschützten un-CDs sieht das schon anders aus.

Die hohen Schadensersatzforderung halte ich auch für übertrieben hoch, ich würde eher Buß- und Strafgelder in der Höhe auferlegen, oder gar Haftstrafen bei Wiederholungstätern.


tommie-lie - Fr 31.08.07 14:31

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Wenn ich in den Laden gehe, und mir da ein Buch kopiere, dann freut sich der Laden, weil ich fürs kopieren mehr ausgebe, als für das Buch, und der Laden das Buch hinterher auch noch verkauft bekommt ;-)
Fotokopien natürlich kostenlos.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Nein, aber Prince hat sein neues Album als Beilage zu einer Tageszeitung verschenkt. Soweit ich weiß, hat die Plattenfirma ihn dann aber den Vertrag gekündigt. Und die Sportfreunde haben 54,74,90 2010 einige Zeit auf ihrer Webseite zum freien Download angeboten. Und REM haben ein Album zum remixen bereitgestellt. Herausgekommen ist R.E.M.IX - ein komplettes Album zum freien Download inklusive Cover zum Ausdrucken. Das gibts also auch ;-).
Weil ein paar Leute das so machen, willst du alle dazu zwingen, ds so machen zu müssen? Weil ein paar Leute OpenSource-Software schreiben, darf Michael keine Shareware mehr veröffentlichen? Abgesehen davon ist Prince ein schlechtes Beispiel, der war schon immer so drauf, der hat auch schon bei Konzerten seine Alben verteilt.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Er ist also auf den Verkauf bzw. die Lizenzeinnahmen viel mehr angewiesen als ein Musiker, der auch andere lukrative Einnahmemöglichkeiten hat.
Auch ein Softwareentwickler hat neben dem reinen Produktverkauf noch andere lukrative Einnahmequellen, siehe Novell und Co.
Es geht halt auch bei Software anders. Deswegen kannst du nicht allen anderen ein bestimmtes Geschäftsmodell aufzwingen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Ich möchte auch niemanden das Recht absprechen, selbst zu bestimmen, was mit seinem Werk passiert. Wenn meine Programme gecrackt bei Rapidshare auftauchen, dann möchte ich das unterbinden können und dürfen. Aber die (völlig überzogenen) Schadensersatzforderungen, die an Tauschbörsennutzer gestellt werden (oder zumindest wird das teilweise so suggeriert), sind auch nicht der richtige Weg.
Ja, die Schadensersatzforderungen sind überzogen und die ständige Beschneidung der Rechte der Käufer sind einfach *mist*e, aber das ändert nichts daran, daß Filesharing im Kern illegal ist. Wenn du Filesharing legalisieren möchtest, mit der Begründung, daß man ja auch anders Geld verdienen kann, dann musst du mit der gleichen Begründung auch das Kopieren von Michaels Software erlauben. Daß das Strafmaß absolut verhältnislos ist, ist dabei doch eine ganz andere Geschichte und hat nichts mit der Unrechtmäßigkeit der Tat an sich zu tun.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Die Sparte, die in den Tauschbörsen im Verhältnis zu ihrem Gesamtumsatz wohl am stärksten vertreten ist, beschwert sich irgendwie am wenigsten. Oder hat irgendwer von euch mal gehört, dass einer verknackt wurde, weil er Pornos runterlädt? (also "normalen" Porn, nicht Abarten davon, bei dem Kinder mißbraucht werden.)
Nein, die Porno-Industrie ist ja auch die einzige, die bisher immer neue Technologien umarmt hat und nicht sämtliche Entwicklungen verpennt hat. Du findest bei weitem nicht in dem Maße legale Musik im Internet, wie die legalen Porno im Internet findest, hier hat die Pornoindustrie einfach mal wieder als erstes eine Technologie für sich entdeckt. Die scheinen damit prinzipiell weniger Probleme zu haben als andere Branchen, offensichtlich sollten sich viele Manager noch ein Scheibchen von den Pornoproduzenten abschneiden.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Software besteht zwar wie Musik auch nur aus Bits und Bytes, aber man benötigt sie eher
Weil man Software also braucht, muss sie bezahlt werden? Wenn man Musik nicht braucht, dann braucht man sie auch nicht illegal zu kopieren.

Gausi hat folgendes geschrieben:
und man hat seltener einen (fast) vollwertigen kostenlosen Ersatz (Opensource) als bei Musik (Radio).
Ich nehme an, du wolltest das umgekehrte schreiben, man hat bei Software häufiger einen kostenlosen Ersatz in Form von Freeware oder Opensource-Software. Und deswegen sind die einzelnen Softwarehersteller, die ihre Software nicht umsonst oder frei rausrücken, eher dazu berechtigt, Geld zu nehmen? Bei Musik habe ich keinerlei vollwertige Alternative zur CD.

[qutoe="Gausi"]Außerdem glaube ich, dass man mit dem Support nicht soviel Geld verdienen kann, wie mit einem ausverkauften Konzert.[/quote]Vielleicht nicht mit einem Schlag, aber durch Lizenz- und Supportverträge kann man über eine gewisse Zeitspanne auch mehrere hundert Millionen Umsatz machen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Von denen hört man aber imho recht wenig - vielleicht liegt es nur an der fehlenden Lobby, oder weil es in der Programmiererwelt nicht nur Microsoft, Sun und Apple sind, bei denen 80% aller Programmierer unter Vertrag stehen. Vielleicht leigt es aber daran, dass die MI ihre Lizenz zum unbegrenzten Gelddrucken davonschwimmen sieht. ;-)
Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, daß die Menge der kopierten Software deutlich geringer ist, zum einen weil du mit jedem Computer ohnehin Geld an Microsoft für Software abdrückst, von daher dein Windows und Office ohnehin legal sind, und vielleicht auch weil Kopierschutzmaßnahmen effizienter sind. Die richtig teueren Softwareprodukte sind häufig mit einem Dongle ausgestattet, die du nicht einfach kopieren kannst. Bei Musik muss wenigstens auf ein paar Geräten noch die Abspielbarkeit gewährleistet sein, und wenigstens dann ist auch eine sehr gute analoge Aufnahme möglich.


alzaimar - Fr 31.08.07 14:57

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich sehe das so:...
Sehr löblich. Aber dennoch ist es trotzdem falsch, schlechte aber teure Programme einfach umsonst zu beschaffen und zu benutzen.

Das habe ich doch gar nicht behauptet. Im Übrigen gilt auch hier: Ich saug mir auch mal eine große Applikation, um sie mir in Ruhe anzuschauen. Wenn ich damit arbeite, wird bezahlt.

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Deine nichtssagende und vollkommen irrelevante Meinung...

:gruebel:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.

Gähn. Schon wieder reißt Du einen Satz von mir aus dem Zusammenhang. Langsam wirds l(u/ä)stig. Ich bin auf Luckies Aussage eingegangen, die nur einige Pixels über meiner Antwort als Zitat steht.

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Dann gibts Dinge, die hätte ich gerne, aber dafür Geld ausgeben? ...
Also lieber ein Gesetz brechen und dem Künstler jedes Recht nehmen, Anerkennung für sein Werk zu ernten, anstatt sich legal zu verhalten und Radio zu hören?

Also langsam wirst Du mir suspekt. :shock:
Sperr mal die Augen auf: ICH WÜRDE DAS ZEUGS NIE KAUFEN ABER WENNS SCHON RUMLIEGT DANN HER DAMIT. DAMIT IST NIEMANDEM GESCHADET WEIL ICH ES (read my lips) >>NIE GEKAUFT<< UND DAMIT (nochmal aufpassen) >>NIEMANDEM GESCHADET<< HÄTTE.
Und Gesetze werden auch nicht gebrochen.
Und Rechte werden auch nicht genommen.
Und im Radio läuft sowas nicht.

Uff. Angekommen? :autsch:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Wenn irgendwo ein Tisch ...
Ich habe immer noch keine Plattenfirma gesehen, die beim Zahnarzt im Foyer eine Schüssel mit CDs hinstellt...

Stimmt, aber als Beilage in Zeitschriften. Du hast aber diese Äußerung ohnehin nicht verstanden und schon wieder aus dem Kontext gerissen (auch hier steht über meinen Äußerungen ein Zitat, auf das ich eingegangen bin).

Deine Art zu zitieren und zu antworten ist gewöhnungsbedürftig. Du solltest auch den Zusammenhang der von Dir kritisierten Äußerungen verstehen und insbesondere nach Zitaten Ausschau halten, die sich in unmittelbarer Nähe -mist darüber- befinden. :zwinker:

Zur Pauschalabgabe:
Ich will aber gerade nicht über den Kauf einer Zeitschrift pauschal irgendwelche Journalisten (womöglich noch von der Bild-Zeitung oder irgendeiner rechtsgerichteten Postille) mitfinanzieren. Ich kaufe das konkrete Produkt und finanziere damit genau die Leute, die ich will.

Bei der Musik ist es genauso: Ein tolles Album wird gekauft 'weil man es haben will'. Grützensongs für zwischendurch sauge ich mir (weil ich -hallo tommie- eh nicht kaufen würde).

Die Musikindustrie muss umdenken: Die weitaus meisten Leute sind so wie ich (auch wenn meine Meinung nichtssagend und irrelevant ist) und zahlen für Qualität. Bietet den Leuten Songs für 1€ oder 50ct, verschenkt 22khz-MP3 für die Kiddies, die es sich nicht leisten können (Das ist UKW-Qualität oder 'von Kassette zu Kassette überspielt'), und produziert endlich wieder Qualität und nicht solchen Grützenmüll. Das das geht, zeight Jobs mit den iTunes.

Weiterhin sollte man als MI, die die Kiddies als Zielgruppe hat, auch entsprechend mit denen reden. Neulich hab ich 50ct gesehen, der eine diesbezügliche (Downloading etc.) ansage gemacht hat. Er hat einfach gesagt, das es uncool ist. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Reicht doch. Wieso? Er ist reich, die MI ist reich, es gibt genausoviele neue Künstler wie früher, es gibt weiterhin Shootingstars a la 'Tokio Hotel', nur eben der Gewinn ist nicht so hoch wie früher. Klar, bei dem Schund.

Früher hatte die Kirche das Monopol auf das Wissen (in Ermangelung von Büchern). Dann kam der Buchdruck und alles wurde anders. Die Kirche musste schweren Herzens große Teile ihrer Macht abgeben und sich und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft neu erfinden.

Hier ist es ähnlich. Früher *musste* man einfach Platten kaufen, wenn man in ordendlicher Qualität Musik hören wollte. Die MI war quasi der Gralshüter der Töne. Heute gilt das nicht mehr. Nicht nur, das eine kleine Streichholzschachtel bessere Musikqualität als ein ölgelagerter Plattenspieler mit 20kg-Teller an goldvertäfelten Boxen bietet, er speichert auch noch nebenbei die gesammte Musiksammlung einer Kleinstadt. Musik, obwohl eigentlich ein immaterielles Gut, hatte früher ein echtes Gewicht in Form einer runden Vinylscheibe. Heute werden ganzen Archive -wupps- verschoben. Insofern muss die MI zwangsweise einen Großteil ihrer Macht abgeben und sich neu erfinden. Lustigerweise schaffen das die Vorreiter, die nach dem Motto "If you can't beat them, join them".


Gausi - Fr 31.08.07 15:10

@tommie: Manchmal glaube ich, du willst mich nicht verstehen...:gruebel:

Wenn ein Künstler Teile seines Werks verschenkt, dann sehe ich das als Anreiz, diesen Künstler zu unterstützen. Ob nun durch Kauf von CDs oder Besuch von Konzerten, ist dabei zweitrangig. Das muss deswegen nicht jeder machen. Dann bekommt dieser halt mein Geld nicht, weil ich es den anderen gebe. Andere sehen das vielleicht anders.
Ich zwinge niemandem ein bestimmtes Geschäftsmodell auf, und habe das auch nicht vor. Die Musikindustrie ist es, die mir als Kunden ein veraltetes Geschäftsmodell aufzwingen will. Und da sie sieht, dass das nicht mehr 100%ig funktioniert, sucht sie die Hilfe des Gesetzgebers.
Ich bezweifle ganz einfach, dass durch ein Verbot von Filesharing der Umsatz der MI wieder ansteigen würde. Und ich denke, ich habe diese Zweifel jetzt mehrfach ausgiebig begründet. Deswegen halte ich ein Verbot in der Form, wie es angestrebt wird, für sinnlos.

Das mit OpenSource meinte ich übrigens nicht andersrum. Radio ist ein mehr oder weniger gleichwertiges Produkt zu Tauschbörsen. Im Radio bekomme ich Musik kostenlos (ich zahle dafür GEZ-Gebühr) und in Tauschbörsen ebenso (und zahle dafür GEZ Gebühr).
Bei OpenSource und den (raupkopierten) kommerziellen Gegenstücken habe ich aber oftmals mit Kompatibilitätsproblemen zu kämpfen, oder die Bedienung ist etwas anders. Wenn ich nun auf der Arbeit mit dem kommerziellen Produkt arbeite und zuhause auch daran arbeiten möchte, habe ich, wenn ich eine Kopie der teuren Software nutze, einen echten Vorteil gegenüber der legalen kostenfreien Open-Source Variante.
Diesen echten Vorteil sehe ich bei illegalen Tauschbörsen vs. legalem Radio nicht.

@alzaimar: Bitte ruhig bleiben ;-)


noidic - Fr 31.08.07 15:34

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:

Ich zwinge niemandem ein bestimmtes Geschäftsmodell auf, und habe das auch nicht vor. Die Musikindustrie ist es, die mir als Kunden ein veraltetes Geschäftsmodell aufzwingen will.


Das Geschäftsmodell der MI ist es, Musik zu verlegen und für das Produkt, sei es eine CD, eine Vinyl-Platte oder ein Downloadangebot Geld zu verlangen, also das übliche "Ware gegen Geld" - Modell.
Ich hab bei deinen Posts leider noch nicht herauslesen können, welches Geschäftsmodell du vorschlägst, bisher sieht es für mich aus wie ein "Ware gegen vielleicht Geld, vielleicht auch nicht". Mit diesem Modell kann niemand kalkulieren.


tommie-lie - Fr 31.08.07 16:06

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Deine nichtssagende und vollkommen irrelevante Meinung...

:gruebel:
:zwinker:
Damit meinte ich direkt
alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ist das Produkt gut, dann bezahle ich dafür, damit der Erfinder des Produktes honoriert wird.
Es ist ja nicht so, daß in diesem Thread nicht auch schonmal die Meinung fiel, daß die Fans eh dafür bezahlen und somit die gute Qualität bereits honoriert wird, und man dafür dann auch die Dinge einfach mitnehmen kann, die nicht so gut sind, als daß man dafür bezahlen würde. Wenn du die Software gut findest und Geld dafür ausgibst, ok, aber wenn andere die Musik nicht so gut finden, daß sie das Album kaufen, sie aber dennoch hören, dann finde ich das falsch.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.

Gähn. Schon wieder reißt Du einen Satz von mir aus dem Zusammenhang. Langsam wirds l(u/ä)stig. Ich bin auf Luckies Aussage eingegangen, die nur einige Pixels über meiner Antwort als Zitat steht.
Auch in Bezug auf Luckies Aussage gewinnt deine nicht an Richtigkeit. Wenn du Kekse angeboten bekommst, dann hat Halsen sich überlegt, daß es eine tolle Masche für die neue Kekssorte wäre, wenn sie im Supermarkt 'nen Studenten hinstellen, der die Kekse verteilt. Das ist eine kontrollierte Umgebung, jeder kriegt höchstens einen Keks, vielleicht zwei oder drei, wenn er mehrmals am Tag kommt, aber Bahlsen weiß ganz genau, was sie da tun, können es kontrollieren. Wenn du die Kekse anschließend nicht kaufst, ist das zwar ein indirekter Verlust, aber ein einkalkulierter, denn so funktioniert Werbung. Musik bei Tauschbörsen ist aber in den seltensten Fällen vom Künstler selbst oder von der Produktionsfirma reingestellt worden. Diese Musik unterliegt nicht der Kontrolle des Herstellers, sie wird tausend- oder millionenfach verwendet, während der Student vielleicht 10 Schachteln zur Verfügung hat, die er rausgeben darf. Die Tauschbörsen sind daher nicht mit dem Supermarktstudenten zu vergleichen, weil es eben nicht der Hersteller ist, der das Angebot macht, es geschieht nicht mit dem Einverständnis des Herstellers, und wie die Klagen zeigen offensichtlich auch nicht mit der Billigung des Herstellers. Wenn jeder gewissenhaft die Musik sofort löschen würde, wenn er sie runtergeladen und einmal angehört hat und pansich in den Plattenladen rennt um sich die Single oder das Album zu kaufen, hätte die Musikindustrie sicherlich auch deutlich weniger dagegen einzuwenden. Solange aber der Musikdownload von der überwiegenden Mehrheit als Ersatz für den Musikkauf betrachtet wird, ist es für die Musikindustrie ein Schaden, den man nicht wegdiskutieren kann.
Wie gesagt, es ist nicht die Musikindustrie, die die Kekse anbietet.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
ICH WÜRDE DAS ZEUGS NIE KAUFEN ABER WENNS SCHON RUMLIEGT DANN HER DAMIT. DAMIT IST NIEMANDEM GESCHADET WEIL ICH ES (read my lips) >>NIE GEKAUFT<< UND DAMIT (nochmal aufpassen) >>NIEMANDEM GESCHADET<< HÄTTE.
Das ist doch kein Argument. Du ziehst einen Nutzen daraus, wenn du Musik runterlädtst, und diesen Nutzen kannst du nur durch die Arbeit anderer Leute ziehen. Diese Leute wollen dafür eine Gegenleistung von dir haben, die du aber nicht leisten möchtest. Dennoch willst du den Nutzen haben. Entweder man erbringt eine Gegenleistung, oder man hat keinen Nutzen davon. Eine HureProstituierte nimmt für die Dienstleistung auch eine Gegenleistung, und das obwohl ihre Dienstleistung nahezu unendlich oft verfügbar ist, ebenso wie digitale Kopien unendlich oft angefertigt werden können. Trotzdem würde doch niemand auf die Idee kommen, von Prostituierten zu verlangen, daß sie die Dienstleistung umsonst rausrücken.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Und Gesetze werden auch nicht gebrochen.
Im Falle des Runterladen von Musik oder Software und nicht dafür zahlen verstößt man gegen des Urheberschutzgesetz.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Und Rechte werden auch nicht genommen.
Im Falle des Runterladen von Musik oder Software und nicht dafür zahlen hat der Urheber der Musik oder der Software das uneingeschränkte!!! Recht der exklusiven Verbreitung, so er es nicht ausdrücklich anders formuliert hat, welches ihm genommen wird, indem das Werk ohne seine Einverständnis verbreitet wird.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Uff. Angekommen? :autsch:
Und wie steht's mit dir? Es geht hier nicht primär darum, daß für jeden Download bezahlt wird, das wäre bei weitem nicht so schlimm und ist in der Praxis überhaupt nicht der Fall; der Kern der Debatte ist runterladen und nicht bezahlen.

