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galagher
      
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Verfasst: Di 11.11.25 20:32
Hallo!
Wie denkt ihr über ChatGPT? Ist ja wirklich enorm leistungsfähig, was sprachliche Fähigkeiten anbelangt. Kann sogar Quellcode schreiben. Ist es sinnvoll und sicher, bei OpenAI ein Konto zu erstellen?
_________________ gedunstig war's - und fahle wornen zerschellten karsig im gestrock. oh graus, es gloomt der jabberwock - und die graisligen gulpen nurmen!
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jaenicke
      
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Verfasst: Mi 12.11.25 12:50
Ich finde es sehr praktisch, weil ich dann die bisherigen Anfragen auch wieder durchsuchen kann. Sicher... naja, du stellst die Fragen ja ohnehin, insofern sollte da so oder so keine Information drin sein, die du nicht preisgeben möchtest.
Und wenn du nicht möchtest, dass eine Anfrage in deiner Historie auftaucht, kannst du diese löschen oder mit dem Button oben rechts einen temporären Chat nutzen.
Für diesen Beitrag haben gedankt: galagher
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Gausi
      
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Verfasst: Do 13.11.25 11:01
ChatGPT (und andere KI-Dienste) kann man gut für Dinge benutzen, bei denen man schnell die Korrektheit überprüfen kann. Für kleine Standardaufgaben. Gestern z.B. brauchte ich für ein Proof-of-Concept eine kleine HTML-Seite mit einem Formular und etwas JavaScript-Code. Das hat wunderbar geklappt.
Aber bei vielen anderen Dingen fängt das Teil halt wild an zu halluzinieren.
Ein Beipiel: Bei meinem aktuellen Lieblingsspiel wird der Titelsong sowohl im Intro, als auch bei den Credits am Ende gespielt, allerdings mit anderem Text. So wird im Refrain aus der Frage "Am I raindrops in the flood?" am Ende die Aussage "I am raindrops in the flood.". Dazu wollte ich - nur so aus Spaß, um das System zu testen - mal eine Interpretation von ChatGPT haben, und eine Einordnung bzgl. der Charakter-Entwicklung der Hauptfigur.
Das Ding fing dann an, irgendwelche Textzeilen herbeizufantasieren. Auf Nachfrage, dass keine der zitierten Zeilen in dem Lied vorkommt, kam das übliche: "Ja, du hast recht ..." und es wurden neue Textzeilen erfunden, mit demsebben BS-Gelaber wie in der ersten Antwort. Für sowas sind diese Modelle komplett unbrauchbar. Zumindest wenn man mehr will als viele Worte nach dem Motto "100% selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit."
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galagher 
      
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Verfasst: Do 13.11.25 16:25
Gausi hat folgendes geschrieben : | | , kam das übliche: "Ja, du hast recht ..." |
Ja, das kenne ich: Beim Schreiben von Delphicode zB kam geschätzte 5x "Ah, jetzt sehe ich den Fehler ..." - und es funktionierte immer noch nicht. Oder es produziert Code, den man viel einfacher formulieren kann und der dann das selbe macht.
Also, was meint ihr: Ist die Anmeldung und Nutzung per Konto kostenpflichtig? Oder reicht nicht die Version per Browser auch?
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jaenicke
      
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Verfasst: Do 13.11.25 17:57
galagher hat folgendes geschrieben : | | Also, was meint ihr: Ist die Anmeldung und Nutzung per Konto kostenpflichtig? Oder reicht nicht die Version per Browser auch? |
Ich benutze nur die Browservariante mit Anmeldung. Ob du die Bezahlversion nimmst oder nicht, ist noch einmal eine weitere Frage. Die lohnt sich bei intensiver Nutzung durchaus.
Ich habe z.B. ein komplettes Programm erstellen lassen (inklusive .dfm Formulardatei und allem!). Mit Rückfragen, Testen und Korrekturen hat das eine halbe Stunde gedauert. Manuell hätte ich sicher 2 oder 3 Stunden benötigt.
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galagher 
      
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Verfasst: Do 13.11.25 19:24
jaenicke hat folgendes geschrieben : | | Manuell hätte ich sicher 2 oder 3 Stunden benötigt. |
Ist nicht genau das das Schöne am Programmieren? 
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Für diesen Beitrag haben gedankt: hydemarie
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Gausi
      
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Verfasst: Fr 14.11.25 08:10
galagher hat folgendes geschrieben : | | Also, was meint ihr: Ist die Anmeldung und Nutzung per Konto kostenpflichtig? Oder reicht nicht die Version per Browser auch? |
Ich benutze bisher auch nur die kostenfreie Variante mit Anmeldung im Browser. Bisher bin ich da auf kein Limit gestoßen, nutze das aber auch nicht so intensiv.
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galagher 
      
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Verfasst: Sa 15.11.25 07:08
Ich denke, ich werde bei der Basisversion mit dem Browser bleiben. Zumindest vorläufig. Genügt im Grunde ja.
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jaenicke
      
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Verfasst: So 16.11.25 08:52
Gausi hat folgendes geschrieben : | | Bisher bin ich da auf kein Limit gestoßen, nutze das aber auch nicht so intensiv. |
Darauf stößt du relativ schnell, wenn du z.B. Bilder zur Analyse hochlädst oder eben umfangreichere Quelltexte generieren möchtest, die mehrfach weitere Nachbesserungen benötigen.
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hydemarie
      
