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gast
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BeitragVerfasst: Do 31.10.02 13:18 
Hai,

ich bin VB Programmierer möchte aber etwas von MS wegkommen. Gut, geschäftlich wird daß nicht so einfach gehen. Aber zum. priv. möchte ich mich mit Alternativen beschägtigen. Zufälllig bin ich vor einiger Zeit auf Delphi gestossen. Vor allem die Platformunabhänigkeit (bzw. Kylix auf Linux) gefällt mir doch sehr, da es auch nötig scheint auf Alternative BS
zu setzen.

Ein paar Fragen bleiben aber noch offen:
-Wie sind wohl die Aussichten von Kylix? Wird dieses Tool überhaupt von den Leuten, die ja in aller Regel freie Entwickler sind, angenommen? Bzw. gibt es schon Projekte?

-Wie tauglich ist eigentlich die freie Version von Delphi? Kann man damit vernünftige Anwendungen entwickeln, oder fehlt alles was wichtig ist? Sind die Erweiterungsmöglichkeiten gleich denen der Kaufversion (Steuerelemente) oder Eingeschränkt?

-Gibts in Zukunft weiterhin freie Versionen oder fallen diese weg?

Bin für jede Meinung dankbar.

:P
Stefan
Klabautermann
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BeitragVerfasst: Do 31.10.02 14:25 
Hallo,
gast hat folgendes geschrieben:
ich bin VB Programmierer möchte aber etwas von MS wegkommen.

Wegkommen von VB ist meiner Meinung nach ein gute Idee.


gast hat folgendes geschrieben:
-Wie sind wohl die Aussichten von Kylix? Wird dieses Tool überhaupt von den Leuten, die ja in aller Regel freie Entwickler sind, angenommen? Bzw. gibt es schon Projekte?

In die Zukumpft gucken ist immer problematisch, allerdings ist Kylix eine der wenigen RAD umgebungen für Linux. Und die die mit bisher am besten gefallen hat. Seit Kylix 3 verstecken sich zwei Entwicklungsumgebungen hinter diesen Namen 1. Delphi für Linux und 2. C++-Builder für Linux. Ich schätze für die alt eingesessenen Linuxianer ist die C++ variante interessanter, da diese Sprache auf dem System doch sehr dominant ist.
Ein nachteil von Kylix ist, das jedes damit erstellte Programm eine reihe von *.so (Shared Objects die Linux DLLs) Dateien beötigt aber als VB Programmierer biest du ja dran gewöhnt ;).

gast hat folgendes geschrieben:
-Wie tauglich ist eigentlich die freie Version von Delphi? Kann man damit vernünftige Anwendungen entwickeln, oder fehlt alles was wichtig ist? Sind die Erweiterungsmöglichkeiten gleich denen der Kaufversion (Steuerelemente) oder Eingeschränkt?

Generell sind die Konstenlosen Version schon ganz nett, aber für wirklich Professionelle Anwendungen nicht zu gebrauchen. Das größte Manko bei diesen ist der Mangel an Datenbankfähgkeiten. Die allermeisten Delphi/Kylix Datenbankkomponenten basieren sind nachfahren der Klasse tDataset. Diese wird aber mit den Kostenlosen Versionen nicht ausgeliefert, daher laufen auch Datenbanksysteme die du nachinstallierst für gewöhnlich nicht. Es gibt ein paar wenige Ausnahmen, die auf diese Mutterklasse verzichten, diese bringen häufig aber nicht so viel leistung wie die "großen".
Wenn du keine DBs brauchst, kannst du mit den Kostenlosen Versionen schon einiges auf die Beine stellen.
Unterschiede zwischen den Varianten kannst du diesem PDF entnehmen

gast hat folgendes geschrieben:
-Gibts in Zukunft weiterhin freie Versionen oder fallen diese weg?

Das kann dir momentan wohl niemand beantworten. Fakt ist, das es noch keine Download Version von D7 Personal gibt, auf CD kostet diese €150. Allerdings hat es damals bei D6 scheinbar auch ein halbes Jahr gedauert bis die Downloadversion erschien.

Gruß
Klabautermann
gast
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BeitragVerfasst: Fr 01.11.02 20:40 
Titel: danke
Danke für die Auskunft.

Ich werde mich noch ein bischen zu dem Thema umschauen...

Generell ist es so, daß ich z.Z. allgemein nach Tools suche für die es Portierungen auf beiden Plattformen gibt (Linux, Windows), da ich mit W. halt geschäftlich 8h am Tag zu tun habe und somit auch ziemlich "drin" bin.
Kommt einem natürlich bei der Administration zu Hause entgegen :-)

Einiges habe ich schon gefunden: z.B. OpenOffice, Gimp, Emacs, Mozilla und nutze es auch (je nach Bedarf). Kann ich auch ohne weiteres im Gschäft aufspielen und komm so eben "rein". Somit komm ich halt unter Linux zu Hause (in Zukunft) auch gleich klar.
Fehlt halt noch ne Entwicklungsumgebung die mir erlaubt (kleine) Programme direkt unter Linux und Windows zu kompilieren. Delphi/Kylix scheint diese Möglichkeit zu bieten.
Ne Datenbank brauch ich, zumindest im Homebereich nicht, aber eine kostenlose Version währ mir schon wichtig. Für das bischen was ich Zuhause mache will ich nicht Unmengen Ausgeben.