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Stimmt, aber als Beilage in Zeitschriften. Du hast aber diese Äußerung ohnehin nicht verstanden und schon wieder aus dem Kontext gerissen (auch hier steht über meinen Äußerungen ein Zitat, auf das ich eingegangen bin).
Auch diesmal taugt das Zitat nicht als Entschuldigung für einen unsinnigen Vergleich. Der Hersteller des Goldbarren hat offensichtlich die Goldbaren der Allgemeinheit zum Geschenk gemacht, wenn er ein Schild mit der Aufschrift "Bitte bedient euch" drüberhängt. Das ist beim Gegenstand dieses Threads aber nicht der Fall, der Urheber möcht eben nicht, daß sich jeder bedient. Ok, magst du jetzt vielleicht denken, steht halt kein Schild da, aber eine Kasse ist trotzdem nirgendwo, also isses kostenlos. Dann holst du also demnächst dein Gemüse nicht mehr vom (Super-)Markt sondern fährst zum Bauern, schleichst dich auf seinen Acker und holst dir deine Lebensmittel einfach selber? Steht schließlich keine Kasse da, aber überall liegt das Gemüse rum, einfach so, man könnte fast denken der Bauer will, daß du es einfach nimmst. Das ist doch Unsinn.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Deine Art zu zitieren und zu antworten ist gewöhnungsbedürftig. Du solltest auch den Zusammenhang der von Dir kritisierten Äußerungen verstehen und insbesondere nach Zitaten Ausschau halten, die sich in unmittelbarer Nähe -mist darüber- befinden. :zwinker:
Wie ich in den letzten Absätzen vielleicht deutlich machen konnte, ist mir nicht entgangen, daß du dich auf Zitate beziehst. Michaels Vergleich mit dem Auto stimme ich nicht zu, aber das heißt nicht, daß andere vergleiche nicht genauso beschissen sein können. Schade, daß du die Anspieleungen nicht verstanden hast oder nicht verstehen wolltest, aber ich bleibe dabei: Nur weil einige es umsonst anbieten, heißt das nicht, daß auch der Hersteller das so will und es heißt auch nicht, daß es richtig ist, daß manunter Umgehung des Willens des HErstellers Nutzen aus dem kostenlosen aber illegalen Angebot zieht.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Grützensongs für zwischendurch sauge ich mir (weil ich -hallo tommie- eh nicht kaufen würde).
Dann lad die schlechte Musik doch nicht runter und höre sie nicht, sondern kauf stattdessen die gute.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Früher hatte die Kirche das Monopol auf das Wissen (in Ermangelung von Büchern). Dann kam der Buchdruck und alles wurde anders. Die Kirche musste schweren Herzens große Teile ihrer Macht abgeben und sich und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft neu erfinden.
Wissen ist aber auch heute noch Macht und du kannst es für dich behalten bzw finanziellen Nutzen daraus schlagenn. Sowas nennt sich dann Patent. Wenn du dir was tolles ausgedacht hast, willst du normalerweise ein Patent darauf anmelden, damit nicht einfach jeder das gleiche Ding bauen kann, genauso will der Künstler, wenn er irgendwas gesungen hat, daß nicht jeder das Lied einfach so kriegt.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Insofern muss die MI zwangsweise einen Großteil ihrer Macht abgeben und sich neu erfinden.
Daß die Musikindustrie umdenken muss, ist auch meine Meinung. Aber es als richtig zu empfinden, daß künstlerische Leistung nicht gewürdigt werden muss, finde ich nicht richtig. Klar sind die Geschäftsmodelle der Musikindustrie allesamt älter als 20 Jahre, sie haben wie immer die Entwicklung total verschlafen, aber deswegen sollte trotzdem die Leistung honoriert werden, genauso wie du für deine Erfindung durch ein Patent honoriert werden würdest.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Künstler Teile seines Werks verschenkt, dann sehe ich das als Anreiz, diesen Künstler zu unterstützen. Ob nun durch Kauf von CDs oder Besuch von Konzerten, ist dabei zweitrangig. Das muss deswegen nicht jeder machen. Dann bekommt dieser halt mein Geld nicht, weil ich es den anderen gebe.
Ja, vollkommen in Ordnung, dem habe ich auch nicht widersprochen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Ich zwinge niemandem ein bestimmtes Geschäftsmodell auf, und habe das auch nicht vor. Die Musikindustrie ist es, die mir als Kunden ein veraltetes Geschäftsmodell aufzwingen will. Und da sie sieht, dass das nicht mehr 100%ig funktioniert, sucht sie die Hilfe des Gesetzgebers.
Du möchtest Filesharing legalisieren. Damit zwingst du der Musikindustrie auf, nicht mehr pro gehörtem Titel bezahlt zu werden, sondern sich andere Einnahmequellen zu suchen. Musik würde vollständig entwertet werden, weil sie hergestellt wird, aber legal für umsonst verbreitet werden würde. Du würdest die Musikindustrie dazu zwingen, die gesamten Einnahmen über Werbung und Konzerte zu verdienen, anstatt über den Verkauf von Musik auf direkten Datenträgern. Das ist ein anderes Geschäftsmodell als es die Musikindustrie haben will, und das kann ich verstehen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle ganz einfach, dass durch ein Verbot von Filesharing der Umsatz der MI wieder ansteigen würde.
Wieso Konjunktiv? Filesharing ist verboten und dennoch sinken die Verkaufszahlen. Warum? Weil es (Filesharing) die Leute trotzdem machen. Ich stimme ja mit dir überein, daß die Musikindustrie deutlich lauter jammert als ihr zusteht, aber deswegen bin ich nicht dafür, Filesharing zu legalisieren.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Radio ist ein mehr oder weniger gleichwertiges Produkt zu Tauschbörsen.
Bitte? Sehe ich komplett anders. Im Radio hat man im Intro und Outro fast immer irgendeinen Hempel, der dazwischenquasselt, man hat Werbeunterbrechungen, manchmal in Straßenbahnen einen beschissenen Empfang, normalerweise schlechtere Klangqualität, man ist auf einen fertigen Mix angewiesen und es gibt nur wenige Sender, die nur Musik spielen, die ich hören möchte, und nicht zusätzlich noch diesen Chart-Mist. Musikdateien, egal ob legal von einer gekauften CD reippt, oder aus dem Internet runtergeladen, sind für mich um ein vielfaches Wertvoller, als Radio. Genauso verhält es sich mit DVDs/Filmdownloads und TV/Kino. Keine schlechten Synchros, keine Werbung, keine lästigen Popcornfresser, keine Gören vor, neben und hinter einem, die bei jeder Zeile die Göre daneben fragen, was der denn gerade mit $WITZ gemeint hat, und das Ganze in einer Lautstärke, die ich haben will (bezogen auf Kino, das für meinen Geschmack über Gebühr laut ist, und zwar so laut, daß die Kinolautsprecher knarren).
Abgesehen Kauf einer kleinen runden Plastikscheibe mit Loch in der Mitte, gibt es für mich keine andere legale Art und Weise, Medien zu genießen, die qualitativ auch nur in die Nähe eben jener Plastikscheibe kommt.


Gausi - Fr 31.08.07 16:17

Ein Ansatz wäre, den Kunden mal wieder als König zu betrachten, und nicht als Geldgeber. Ein Anfang wäre z.B. Stop mit DRM und anderen technischen Kopierschutzkram, und Einführung von anderen Dingen, wie es einzelne Bands bereits tun. Die Ärzte z.B. trauen ihren Fans und verzichten bei ihren CDs ausdrücklich auf Kopierschutz. Michael Mittermeier setzt z.B. auf die AK-Copy-Protection ("Wer diese CD kopiert, ist ein Archlochkind"). In den Tauschbörsen landet der Kram sowieso. Kopierschutz hin oder her, legal oder illegal.
Aber wenn man mich als Kunden achtet, und mir vertraut, dass ich die Ware nicht widerrechtlich weiterverteile, dann bin ich eher bereit, das zu tun, als wenn mich eine Plattenfirma als potentiellen Verbrecher behandelt.

Ich finde es nebenbei gut, dass EMI (oder wars n anderes Label?) dazu übergegangen ist, auch mp3 zum Download anzubieten. Ein weit verbreitetes Format, was man auf jedem Player und auf jedem Rechner hören kann. Und man kann es beliebig von einem Medium zum anderen kopieren, ohne irgendwelchen Lizenzen hinterherjagen zu müssen. Ich nehme dieses Angebot allerdings nicht wahr, weil ich hier fast dasselbe für eine CD bezahlen würde, die in meinen Augen mehr wert ist als eine Datei (schließlich kann und darf ich aus der CD die Datei generieren).

Es wird orange, kurz drübergeflogen: Mit Radio meinte ich Webradio. Da gibts viele Sender, die in guter Quali ohne lästigen Moderator senden, und dann auch noch die Tags mitliefern, dass man anständig schneiden kann. Die Aufnahme ist afaik legal, und man bekommt so fast dasselbe wie in den Tauschbörsen.
Und: eine Legalisierung von Musik-Filesharing würde nicht einen Zusammenbruch der CD-Verkäufe bedeuten. Ich denke, dass die Mehrheit der Leute weiterhin CDs kaufen würde, und sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern würde. Denkst du wirklich, dass noch mehr Leute Filesharing betreiben würden, wenn es plötzlich erlaubt wäre? Ich denke nicht. Ansätze wie "Filesharing ist uncool" finde ich da langfristig sinnvoller.


alzaimar - Fr 31.08.07 16:23

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:

Das Geschäftsmodell der MI ist es, Musik zu verlegen und für das Produkt, sei es eine CD, eine Vinyl-Platte oder ein Downloadangebot Geld zu verlangen, also das übliche "Ware gegen Geld" - Modell.

Wenn das so einfach wäre. Das Modell ist aber anders: Die MI verkauft die Musik nicht, sondern nur das Recht, sie zu hören. Die Musik gehört ihr und Du als Käufer darfst sie hören und für dich privat kopieren. Sogar das Abspielen auf einer Party vor Freunden die einen Obulus für Getränke bezahlen, ist streng genommen schon GEMA-pflichtig.

Das ist das Problem. Normaler Handel, das ist 'Ware gegen Geld'. Aber hier ist das eben nicht so. Was früher kein Problem war (Kopieren über Freunde, Aufnehmen aus dem Radio) wird heute milliardenfach per Mausklick durchgeführt. Tatsache ist, das es Tauschbörsen gibt und immer geben wird. Tatsache ist auch, das Viele kein Geld für Qualität ausgeben werden und sich immer ein Weg findet, weniger oder gar nichts zu bezahlen.

Das die Tauschbörsen irgendwie illegal sind, steht ja wohl außer Frage (obwohl WAS genau daran so verboten ist, ist auch nicht so einfach). Aber -mein Gott- davon geht die Welt nicht unter. Es wird immer Zechpreller geben, die einfach aufstehen und verschwinden. Es wird immer Mietvagabunden und Betrüger geben. Natürlich ist das alles gesetzeswidrig und gehört bestraft. Aber nicht so. Stellt Euch vor, die Restaurants würden sich zusammenschließen und alle Gäste unter Generalverdacht stellen. "Raubessen" wird mit schwerem Betrug gleichgesetzt und Zechpreller (auch die, die aus Versehen gehen) in Gefängnissen abgebildet. Es werden Rufe laut, Zechpreller, die hinterher unverschuldet einen Verkehrsunfall begehen, trotzdem voll zur Rechenschaft zu ziehen (Kein Scherz)

Mal ehrlich: Was bringt es, den kleinen MP3-Sammler Kuno Klebig zu 10000 Euronen Strafe zu verdonnern, nur weil er 100.000 MP3-Songs aus Saugwut gesammelt hat? WEM ist damit geholfen? WER wurde (wirklich, nicht rechnerisch) geschädigt?

Wenn ich mir -hupsa- irgendeinen Usermanager mal so besorge (weil ein Freund den hat). Ja mein Gott, da gehen dem Autor doch nicht automatisch 9,95 durch die Lappen. Vielleicht wird sein Name aber auch populärer, sodaß ich mich beim nächsten Tool, auf dem 'Made by Wusel' steht, doch glatt an das tolle unbezahlte Progrämmchen von neulich erinnere. Wie meint ihr ist ZIP so bekannt geworden und sein Programmierer so reich?

Seien wir ehrlich: Digitale Inhalte sind billig in der Herstellung und leicht zu verbreiten: Daher eignen sie sich ja auch so gut zum Geldscheffeln. Leider sind sie auch leicht zu kopieren.

Ein Buch ist schon schwieriger. Klar kann man das, aber ehe ich 5 Std rumstehe, kauf ich mir den Schinken doch. Und klassische Waren sind zwar teurer in der Herstellung (ich habe also als Unternehmer ein Investitionsrisiko), dafür kann man die auch nicht kopieren: Ergo muß ich mit weniger Schwund rechnen.

Einfache Verdienstmöglichkeiten bedingen nun mal ein gewisses Risiko bzw. Schwund. Aber is klar, das Alle (MI, Software- und Sharewareschreiber) etwas dagegen haben.

Als Anbieter muss man damit leben und eben für sich selbst entscheiden, ob und was man dagegen tut (Kopierschutz, Registrierung), ob man den Preis erhöht oder eben durch alternative Vermarktung anders an sein Geld kommt.

Die MI könnte auch mal umdenken und mit dem Strom schwimmen. Viele Softwarebuden verschenken Lite-Versionen und machen so Geschmack auf mehr. Die MI könnte (hab ich schon vorgeschlagen) eben 22khz-MP3 verschenken. Was meint ihr, wie viele Leute dann noch in den Tauschbörsen rumklicken. Und die MI verdient Millionen mit Werbung auf ihren Seiten.

Aber dazu sind sie offensichtlich zu blöd. Oder zu knauserig.


Sidorion - Fr 31.08.07 16:44

Ich hab mir gedacht, ich geb' auch mal meinen Senf dazu. Wir hatten im Studium die Gelegenheit der Vorlesung eines Mannes von der Polizei zu lauschen und der hat folgendes klar festgestellt:
Datenträger mit künstlerischem Inhalt (Musik, Filme, Bücher etc.) dürfen grundsätzlich zum Privatgebrauch kopiert werden, egal, wo die Quelle herkommt (vom Kumpel, aus der Videothek, Internet). Darüber hinaus dürfen sie nach belieben umcodiert werden (mp3, mpeg usw.) und (im begrenzten Rahmen, hier werden ca. 10 Kopien genannt) an Bekannte weitergegeben werden. Und hier ist der Knackpunkt, warum Filesharing (bei Musik/Filmen) illegal ist: Man gibt die heruntergeladenen Dateien gleichzeitig weiter, und zwar a) an Unbekannte und b) im großen Stil. Würde man im Filesharing den Upload auf 0 begrenzen, könnte man beliebig künstlerischen Inhalt beziehen (geht aber net, weil Upload=0 -> Download=0). Zieht man sich seine Filme per Serverdownload von Webhostern ist dies völlig legal.

Anders sieht es bei Software aus: hier ist ein Kopieren grundsätzlich illegal. Allerdings hat der Mann auch erwähnt, dass manchen Softwarehäusern sogar gelegen ist, dass ihre Software kopiert wird, da sie sich dadurch verbreitet. Will ein Unternehmen diese dann produktiv kommerziell einsetzen muss sie sich ohnehin eine Lizenz erwerben. Ist nun ein Produkt A durch Kopien bekannter, als Produkt B wird ein Mitarbeiter seinem Chef den Einsatz dieses Produktes empfehlen, da er es zuhause hat und die Einarbeitung entfällt. Daher wird der Chef eher zum Einsatz von A neigen, selbst wenn die Lizenz teurer ist, als die von B.


Tilo - Fr 31.08.07 17:01

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:

Das die Tauschbörsen irgendwie illegal sind, steht ja wohl außer Frage (obwohl WAS genau daran so verboten ist, ist auch nicht so einfach).


!Achtung! Die Tauschbörse als solch ist vollkommen legal. Es ist legal Dateien zu sharen deren Inhalt zur freien Verfügung steht. Illegal ist es Dateien zu sharen deren Inhalt nicht zur freien Verwendung stehen.
Weiterhin ist es aber auch legal sich eine lizensierte Sache herrunter zu laden und sich die Lizenz anderweitig zu holen -> z.B. bei Shareware.

Kurz: Das System ist im Kern legal, das was man mit dem System macht das muss geprüft werden.


alzaimar - Fr 31.08.07 17:08

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:

Das die Tauschbörsen irgendwie illegal sind, steht ja wohl außer Frage (obwohl WAS genau daran so verboten ist, ist auch nicht so einfach).

!Achtung! Die Tauschbörse als solch ist vollkommen legal.

Natürlich. Nur im Kontext dieser Diskussion nicht.

Ich hätte wohl schreiben müssen: 'Das Tauschbörsing irgendwie illegal ist'

Mea Culpa.


tommie-lie - Fr 31.08.07 17:13

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Ein Ansatz wäre, den Kunden mal wieder als König zu betrachten, und nicht als Geldgeber.
Was? Den Konsumenten als Kunden betrachten? Das wäre ja Blasphemie! Der Konsument hat gefälligst Melkkuh zu sein!!elf </Sarkasmus>

Gausi hat folgendes geschrieben:
Denkst du wirklich, dass noch mehr Leute Filesharing betreiben würden, wenn es plötzlich erlaubt wäre? Ich denke nicht. Ansätze wie "Filesharing ist uncool" finde ich da langfristig sinnvoller.
Aber halle denke ich das. Filesharing hat nach wie vor einen leicht elitären Touch. Du musst dich mit Software auseinandersetzen, musst dich mit den Torrentsuchmaschinen auseinandersetzen, musst die Suchmaschinen erstmal kennen und von den vielen Suchmaschinen die guten finden, musst ein Gespür dafür kriegen, welche Torrents brauchbar sind und welche nicht. Das ist für uns, die jeden Tag mit dem Computer zu tun haben, vielleicht keine allzu große Hürde, aber für den ganz normalen Musikhörer, der sich nur berieseln lässt, könnte das, zusammen mit der Rechtsunsicherheit und dem FUD, der durch die MAFIA gestreut wird, durchaus ein entscheidender Grund dafür sein, Musik zu überhöhten Preisen online, oder zu genauso überhöhten Preisen im Laden zu kaufen.
Wenn du jetzt Musik als solche entwertest und sagst, jeder dürfe sie ohne weiteres runterladen und verbreiten, kannst du die gesamte Szene komplett anders aufziehen. Du brauchst keine versteckten, in passwortgeschützten RAR-Archiven verpackten Dateien mehr, du kannst an die ganz große Glocke hängen, daß du ein Downloadarchiv bereitstellst, das kidnerleicht zu bedienen ist. Du kannst die ganzen MP3s einfach auf einen Webserver stellen, keine aufwändige Software zum Installieren, keine nervigen RAR-Archive, du brauchst dich nicht mehr vor irgendwelchen Behörden verstecken. All denjenigen, die dann bisher sagen "Das mit dem Runterladen und so ist irgendwie zu kompliziert, den Computer hat mir mein Neffe eingerichtet, ich kann gerade mal alleine eMails abrufen.", kannst du danne ine Möglichkeit zur Verfügung stellen, die tatsächlich nicht schwerer ist, als das Abrufen von eMails.

user profile iconSidorion hat folgendes geschrieben:
Datenträger mit künstlerischem Inhalt (Musik, Filme, Bücher etc.) dürfen grundsätzlich zum Privatgebrauch kopiert werden, egal, wo die Quelle herkommt (vom Kumpel, aus der Videothek, Internet).
Nicht wenn die Quelle "offensichtlich rechtswidrig hergestellten" Ursprungs ist. Da gleichzeitig das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen in Deutschland unter Strafe steht, kannst du davon ausgehen, daß jeder Rohling, von dem du eine Kopie anfertigst, bereits eine illegale Kopie war. Dein "grundsätzlich" ist also so nicht ganz richtig.

Sidorion hat folgendes geschrieben:
Filesharing den Upload auf 0 begrenzen, könnte man beliebig künstlerischen Inhalt beziehen (geht aber net, weil Upload=0 -> Download=0). Zieht man sich seine Filme per Serverdownload von Webhostern ist dies völlig legal.
Nein, besonders Filme sind heutzutage alle mit CSS ausgestattet, was in der verdrehten Welt der Industrie, Anwälte und Gerichte einen Kopierschutz darstellt. Diese Downloads von Rapidshare sind zwar beliebt (ich leide selbst unter einem Mitbewohner, der manchmal alle 5 Minuten die Internetverbindung trennt um eine neue IP zu bekommen), aber legal sind auch diese Downloads nicht.