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Verfasst: Di 02.12.25 12:10
Gausi hat folgendes geschrieben : | | Aber bei vielen anderen Dingen fängt das Teil halt wild an zu halluzinieren. |
ChatGPT halluziniert nicht. ChatGPT rechnet.
Die LLM-basierten "KIs" - auch so ein Begriff, über den sich trefflich streiten ließe, aber das würde hier den Rahmen sprengen - funktionieren ja wie folgt: Der Betreiber hat unter Missachtung sämtlicher Urheber- und Verwertungsrechte, unter anderem auch meiner (insofern empfehle ich jeden, der sich von ChatGPT Code "schreiben", vulgo: zusammenklauen lässt, als Dieb anzusehen und auch so zu behandeln, anders lernen die es einfach nicht...), ungebeten im kompletten einsehbaren Internet (bzw. zum Glück oft nur: Web) alles an Text zusammengetragen, was er finden konnte, und ein stochastischer Papagei bildet aus dem, was jetzt also als Datensatz vorliegt, statistisch begründbare Sätze.
Die Begeisterung der Menschen dafür kann ich nicht so recht nachvollziehen.
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jaenicke
      
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Verfasst: Mi 03.12.25 07:15
hydemarie hat folgendes geschrieben : | | und ein stochastischer Papagei bildet aus dem, was jetzt also als Datensatz vorliegt, statistisch begründbare Sätze. |
Es ist allerdings nicht so, dass ChatGPT oder andere KIs einfach nur Code wiedergeben, den sie irgendwo gefunden haben. Das klingt bei dir gerade so und wenn du das so meinst, stimmt das nicht. Natürlich basiert alles auf den Trainingsdatensätzen.
hydemarie hat folgendes geschrieben : | | Die Begeisterung der Menschen dafür kann ich nicht so recht nachvollziehen. |
Es spart unter anderem einfach viel Zeit. Man kann mit ChatGPT zusammen z.B. auch kleinere Programme komplett entwickeln und das spuckt das komplette Delphiprojekt aus inklusive Formulardateien. Oder Änderungen an Code basierend auf vorgegebenen Regeln durchführen, die manuell erstens nervig und zweitens zeitaufwendig wären.
Das klingt so, als ob du basierend auf deiner Einschätzung als Papagei es noch nicht wirklich selbst ausprobiert hast.
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hydemarie
      
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Verfasst: Do 04.12.25 02:00
jaenicke hat folgendes geschrieben : | | Es ist allerdings nicht so, dass ChatGPT oder andere KIs einfach nur Code wiedergeben, den sie irgendwo gefunden haben. |
Es gibt mehr als genug Berichte darüber, dass "KIs" wiederholt (lizenzwidrig) den Code anderer Leute vollständig und unverändert wiedergegeben haben. Es steht dir natürlich frei, dafür ein hübscheres Wort als "Dieb" zu finden.
Dass "KIs" außerdem in der Lage sind, diesen zusammengeklauten Code so herumzuwürfeln, dass er danach anders aussieht und trotzdem (meistens) noch kompilierfähig ist, ändert ja nichts an ihrer Funktionsweise. "Stochastisch" habe ich aus guten Gründen als Adjektiv vorangestellt.
jaenicke hat folgendes geschrieben : | | Es spart unter anderem einfach viel Zeit. Man kann mit ChatGPT zusammen z.B. auch kleinere Programme komplett entwickeln und das spuckt das komplette Delphiprojekt aus inklusive Formulardateien. Oder Änderungen an Code basierend auf vorgegebenen Regeln durchführen, die manuell erstens nervig und zweitens zeitaufwendig wären. |
Und die gesparte Zeit dann wieder aufholen, indem man die kleinen (oder manchmal auch gewaltig großen) Fehler, die im Code sind, sucht und behebt...
Ein Arbeitskollege arbeitet damit. Ich bin das mit der Fehlersuche und -behebung. Das reicht mir eigentlich als Erfahrung vollkommen.
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jaenicke
      
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Verfasst: Do 04.12.25 07:16
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Gausi
      
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Verfasst: Do 04.12.25 09:13
Bei kleinen bis mittleren Programmieraufgaben bin ich auch mittlerweile mehr und mehr begeistert von diesen Tools. Ich habe z.B. nur rudimentär Ahnung von JavaScript, stehe hier aber gerade vor der Aufgabe, ein System zu entwickeln, bei der zwei Webseiten von verschiedenen Quellen (die eine in der anderen per iFrame eingebettet) miteinander Daten austauschen sollen. Und da hat mir ChatGPT dann nicht nur PostMessage gezeigt, sondern auch verschiedene Optionen, wie man Nachricht und Antwort miteinander snychronisiert. Nachrichten-IDs mitschicken ist die eine, MessageChannels und Promises eine elegantere. Ich lasse mir dabei keine fertigen Dateien liefern, sondern Codeteile, damit ich "gezwungen bin", dss zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzufügen - um dadurch auch was zu lernen, und nicht nur zu kopieren.
Jetzt habe ich in meinem "Framework" Funktionen wie sendMyMessage(targetWindow, someData, myCallback), wobei myCallback dann einfach die Antwort verarbeitet, die (hoffentlich) "irgendwann" vom targetWindow zurückkommt. Ohne die KI hätte ich das so schnell nicht hinbekommen.
Aber "programmieren" ist für LLMs glaube ich auch generell einfacher - weil hier nicht nur die Syntax klar definiert ist, sondern auch die Bedeutung. Späßchen wie "umfahren ist das Gegenteil von umfahren" gibt es in Programmiersprachen ja eher selten. 
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