Entwickler-Ecke

Algorithmen, Optimierung und Assembler - ASM: Register initialisieren (EAX := 0)


Jakob_Ullmann - Fr 12.02.10 19:04
Titel: ASM: Register initialisieren (EAX := 0)
Hallo!

Ich mache weiter mit meinen ersten Gehversuchen in Assembler. Die Frage ist nun: wie kann ich einem Register einen Wert zuweisen? Also sowas wie EAX := 0? Gut, ich könnte sowas wie


Delphi-Quelltext
1:
2:
3:
4:
5:
var
  a: Byte = 0;
asm
  mov [a], eax // edit: natürlich anders herum...
end;


machen, aber ich möchte wirklich reinen Assemblercode (beziehe mich auf Inline-Assembler). Wie kann ich das machen?


Allesquarks - Fr 12.02.10 19:14

Für eax:=0 gibt es in Assembler bestimmt mannigfaltige Wege. Historisch hat sich dort mal das

Delphi-Quelltext
1:
2:
3:
asm
xor eax,eax;
end;
durchgesetzt, da xor nur einen Takt benötigte. Ist natürlich nicht ganz intuitiv. Daher weiß ich nicht, ob das heute immer noch zum guten Ton gehört.
Beliebige Werte, welche nicht besonders sind, musst du in der Tat mit der Definition einer konstanten zuweisen.


elundril - Fr 12.02.10 19:22

würd nicht


Delphi-Quelltext
1:
2:
3:
asm
  mov eax, 0;
end;


auch gehen. und benötigt soweit ich das beurteilen kann doch auch nicht gerade mehr takte?

lg elundril


Jakob_Ullmann - Fr 12.02.10 19:31

Also danke schonmal. Ich hab ne Weile gebraucht, um den Code zu verstehen, aber eigentlich ist es ja ganz logisch. Nur hatte ich gedacht, könnte ich dann sowas wie das hier machen:


Delphi-Quelltext
1:
2:
3:
4:
asm
  xor eax, eax;
  add eax, $3;
end;


Oder kann ich die $3 nicht so verwenden? Wenn nicht, müsste ich ja jede Zahl, die ich irgendwo verwenden will, vorher im var- / const-Abschnitt angeben. Geht das denn wirklich nicht anders? Das 'EAX := 0' im Titel war ja eigentlich nur beispielhaft gemeint.


Martok - Fr 12.02.10 19:32


Delphi-Quelltext
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6:
7:
8:
9:
10:
11:
asm
  xor eax,eax;  // immer noch, ja ;)
  mov eax, 0;   // das gleiche, aber langsamer
  sub eax, eax; // esotherisch und klappt nur wenn der Wert > 0 war

  mov ebx, eax;
  not ebx;
  and eax, ebx; // okay, jetzt wirds wirklich komisch

  and eax, 0;   // einen hab ich noch :P
end;


Direkte Zuweisung:

Delphi-Quelltext
1:
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3:
4:
5:
6:
asm
  mov ebx, 23// geht nicht wirklich anders

  xor eax, eax; // okay, doch...
  add eax, 23;  
end;


(Anweisungen zum Register retten nach Geschmack ergänzen)


Allesquarks - Fr 12.02.10 19:33

Historisch gesehen brauchte man für Speicherzugriffe glaube ich 3 Takte. Weiß nicht wie das heute ist. Ich glaub da muss man immer noch unterscheiden, ob der Wert schon im Cache ist oder nicht. Das automatische Prefetching ist zwar sehr gut heutzutage, so dass es evt fast immer gleichschnell ist, aber bei xor fällt das alles weg und man belegt damit auch keinen Cache, den man gar nicht braucht. Außerdem ist der opcode von xor eax,eax soweit ich weiß kleiner. Wobei ich nicht weiß, ob es zu Latenzen wegen Opcode nachladen kommt, da der Befehlscode ja wahrscheinlich perfekt linear im Speicher liegt.
Du kannst die Konstante direkt in den Code schreiben und brauchst keine Deklaration. Wobei dir natürlich klar sein muss, dass im Datensegment des fertigen Programmes die Konstanten natürlich speicher belegen.

PS: Bei deinem Code könntest du auch gleich 3 zuweisen :D


Jakob_Ullmann - Fr 12.02.10 19:46

Hallo!

Irgendwie habe ich elundril's Post gar nicht mitbekommen.

user profile iconMartok du hast geschrieben 'Anweisungen zum Register retten nach Geschmack ergänzen.' Was heißt 'Register retten'?


elundril - Fr 12.02.10 20:03

push und pop operationen um die werte die vorher im register waren auf den stack zu legen und dann wieder zu holen. afaik.

lg elundril


Martok - Fr 12.02.10 20:09

user profile iconelundril hat folgendes geschrieben Zum zitierten Posting springen:
push und pop operationen um die werte die vorher im register waren auf den stack zu legen und dann wieder zu holen.

Röschtösch.

Delphi-Quelltext
1:
2:
3:
4:
5:
asm
  push ebx;    // auf den Stack werfen
  mov ebx, 42// was mit dem Register machen
  pop ebx;     // und den alten Wert wieder zurück holen
end;


Müsste man in meinem Beispiel vom Post oben nur für ebx machen... falls das eine Funktion ist. Dann ist ja eax der Rückgabewert, und den sollte man schon drin lassen ;)

Wollte mich grad nochmal rückversichern, und da hat mir Google das entgegengeworfen:
http://de.wikibooks.org/wiki/Programmierkurs:_Delphi:_Assembler_und_Delphi

Etwas kurz, stimmt aber immerhin ;)


Jakob_Ullmann - Fr 12.02.10 20:21

Das klingt logisch. Vielen Dank für die vielen Antworten!

Übrigens: Den Assembler und Delphi Abschnitt finde ich ja echt praktisch, weil ich habe mich sonst nur auf das Assembler (80x86 Prozessor) Wikibook berufen. Richtige Bücher gibt es da ja fast keine zum Thema, wie es ausschaut. :(


Reinhard Kern - Sa 13.02.10 13:14

user profile iconAllesquarks hat folgendes geschrieben Zum zitierten Posting springen:
Du kannst die Konstante direkt in den Code schreiben und brauchst keine Deklaration. Wobei dir natürlich klar sein muss, dass im Datensegment des fertigen Programmes die Konstanten natürlich speicher belegen.


Nö: diese Konstanten stehen im Opcode. Es sind auch keine echten Konstanten, sondern gelten eben nur für diesen einen Befehl, deshalb lohnt sich das Nullen per XOR auch: wenn man 100 mal MOV EAX,0 schreibt, steht auch 100 mal ein Byte mit 00 im Codespeicher.

Gruss Reinhard


Allesquarks - So 14.02.10 01:28

Nagut dann ist es halt das Codesegment. An der Aussage ändert das aber wenig.