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Mal ehrlich: Was bringt es, den kleinen MP3-Sammler Kuno Klebig zu 10000 Euronen Strafe zu verdonnern, nur weil er 100.000 MP3-Songs aus Saugwut gesammelt hat? WEM ist damit geholfen? WER wurde (wirklich, nicht rechnerisch) geschädigt?
Bei 20 Euro pro Album (sind das die aktuellen Preise? Ich boykottiere die Branche schon seit längerem, deswegen weiß ich das nicht) und 20 Titeln pro Album macht das 100.000 Euro, die die Musikindustrie an Kuno eigentlich verdient hätte, wenn er sich nicht rechtswidrig verhalten hätte. Wenn er dafür rechtmäßig Geld ausgegeben hätte, wäre das ja alles nicht so schlimm. Wenn er krankhaft jeden Torrent anklicken muss, ist das sein Pech, kein Mitleid hier, wenn jemand krankhaft jeden PDF-Anhang in Outlook anklickt, habe ich auch mit demjenigen kein Mitleid.
Möglicherweise muss dem Mann geholfen werden, bei einer psychischen Störung kann man natürlich auf unzurechnungsfähig plädieren, aber dennoch ist ein Schaden entstanden. Wenn du als psychisch Gestörter einen Mord begehst und unzurechnungsfähig nicht Lebenslänglich hinter Gittern bekommst, sondern psychiatrische Behandlung, dann heißt das dennoch nicht, daß das Leben des Getöteten weniger Wert war als wenn du voll zurechnungsfhähig gewesen wärst.
Was meinst du, wäre, wenn jeder 100.000 Euro einfach so nicht bezahlt? Ein Einzelfall tut nicht weh, genauso wie ein Einzelfall als Zechpreller nicht weh tut. Aber wenn eine Million Leute das tut, dann tuen 100 Milliarden Euro mehr weh als 100.000.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Die MI könnte auch mal umdenken und mit dem Strom schwimmen. [...]

Aber dazu sind sie offensichtlich zu blöd. Oder zu knauserig.
Daß die Musikindustrie zu blöd ist, um modernere Geschäftsmodelle einzusetzen, kann man nicht oft genug sagen, deswegen gibt es auch hier mal wieder meine Zustimmung.


alzaimar - Fr 31.08.07 17:27

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Mal ehrlich: Was bringt es, ...
Bei 20 Euro pro Album ... macht das 100.000 Euro, die die Musikindustrie an Kuno eigentlich verdient hätte,

Du bist echt beratungsresistent. Er hätte den Schund doch nicht gekauft. Kapierst Du das nicht? Es handelt sich um einen entfernten Bekannten von mir, der damit geprahlt hat. über irgendso viele Titel zu verfügen. Der hätte sich die nie gekauft. Glaub mir. Isso.

Daher ist die Argumentation der MI (und auch Deine), das hier horrende Schäden enstehen, absoluter Quatsch.

Wenns was umsonst gibt, greift man eben zu. Schau mal, was die Leute abgreifen, wenns irgendwo was umsonst gibt. Die fahren mit LKW vor, auch wenn sie das Zeugs nie und nimmer brauchen werden.

Eine andere Bekannte nimmt jeden sche*** auf DVD auf. Die hat so viele Filme, das sie die nächsten 100 Jahre nonstop glotzen müsste, um sich alle reinzuziehen. Wieso sie das macht? Könnte man ja mal brauchen. Wieso sammelt der Knilch tausende MP3s? Könnte man ja mal brauchen.

Aber, es gibt schon Leute, die sich ein Album dann *nicht* kaufen. Dagegen kann man doch eh nichts unternehmen. Ich hab mir früher z.B. prinzipiell keine Platten gekauft, sondern ALLES aus dem Radio aufgenommen oder von Freunden überspielt. Heute interessiert mich die Musik eh nicht mehr so, und die, die mich interessiert, läuft im INET-Radio und ist GEMA-befreit. Auch praktisch.

Ich würde an Deiner Stelle vielleicht mal überlegen, nicht Alles der MI nachzubrabbeln.


BenBE - Fr 31.08.07 17:33

Bestes Beispiel war immer noch n Kumpel von mir (der auch hier im DF ist), der sich immer beim Release der neuen Ubuntu-Version nicht 5 oder 10 CDs, sondern, die zulässige Maximal-Menge (die man kostenlos bekommt) hat zuschicken lassen (das waren 50 Stück!!!) Die Teile sind dann großzügig an andere Kumpel weitergewandert; nicht weil er die Verbreitung fördern wollte, sondern weil er nicht so viele Backups der Live-CD brauchte ;-)

Hätte er die Teile bezahlen müssen, wäre er da mit seiner Lieferung sicherlich nicht so großzügig gewesen.
P.S.: Weiterverschenkt wurden die dann immer Bündelweise ...


Sidorion - Fr 31.08.07 17:36

Zitat:
Nicht wenn die Quelle "offensichtlich rechtswidrig hergestellten" Ursprungs ist. Da gleichzeitig das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen in Deutschland unter Strafe steht, kannst du davon ausgehen, daß jeder Rohling, von dem du eine Kopie anfertigst, bereits eine illegale Kopie war. Dein "grundsätzlich" ist also so nicht ganz richtig.

Ich habe hier diesen Aspekt erstmal außen vor gelassen. Natürlich kam auch dies zur Sprache und da siehts so aus, dass das bewußte/absichtliche Umgehen von Kopierschutz unter Strafe steht, nicht aber das unbewußte. Wenn Du z.B. immer ein bestimmtes Programm benutzt, um CDs zu kopieren und dieses automatisch einen bestimmten Kopierschutz außer Kraft setzt, dann isses legal. Nicht legal ist, wenn Du weisst, dass dieses Programm sowas macht und dieses Programm aus diesem Grund benutzt, aber das muss Dir erstmal nachgewiesen werden.

btw: ich habe auch schon Filme ABSICHTLICH raubkopiert, weil ich mich über die Leute aufgeregt habe (Thema ziviler Ungehorsam). Konkret waren das die beiden letzten Teile von Herr der Ringe, weil AUF der DVD vom 1.Teil ein Trailer für die extended edition drauf war, dies aber auf dem Cover nirgendwo erwähnt wurde. Wäre es das, hätte ich gleich die extended gekauft (und definitiv auch die beiden anderen Teile), aber ich lass mich doch von denen nicht verarschen.[edit] Im Kino war ich trotzdem, insofern haben die Jungs dennoch an mir verdient[/edit]


tommie-lie - Fr 31.08.07 17:58

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Du bist echt beratungsresistent. Er hätte den Schund doch nicht gekauft. Kapierst Du das nicht? Es handelt sich um einen entfernten Bekannten von mir, der damit geprahlt hat. über irgendso viele Titel zu verfügen. Der hätte sich die nie gekauft. Glaub mir. Isso.
Ja und? Das ist doch keinerlei Entschuldigung dafür. Wenn mir mein Schwanz zu klein ist, muss ich für eine Prothese nunmal Geld ausgeben, oder mit dem kleinen Schwanz leben. Ich sehe überhaupt keinen Grund darin, bei Leuten, die sich nicht anders profilieren können, nachsichtiger zu sein als bei anderen Leuten.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Daher ist die Argumentation der MI (und auch Deine), das hier horrende Schäden enstehen, absoluter Quatsch.
Wenn jeder einen so kleinen Schwanz hätte, dann wären das horrende Schäden. Ein einzelner Mörder ist nicht schlimm, aber viele schon? Nene, so nicht.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Wenns was umsonst gibt, greift man eben zu. Schau mal, was die Leute abgreifen, wenns irgendwo was umsonst gibt. Die fahren mit LKW vor, auch wenn sie das Zeugs nie und nimmer brauchen werden.
Da bieten es aber auch die Besitzer umsonst an. Klar gibt es auch in Braunschweig Leute, die beim Sperrmüll das eine oder andere Mitnehmen, wenn gerade eine Wohnung frei geworden ist. Warum auch nicht? Der alte Besitzer hat damit deutlich gemacht, daß sie den Krempel nicht mehr haben wollen. Ich habe aber noch kein Wort darüber gehört, daß die Musikindustrie ihre Musik kostenlos herausgeben will. Es sind immer andere die gegen den Willen des Eigentümers das Zeug umsonst rausrücken. Um zu deinen Goldbarren zurückzukommen, wenn jemand in die Bank einbricht und Goldbarren klaut und sie dir schenkt und du sie beim Zahnarzt auf den Tisch neben den Zeitungen deponierst, dann ist das dennoch nicht legal, nennt sich Hehlerei.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Eine andere Bekannte nimmt jeden sche*** auf DVD auf. Die hat so viele Filme, das sie die nächsten 100 Jahre nonstop glotzen müsste, um sich alle reinzuziehen. Wieso sie das macht? Könnte man ja mal brauchen. Wieso sammelt der Knilch tausende MP3s? Könnte man ja mal brauchen.
Beim Fernsehen wollen die Eigentümer (in dem Fall sogar die Eigentümer der Verbreitungsrechte, aka Sendeanstalten) aber, daß ihr Material kostenlos über den Äther gestrahlt wird.
Mann, bist du denn echt so blind und siehst den Unterschied nicht, zwischen "Ich habe etwas gemacht und biete es kostenlos an" und "Ich habe etwas gemacht, jemand anderes nimmt es mir weg und bietet es kostenlos an"?

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Aber, es gibt schon Leute, die sich ein Album dann *nicht* kaufen.
Sicherlich doch Kuno mit seinen 5000 Alben?

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ich würde an Deiner Stelle vielleicht mal überlegen, nicht Alles der nachzubrabbeln.
Würdest du auch den Sinn hinter meinen Aussagen sehen, würdest du garantiert nicht denken, daß ich alles der Musikindustrie nachbrabbele. Ich boykottiere sie nicht umsonst, ich kann mich nichtmal daran erinnern, wann ich mir zuletzt eine CD gekauft habe. Aber nur weil ich die MAFIA *mist*e finde, heißt das nicht, daß ich den Künstler, der durch die MAFIA repräsentiert wird, auch *mist*e finde und seine Leistung nicht respektiere.

user profile iconBenBE hat folgendes geschrieben:
Bestes Beispiel war immer noch n Kumpel von mir (der auch hier im DF ist), der sich immer beim Release der neuen Ubuntu-Version nicht 5 oder 10 CDs, sondern, die zulässige Maximal-Menge (die man kostenlos bekommt) hat zuschicken lassen (das waren 50 Stück!!!) Die Teile sind dann großzügig an andere Kumpel weitergewandert; nicht weil er die Verbreitung fördern wollte, sondern weil er nicht so viele Backups der Live-CD brauchte ;-)
Dieses Verhalten finde ich auch hochgradig asozial (sic!). Nur weil es für ihn selbst kostenlos ist, heißt es nicht, daß Canonical nicht dafür zahlen muss. Allein schon das Überseepaket kostet bereits Geld. Wer für Promotion-Zwecke bedruckte CDs haben muss oder mangels DSL sich die CDs zukommen lässt, handelt im Sinne des Erfinders. Wer aber sich "weil's geht" den Kram zuschicken lässt und damit Kosten verursacht, ist einfach in meinen Augen asozial, dafür kenne ich keinen anderen Begriff, außer vielleicht noch Wörter, die hier eh ausgesternt werden.

user profile iconSidorion hat folgendes geschrieben:
Ich habe hier diesen Aspekt erstmal außen vor gelassen. Natürlich kam auch dies zur Sprache und da siehts so aus, dass das bewußte/absichtliche Umgehen von Kopierschutz unter Strafe steht, nicht aber das unbewußte. Wenn Du z.B. immer ein bestimmtes Programm benutzt, um CDs zu kopieren und dieses automatisch einen bestimmten Kopierschutz außer Kraft setzt, dann isses legal. Nicht legal ist, wenn Du weisst, dass dieses Programm sowas macht und dieses Programm aus diesem Grund benutzt, aber das muss Dir erstmal nachgewiesen werden.
Mir ist neu, daß Unwissenheit vor Strafe schützt. Oh, wenn ich dem Typen den Hals aufschneide stirbt er? Hm, tja, wusst' ich nich', tut mir leid, tschau Jungs!
Das möchte ich dann doch lieber von einem Richter hören als von einem Polizisten...


Sidorion - Fr 31.08.07 20:16

Tja in diesem Punkt ist das Gesetz klar formuliert. Strafbar ist die VORSÄTZLICHE Umgehung des Kopierschutzes. Hier wird einfach ein unbedartfer Benutzer geschützt, der quasi 'aus Versehen' den Schutz umgangen hat.


tommie-lie - Fr 31.08.07 20:27

user profile iconSidorion hat folgendes geschrieben:
Tja in diesem Punkt ist das Gesetz klar formuliert. Strafbar ist die VORSÄTZLICHE Umgehung des Kopierschutzes. Hier wird einfach ein unbedartfer Benutzer geschützt, der quasi 'aus Versehen' den Schutz umgangen hat.
Auf den CDs steht drauf, daß sie kopiergeschützt sind, und sofort ist dir bekannt, daß du zum Kopieren eine solche Sperre umgehst, selbst wenn sie bei den von dir verwendeten Programmen gar keine Sperre ist. Selbst auf neueren DVDs steht mittlerweile sogar drauf, daß sie kopiergeschützt sei, selbst wenn nur CSS als Abspielsperre drauf ist.


GTA-Place - Fr 31.08.07 20:32

Gedankenspiel: Und was, wenn dieser Hinweis in englisch drauf steht und ich kein englisch kann?


tommie-lie - Fr 31.08.07 20:43

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Gedankenspiel: Und was, wenn dieser Hinweis in englisch drauf steht und ich kein englisch kann?
Darf er in Deutschland nicht ;-)


GTA-Place - Fr 31.08.07 20:52

Darf ich den Verkäufer meiner Red Hot Chili Pepers-CD nun verklagen? :mrgreen:


tommie-lie - Fr 31.08.07 21:07

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Darf ich den Verkäufer meiner Red Hot Chili Pepers-CD nun verklagen? :mrgreen:
Den Händler vielleicht nicht, aber den Hersteller. http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__95d.html
Anscheinend reicht aber auch ein Piktogramm wie unter http://www.ifpi.de/service/kopierschutz.htm, Frage "Müssen kopiergeschützte CDs einen entsprechenden Hinweis tragen?".


GTA-Place - Fr 31.08.07 21:14

Okay, das ist drauf. Aber wetten, dass 90% der User nicht weiß, dass das für Kopierschutz steht? :-|


Tilo - Fr 31.08.07 21:34

Nur mal so:
Hab gerade "Mr & Mrs Smith" in der Hand. Es gibt da einen kleinen Aufkleber:
Zitat:
Sicherheitshinweis zur Nutzung auf einem PC Halten Sie beim Einlegen der DVD die Shift-Taste für 10 Sek. gedrückt, um eine Installation von Kopierschutzsoftware zu verhindern

DVD ist von 2005. Ich hab die große Variante gekauft. Schön qualitativer Paphülle und Soundtrack CD.


BenBE - Fr 31.08.07 21:37

Sag nicht, die hat Sony hergestellt und dein Virenscanner ist ausgefallen, als Du die eingelegt hast ...

Ich glaube aber, wir sollten hier wieder von der Kopierschutz-Diskussion zum eigentlichen Thema zurückkommen; nämlich, ob Filesharing "gut" oder "böse" ist. TIA.


Tilo - Fr 31.08.07 21:53

Nein zu Sony und Virenscanner, aber ist geil auf der DVD steht das sie kopiergeschütz ist und dann wird solch ein Hinweis mitgegeben.

Zum Filesharing:
hängt davon ab was man sharen tut.


Martok - Sa 01.09.07 15:40

Ich möchte auch mal daran erinnern, dass in Finnland DVDs mit CSS-Kopierschutz vor Gericht als 'nicht geschützt' angesehen werden, weil dieser Kopierschutz ohne großen technischen Aufwand umgehbar ist.

Zum Thema:
Filesharing ist nicht 'böse'. Punkt.
Filesharing ist nur das Verteilen von Uploadlast auf mehrere Server nach dem Schema 'wer runterlädt, lädt auch hoch'. Beispielsweise werden alle Linux-Distributionen die ich kenne zumindest über BitTorrent angeboten.

Die eigentliche Diskussion sollte viel eher lauten: ist das Kopieren von Musik/anderem geschützten Material mithilfe von P2P 'böse'. Und hier kann ich mich den meisten anderen hier anschließen: man muss differenzieren.
Wenn sich jemand Musik illegal besorgt und dann verkauft (z.B. FTPWelt o.ä.), der handelt eindeutig zum Schaden der Bands (die MI lasse ich hier bewusst raus, denn die haben sowieso einen Schaden. *hust* Kalauer *hust*). Solche Leute sollten bedingungslos verfolgt und bestraft werden.
Anders sehe ich Menschen, die Musik 'einfach mitnehmen, weil sie umsonst ist'. Wenn ich Musik sonst eh nicht gekauft hätte, weil die Ware den Preis nicht rechtfertigt (ehrlich.. 12€ bei ca 20ct(Material)+2€(für den Künstler) ist doch etwas übertrieben, egal wie man zur MI steht. Da kann man ja schon ne DVD für erwarten.), schade ich auch keinem.

Und ein ganz anderer Fall ist die Privatkopie, also das Problem 'warum soll ich ein Album für Autoradio, iPod und Wohnzimmer 3mal kaufen?'. Vor allem, weil sich die CDs eh nur auf bestimmten Geräten abspielen lassen.
Interessant in dem Zusammenhang ist auch auch ein Gespräch, das ich heute zufällig in einem Elektroladen mitgekriegt habe: Ein Käufer bringt einen CD-Player wieder zurückt, weil sich damit die Hälfte seiner CDs nicht abspielen lassen. Antwort der Verkäuferin: 'Das kann in Einzelfällen passieren, [...]'. Warum wird nicht gesagt: 'Ja, das liegt daran dass viele CDs extra so produziert werden dass man sie nicht abspielen kann'?


TheAxeEffect - Sa 01.09.07 16:18

nagut, dann geb ich einfach auch mal meinen senf dazu:
meiner meinung nach schadet raubkopieren dem musiker ansich relativ wenig bis garnicht, der musikindustrie allerdings schon(und die is mir egal, weil die macht ja keine musik).
warum?
1. ich behaupte jetzt einfach, dass der großteil der heruntergeladenen musik niemals gekauft würde, weil dafür einfach das geld fehlt.
2. ein musiker bekommt pro cd/dvd/whatever ca. 5%..was bei einer cd. ca. einem euro entspricht.
3. durch die verbreitung von "gratis" musik dieses künstlers, wird dieser schneller bekannter, und es kommen somit mehr leute zu seinen konzerten. beispiel: A:"hey, kennst du band xxx" B:"nein" A:"mussst die unbedingt anhören, die sind sooo..." B:"klar, lad ich runter". und das ist der punkt: "B" würde nie sagen:"klar, ich kauf mir gleich ein album von denen."
4. durch den höheren bekanntheitsgrad nimmt der musiker auch wesentlich mehr durch merchandising ein(was angebl. die größte band-einnahmequelle ist, speziell im metal-bereich).
die einzigen, die ein problem haben, sind die spieleentwickler, da es sowas wie spielekonzerte nicht gibt, und ihre (beinahe) einzige einnahmequelle der verkauf ist...


tommie-lie - So 02.09.07 11:48

user profile iconMartok hat folgendes geschrieben:
IAnders sehe ich Menschen, die Musik 'einfach mitnehmen, weil sie umsonst ist'. Wenn ich Musik sonst eh nicht gekauft hätte, weil die Ware den Preis nicht rechtfertigt (ehrlich.. 12€ bei ca 20ct(Material)+2€(für den Künstler) ist doch etwas übertrieben, egal wie man zur MI steht. Da kann man ja schon ne DVD für erwarten.), schade ich auch keinem.
Ich sehe es auch anders, bei Leuten, die die Kartoffeln einfach vom Acker mitnehmen, weil sie da ja von der Natur umsonst angeboten werden. Der Bauer will immerhin mehrere Euro für einen Zentner Kartoffeln, der Preis ist doch gar nicht gerechtfertigt wenn er die Kartoffeln einfach nur vom Acker lesen muss, und sogar das wird heute von Maschinen gemacht. Da entsteht also doch gar kein Schaden, wenn jeder die Kartoffeln einfach vom Acker nimmt, anstatt sie auf dem Markt zu kaufen. Gekauft hätte ich sie sowieso nicht, ich esse ja viel lieber Nudeln.

Martok hat folgendes geschrieben:
Und ein ganz anderer Fall ist die Privatkopie, also das Problem 'warum soll ich ein Album für Autoradio, iPod und Wohnzimmer 3mal kaufen?'. Vor allem, weil sich die CDs eh nur auf bestimmten Geräten abspielen lassen.
Ja, das ist durchaus ein Problem, das von der MAFIA und der Beeinflussbarkeit der Politiker gemacht ist. Wenn jemand ein Original hat und sich dieses trotz Kopierschutz rippt und für seinen MP3-Player benutzt oder eine Kopie für's Autoradio erstellt, so ist das trotz Urheberrechtsverletzung in meinen Augen ein Kavaliersdelikt, der nicht verfolgt werden sollte (und in der Praxis auch nur selten verfolgt wird).

user profile iconTheAxeEffect hat folgendes geschrieben:
[...]
meiner meinung nach schadet raubkopieren dem musiker ansich relativ wenig bis garnicht
[...]
2. ein musiker bekommt pro cd/dvd/whatever ca. 5%..was bei einer cd. ca. einem euro entspricht.
Wieviel Taschengeld kriegst du oder hast du gekriegt? 50 Euro im Monat? ISt das für deine Verhältnisse viel Geld? Würde es dir weh tun, wenn du diese nicht kriegen würdest? Wie hoch schätzt du die Anzahl der Leute, die Musik illegal runterladen? Größer als 50? Wenn dir 50 Euro nicht haben weh tun, tun dir dann 10.000 Euro nicht haben weniger weh?


[qute="TheAxeEffect"]3. durch die verbreitung von "gratis" musik dieses künstlers, wird dieser schneller bekannter, und es kommen somit mehr leute zu seinen konzerten. beispiel: A:"hey, kennst du band xxx" B:"nein" A:"mussst die unbedingt anhören, die sind sooo..." B:"klar, lad ich runter". und das ist der punkt: "B" würde nie sagen:"klar, ich kauf mir gleich ein album von denen."[/quote]Aber B rennt natürlich gleich zum Konzert und gibt Unsummen Geld für Merchandising aus? Probehören kann man auch anders, er könnte A fragen, ob er ihm die CD leiht, er kann sich auf amazon.com oder anderen Seiten Samples anhören, er kann sich die CD runterladen und sie anschließend auch wirklich kaufen.

TheAxeEffect hat folgendes geschrieben:
4. durch den höheren bekanntheitsgrad nimmt der musiker auch wesentlich mehr durch merchandising ein(was angebl. die größte band-einnahmequelle ist, speziell im metal-bereich).
Gibt es auch schon Merchandising-T-Shirts mit Metallica-Logo drauf und der Aufschrift "I download music from this band, and all I get is this lousy T-Shirt"?
Lädtst du CDs runter und kaufst anschließend für jede runtergeladene CD ein T-Shirt der Band?


GTA-Place - So 02.09.07 11:59

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
user profile iconMartok hat folgendes geschrieben:
IAnders sehe ich Menschen, die Musik 'einfach mitnehmen, weil sie umsonst ist'. Wenn ich Musik sonst eh nicht gekauft hätte, weil die Ware den Preis nicht rechtfertigt (ehrlich.. 12€ bei ca 20ct(Material)+2€(für den Künstler) ist doch etwas übertrieben, egal wie man zur MI steht. Da kann man ja schon ne DVD für erwarten.), schade ich auch keinem.
Ich sehe es auch anders, bei Leuten, die die Kartoffeln einfach vom Acker mitnehmen, weil sie da ja von der Natur umsonst angeboten werden. Der Bauer will immerhin mehrere Euro für einen Zentner Kartoffeln, der Preis ist doch gar nicht gerechtfertigt wenn er die Kartoffeln einfach nur vom Acker lesen muss, und sogar das wird heute von Maschinen gemacht. Da entsteht also doch gar kein Schaden, wenn jeder die Kartoffeln einfach vom Acker nimmt, anstatt sie auf dem Markt zu kaufen. Gekauft hätte ich sie sowieso nicht, ich esse ja viel lieber Nudeln.

>> Untersuche Vergleich, bitte warten...
>> Vergleich fehlgeschlagen.

Wenn du dem Bauer eine Kartoffel klaust, ist das ein materieller Verlust für den Bauern. Die Kartoffel kann er nicht mehr verkaufen und hat demnach geringere Einnahmen. Darüber haben wir bereits diskutiert: Diebstahl <> FileSharing.


tommie-lie - So 02.09.07 12:33

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Wenn du dem Bauer eine Kartoffel klaust, ist das ein materieller Verlust für den Bauern. Die Kartoffel kann er nicht mehr verkaufen und hat demnach geringere Einnahmen. Darüber haben wir bereits diskutiert: Diebstahl <> FileSharing.
Es sind hinreichend viele Kartoffeln da, als daß die 5, die du klaust, nicht auffallen werden.
Es ist ja gerade eine Eigenschaft derjenigen, die Urheberrechtsverletzungen legalisieren wollen, daß sie der Meinung sind, daß immaterielle Güter gar keine Güter sind. Eigentlich müssten wir Programmierer am besten Wissen, daß auch Dinge, die man nicht anfassen und auch nicht riechen kann, manchmal enorm viel Arbeit bedeuten. Dieses Bewusstsein scheint bei vielen zu fehlen, wie mir scheint leider auch hier, bei den Programmierern. Es gibt keinen Vergleich zu Dingen, die man ohne dieses Bewusstsein versteht. Man kann einen solchen Vergleich anstellen, und die Legalisierer behaupten, daß es ja ein immaterielles Gut ist und somit nichts Wert ist. Man kann den Vergleich nicht anstellen und die Legaliserer behaupten, daß ein immaterielles Gut nichts Wert ist. Du wirst also solche Vergleiche nie verstehen, wenn du nicht eingestehst, daß du für ein Programm Arbeit investierst, die du bezahlt kriegen möchtest.
Ein Vergleich mit einem Kartoffelacker ist aber imer noch besser als mit einem Auto, weil KArtoffeln selbstständig nachwachsen, einige wenige Kartoffeln in der Menge untergehen und eine einzelne Kartoffel keinen besonders großen Marktpreis hat. Anders aufgezogen: Der Künstler (Bauer) muss für seinen Lebensunterhalt 100.000 CDs (Kartoffeln) verkaufen. Du nimmst jetzt 5 aus dem Internet (vom Acker), kaufst sie also nicht. Dadurch kann der Künstler 5 CDs (Kartoffeln) weniger verkaufen. Jetzt machen das noch 20.000 andere Leeute genauso wie du, und schon verkauft der Künstler (Bauer) keine CDs (Kartoffeln) mehr. Daß der Künstler, im Gegensatz zum Bauern, jetzt noch auf seinen CDs sitzenbleibt, bringt ihm da leider auch nichts mehr, denn während der Bauer weder Ware noch einen Markt hat, hat der Künstler noch Ware, aber trotzdem keinen Markt mehr. Was willd er Künstler also mit 100.000 CDs, die er nicht mehr loswird, machen? Die Dinger kannst du nichtmal zum Kaminanzünden benutzen.
Dienstleistungen sind ein immaterielles Gut, aber auch hier können die Legalisierer behaupten, daß ja für jede einzelne Dienstleistung Arbeit entsteht, während für die CDs nur einmal Arbeit für viele Millionen CDs entsteht. Wie man's dreht und wendet, ein Vergleich kann immer nur ein Vergleich bleiben, entweder man versteht, worauf der Vergleichende hinaus will, oder man versteht es nicht.

Edit:
Das bedeutet nicht, daß es rechtlich ein Diebstahl ist oder gar als solcher zu ahnden ist, es geht lediglich um das Verständnis, daß auch ein immaterielles Gut eine Ware ist, die gehandelt werden können darf, wenn der Produzent das wünscht.


Delete - So 02.09.07 22:16

@Thomas: Genau so verstehe ich es auch und das wollte ich die ganze Zeit sagen. :thumb:


GTA-Place - So 02.09.07 22:56

Ich kanns nur nochmal sagen...
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Du nimmst jetzt 5 aus dem Internet (vom Acker), kaufst sie also nicht. Dadurch kann der Künstler 5 CDs (Kartoffeln) weniger verkaufen.

Er würde auch auf den CDs sitzen bleiben, wenn ich sie nicht aus dem Internet lade.


Gausi - Mo 03.09.07 10:03

Ich wollte ja eigentlich was dazu sagen, dass ich diese ganzen Vergleiche mit Diebstahl total daneben finde, aber ich möchte mal was zu "Kunde als König" weiterleiten. Ich habe gestern eine CD bestellt. Leider gibts die hier nur als völlig überteuerte Wiederverkäufe (bei Amazon gehts bei 38€ oder so los) - daher habe ich den Shop in den USA genommen und komme trotz $7 Porto billiger weg. Die Bestätigungsmail für die Bestellung heute morgen sah dann so aus:

Zitat:
Your CD has been gently taken from our CD Baby shelves with
sterilized contamination-free gloves and placed onto a satin pillow.

A team of 50 employees inspected your CD and polished it to make sure
it was in the best possible condition before mailing.

Our packing specialist from Japan lit a candle and a hush fell over
the crowd as he put your CD into the finest gold-lined box that money
can buy.

We all had a wonderful celebration afterwards and the whole party
marched down the street to the post office where the entire town of
Portland waved "Bon Voyage!" to your package, on its way to you, in
our private CD Baby jet on this day, Sunday, September 2nd.

I hope you had a wonderful time shopping at CD Baby. We sure did. Your picture is on our wall as "Customer of the Year." We're all exhausted but can't wait for you to come back to CDBABY.COM!!

Thank you, thank you, thank you!

Sigh...
So und nicht anders möchte ich auch mal bei Saturn behandelt werden! :D

Und selbst wenn das alles nur Verarsche ist, so hab ich wenigstens darüber gelacht und hab jetzt gute Laune.


noidic - Mo 03.09.07 10:48

Irgendwie erinnert mich das an ne Coke-Werbung... :)


Stefan.Buchholtz - Mo 03.09.07 12:56

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Ich kanns nur nochmal sagen...
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Du nimmst jetzt 5 aus dem Internet (vom Acker), kaufst sie also nicht. Dadurch kann der Künstler 5 CDs (Kartoffeln) weniger verkaufen.

Er würde auch auf den CDs sitzen bleiben, wenn ich sie nicht aus dem Internet lade.


Wenn das Zeug so schlecht ist, warum ziehst du es dir dann? Das Argument zieht meiner Meinung nach nicht.

Stefan


GTA-Place - Mo 03.09.07 14:54

Bitte nochmal die Seiten vor dieser lesen :roll:

Wenn ich ein Lied im Radio höre, das mir gefällt, dann kauf ich doch kein Album für 20€ bei denen mir 99% der Lieder nicht gefallen (lediglich dieses eine). Und wenn ich das Lied nicht im Internet finden würde, dann hätte ich es halt nicht.

Warum dieses Argument bei dir nicht ankommt, :nixweiss:


Stefan.Buchholtz - Mo 03.09.07 16:59

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Bitte nochmal die Seiten vor dieser lesen :roll:

Wenn ich ein Lied im Radio höre, das mir gefällt, dann kauf ich doch kein Album für 20€ bei denen mir 99% der Lieder nicht gefallen (lediglich dieses eine). Und wenn ich das Lied nicht im Internet finden würde, dann hätte ich es halt nicht.

Warum dieses Argument bei dir nicht ankommt, :nixweiss:


Ich verstehe dein Argument schon, aber ich bin damit nicht einverstanden. Der Rechteinhaber (also in den meisten Fällen die Musikindustrie) kann bestimmen, auf welche Weise er sein Produkt verkaufen will. Du hast nicht das Recht darauf, es zu Konditionen zu bekommen, die dir in den Kram passen - nur das Recht, das Angebot des Rechteinhabers anzunehmen oder eben nicht.
Wenn ich z.B. drei Programme schreiben und sie nur im Bundle verkaufen wollte, hättest du auch nicht das Recht, dir eine Raubkopie von einem der Programme zu besorgen, weil du die anderen beiden nicht brauchst und dir der Bundle-Preis zu hoch ist.

Stefan


tommie-lie - Mo 03.09.07 21:35

user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Wenn ich ein Lied im Radio höre, das mir gefällt, dann kauf ich doch kein Album für 20€ bei denen mir 99% der Lieder nicht gefallen (lediglich dieses eine). Und wenn ich das Lied nicht im Internet finden würde, dann hätte ich es halt nicht.
Nein, aber du kannst dir die Single kaufen oder den einzelnen Titel bei iTunes, AllOfMP3.com oder den vielen anderen Services. Wenn es nur irgendein Lied ist, das es nichtmal auf eine B-Seite geschafft hat, gilt das, was Stefan schon sagte.

GTA-Place hat folgendes geschrieben:
Warum dieses Argument bei dir nicht ankommt, :nixweiss:
Und ich habe keine Ahnung, warum du der Meinung bist, daß nur weil dir die Nase von dem Musikonkel nicht gefällt, du berechtigt bist, eine Urheberrechtsverletzung zu begehen.


Gausi - Do 11.10.07 11:17

Ich hol das hier noch mal nach oben.

Einmal, weil gestern bei Stern TV ein recht interessanter Bericht dazu kam. Zu Gast war ein Anwalt der Musikindustrie, der in deren Auftrag (die Rede war von "den großen Sechs") massenweise Abmahnschreiben in Höhe von mehreren Tausend Euro verschickt. Die Frage, ob das den nicht Abzocke wäre, da sich auch die Anwaltsgebühren von diesem Wert abhängen, konnte er nicht so richtig beantworten - "Meine Auftraggeber wollen, dass es weh tut". Ich könnte mir vorstellen, dass Eltern es auch wollen, dass Raser auf dem Schulweg härter bestraft werden.
Im Publikum saß ein 15-jähriger, um den es im konkreten Fall ging, und der (bzw. dessen Eltern) ein Schreiben über 3000 Euro erhalten haben. Der Junge bekommt 20 Euro Taschengeld pro Monat. Auf die Frage, ob man das angemessen wäre, fing die Rumdruckserei wieder an.
Klar ist Filesharing solcher Sachen verboten - aber die Schadensersatzforderungen sind maßlos übertrieben. Und es gab auch schon ein Urteil, wo eine Klage deswegen abgewiesen wurde - weil es sich nach Meinung des Gerichts um ein Bagatelldelikt handelte. Meiner Meinung nach hat dieses Gericht (Landgericht Offenbburg oder so) an dieser Stelle klaren Menschenverstand gezeigt, den ich den meisten Anwälten und Managern der "Musikindustrie" abspreche.

Zum anderen zwei Artikel von Spiegel-Online, die mir diese Woche aufgefallen sind. Die Spice Girls haben sich für ihr Comeback eine Boing 757 umbauen lassen (Spice Force One) und für den Rest des Teams sind zwei weitere Maschinen geplant. Ein Privatjet reicht also nicht mehr aus. Kosten liegen bei 7-10 Millionen Pfund. Nur damit die Mädels von einem Konzert zum anderen kommen.
Den zweiten finde ich noch besser: Madonna will zu einer neuen Plattenfirma, und verlangt dafür 120 Millionen Dollar. Man stelle sich mal eine Kassiererin beim Penny-Markt vor, die lieber bei Aldi arbeiten möchte, und dafür 3 Jahresgehälter im Voraus zusätzlich verlangt. Hierbei würde sich jeder normale Mensch an den Kopf fassen und die gute Frau einweisen lassen - in der Musikbranche scheint das fast normal zu sein.

Die Frage, die sich mir stellt ist ganz einfach: Selbst wenn ich Fan dieser Menschen wäre und mir das neue sehnsüchtig erwartete Album nicht kaufe, sondern es mir umsonst besorge um das Geld zu sparen - richte ich dann wirklich Schaden an? Selbst wenn die in Deutschland keine einzige Platte verkaufen würde (und ich rechne jetzt einfach mal mit abstrus überzogenen Zahlen) und somit 1.000.000 Platten weniger verkaufen würde, und wenn sie die pro Platte 10 Euro kriegen würde (in Wahrheit sind es wahrscheinlich 2 oder 3, wenn überhaupt), dann hat sie 10.000.000 Millionen Euro weniger Einnahmen. Und? Einfach den Arbeitsplatz wechseln, dann hat man die Kohle 10fach wieder drin.
Und kommt mir jetzt nicht mit den armen Plattenfirmen, die pleite gehen. Wenn eine Firma 120 Millionen übrig hat, nur um jemanden neu einzustellen, kann es so schlecht nicht um sie bestellt sein.

Aber es ist natürlich einfacher, einem Schüler 10 Jahre das Taschengeld zu klauen (ja, diese Schadensersatzforderungen empfinde ich mehr als Diebstahl als das Filesharing selbst), weil der es gewagt hat, ein paar Songs runterzuladen. Sein Geld so zu verdienen, wie es jeder andere Mensch auch tun muss, würde ja Arbeit bedeuten.


noidic - Do 11.10.07 12:41

Den SternTV-Beitrag habe ich auch gesehen und ich muss in einem Zustimmen, die Redegewandtheit des MI-Anwalts war arg verbesserungswürdig.

Was ich aber aus deinem Posting herauslese ist nichts als Neid. Weil die Geschädigten in Geld baden, ist es OK, ihnen Geld zu klauen, haben ja genug davon. So deine Aussage wie ich sie aus dem Posting herauslese. Dem kann ich nicht zustimmen und jeder, der einen Sinn für Recht und Gesetz hat dürfte da ähnlich empfinden.
Man kann einen Gesetzesverstoß nicht damit rechtfertigen, dass der Schaden nicht groß ist. Damit kann man allenfalls Einfluß auf das Strafmaß nehmen.

Dass die Abmahnkosten, um die es in dem Beitrag ging, hauptsächlich den Zweck der Abschreckung erfüllen sollen, hat der Anwalt ja immerhin geschafft deutlich zu machen. Gerade bei den Schülern dürfte so eine Abmahnung die gewünschte Wirkung erzielen, dass der Erwischte sich in Zukunft sehr gut überlegt, ob er das nochmal macht.


elundril - Do 11.10.07 12:49

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
[...] Weil die Geschädigten in Geld baden, ist es OK, ihnen Geld zu klauen, haben ja genug davon. [...]


kommunismus für alle! :mrgreen:

Aber mal ehrlich: auch die karten für konzerte sind überteuert. z.B: U2 in der Wiener Stadthalle. 1 Karte: über 90€. Mal ehrlich. Soviel kosten kann das Personal und die Halle nicht. Die verdienen schon an die million mit EINEM Auftritt. Würden sies billiger machen, hätten die Fans vl. genügend geld um sich die CDs zu kaufen.

lg elundril


ene - Do 11.10.07 13:32

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Dem kann ich nicht zustimmen und jeder, der einen Sinn für Recht und Gesetz hat dürfte da ähnlich empfinden.
Man kann einen Gesetzesverstoß nicht damit rechtfertigen, dass der Schaden nicht groß ist. Damit kann man allenfalls Einfluß auf das Strafmaß nehmen.


Ich zähle mich zu dem Kreis und dem kann ich trotzdem nicht zustimmen. Sicher ist es illegal, aber ich empfinde das ganze Auftreten auch als illegal, nur wird dafür keiner verklagt. Und wenn ich bei jemandem in der Bahn mit Zeitung lese, bezahle ich auch nicht dafür. Aber die GEZ zB möchte schon Geld haben, wenn ich es machen könnte. Und nur weil es für die Musikindustrie eine Goldgrube ist, bewegt sich dort auch nur sehr wenig.


Gausi - Do 11.10.07 13:40

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Was ich aber aus deinem Posting herauslese ist nichts als Neid. Weil die Geschädigten in Geld baden, ist es OK, ihnen Geld zu klauen, haben ja genug davon. So deine Aussage wie ich sie aus dem Posting herauslese.
Mit Neid hat das nichts zu tun. Ich finde es OK und richtig, dass jemand, der Millionen begeistert, auch Millionen verdient. Was ich nicht richtig finde ist, wenn jemand Millionen verdient, jemand anderes ihm 10 Euro "klaut" und dafür dann 10.000 Euro Strafe zahlen muss. Das hat auch nichts mit Kommunismus zu tun, sondern mit einer Ablehnung der Auswüchse des Kapitalismus.
Mal abgesehen davon, dass ich nach wie vor der Meinung bin, dass Filesharing kein Klauen im eigentlichen Sinn ist - man nimmt halt etwas mit, was kostenlos ist (ja, ich weiß, dass das verboten ist). Ich persönlich lade mir auch das eine oder andere Album runter. Und wenns mir gefällt, kauf ich es auf CD. Diese Art der (meiner Meinung nach fairen) Nutzung ist aber vom reinen Saugen nicht zu unterscheiden.

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Dass die Abmahnkosten, um die es in dem Beitrag ging, hauptsächlich den Zweck der Abschreckung erfüllen sollen, hat der Anwalt ja immerhin geschafft deutlich zu machen. Gerade bei den Schülern dürfte so eine Abmahnung die gewünschte Wirkung erzielen, dass der Erwischte sich in Zukunft sehr gut überlegt, ob er das nochmal macht.
Gerade bei Schülern dürfte eine Strafe wie 20 Stunden Sozialarbeit (kam auch im Beitrag) mindestens genauso abschreckend sein.

GEZ ist wieder ein anderes Thema. Auch wenn die GEZ es teilweise schon übertreibt, finde ich die grundlegende Idee dahinter sehr richtig.

Ich kann mich nur wiederholen: Ich befürworte nicht, dass Musiker umsonst arbeiten sollen. Ganz im Gegenteil. Die sollen ruhig ein schönes Leben führen, frei von materiellen Sorgen. Auch gerne ein luxuriöses Leben und sich den einen oder anderen Traum erfüllen, der für Normalsterbliche auf ewig unerreichbar sein wird.
Ich behaupte nur, dass dies auch möglich ist, ohne die Filesharer derart extrem zur Kasse zu "bitten". Und zwar in nahezu unverändertem Ausmaß.


BenBE - Do 11.10.07 18:24

Unangemessen finde ich in diesem Fall eher, mehr noch als die überzogene Strafe, die häufig in solchen "Abmahnungen" enthaltenen 'Freibriefe zur Enteignung des "Täters"'. 300 Euro, k, ist nachvollziehbar und auch angemessen; 3000 Euro ist überzogen.
Wenn aber zu den 300 Euro noch ein Freibrief über 10000 Euro "Wiederholungsstrafe" kommt, dann kann das mein gesunder Menschenverstand nicht mehr nachvollziehen ...

Warum macht man es nicht so: Die Musikindustrie wird in die BEweispflicht gesetzt und jeder gezogene Titel wird mit dem 5-fachen Marktpreis abgerechnet. Außerdem pro Titel ne Viertelstunde soziale Arbeit; mindestens aber 10 Stunden. Wiederholungsklauseln werden verboten. So bekommt man auch den erzieherischen Charakter rein; rein durch Geld wird da nix.


F34r0fTh3D4rk - Do 11.10.07 18:45

Inzwischen wird mehr Geld durch Filesharing verdient, als verloren geht :P (Vor allem wenn man davon ausgeht, dass jemand der etwas herunterlädt, es so oder so nicht gekauft hätte)
Die Zahl der Menschen, die bewusst oder unbewusst, illegale kopiertes Material auf dem Rechner haben ist inzwischen schon so groß, dass man das einfach akzeptieren sollte. Man kann ja schließlich nicht die gesamte Nation einsperren. ;)

mfg


Heiko - Do 11.10.07 18:51

[quote="user profile iconGausi"]
user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Ich finde es OK und richtig, dass jemand, der Millionen begeistert, auch Millionen verdient. Was ich nicht richtig finde ist, wenn jemand Millionen verdient, jemand anderes ihm 10 Euro "klaut" und dafür dann 10.000 Euro Strafe zahlen muss. Das hat auch nichts mit Kommunismus zu tun, sondern mit einer Ablehnung der Auswüchse des Kapitalismus.

Das allgemeine Problem bei Abmahnungen ist, dass der Richter nicht genau weiß, was der Schüler als Taschengeld bekommt bzw. es ungerecht wäre, wenn einer der 250€/Jahr als Taschengeld bekommt 3000€ bezahlen muss, aber einer mit 100€/Jahr lediglich 1000€. An diesem Punkt ist das gerechte finden einer Strafe schwierig.
Aber: Wenn einer hart bestraft wird, also danach pleite ist: Ist das nicht ein Teufelskreis? Man kann annehmen, dass er von seinen Eltern, die evtl. einspringen mussten, evtl. weniger Taschengeld bekommt. Welche konsequenz hat das? Zu erst lässt der "Suager" die Finger von seinem "Handwerk", aber nach ein bis zwei Monaten wird er es wohl kaum mehr aufrecht erhalten: wieso? Er will unbedingt das neue Album von irgendeiner Gruppe haben, aber ihm fehlt ja jetzte das Geld, um sich das leisten zu können. Was ist die Folge? Er saugt es sich doch wieder, da er nicht nen 3/4 Jahr bis zum nächsten Weihnachten o.ä. warten will... . Von daher halte ich viele Strafen als nicht wohl überlegt. Trotzdem finde ich es gerecht, dass man mehr Strafe auferlegt bekommt, als man verursacht hat - aber in anderen Dimensionen als es heute aufgeführt wird. z.B. entsprechen 3000€ ca. 300 Alben (neue Alben ca. 15€ und ältere ab 5€, also kommt man vlt. auf 10-12€ im Schnitt). Wer hat zu Hause schon 300 Alben rumliegen und hört die wirklich regelmäßig? Wenn man ein Album sich 1-2x anhört und danach nicht mehr, zähle ich das Album als nicht wirklich kaufenswert (bei 15€). Von den Alben auf der Platte kann man davon ausgehen, dass man maximal 50 verschiedene hört. Wenn alles neue Alben wären, kommt man somit auf maximal 50*15, also 750€. Da würde ich eine Strafe von 1250-1500€ als gerecht empfinden, 3000€ dagegen als übertrieben.
Eine Unterscheidung bei den Saugern würde ich allerdings schon machen: wenn der Suager ein Erwachsener ist, der ein regelmäßiges hohes einkommen hat, also normalerweise genug Geld um sich seine Albumwünsche von seinem Budget zu holen, der sollte härter bestraft werde. Da wären 3000€ schon gerechtferttig, aber es ist imho eben nicht gerechtfertigt, bei einem schüler mit einem Jahreseinkommen von vlt. 250€ das zu machen (entsprechen immerhin 12Jahre Taschengeld!).


user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
GEZ ist wieder ein anderes Thema. Auch wenn die GEZ es teilweise schon übertreibt, finde ich die grundlegende Idee dahinter sehr richtig.

Ich habe kein Problem mit der GEZ, genausowenig wie mit der GEMA - aber was die GEZ jetzt eingeführt hat, finde ich maßlos unverschämt. Warum soll man bitteschön fürs TV bezahlen, nur weil man einen Rechner hat (jeder Rechner ist heutzutage Internettauglich), aber trotzdem keinen TV? Was mich hier stört, ist die Verallgemeinerung. Wenn sie shcarf auf TV-Gelder sind, sollen die sich was von den Movie-Flats o.ä. abgreifen, aber nicht von allen Usern, da nicht alle etwas mitm TV zu tun haben wollen.



Da sich hier viele schon zu ihrem eigenem Verhalten geäußert haben, stelle ich mal mein Verhalten hier ebenso dar ;).
Ich machs allgemein so, dass ich mir das meiste auch von anderen geben lasse (die sichs auch gesaugt haben).
Warum? Zum einem habe ich keine Lust Geld zu bezahlen für Software, die ich nur 1-2x nutze (insgesamt oder im Jahr), wobei mit 1-2x meine ich jetzt Programmstarts, da es für mich Ausgaben wären, die sich kaum lohnen würden. Bzw. anders ausgedrückt: ich will nicht für eine Software, die ich einmal nutze 70€ locker machen, nur weil ich es mal 1 Woche brauche (beim aktuellem Schulprojekt z.B. einen vernünftigen UML-Editor, den ich 3 Tage gebraucht habe) und danach nie wieder. Wäre es eine Software, wo ich weiß, dass ich sie regelmäßig nutze, für kommerzielle Projekte würde ich mir z.B. im allgemeinen legale Lizenzen holen, hole ich mir das Stück Software auch.
Ein weiteres Problem, was ich schon angesprichen habe: Welcher Benutzer hat z.B. das Geld für Office (2007)? Die Student-Version reicht z.B. nicht einmalö für die Schule, denn in der Schule kommt Access dran, und das gibts erst ab der Professional. Und welcher Schüler hat schon einmal knappe 700€ locker auf der Tasche? Bisher habe ich bei Office 2007 immer die Beta genommen - bis Office mich mit ihrer OGA ausgrenzte. Also was habe ich gemacht? Mir es eben geben lassen. Da sag ich nur: pgh für MS. 100€ hätte ich an dieser Stelle auch ausgegeben, da ich die neue Version als wirklich gelungen finde. Aber 700€ passt nicht in mein Budget... . Warum ich hier nicht alternativen nehme? Meine Eltern nutzen Corel WordPerfect 12, aber das teil ist so buggy, damit kann man trotz Updates nicht wirklich arbeiten. Und die neueren Version (X3), die es auch zu humanen Preisen gibt, soll so buggy sein, dass sogar die c't vom Kauf abrät (was sie sonst nie allgemein tut, sondern maximal Einschränkungen gibt). OpenOffice war schon ne gute Alternative zu WordPerfect. Gegenüber Word 2003 reichen mir deren Funktionalitäten auch, denn es gibt ja vom Layout kaum unterschiede. Allerdings war ich mit OO auch nicht ganz zufrieden, da es teilweise echt lahmarschig ist, was mir bei Word besser gefällt (auch 2003 und jünger). Für Physik hatten wir mal 3000 Messwerte aufgenommen (5 je Sekunde), welche wir Grafisch darstekllen sollten. OpenOffice hat erst einmal >5Min gebraucht ums Diagramm zu erstellen, und danach musste mal selbst beim scrollen 10 Sekunden warten, bis er ein bissl reagiert hat. Also unbrauchbar. Word 2007 (die Beta), schaffte es in über halben Minute und lief danach noch halbwwegs flüssig (zwar nicht mehr so frisch wie sonst, aber man konnte noch arbeiten). Insgesamt habe ich OpenSource immer die Einstellung: es ist gut, für Leute die wenig damit arbeiten bzw. deren Funktionsvielfalt nie ausnutzen. Sobald man aber die Funktionen ausreizt bzw. größeres macht, ist OpenSource echt kaum noch geeignet. Dieser Punkt wird besonders bei mp3-Abspielsoftware deutlich. Sucht mal im Internet nach brauchbaren OpenSource-Playern: es gibt massig, aber nicht wirklich einen vernünftigen, der einem in der GUI+Stabilität gefällt. Sobald man nach kommerziellen (hier gleich CloseSource) sucht, wird es schon besser. WinAMP, WMP, iTunes sind hier das beste Beispiel. Sie haben kommerziellen Charakter (WinAMP hat ne Pro version und die anderen beiden sollen zum Kauf von CDs animieren...), was man auch merkt: sie sind zwar nicht bugfrei, aber laufen vernünftig. So, das wäre meine allgemeine Haltung zu Software, ich glaub zwar, dass ich ein bisschen abgeschwiffen bin, aber egal ;).
Zu CDs: Hier handhabe ich es allgemein so, dass ich mir die auch geben lasse. Allerdings: sobald mir die Gruppe duaerhaft gefällt (über nen Monat höre), kaufe ich mir auch alle Neuerscheinungen selber. Aber die älteren Releases eben eher selten. Und manchmal, Ausnahmen ;), hole ich mir eine illgeal besorgte CD sogar noch legal.
Insgesamt liegt der leicht illegale Charakter bei mir nicht am Geiz, sondern am begrenzten Budget. z.B. geht 1/3 meines Taschengeldes auf ein Zeitschriftenabo hoch. Ein weiteres drittel legt man an, viel man eben einen größeren Kauf in Augen hat (fürn Schleppi muss man als Schüler eben schon sparen, wenn man zum Studium einen haben will). Und das letzte drittel? Das geht auf CDs, Spiele etc. hoch. Aber um genau zu sein, erlaubt das letzte Drittel gerademal 1-2CD und ggf. ein Spiel pro Jahr! Wer glaubt hier, dass damit der Bedarf gedeckt ist? Die meisten Spiele (hab keine Flat, also Online spielen fällt bei mir aus) sind nach spätestens 3-6 Monaten langweilig, weil man die KI in und auswendig kennt. Und bei einigen Spielen gibt es nicht einmal ne vernündtigr KI (bei Siedler 5 hatte man somit nut die Kampagnen, wo der Bot teilweise auch echt doof war). Die 1-2 CDs im Jahr reichen dagegen meistens, denn ich bin auf 3 Gruppen fixiert, und da gibts eben nicht all zu häufig neues (und das ich mir nen anderern Interpret hole, kommt eben selten vor).

Ich hoffe, dass ich auch mal die Ansicht eines Schülers duetlicher machen konnte ;).

Grüße
Heiko


alzaimar - Do 11.10.07 18:57

Wieso verfährt die MI nicht einfach nach dem Motto "If you can't beat them, join them" und eröffnet einfach Musikportale, wo man für in unterer UKW-Qualität ein ganzes Lied bekommt, also einfach die Dateigröße pro Stück auf -was weiss ich- 1MB begrenzt. Die Kiddies ohne Kohle können sich dann ihre Schrottbands über iPod/MP3-Player/Telefon trotzdem anhören, ohne mit einem Bein im Gefängnis zu landen.

Dann noch eine saftige Bandbreite, ordendlich Werbung und schon ist die Sache halbwegs finanziert. 99% der Sauger würden doch lieber dort legal Musik runterladen und dann trotzdem für die High-Quality-Version oder eine CD etwas bezahlen. Das dann noch gleich mit Shopfunktion und schon sind alle glücklich. Die paar Spinner, die sich ihre Musik dann trotzdem über Filesharing besorgen, würden sowieso *nie* etwas bezahlen.

Das wäre doch genau das gleiche wie vor 30 Jahren, als ich (ja ja, damals im 20 Jahrundert) Musik aus dem Radio aufgenommen, und trotzdem die besten Stücke gekauft habe. Einfach, weil man gute Musik *besitzen* will...

@Gausi: Wenn Du einen Künstler nicht unterstützen willst, dann *kauf* doch seine Musik nicht und geh *nicht* in sein Konzert. Ich kauf mir doch auch keine Tomaten im Winter, wenn die 7,99€ kosten. Wir leben in einer Welt, wo die Nachfrage das Angebot regelt, und offensichtlich gibt es genug Korken, die Madonna toll finden (für mich ist sie eine alte Schabracke. Eine scharfe, aber eine alte Schachtel). Also kann sie so einen Preis verlangen, wo ist das Problem. Und wenn die Scheiß.. äh. Spicegörls sich nen Jet umbauen, lass sie doch.

Ich hör seit Jahren nur noch Internetradio und schneid über Nacht 12Std Musik mit. Am nächsten Morgen schnippel ich mir die Teile raus, die mir gefallen und fertig. Das gleiche wie UKW, nur bisserl komfortabler.


Heiko - Do 11.10.07 20:32

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Wieso verfährt die MI nicht einfach nach dem Motto "If you can't beat them, join them" und eröffnet einfach Musikportale, wo man für in unterer UKW-Qualität ein ganzes Lied bekommt, also einfach die Dateigröße pro Stück auf -was weiss ich- 1MB begrenzt. Die Kiddies ohne Kohle können sich dann ihre Schrottbands über iPod/MP3-Player/Telefon trotzdem anhören, ohne mit einem Bein im Gefängnis zu landen.

Sehe ich auch so. Wobei 1MB vlt. nen bissl knapp ist ;). Die Quali sollte so sein, dass es eine halbwegs vernünftige Quali ist, man aber trotzdem Fragmente raushört, die ein bissl stören. Denn bei zu niedriger Quali wird man nicht dazu animiert, sich das Album zu holen. Beim aktuellem Apocalyptica Album war die "Reinhör"-Quali so grausam, dass man nicht einmal mehr das Cello erkannt hat ;). Das hatte mir da also nicht geholfen bei der Entscheidung, mir das zu holen oder nicht. Bei Nightwish war jetzt das gleiche, nur hat man das Glück, dass auf der Seite von denen man mit ner vernünftigen Quali reinhören kann und nicht wie beim RealOnePlayer.
Erinnert mich gerade an das ;):
iBash.de hat folgendes geschrieben:
<shane> In der Hölle gibt es einen Speziellen Raum im Flur, wo auch Hitler und Stalin sich befinden, für den Realplayer


Aber das erinnert miczh gerade an etwas anderem: Mir ist jetzte aufgefallen, dass es eigentlich kein Wunder ist, dass viele sich die Musik lieber saugen als kaufen. Bei Nightwish habe ich mich, wie immer, vorher kundig gemacht, welche Versionen es alles gibt. Bei Amazon gabs 5 Varianten, von 14,95 (als Doppel-CD gekennzeichnet, aber in der Produktbeschreibung steht nur Einzel-CD, und sie besitzt nur eine CD), 16,95 (die normale Doppel-CD) und noch eine für 16,95, die die als limitiertde Version angegeben haben (nen Tatoo soll noch mit enthalten sein). Und es gibt auch noch Varianten für rund 34€. Auf Nachfrage, wo nun die genauen Unterschiede liegen, konnte selbst Amazon, die mir das nichts sagen. Für den Kunden ist eine Unterscheidung dort kaum Möglich, denn bei der richtigen Doppel-CD steht nicht einmal oben, was auf der zweiten CD ist. Und bei der Ltd. Edition steht auch nicht oben, ob nur nen Tatoo beigelegt wurde, oder auch mehr. Auf Anfrage beim Label ergab es sich, dass das Label die einzige Ltd. verkauft (eine Box, wo 3 CDs drin sind und sonstiger Krimskram) und die anderen fälschlicherweise als Ltd. ausgegeben werden. Geht man in den Laden, stellt man fest, dass bei allen Doppel-CDs auch nen Ltd. oben steht (nicht auf der CD, aber auf der Folie vom Verkäufer). Und selbst wenn man denen sagt, daass die nen Fehler haben, sagen die, die haben es berichtigt, haben se aber im Endeffekt doch nicht...
Das da Fehlkäufe entstehen ist doch nicht verwunderlich (mir jetzt erst bei Apocalyptica passiert, wo ich die Deluxe-Version haben wollte, aber eben Fehler in der Produktbeschreibung drin waren). Und wenn man einmal die CD geöffnet hat, kann man die natürlich nicht mehr umtauschen (gegen die höhere Version)... . Da verwundert es micht ehrlicherwiese gesagt nicht, dass viele lieber Filesharing nehmen, da die da wissen: wenn etwas nicht stimmt, haben die ihr Geld nicht falsch angelegt, da sie ja keins gebraucht haben. Und die die es sich kaufen, sind im Endeffekt die angearschten.


Regan - Do 11.10.07 20:43

Hi,
zu aller erst: Ich habe mir nicht alle 5 Seiten durchgelesen.

user profile iconHeiko hat folgendes geschrieben:
Bei Nightwish

Der Nightwish Wishmaster: Reinigt auch ihre Küche problemlos. Jetzt zum Tagespreis für nur 42,50 € :twisted: .

Nein. Spaß beiseite. Ich finde die Diskussion über diese Thema völlig berechtigt. Aber ich muss auch denen zustimmen, die sagen, dass die Strafen viel zu hoch sind. Ich würde auch mal selber gerne wissen, ob nicht auch ein Bon Jovi sich alle Musik, die nicht selber geschreiben hat und hören will, selbst kauft. Außerdem denke ich, dass das größte Einnahmegeschäft in der Zukunft die Strafen werden. Irgendwie wird alles nur noch darauf hinaus laufen, dass Leute sagen: Der hat was falsch gemacht und muss mir jetzt dafür Geld geben. Das finde ich nicht angebracht, kommt aber bei "geldgierigen" Menschen (wie es Superstars nun oftmals sind) vor. Trotzdem gibt es doch auch noch legale Wege ein Lied zu bekommen. Ich denke da nur an Streamripper und Winamp oder an Nemp, die es mir ermöglichen Musik aus Internetradios aufzunehmen. Vielleicht sollte soetwas mehr genutzt werden.

MfG
Regan


Tilo - Do 11.10.07 21:04

user profile iconHeiko hat folgendes geschrieben:

Ich habe kein Problem mit der GEZ, genausowenig wie mit der GEMA - aber was die GEZ jetzt eingeführt hat, finde ich maßlos unverschämt. Warum soll man bitteschön fürs TV bezahlen, nur weil man einen Rechner hat (jeder Rechner ist heutzutage Internettauglich), aber trotzdem keinen TV? Was mich hier stört, ist die Verallgemeinerung. Wenn sie shcarf auf TV-Gelder sind, sollen die sich was von den Movie-Flats o.ä. abgreifen, aber nicht von allen Usern, da nicht alle etwas mitm TV zu tun haben wollen.


Nur so als Einwurf:
Internetfähige Rechner welche bei der GEZ unter "neuartiges Rundfunkgerät" laufen sind schon bei der Radiogebühr integriert.
Quelle:http://www.gez.de/door/gebuehren/gebuehrenlexikon/index.html
Problematisch ist folgendes:
Zitat:
Ist der PC jedoch mit einer TV-/Radio-Karte ausgerüstet, ist das Gerät - unabhängig von einem Internet-Zugang - grundsätzlich anmelde- und gebührenpflichtig, da die TV-/Radio-Karte ein Rundfunkempfangsteil und der PC somit ein herkömmliches Rundfunkgerät ist.


Was mache ich mit meinen Laptop? Ich habe keine TV-Karte, nur einen TV-USB-Adapter

Eins muss ich zum Filesharing sageN.
seit ich studiere ist die Anzahl der herruntergeladenen Titel stark gesunken. Dies hat mehrere Gründe:
a) ich gucke weniger fern
b) höre weniger Radio
aus a) und b) folgt bin ich dem Medienrummel weniger stark ausgesetzt
c) ich nicht die Zeit habe mir den ganzen schund anzuhören

Also:
saugt satt Musik doch mal Filme
(umgeht leider nur das Problem mit der MI, nicht aber den Kern der Sache ->Urheberrechtsverletzung)

Moderiert von user profile iconGausi: Quote-Tags repariert.


TProgger - Do 11.10.07 23:30

ich möcht auch mal nen kleinen Hinweis beitragen:
Schaut mal ins Strafgesetzbuch, wie Raub definiert ist und dann vergleicht das mal mit dem Tatbestand von "Raub"kopieren. Der Ausdruck ist dermaßen daneben. Man müsste eigentlioch jeden anzeigen, der einen anderen Raubkopierer nennt oder von Raubkopien spricht. ;)


noidic - Fr 12.10.07 09:08

Das Raubkopien nichts mit Raub oder Diebstahl zu tun haben dürfte jedem klar sein, der Begriff hat sich halt etabliert. Darum gehts ja auch nicht. Es ist ja auch nciht das saugen das Provlem, sondern dass man mit allen der verfügbaren Programme die Sachen auf dem eigenen Rechner ja auch wieder anbietet, und genau das ist die Urheberrechtsverletzung.

Ich höre lese hier auch immer was von zu hohen Strafen, es handelt sich allerdings doch immer um Abmahnkosten oder Schadensersatzforderungen. Die eigentliche Strafe richtet sich immer nach Alter und finanzieller Situation des Täters, bei Schülern wirds also nur auf Sozialstunden hinauslaufen. Was die vom Anwalt geforderten Kosten angeht, deren Höhe kann man sicherlich anzweifeln und nötigenfalls vor Gericht klären lassen.

Ich kann durchaus verstehen, dass ein Schüler mit schmalem Taschengeld oder ein Student, der kaum weiss wie er seine Bücher bezahlen soll, eher mal den Esel anwirft als sich Musik, Filme oder Software auf legalem Wege zu besorgen. Nichtsdestowenigertrotz ist es ebenso illegal wie bei dem Multimillionär, der zu geizig ist 20 Eur für ne DVD auszugeben.

Die MI wie auch die Filmindustrie hat ganz klar das Internet unterbewertet und da gepennt und holt nur langsam wieder auf. Sicherlich ist das auch einer der Geschäftsbereiche, wo am meisten verdient werden kann und die Produkte recht teuer sind. Trotzdem haben auch die Firmen dieser Branchen das Recht zu bestimmen, ob und wieviel für ihre Produkte bezahlt werden muss. Wenn da jemand meint, die Ware umsonst beziehen ( und verteilen ) zu wollen, ist es nach meiner Auffassung nur rechtens, dass derjenige dafür auch belangt wird. Und, um nochmal das Topic mit einzubeziehen, jemand der gegen geltendes Recht verstößt und das auch noch in vollem Bewußtsein (mir kann keiner sagen dass bei der Medienpräsenz noch jemand nicht weiss, dass es illegal ist) handelt für mich böse.


Gausi - Fr 12.10.07 09:42

Nur weil etwas illegal ist, heißt es nicht, dass etwas falsch ist. Recht und Gerechtigkeit gehen leider in letzter Zeit immer öfter verschiedene Wege. Das fängt mit einem Mobilfunkanbieter an, der versucht, einen Hersteller von Sauerstoff-Geräten abzumahnen (weil der es wagt, in den Namen seiner Produkte ein O2 unterzubringen) und hört bei Bauern in der dritten Welt auf, die plötzlich Lizenzgebühren für traditionelle Anbaumethoden zahlen sollen, weil irgendwer in einem anderen Land sich das hat patentieren lassen. (Einen Link zum letzteren habe ich nicht - das wurde vor einiger Zeit mal bei Joachim Bublath im ZDF gebracht.)

Nehmen wir mal ein vereinfachtes Beispiel. Ich lade mir ein Album von Person A herunter, und während der Download läuft, leite ich es an Person B weiter. Mir gefällt das Album, und ich kaufe es anschließend. Wo habe ich jetzt etwas böses getan? Hätte ich es nicht heruntergeladen, hätte ich es vielleicht nicht gekauft (weil ich dann nicht wüsste, dass es mir wirklich so gefällt), und Person B hätte das Album direkt von Person A bekommen. Und wenn mir das Album nicht gefällt - ja gut, dann vergammelt es auf der Festplatte und ich kurble die Hardware-Industrie durch Kauf einer größeren Platte an oder es wird wieder gelöscht. Ich sehe da in keinster Weise eine Handlung, die bestraft werden sollte oder moralisch verwerflich ist.

Leute, die regelmäßig Filme, Musik und Software in die Tauschbörsen reinpumpen kann man meinetwegen verknacken. Und dass gegen diese "Releasegroups" vorgegangen wird, finde ich auch in Ordnung. Drogendealer gehören imho auch eher bestraft als Drogenkonsumenten.


elundril - Fr 12.10.07 20:58

Und vor allem wird man ja auch durch tauschbörsen auf bestimmte Bands aufmerksam und kauft dadurch vielleicht die nächste CD. Ohne Filesharing wäre man dann nie auf die Band gekommen. Also man kann nicht sagen, das ist nur pöse!

lg elundril


OlafSt - Mo 15.10.07 12:19

Zunächst einmal: Mit "vielleichts" ist vor Gericht kein Staat zu machen. Die Einleitung beginnt mit "ich lade von Person A das Album". Damit ist das ganze bereits illegal. Punkt. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob du oder Person B, an die das weitergeleitet wurde, sich das Album je gekauft hätten.

Vor gut 10 Jahren, ohne Internet, gab es auch Plattenverkäufe. Da hörte man den Song im Radio, schrieb sich Titel+Interpret auf, ging in den Radioshack und zog die Platte/CD. Gefiel einem der Titel nicht, blieb diese Handlungskette schlicht aus. Heutzutage kann man sich eine CD im vorwege anhören und dann entscheiden.

Downloaden, um zu entscheiden "kauf ich oder nicht" ist kein Argument und wird auch nie eines sein.

Nichtsdestotrotz: Ich betrachte diese Politik der MI als vollkommen an der Realität vorbei. Anstatt sich flexibel zu präsentieren (geht doch auch beim Musikgeschmack ?) wird an uralten Verkrustungen und Vertriebswegen festgehalten. Nun ja, man verdient ja fett an einer CD - obwohl man damals sagte, es würde durch die CD alles billiger werden, weil Herstellung ja nur 0.3 Cent. Heute kostet ein Album nach wie vor 19,90€ (ehemals 35,90 DM), über die IMHO völlig überflüssige Single heutzutage reden wir gar nicht erst.

Tatsache ist, das die Künstler inzwischen selbst mit den Methoden nicht mehr konform gehen und begriffen haben, womit heutzutage das Geld verdient wird - nämlich mit den Konzerten.

Nicht umsonst hat sich Madonna von ihrem Plattenlabel getrennt und ihren Vertrag mit Warner aufgelöst. An CD's verdient sie nicht viel, aber an den Konzerten. Prince hat dies schon lange vorher getan und seine CD als Promotion für seine Tour verschenkt - am Bettelstab ist er nicht gelandet. Ich denke, diese Aktionen - wenn sie wirklich Schule machen - sind eine erheblich größere Gefahr für die MI als wir kleinen Downloader.


F34r0fTh3D4rk - Mo 15.10.07 20:18

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:

Problematisch ist folgendes:

Zitat:
Ist der PC jedoch mit einer TV-/Radio-Karte ausgerüstet, ist das Gerät - unabhängig von einem Internet-Zugang - grundsätzlich anmelde- und gebührenpflichtig, da die TV-/Radio-Karte ein Rundfunkempfangsteil und der PC somit ein herkömmliches Rundfunkgerät ist.

Was ist, wenn mein PC am Fernseher angeschlossen ist ? Also der Fernsehbildschirm als PC-Monitor dient, muss ich dann doppelt bezahlen ?

@Gausi: das mit O2 und auch mit dem Bauern ist echt krass, aber da sieht man mal wie das heutzutage läuft mit Recht und Gerechtigkeit.

mfg


Heiko - Mo 15.10.07 20:31

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Was ist, wenn mein PC am Fernseher angeschlossen ist ? Also der Fernsehbildschirm als PC-Monitor dient, muss ich dann doppelt bezahlen ?

Nein, die Änderung betrifft nur die, die keinen Fernseher haben, aber einen Internetfähigen Rechner. Also 99% der deutschen Haushalte kann das egal sein (aber eben 1% nicht) ;)


F34r0fTh3D4rk - Mo 15.10.07 20:44

warum internetfähig ? ich denke es geht um die tv karte ? also pc ohne internet + tv karte = keine gez ?


mfg


Heiko - Mo 15.10.07 20:52

Laut dem Zitat schon. Soweit ichs verstanden habe: internetfähig oder mit TV-Karte...

Ne kurze Zusammenfassung [http://www.dsltarife.net/forum/viewtopicp-334-1.htm] habe ich gerade bei google gefunden.

Aber jetzt sollten wir wieder zum Thema kommen ;).


Tilo - Mo 15.10.07 22:23

Für den internetfähigen Rechner muss Du auch nur zahlen wenn Du weder Fernseher noch Radio hast. Einen kleinen UKW-Empfänder werden wohl 99,9999% aller Haushalte haben und es es nur im Auto. Als BaföG Emfpänger kann man sich zusätzöich noch freistellen von der GEZ.

zum Thema:
Filesharing ist unmal sehr populär. Das aus vielen Gründen. Ein Grund ist sicherlich der selbe wie beim Homerecording auf MC: Man möchte die Musik haben, man wird (heute verstärkt) von den Medien so belagert das es einem sugeriert wird diese Msuik hören zu "müssen" Ein anderer Grund ist sicherlich: Es geht sehr einfach und ohne viel persönlichem Aufwand. Man braucht nur einen Rechner, Inet-Anschluss und das Programm. Den Rechner und Inet hat man meißt schon durch andere Sachsen und Gründen. Ein entsprechendes Programm zu beschaffen ist kein Problem. Dann braucht man nur noch ein Wunschliste, dazu einfach mal die Dieversen Musiksender oder Jungsender während der Werbung zwischen SpongeBob und Co einschalten und mitschreiben. Eingegeben und warten. Schon hat man seinen kurzfristigen Mangel befriedigt.

Mal eine Frage an die die recht viel und häufig sharen: Wieviele Musikleichen(von der Sorte unbedingt haben weil Chart und nach einem Jahr vergessen) hab Ihr schon auf den Datenträgern?

Ich hab bei mir eine Spielliste laufen mit einer Länge von 41 Stunden. Darin sind zwar nicht meine ganzen Sachen drinn aber die meisten.

Zum Großteil, so meine Erfahrung, befriedigen die FileShareJunkies meist nur durch die massive MedienFlut erzeugte kurzweilige Bedürfnisse. Mir selbst ist es schon passiert das ich ein Lied gedownloaded hatte weil ich es in einer Chartshow der Sorte die Besten .. aller Zeiten. Eine Woche später fiel mir auf das ich das Lied schon seits einem Jahr auf der Platte hatte. -> zuviele Dateien und die Lieder sind zu schnell runtergeladen.


Klabautermann - Di 16.10.07 07:48

Hi,
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Nehmen wir mal ein vereinfachtes Beispiel. Ich lade mir ein Album von Person A herunter, und während der Download läuft, leite ich es an Person B weiter. Mir gefällt das Album, und ich kaufe es anschließend. Wo habe ich jetzt etwas böses getan?

ganz einfach, dass Böse liegt darin das du den willen des Künstlers missachtest. Der hat das Musikstück geschaffen und hat somit das Recht zu entscheiden wer es unter welchen Bedingungen haben darf. Wenn du das Stück entgegen seines Ausdrücklichen Wunsches (welcher auch dadurch geäußert wird, dass er einen Platten Konzern damit beauftragt seine Rechte zu wahren) herunter lädst stellst du dein persönliches Interesse (welches nur in der Beschaffung eines kurzzeitigen Vergnügens besteht, also alles andere als Lebenswichtig für dich ist) über das der Person, die (im Gegensatz zu dir) arbeit und Herzblut in das Stück investiert hat was zu mindest extrem egoistisch und rücksichtslos von dir ist.

Ich denke selbst wenn File Sharing erlaubt währe, geböte es der Anstand und Respekt diesen weg nicht zu nutzen wenn der Künstler ihn nicht ausdrücklich wünscht. Ich weiß das klingt furchbar Altmodisch aber ich denke so viel Ehrgefühl, die wünsche dritter zu respektieren, sollte jeder aufbringen können.

Gruß
Klabautermann

PS: Nicht böse gemeint ;).


ene - Di 16.10.07 08:01

Wollen Künstler, die ihre Werke für umsonst anbieten, dann gar keine Rechte wahrnehmen? Und die anderen haben so viele, die verkaufen sie sogar?


Klabautermann - Di 16.10.07 08:11

Hi,
user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Wollen Künstler, die ihre Werke für umsonst anbieten, dann gar keine Rechte wahrnehmen?

wie Freeware Autoren können sie Ihr Recht wahrnehmen das Stück zu verschenken, da spricht überhaupt nichts gegen. Dadurch verzichten sie auf keines Ihrer Rechte am Werk.

Das Beispiel Prinz wurde bereits genannt. Die Ärzte haben ihrer Plattenfirma schon vor Jahren verboten ihre CDs mit einem Kopierschutz versehen da sie den tausch von Musik (nicht zu unrecht) als teil der Musik- und Jugendkultur sehen. Wenn ein Künstler diesen Verbreitungsarten also offen gegenübersteht kann er dies kund tun [http://www.new-entry.de/website.php?id=/index/news/logo-ohnekopierschutz]. Die meisten Künstler scheinen (derzeit) noch nicht so vernünftig zu sein. Das ist aber kein Grund ihre Wünsche nicht zu respektieren.

Gruß
Klabautermann


ene - Di 16.10.07 08:25

Der Kopierschutz war schon immer bescheuert. Hätte mich immer noch interessiert, wie man das auf einer LP oder Kasette hätte unterbringen wollen.

Ich respektiere ihre Wünsche ja, ich finde es nur absolut hirnrissig zu sagen, dass man sich Lieder nicht übers INet runterladen darf und wir früher alles an Kasetten kopiert haben, was wir kriegen konnten. Achja, C64 Spiele waren damals schon dabei ;) Ich finde dort den Unterschied nicht. Es hat kein Hahn danach gekräht, aber jetzt kann man Geld damit machen und somit wird es verboten und abgezockt. Vielleicht bin ich ja zu alt für diese Welt, aber verstehen werde ich es nie. Das Einzige was sich für mich geändert hat, ist die Form der Verteilung und nicht der sogenannte Tatbestand. Ganz großes Tennis!


Gausi - Di 16.10.07 08:30

Um ehrlich zu sein, mach ich mir keine Gedanken darum, was für Wünsche ein Künstler hat. Ich könnte mir vorstellen, dass Slipknot es sich auch wünschen, dass ich ihr Album kaufe. Trotzdem würde ich es nie tun (und auch nicht runterladen, so billig ist Speicher dann doch nicht (Sorry an alle Slipknot-Fans, aber so Musik geht bei mir gar nicht)). Ich wünsche mir auch viele Dinge, die nicht in Erfüllung gehen.

Wenn ich neue Wege nutze um herauszufinden, ob mir ein Album gefällt und danach entscheide, ob ich das Album kaufe oder nicht, dann finde ich das nicht böse. Ich würde jetzt nicht so weit gehen, dies als mein Recht als Verbraucher auf Information zu sehen, aber ich würde auch nicht den Kopierschutz auf CDs als Ausdruck eines Wunsches eines Künstlers sehen. Das ist eine Knebelmaßnahme der Plattenfirmen, die mich nicht mehr als Kunden, sondern als Geldgeber betrachten.


TProgger - Di 16.10.07 08:34

Klabeutermann schrieb:
Zitat:
Ich denke selbst wenn File Sharing erlaubt währe, ....

Es ist erlaubt, da es nicht verboten ist. Filesharing umfasst mehr als nur mp3s. Man kann auch legale Sachen sharen.
Ich glaube, das geht in der Diskussion manchmal unter ;)


jasocul - Di 16.10.07 08:54

Filesharing ist imho eine zweischneidige Sache.

Ich kann die Leute verstehen, die einfach Musik-Junkies sind und alles haben müssen. Das ging mir früher nicht anders. Allerdings gab es damals noch keine digitalisierte Musik. Ich musste noch MC verwenden.

Das Problem ist doch, dass in diesem Bereich kein Unrechtsbewusstsein herrscht. Die Musik kann jederzeit gehört werden (Radio, TV). Warum sollte es etwas kosten, wenn man das Internet nutzt? Dabei vergessen viele, dass auch die Ausstrahlung durch das Radio ebenfalls kostenpflichtig ist. Für jede Form der öffentlichen Aufführung muss etwas gezahlt werden. Das merken wir nur nicht direkt am Geldbeutel. Bemerkbar wird es nur durch die GEZ und Werbung, die wir ertragen müssen. Da der größte Teil der Filesharer aber noch keine Rundfunkgebühren bezahlt und an Werbung gewöhnt sind, nehmen diese es nicht war.

Hinzu kommt, dass eine Kopie sehr schnell und einfach ist. Früher war es schwieriger, da eine Kopie mindestens so lange dauerte, wie die Musik selbst. Die Verbreitung war früher also wirklich auf den Bekannten- und Freundeskreis beschränkt. Gegen solcherart Kopien gerichtlich vorzugehen, war einfach unsinnig. Daher war es geduldet. Legal war es deswegen noch lange nicht (afair). Dies Art von Kopien sind auch weiterhin zulässig. Obwohl ich meine, dass das noch nicht endgültig entschieden wurde.

Wem es nur um eine kurzfristige Befriedigung nach der neuesten Musik geht, der kann auch andere Wege einschlagen. Es gibt inzwischen genügend Programme, die Radio-Sendungen aus dem Internet mitschneiden können und automatisch die Titel erkennen und separieren. Ich nutze selbst so ein Programm. Das ist genauso legal, wie früher das Mitschneiden von Sendungen auf MC.

Das Argument, dass man den Titel erstmal hören möchte, bevor man dafür Geld ausgibt, ist einfach lächerlich. Abgesehen von der Mitschneide-Möglichkeit, kann man die Titel auch einfach so im Radio hören oder man bewegt sich in den nächsten vernünftigen Plattenladen und hört mal in die CD rein.

Einschub: Aktueller Beitrag:
user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Der Kopierschutz war schon immer bescheuert. Hätte mich immer noch interessiert, wie man das auf einer LP oder Kasette hätte unterbringen wollen.
Da hilft der Kopierschutz nicht. Das wird beim Abspielen einfach aufgezeichnet. Allerdings muss man etwas mehr Arbeit investieren, wenn man die Musik für den MP3-Player haben möchte. Aber auch das ist nicht wirklich schwierig.

Fazit für den ersten Teil:
Es gibt kein wirkliches Argument für das Filesharing.

Zweiter Teil:
Die angeblichen Umsatzeinbußen der MI sind völliger Blödsinn. Die MI hat einfach den digitalen Zug verpasst. Ich behaupte, dass die meisten Leute immer noch eine CD kaufen oder die Musik legal im Internet ziehen. Selbst diejenigen, die sich das zunächst illegal besorgen.

Allerdings bin ich überzeugt, dass die Künstler (naja, oder die, die meinen welche zu sein) deutlich zu viel verdienen. Auch die MI verdient erheblich zu viel. Damit meine ich nicht die kleinen Musiker, die nicht in den Mainstream passen. Die verdienen Ihr Geld auf ehrliche Weise (Konzerte). Beispiele dazu wurden schon gebracht.

Es ist schon merkwürdig, dass man mit etwas Geld verdient, dass man vor 20 Jahren auf eine Scheibe gepresst hat. Nicht nur das. Sogar die Erben verdienen daran, obwohl diese nun wirklich nichts darin investiert haben.

Leider hat die MI eine sehr große Lobby und kann sich deshalb einiges herausnehmen. Einiges in den neuen Gesetzen basiert auf Vorschlägen der MI. Der Nutzer dagegen hatte keine Einflussmöglichkeit. Und mal unter uns: Politiker haben davon doch keine Ahnung. Das sind doch bloß alte Säcke, die froh sind, wenn ihnen die MI die Arbeit abnimmt. Vielleicht gibt es dafür sogar mal kostenlos die Lieblings-CD. :wink:

Mit dem Argument, dass die Filesharer und "Raubkopierer" (wer hat eigentlich die MI bedroht? -> Raub) den Umsatz der MI und Künstler so stark einbrechen lässt, werden dementsprechend die Preise erhöht. Somit wird es gerade für die jüngeren Leute, die ja wohl die Hauptkunden sein dürften, immer schwieriger, sich diese Titel zu kaufen. Sollten die Einbußen also wirklich so hoch sein, dann ist das zum großen Teil selbstverschuldetes Leiden. Dass die Preise für Musik und Film in Europa mit am höchsten sind, sollte auch mal zum Nachdenken anregen. Das ist übrigens auch nicht auf diesen Bereich beschränkt.

Abschließend:
Wäre die MI nicht so geldgierig, wäre Filesharing vermutlich gar kein Problem. Zum einen wäre der illegale Download für die meisten gar nicht erforderlich und zweitens wären die Einbußen gar nicht so hoch.

Es gibt natürlich noch die Junkies, die alles haben müssen, aber die beruhigen sich normalerweise nach ein paar Jahren. Die älteren unter uns sollen mal überlegen, wieviel illegale Software-Kopien sie früher hatten, die nie genutzt wurden. :wink:


jojo-sp - Di 16.10.07 09:09

Habe mir letztens noch 7 CDs auf einen Schlag gekauft :-) . Die Preise in den Online-Plattformen sind ein Witz.

Bei Musicload zahlt man für einen Titel 0,99€ - 1,29€. Für eine CD 9,99€ - 12,99€. Auf jeden Fall in etwa.

Wenn ich in den Laden gehe kaufe ich mir dieselbe CD für 12€ - 17€.

In dem Preis für diese CD sind Herstellungskosten der CD, Transportkosten, Gehalt für Hersteller, Transporteur, Verkäufer & Gewinnmarge des Händlers und die "Hardware" (eine Hülle mit CD und Booklet) enthalten.

Im Vergleich dazu sind die Preise im Online-Shop ein Witz. Es fallen zwar auch Kosten an, aber nicht in der breiten Spanne.

Wenn ich eine Band mag, kaufe ich mir die CD.
Will man ein einzelnes Lied steht man vor einem Problem:
CD im Laden kaufen -> zu Teuer
online -> Was will ich mit DRM??? + zu Teuer
(aber den Großteil der Songs in den Charts kann man sich eh nicht anhören.)

Wenn man daher nur einen einzelnen Song haben will ist die "Hemmschwelle" mal eben den Esel etc. anzuschmeissen dann so gut wie gar nicht mehr vorhanden.

Ich finde es aber mitlerweile doch relativ Riskant zu saugen. Die Chance erwischt zu werden ist zwar verdammt gering, aber im Fall der Fälle, kann ich trotzdem auf ne Strafe verzichten...


ene - Di 16.10.07 09:11

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:

Einschub: Aktueller Beitrag:
user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Der Kopierschutz war schon immer bescheuert. Hätte mich immer noch interessiert, wie man das auf einer LP oder Kasette hätte unterbringen wollen.
Da hilft der Kopierschutz nicht. Das wird beim Abspielen einfach aufgezeichnet. Allerdings muss man etwas mehr Arbeit investieren, wenn man die Musik für den MP3-Player haben möchte. Aber auch das ist nicht wirklich schwierig.


Ich kaufe mir heute keine Kasetten mehr, Platten ja, aber es ging mir nicht darum, wie man die auf einen MP3-Stick bekommt, sondern warum ich die früher kopieren konnte und durfte. Dort gab es keine Möglichkeit für einen Kopierschutz, denn ein Audiostream ist ein Audiostream, ist ein Audiostream. Und neben meinem Plattenteller, habe ich immer noch Kassettendecks.

Irgendwie spinnt mir auch noch ein Ausdruck rum, den die MI mal brachte, dass man Musik verteilen darf, wenn sie über ein analoges Medium ging. Toll und was ist mit DAT?

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
Fazit für den ersten Teil:
Es gibt kein wirkliches Argument für das Filesharing.


Doch, Bequemlichkeit und das sollte man nicht unterschätzen und den hohen Verbreitungsgrad von Nieschenmusik. Die finde ich im Mediamarkt nicht und es gibt nicht an jeder Ecke im Internet Shops, die meine Musik anbieten.


Gausi - Di 16.10.07 09:20

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
Das Argument, dass man den Titel erstmal hören möchte, bevor man dafür Geld ausgibt, ist einfach lächerlich. Abgesehen von der Mitschneide-Möglichkeit, kann man die Titel auch einfach so im Radio hören oder man bewegt sich in den nächsten vernünftigen Plattenladen und hört mal in die CD rein.
Das finde ich nicht ;-)

Eben weil Filesharing im Wesentlichen nur ein weiterer Weg ist, die Musik probezuhören (wenn man es auf die von mir beschriebene, imho faire Art nutzt (mir ist klar, dass das wahrscheinlich eine Minderheit ist)), ist das ein sehr gutes Argument. Natürlich ist dieser Weg etwas komfortabler als das Album per Radio zusammenzusuchen (und die meisten Stücke auf einem Album laufen nicht so oft im Radio), und ich höre Musik auch gerne beim Auto- oder Radfahren, und diese Säulen im CD-Laden passen so schlecht auf den Gepäckträger. Aber das fällt in die Kategorie "Fortschritt", wovon die MI ja nun auch profitiert - CDs sind billiger zu produzieren als Kassetten, Online-Musik noch mal billiger, aber die Preise bleiben fast gleich.
Die Hits von einem Album kriegt man aus dem Online-Radio, kein Problem. Ob mir das ganze Album gefällt erfahre ich per Filesharing. Einzelne Hits kaufe ich nicht - nennt mich alt, aber ich habe lieber ne CD in der Hand, als ne gekaufte Datei auf der Platte (DRM verschwindet ja so langsam, muss man fairerweise sagen).

Es mag vielleicht kein wirkliches Argument für Filesharing geben. Aber dann gibt es auch kein wirkliches Argument dagegen.


jasocul - Di 16.10.07 09:38

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Ich kaufe mir heute keine Kasetten mehr, Platten ja, aber es ging mir nicht darum, wie man die auf einen MP3-Stick bekommt, sondern warum ich die früher kopieren konnte und durfte. Dort gab es keine Möglichkeit für einen Kopierschutz, denn ein Audiostream ist ein Audiostream, ist ein Audiostream. Und neben meinem Plattenteller, habe ich immer noch Kassettendecks.
Ja und? Einen Audiostream kann ich heute genauso erzeugen, kopieren und eine mp3-Datei daraus machen.

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Irgendwie spinnt mir auch noch ein Ausdruck rum, den die MI mal brachte, dass man Musik verteilen darf, wenn sie über ein analoges Medium ging. Toll und was ist mit DAT?
Also, verteilen darf man sie nicht. Zumindest nicht so, wie es hier jetzt klingt. Wenn Du Dein DAT-Gerät an die Anlage anschließt, kannst Du auch einen analogen Stream erzeugen. Wo ist das Problem?

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
Fazit für den ersten Teil:
Es gibt kein wirkliches Argument für das Filesharing.


Doch, Bequemlichkeit und das sollte man nicht unterschätzen und den hohen Verbreitungsgrad von Nieschenmusik. Die finde ich im Mediamarkt nicht und es gibt nicht an jeder Ecke im Internet Shops, die meine Musik anbieten.
Nenne es lieber Faulheit und Geiz und nicht Bequemlichkeit. Ein bisschen Ehrlichkeit sich selbst gegenüber hat schon manchem geholfen.
Das Problem mit der Nischenmusik gebe ich unumwunden zu. Aber es steht den Künstlern ja auch die Möglichkeit offen, diese selbst im Internet zur Probe anzubieten.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Eben weil Filesharing im Wesentlichen nur ein weiterer Weg ist, die Musik probezuhören (wenn man es auf die von mir beschriebene, imho faire Art nutzt (mir ist klar, dass das wahrscheinlich eine Minderheit ist)), ist das ein sehr gutes Argument.
Du sagst es selbst und ich habe es auch schon gesagt: Faire Nutzung wird nur eine Minderheit machen. Es ist auch ein Problem des Unrechtsbewusstseins. Eine Möglichkeit der MI wäre es, wenn man alle Titel probehören könnte. Pro Titel maximal eine Minute. Bei langen Stücken, evtl. mehrere Ausschnitte. Das lässt sich automatisieren und dürfte für die MI kaum ein Problem sein.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist dieser Weg etwas komfortabler als das Album per Radio zusammenzusuchen (und die meisten Stücke auf einem Album laufen nicht so oft im Radio), und ich höre Musik auch gerne beim Auto- oder Radfahren, und diese Säulen im CD-Laden passen so schlecht auf den Gepäckträger. Aber das fällt in die Kategorie "Fortschritt", wovon die MI ja nun auch profitiert - CDs sind billiger zu produzieren als Kassetten, Online-Musik noch mal billiger, aber die Preise bleiben fast gleich.
Das mit den Säulen auf dem Fahrrad verstehe ich nicht. Hast Du keinen MP3-Player? Das Problem mit den Preisen ist bekannt. Nicht nur, dass die Produktionskosten niedriger sind, auch die regionalen Preisunterschiede sind nicht mit den verschiedenen Steuersätzen erklärbar. Das ist schlicht Abzocke.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Die Hits von einem Album kriegt man aus dem Online-Radio, kein Problem. Ob mir das ganze Album gefällt erfahre ich per Filesharing. Einzelne Hits kaufe ich nicht - nennt mich alt, aber ich habe lieber ne CD in der Hand, als ne gekaufte Datei auf der Platte (DRM verschwindet ja so langsam, muss man fairerweise sagen).
Ich bin älter als Du. :wink: Mein Vorschlag die "fehlenden" Lieder als Ausschnitt zu veröffentlichen, würde das Problem lösen.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Es mag vielleicht kein wirkliches Argument für Filesharing geben. Aber dann gibt es auch kein wirkliches Argument dagegen.
Doch: Illegalität. Der Betrug am Künstler, der davon lebt, ist auch nicht zu verachten. Insbesondere, wenn es um Nischenmusik geht, wie user profile iconene schon geschrieben hat. Den großen Künstlern wird es keine merklichen Einbußen bringen. Ob die nun 10 Mio verdienen oder 9,8 Mio. ist wohl nicht wirklich ein Problem.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen:
Ich finde Filesharing eine wunderbare Sache. Aber sobald dadurch jemandem Schaden zugefügt wird, hört es auf. Ich bezweifle, dass die MI soviel Schaden nimmt, wie immer behauptet wird, aber das darf noch kein Grund sein, Musik illegal zu verbreiten.

P.S.:
Ich wollte mich eigentlich gar nicht in die Diskussion einmischen. Hätte ich bloß die Klappe gehalten.


Klabautermann - Di 16.10.07 10:04

Hi,

user profile iconTProgger hat folgendes geschrieben:
Klabeutermann schrieb:
Zitat:
Ich denke selbst wenn File Sharing erlaubt währe, ....

Es ist erlaubt, da es nicht verboten ist. Filesharing umfasst mehr als nur mp3s. Man kann auch legale Sachen sharen.
Ich glaube, das geht in der Diskussion manchmal unter ;)

Punkt für dich.
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Eben weil Filesharing im Wesentlichen nur ein weiterer Weg ist, die Musik probezuhören (wenn man es auf die von mir beschriebene, imho faire Art nutzt (mir ist klar, dass das wahrscheinlich eine Minderheit ist)), ist das ein sehr gutes Argument.

Aber ein Weg den dir die MI nicht bieten möchte.
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Aber das fällt in die Kategorie "Fortschritt", wovon die MI ja nun auch profitiert - CDs sind billiger zu produzieren als Kassetten, Online-Musik noch mal billiger, aber die Preise bleiben fast gleich.

Bloß weil die MI geldgeil und fortschitsblind sind kannst du sie nicht zu ihrem glück zwingen. Jeder hat das Recht ein verblödeter vollidiot zu sein. Sonst währe es ja auch Ok Rauchern so lange ind Gesicht zu schlagen bis sie das Rauchen aufgeben, denn letztendlich ist das ja auch nicht gut für die und jeder Nichtraucher (so wie die allermeisten Raucher) weiß es besser. Wenn die MI zu blöde ist etwas auf diesen Weg (unter halbwechs akzeptablen Bedingungen) an zu bieten ist das deren Problem, eben weil ihre Verkaufszahlen dann sinken (Nicht wegen der illegalen downloads sondern weil sie einen Vertriebsweg nicht besdienen).
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Die Hits von einem Album kriegt man aus dem Online-Radio, kein Problem. Ob mir das ganze Album gefällt erfahre ich per Filesharing. Einzelne Hits kaufe ich nicht - nennt mich alt, aber ich habe lieber ne CD in der Hand, als ne gekaufte Datei auf der Platte (DRM verschwindet ja so langsam, muss man fairerweise sagen).

Und die Logische konsequenz hieraus ist man kauft die CD eben nicht. Wenn die Plattenindustrie es nicht Fertig bringt einen akzeptablen Vertriebsweg oder einen Akzeptablen Preis zu schaffen (da ich es liebe in Plattenläden zu stöbern scheitert es bei mir meistens an letzteren) hat sie es auch nicht verdient mit dem Priodukt Profit zu machen, das heißt aber nciht, dass man es illegalen Weg bewschaffen soll, sondern einfach drauf zu verzichten, denn keinen menschen passiert etwas schlimmes wenn er eine Platte nicht im Regal/auf dem Rechner hat.

Gruß
Klabautermann

PS: Nur um das klar zu stellen ich arbeite nicht in der Plattenindustrie und bin auch kein Musikschafewnder. Aufnamen aus dem Radio(streams) halte ich für völlig Legetim.


ene - Di 16.10.07 10:17

Zitat:
Aufnamen aus dem Radio(streams) halte ich für völlig Legetim.


Wenn ich dann jemandem ne Kassette aufnehme und weitergebe ist das auch legitim? Wo ist dann der Unterschied zum digitalen INet? Geld bekommt dafür ja keiner.

@Peter Ich würde sagen, wir reden da aneinander vorbei. Der Kassettentausch war früher gang und gäbe und man hat nichts dagegen gemacht, heutzutage gestaltet es sich für beide Parteien einfacher und man kann Geld draus schröpfen. Wenn ich jemandem eine Audiokassette gebe, wäre es ein Upload. Kennst du auch nur einen, der das im Freundeskreis gemacht hat und dafür verknackt wurde?

Und Geiz ist es nicht, ich kaufe mir die CD's ja trotzdem. Aber im MediaMarkt müßte ich sie ungehört kaufen und dort habe ich auch nicht die Bequemlichkeit, mich zu hause hinzusetzen und es in Ruhe zu machen, sondern darf mich mit der "Du bist Deutschland" Jungend rumärgern. Danke aus dem Alter bin ich raus und es ist einer der Hauptgründe, warum ich alle meine Musik übers INet kaufe.


Klabautermann - Di 16.10.07 10:44

Hi,
user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aufnamen aus dem Radio(streams) halte ich für völlig Legetim.


Wenn ich dann jemandem ne Kassette aufnehme und weitergebe ist das auch legitim? Wo ist dann der Unterschied zum digitalen INet? Geld bekommt dafür ja keiner.

und genau diese Annahme ist Falsch. Die Plattenindustrie Kassiert Pauschal Geld dafür, dass Musik aus dem Radio aufgenommen wird. Das ist vertraglich geregelt. Die bekommen Ihre Gema von den Radio sendern (wenn sie nicht gerade ein Lied pushen und den Sendern Geld dafür Zahlen das die es spielen) und die Bekommen Geld für jede Audio Kassette und jeden CD-Rohling der in Deutschland verkauft wird weil er "zu diesem Zweck" verwendet werden darf.

Der unterschied ist also das das Aufnehmen aus dem Radio geregelt ist das "Sharen" der Musik aber nicht.

Gruß
Klabautermann


jasocul - Di 16.10.07 10:54

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
@Peter Ich würde sagen, wir reden da aneinander vorbei. Der Kassettentausch war früher gang und gäbe und man hat nichts dagegen gemacht, heutzutage gestaltet es sich für beide Parteien einfacher und man kann Geld draus schröpfen. Wenn ich jemandem eine Audiokassette gebe, wäre es ein Upload. Kennst du auch nur einen, der das im Freundeskreis gemacht hat und dafür verknackt wurde?
Björn hat ja schon einen Teil beantwortet. Darüberhinaus war es durchaus strafbar, wenn die Kassettenweitergabe kommerziell gemacht wurde.

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Und Geiz ist es nicht, ich kaufe mir die CD's ja trotzdem.
Dann würde es Dir also auch genügen, wenn Du nur einen Ausschnitt des Liedes als Kostprobe anhören könntest? Ich denke mal ja.
Die Anzahl der Leute, die sich so verhalten, wie Du, dürfte verschwindend gering sein. Und da ist das eigentliche Problem.


F34r0fTh3D4rk - Di 16.10.07 10:56

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist dieser Weg etwas komfortabler als das Album per Radio zusammenzusuchen (und die meisten Stücke auf einem Album laufen nicht so oft im Radio), und ich höre Musik auch gerne beim Auto- oder Radfahren, und diese Säulen im CD-Laden passen so schlecht auf den Gepäckträger. Aber das fällt in die Kategorie "Fortschritt", wovon die MI ja nun auch profitiert - CDs sind billiger zu produzieren als Kassetten, Online-Musik noch mal billiger, aber die Preise bleiben fast gleich.
Das mit den Säulen auf dem Fahrrad verstehe ich nicht. Hast Du keinen MP3-Player? Das Problem mit den Preisen ist bekannt. Nicht nur, dass die Produktionskosten niedriger sind, auch die regionalen Preisunterschiede sind nicht mit den verschiedenen Steuersätzen erklärbar. Das ist schlicht Abzocke.

Um die Dateien von CD auf den MP3 Player zu bekommen muss man allerdings auch wieder Arbeit investieren, wobei wir wieder bei der Bequemlichkeit wären. Selbst wenn man also ein Album besitzt, ist es einfacher sich diese komplett herunterzuladen, als selbst zu digitalisieren und jede MP3 einzeln zu benennen. Eine Lösung wäre, dass man mit dem Kauf einer CD eine Art Code bekommt und diesen einmalig nutzen kann, um von der Seite der Band oder wo auch immer das komplette Album in High Quality herunterzuladen.

Musik, die man legal aus dem Internet saugt hat außerdem viele Nachteile. Zumal sind es die viel zu hohen Preise (außer Serverkosten fällt doch da nichts an und die Filesharer bekommen es ja auch umsonst hin), dann die eingeschränkten Rechte (ich hab mir mal einige Sachen im Internet gekauft, die ich nach einem Systemabsturz alle nicht mehr hören kann) und naja im gegensatz zur CD das fehlende drumherum, deshalb hat es für mich schon etwas, wenn ich ein Album kaufe, denn will ich es besitzen, also materiell. Dass ich es dann auf den PC überspiele und die CD nur im Regal steht, ist etwas anderes. (Da kommt wohl der Jäger und Sammler durch)

Aber was ich von der Musikindustrie nicht in Ordnung finde ist, dass sie durch diese ganze Politik praktisch nur die Künstler fördern, die ohnehin schon genug an ihrer Musik verdient haben. CDs von kleineren Künstlern findet man doch so gut wie garnet im Laden und nur schwer im Internet (meist auf der Seite der Band selbst und dann wahrscheinlich noch als Import).
Der Wahn des Urheberechtschutzes geht inzwischen soweit, dass es Jungmusikern verboten ist, sich Noten (oder Tabulaturen) für ihre Lieblingssongs herunterzuladen um diese nachspielen zu können. Wie soll ein junger Musiker, der vielleicht eine Karriere anstrebt sein Instrument perfektionieren können, wenn er nicht weiß was er spielen soll ?
http://www.musicchannel.cc/index.php?page=http://www.musicchannel.cc/artist_stories/1/849274

mfg


jasocul - Di 16.10.07 11:11

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Um die Dateien von CD auf den MP3 Player zu bekommen muss man allerdings auch wieder Arbeit investieren, wobei wir wieder bei der Bequemlichkeit wären. Selbst wenn man also ein Album besitzt, ist es einfacher sich diese komplett herunterzuladen, als selbst zu digitalisieren und jede MP3 einzeln zu benennen.
Ist nicht Dein Ernst, oder? CD einlegen, Programm aufrufen und mit der Internet-DB automatisch abgleichen lasse dauert wohl kaum länger, als die Dateien aus dem Internet zu holen. Ich behaupte sogar, dass es schneller geht, wenn ich die Daten von der CD hole, da ich mir die Titel nicht erst noch zusammen suchen muss.

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Eine Lösung wäre, dass man mit dem Kauf einer CD eine Art Code bekommt und diesen einmalig nutzen kann, um von der Seite der Band oder wo auch immer das komplette Album in High Quality herunterzuladen.
Die Idee gefällt mir.

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Musik, die man legal aus dem Internet saugt hat außerdem viele Nachteile. Zumal sind es die viel zu hohen Preise (außer Serverkosten fällt doch da nichts an und die Filesharer bekommen es ja auch umsonst hin),
Stell Dir vor, die haben noch Verwaltung und wollen auch noch was verdienen.

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
dann die eingeschränkten Rechte (ich hab mir mal einige Sachen im Internet gekauft, die ich nach einem Systemabsturz alle nicht mehr hören kann)
Zum Kotzen. Da gebe ich Dir Recht.

user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Der Wahn des Urheberechtschutzes geht inzwischen soweit, dass es Jungmusikern verboten ist, sich Noten (oder Tabulaturen) für ihre Lieblingssongs herunterzuladen um diese nachspielen zu können. Wie soll ein junger Musiker, der vielleicht eine Karriere anstrebt sein Instrument perfektionieren können, wenn er nicht weiß was er spielen soll ?
http://www.musicchannel.cc/index.php?page=http://www.musicchannel.cc/artist_stories/1/849274
Ist mir bekannt. Wusstest Du, dass man öffentlich nicht mehr "Happy Birthday" singen darf?


ene - Di 16.10.07 11:19

Jein, Verkehrsfunk dazwischen würde mich nicht stören, aber ich höre auch gern mehr als 15 Sekunden vom Refrain. ;)

Und wenn die Kassetten im Freundeskreis rumgingen? Ich sehe den Unterschied zum Sharen immer noch nicht, denn ich mache es nicht kommerziell. BTW gibts auch Möglichkeiten MP3, Filme und Warez nur herunterzuladen und nicht zu uppen. Was bei MP3 dann ja wieder legal wäre, oder verstehe ich jetzt gar nichts mehr. Wie will mir nun jemand nachweisen, woher ich die Daten habe?


jasocul - Di 16.10.07 11:37

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Jein, Verkehrsfunk dazwischen würde mich nicht stören, aber ich höre auch gern mehr als 15 Sekunden vom Refrain. ;)
Das mit der einen Minute ist auch nur ein willkürlicher Wert von mir. :wink:

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Und wenn die Kassetten im Freundeskreis rumgingen? Ich sehe den Unterschied zum Sharen immer noch nicht, denn ich mache es nicht kommerziell.
War meines Wissens kein Problem. Unterschied: Wie groß ist Dein Freundeskreis und wieviele Sharer gibt es auf der Welt?

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
BTW gibts auch Möglichkeiten MP3, Filme und Warez nur herunterzuladen und nicht zu uppen.
Eine kostenlose Variante ist mir nicht bekannt.

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Was bei MP3 dann ja wieder legal wäre, oder verstehe ich jetzt gar nichts mehr. Wie will mir nun jemand nachweisen, woher ich die Daten habe?
Pssst. Nicht weiter sagen. :lol:
Aber auch hier wieder der Vergleich Freundeskreis und Welt.
Zum Nachweis:
Bisher ist es rechtlich noch so, dass man Dir nachweisen müsste, dass Du die Dateien illegal bezogen hast. Leider wandelt sich die Rechtssprechung scheinbar immer mehr bei der Beweislast. Aber das hier jetzt zu diskutieren, könnte wirklich zu weit führen. Stichwörter: VDS (Vorratsdatenspeicherung), Beweislastumkehr, Präventivstaat. Da sollte schon einiges bei Google rauskommen.


ene - Di 16.10.07 11:53

Ich kennen sogar mehr als eine kostenlose Variante ;) Und ich denke das es eben wieder der Punkt ist, an dem sich die Geister scheiden. Und beim Sharen bekommt man wohl auch nicht alles aus 1. Hand. Deswegen ist es eben Unsinn für mich, es jetzt bestrafen zu wollen und früher war es erlaubt.


Klabautermann - Di 16.10.07 11:58

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Und wenn die Kassetten im Freundeskreis rumgingen? Ich sehe den Unterschied zum Sharen immer noch nicht, denn ich mache es nicht kommerziell.

Der Unterschied liegt eindeutig in der Quantität. Es ist lange her aber ich meine gelesen zu haben dass es im Gestzt zur Privatkopie auch eine Mengenbegrezugng gibt. Man darf diese nur machen wenn man den empfänger persönlich kennt und nicht mer als X. Wobei X ein Wert war der verhindern sollte, dass man plötzlich die halbe Welt kennt ;).

user profile iconene hat folgendes geschrieben:
Ich kennen sogar mehr als eine kostenlose Variante ;) Und ich denke das es eben wieder der Punkt ist, an dem sich die Geister scheiden. Und beim Sharen bekommt man wohl auch nicht alles aus 1. Hand. Deswegen ist es eben Unsinn für mich, es jetzt bestrafen zu wollen und früher war es erlaubt.

Das halte ich für ein Gerücht sofern ich weiß war das nie erlaubt da es immer gegen wesentliche Bestandteile des gesetzes zur Privatkopie verstieß. Was verschärft wurde ist, das es mitlerweile Illegal ist einen Digitalen Kopierschutz (auf digitalem Wege) zu umgehen.

Gruß
Klabautermann


F34r0fTh3D4rk - Di 16.10.07 11:59

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Um die Dateien von CD auf den MP3 Player zu bekommen muss man allerdings auch wieder Arbeit investieren, wobei wir wieder bei der Bequemlichkeit wären. Selbst wenn man also ein Album besitzt, ist es einfacher sich diese komplett herunterzuladen, als selbst zu digitalisieren und jede MP3 einzeln zu benennen.
Ist nicht Dein Ernst, oder? CD einlegen, Programm aufrufen und mit der Internet-DB automatisch abgleichen lasse dauert wohl kaum länger, als die Dateien aus dem Internet zu holen. Ich behaupte sogar, dass es schneller geht, wenn ich die Daten von der CD hole, da ich mir die Titel nicht erst noch zusammen suchen muss.

Naja, für die Mainstream Musik mag das funktionieren, aber ich habe es oft genug erlebt, dass es für meine Musik entweder keine Infos gab oder diese voller Fehler waren. (und das mag ich überhaupt net, deshalb mache ich das immer manuell - ist ja auch net so, dass ich das nicht machen würde, ich kaufe mir ein album und überspiele es auf den pc, allein um meine Gier nach maximaler Qualität zu befriedigen)
Zitat:
user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
Musik, die man legal aus dem Internet saugt hat außerdem viele Nachteile. Zumal sind es die viel zu hohen Preise (außer Serverkosten fällt doch da nichts an und die Filesharer bekommen es ja auch umsonst hin),
Stell Dir vor, die haben noch Verwaltung und wollen auch noch was verdienen.

Beim Filesharing gibt es keine Verwaltungskosten, vielleicht sollten sich die Leute ein anderes System überlegen, welches am Filesharing angelehnt ist, aber trotzdem kostet (zb. Musik-Flatrates, laden so viel wie geht für 30€ im Monat, für Leute die echt alles brauchen - man könnte dann auch verschiedene Tarife anbieten und zb damit die Bandbreite und somit die Anzahl der geladenen Lieder pro Zeit limitieren)
An Möglichkeiten mangelt es nun wirklich nicht. Auf jedenfall ist das legale Downloaden von Musik, wie es heute läuft, untauglich. Man müsste schon spezielle services bieten, die über Filesharing nicht möglich sind (was wohl unmöglich scheint).
user profile iconKlabautermann hat folgendes geschrieben:

Das halte ich für ein Gerücht sofern ich weiß war das nie erlaubt da es immer gegen wesentliche Bestandteile des gesetzes zur Privatkopie verstieß. Was verschärft wurde ist, das es mitlerweile Illegal ist einen Digitalen Kopierschutz (auf digitalem Wege) zu umgehen.

Angenommen ich lege eine CD in meinen PC ein, verbinde Audio Output mit Audio Input und nehme in Audacity auf, was ich mit dem WMP abspiele und brenne das Ergebnis auf CD. Dann habe ich den Kopierschutz analog umgangen. Das gleiche bei legal heruntergeladener Musik, abspielen, mit Audacity aufnehmen und als MP3 speichern, et violá der Schutz ist umgangen und das analog. Ist das legal ? Denn somit hätte ich die Beschränkungen, die mir durch die Lizenz auferlegt wurden, umgangen.

mfg


ene - Di 16.10.07 13:02

Und wenn du zwischendrin noch eine Kassette benutzt, wars auch nicht mehr digital...


Klabautermann - Di 16.10.07 13:17

Hi,
user profile iconF34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben:
user profile iconKlabautermann hat folgendes geschrieben:

Das halte ich für ein Gerücht sofern ich weiß war das nie erlaubt da es immer gegen wesentliche Bestandteile des gesetzes zur Privatkopie verstieß. Was verschärft wurde ist, das es mitlerweile Illegal ist einen Digitalen Kopierschutz (auf digitalem Wege) zu umgehen.

Angenommen ich lege eine CD in meinen PC ein, verbinde Audio Output mit Audio Input und nehme in Audacity auf, was ich mit dem WMP abspiele und brenne das Ergebnis auf CD. {...}Ist das legal ?

Darauf gibt es die eindeutige Antwort: Ja!

Das ganze ist bekannt als "Analoge Lücke [http://www.heise.de/newsticker/meldung/75597]". Das ganze geht sogar so weit, dass du sofern deine Soundkarte dies unterstützt, direckt das Signal deines Analogausgangs abgreifen darfst, ohne ein externes Kabel zu benutzten (dafür gibt es völlig legale Software).

Das ganze entsteht durch das Fakt, dass zwar das umgehen eines Kopierschutzes Illegal ist, die Privatkopie aber nicht. Da es keinen Analogen Kopierschutz geben kann (schießlich willst du die Musik ja unverschlüsselt mit deinem analogen Ohr aufnehmen ;)) umgehst du auf diese Art auch keinen Kopierschutz und arbeitest wieder im Legalen Bereich.

Gruß
Klabautermann


OlafSt - Di 16.10.07 13:32

Einige hier haben die MC erwähnt - bei dieser fast ausgestorbenen Art Tonträger gibt es kein "Limit" und auch das kopieren ist nicht strafbar. War es auch nie und um die Menschen, die mal eben eine Aufnahme überspielten, nicht zu kriminalisieren, wurde die GEMA eingeführt.

Das Problem bei den MC: Das ganze ist Analog. Jede Kopie ist schlechter als das Original. Und mit jeder Kopie von der Kopie wurde es schlimmer. Dies ist bei der digitalen Aufzeichnung nicht der Fall - und darum schrie die MI sofort auf. Das analoge Überspielen setzte dem Kopieren eine Grenze und diese war nun gefallen.

Was den DAT-Benutzer angeht: Das Überspielen DAT->DAT ist durch technische Maßnahmen nicht möglich. Es muß der Umweg über Analog gegangen werden.


Heiko - Di 16.10.07 14:57

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
Für den internetfähigen Rechner muss Du auch nur zahlen wenn Du weder Fernseher noch Radio hast. Einen kleinen UKW-Empfänder werden wohl 99,9999% aller Haushalte haben und es es nur im Auto. Als BaföG Emfpänger kann man sich zusätzöich noch freistellen von der GEZ.

Ich hab gerade nachgeguckt und festgestellt, dass du Recht hast. Ich hatte Internetfähigen Rechner mitm TV gleichgesetzt, dabei ist der PC nur mitm Radio gleichgesetzt [http://www.gez.de/door/gebuehren/neg/index.html]:
GEZ hat folgendes geschrieben:
Die Gebührenhöhe für neuartige Rundfunkgeräte beträgt lediglich 5,52 Euro/Monat und wird nur dann fällig, wenn keine herkömmlichen Geräte angemeldet sind. Die monatliche Rundfunkgebühr beträgt für ein Radio 5,52 Euro, ein Fernsehgerät 17,03 Euro und für ein Radio und Fernsehgerät zusammen ebenfalls 17,03 Euro.


user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
Das Argument, dass man den Titel erstmal hören möchte, bevor man dafür Geld ausgibt, ist einfach lächerlich. Abgesehen von der Mitschneide-Möglichkeit, kann man die Titel auch einfach so im Radio hören oder man bewegt sich in den nächsten vernünftigen Plattenladen und hört mal in die CD rein.

Problem: Im Plattenladen hat man nicht gerade die Stimmung für eine CD. Wenn es eine ruhige CD o.ä. ist, isses doof, wenn man die Hektik des Alltags um sich drum hat und ggf. sich die CD auch nur im Stress anhört. Eine CD empfinde ich nicht unbedingt als gut, wenn sie mir beim bewussten zuhören gefällt - sie muss auch beim Unbewusstem zu hören einem auf Dauer gefallen.

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
Eine Möglichkeit der MI wäre es, wenn man alle Titel probehören könnte. Pro Titel maximal eine Minute. Bei langen Stücken, evtl. mehrere Ausschnitte. Das lässt sich automatisieren und dürfte für die MI kaum ein Problem sein.

Es gibt bei vielen OnlineHändler (wie z.b. Amazon) die Möglichkeit reinzuhören. Aber hast du da mal reingehört? Das ist kein reinhören, das ist oftmals ein vereckeln :evil:

user profile iconjasocul hat folgendes geschrieben:
Es ist schon merkwürdig, dass man mit etwas Geld verdient, dass man vor 20 Jahren auf eine Scheibe gepresst hat. Nicht nur das. Sogar die Erben verdienen daran, obwohl diese nun wirklich nichts darin investiert haben.

Das empfinde ich als ungerecht. Das ein Künstler gut verdient und sich ne Villa leisten kann, damit habe ich kein Problem (solange die es nicht übertreiben, wie die einen mitm Flugzeug [da kommts Umweltbewusstsein durch :mrgreen:]). Aber was haben die Erben bitte schön mit der Leistung eines Künstlers zu tun? Ich würde es besser finden, wenn das dort verdiente Geld nicht an die Erben geht, sondern an Nachwuchskünstler etc. - aber das wird man wohl nie hinbekommen ;).

user profile iconjojo-sp hat folgendes geschrieben:
Bei Musicload zahlt man für einen Titel 0,99€ - 1,29€. Für eine CD 9,99€ - 12,99€. Auf jeden Fall in etwa.

Wenn ich in den Laden gehe kaufe ich mir dieselbe CD für 12€ - 17€.

In dem Preis für diese CD sind Herstellungskosten der CD, Transportkosten, Gehalt für Hersteller, Transporteur, Verkäufer & Gewinnmarge des Händlers und die "Hardware" (eine Hülle mit CD und Booklet) enthalten.

Im Vergleich dazu sind die Preise im Online-Shop ein Witz. Es fallen zwar auch Kosten an, aber nicht in der breiten Spanne.

Ich finde die Preise da teilweise auch überteuert (also im OnlineHandel), besonders da die Quali nicht so gut ist, wie bei CDs. Allerdings würde es ein Problem geben, wenn die OnlineHandler noch billiger sind. Wenn ein Titel nur noch 50Cent kosten würde, also ein Album vlt. 5€, würden immer weniger sich die CDs kaufen, denn bei ner Einsparung von 15% im OnlineHandel kauft man sich doch lieber die CD, während bei 50% Einspatrung man es sich doch überlegt ;).

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Einzelne Hits kaufe ich nicht - nennt mich alt, aber ich habe lieber ne CD in der Hand, als ne gekaufte Datei auf der Platte (DRM verschwindet ja so langsam, muss man fairerweise sagen).


@MCs: Den Vergleich zu MP3s halte ich für schwach. Erstens lässt die Quali rapide nach (auch schon beim ersten mal hat man ein leichtes Grundrauschen dabei) und zweitens ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit wesentlich langsamer. Bei Mp3s hat die ganze Welt das Lied sofort parat, sobald es nur einer bereitstellt, aber bei MCs hat die ganze Welt eine Kopie des Orginals auch noch nach 2 Jahren noch nicht - von daher kann der Musikindustire die MC (fast) egal sein, die "Schädigungen" sind wenn eher maginal.


jojo-sp - Di 16.10.07 16:44

user profile iconHeiko
Zitat:
Wenn ein Titel nur noch 50Cent kosten würde, also ein Album vlt. 5€, würden immer weniger sich die CDs kaufen, denn bei ner Einsparung von 15% im OnlineHandel kauft man sich doch lieber die CD, während bei 50% Einspatrung man es sich doch überlegt.


Ich habe mich da auch eher auf ein ganzes Album bezogen:

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass mir eine CD mit meinen Lieblingsliedern aus den Charts zusammenstellen will:

Im Schnitt bekommt man durchaus 20 Lieder auf die CD:

Bei einem Preis von 99 Cent je Song + Rohling komme ich dann auf 20€ für ne selbst gebrannte CD, die Qualitativ nicht mit einer aus dem Laden mithalten kann.


Ironwulf - Mi 17.10.07 04:16

ich möcht mal zu der diskusion hinzufügen das radiohead ihr akutelles album zum download anbieten und jeder darf selbst darüber entscheiden wieviel er gewillt ist zu zahlen, dabei besteht auch die möglichkeit das kostenlos zu erstehen.

an sich eine schöne entwicklung
aaaaaaaaaaber
ich könnt mir vorstelln wenn sich das "durchsetzt" die bands mit immer weniger songs ins studio gehn und sie mit ner ordentlichen qualität anbieten, und die meisten titel nur live zu hören sind oder eben als live mitschnitt.


Raiden5 - Mi 24.10.07 15:54

Also ich muss mich auch teilweise dazu bekennen das ich Filesharing begangen habe. Allerdings lief das bei mir so ab:

1: Habe ein Lied im Radio gehört (kannte den interpret etc. nicht) konnte es mit google nicht rausfinden

2: habe den refrain eingegeben bei einem file sharing programm einiges gefunden, hab mir ein paar sachen runtergeladen. bis ich es tatsächlich gefunden habe. letztendlich lief es dann wiefolgt. ich habe alle sachen gelöscht die ich runtergeladen hatte von den anderen interpreten. hab mir noch ein paar weitere sachen runtergeladen von KISS und dann hat mir das alles so super gefallen DAS ich angefangen habe ton träger merchandise ALLES ABER AUCH ALLES WAS ES GAB ZU KAUFEN. Inzwischen habe ich fast 1000 € nur in Merchandise und cd's, dvd's ja sogar schminksets(cd's auch als lp's gekauft) investiert.

ich denke da fallen die 4 - 5 lieder die ich mir mal runtergeladene habe bei weitem nicht mehr auf !

diese situation hatte ich jetzt schon desöfteren. zwar nicht im selben ausmaß aber ich sag nur soviel mein zimmer bietet bald keinen platz mehr

von daher verwende ich diese file sharing programme auch als informationsquellen sowie suchmaschine