Längerfristig will ich halt Privat (und wenn der erste Kunde nach ner Linuxversion fragt, meld ich mich :-) von Windows weg (siehe DRM, Zwangsregistierung, .NET und zukünftiges). Wenn ich mich privat und (in Leerlaufzeiten bzw. Pause) im Gschäft in eine (Zukunftsichere) Entwicklungsumgebung einarbeite, sollte es ohne größere Propleme möglich sein das ich an meinem Arbeitsplatz eine offizielle Vollversion bekomme. Nur die Einarbeitungszeit wird mein Arbeitgeber wohl nicht unbedingt bezahlen :-) Die muß ich halt privat "vorschießen". Aber ein bischen Idealismus hat man ja wohl...


also, thanks für deine Antwort and
keep on coding...

Stefan


PS: zum Thema Microsoft: ich kann mich über die BS nicht beschweren.
IMHO laufen WinXP und 2000 relativ sauber (VB nimmt, bei in der Entwicklungsumgebung abstürzenden Programmen ständig die komplette EU mit, das BS aber nie...). Win98 ist zu Hause eine gute Wahl, man muß halt des öfteren reseten, aber selbst auf Kaltstart reagiert W98 normalerweise (bei mir bisher) nicht mit Datenverlust.
NUR: die Politik von Microsoft kann und will ich längerfristig nich mehr unterstützen!!! So nicht, Bill!!!

zum Thema Linux: Mann, kostet das Nerven! Aber was solls, irgendwann kapier ichs auch ;-) Und: bei dem Preis (oder aber gar keinem Preis) sollte man etwas Toleranz mitbringen, ich meine sind doch zum überwiegenden Teil Leute die ihre Freizeit dafür opfern... Hut ab, und thanks an alle GNUler! (Nutze SUSE, is eigentlich nich schwer, nur, wenn er nich will dann will er halt nicht! siehe erste Bemerkung zum Thema ;-)
Klabautermann
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BeitragVerfasst: Sa 02.11.02 00:38 
Achso,
ein Wort noch zur Portierbarkeit in verbindung mit Kostenlosen Versionen.
Um die Platformunabhängigkeit zu gewährleisten, musst Borland eine nicht auf der Windows API basierende Komponentenbibliothek schaffen - die CLX. Die reine Windows lösung heißt VCL. Beide sind sich zwar ähnlich aber nicht 100% identisch. Der Knackpunkt für dich ist aber, das die Personal Version von Delphi nur mit der VCL ausgeliefert wird und die von Kylix selbstverständlich nur mit der CLX. Du kannst also die Programme nicht ohne nachbearbetung von einen System auf's andere Portieren. Ab der Professional Version liegt Delphi sowohl VCL als auch CLX bei. Wenn du also testen willst, was Cross Platform Programme leisten können, dann soltest du diese Unter Linux Entwickeln, die laufen dann (solange du nicht's zu Systemnahes machst) genauso unter Windows. Du kannst es aber mit der Personal Version nicht überprüfen :(.
Es gibt einige Sachen die musst du auch in Platformübergreifenden Programmen Platformabhängig Codieren, meißt sind es Systemnahe Geschichten, wie z.B. die Rechtevergabe bei Dateien. Soche Dinge kannst du dann per bedingter Compilierung lösen. Das sähe inetwa so aus:
ausblenden Quelltext
1:
2:
3:
4:
5:
6:
{$IFDEF MSWINDOWS}
    // Code für die Windows Version
  {$ENDIF}
  {$IFDEF LINUX}
    // Code für die Linux Version
  {$ENDIF}


Gruß
Klabautermann

PS: Die Open Edition von Kylix 3 kannst hier runterladen. Wenn dir 1 Monat zum Testen reicht, kannst du hier eine Demo von Delphi 7 Architekt bekommen. Das ist die Super Edel Luxus Variante.
gast
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BeitragVerfasst: Sa 02.11.02 11:39 
Titel: Alles nicht so einfach...
Das mit den verschiedenen Bibliotheken war mir bekannt, das allerdings nicht beide mit der freien Version ausgeliefert werden nicht. NaJa, momentan komm ich eher dazu etwas unter Win zu machen, von Win nach Linux währ mir somit lieber gewesen.
Die Syntax und die Oberfläche der Entwicklungsumgebung bleiben aber gleich, oder? Und das Einbinden von "Steuerelementen" (unter VB ActiveX, wie nennt sich das unter Delphi?) bleibt das auch gleich? Die Grundlegensten Elemente z.B. Button bleiben die gleich?
Dann währen die Programme zwar nicht direkt portierbar, solange ich mir nicht die Vollversion kaufe (150€? Geht ja noch) aber zumindest währs keine Umstellung nach Linux.

Noch ne kleine Frage: Wie war bisher eigentlich der Produktzyklus von Delphi? Kahm da Jährlich / Halbjährlich / Monatlich / 2 Jährlich ne neue Version raus? Und gibts dann Updatepreise oder muß man jedesmal die Vollversion kaufen? Oh, noch was: Gibts zu Delphi eigentlich ne ordentliche Onlinehilfe? Die MSDN zu VB ist z.B. echt prima, alles in Deutsch und mit jeder Menge Beispiele. Da ist man schon etwas Verwöhnt ;-)

Thanks für deine Mühe

Stefan
Klabautermann
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BeitragVerfasst: Sa 02.11.02 14:49 
Titel: Re: Alles nicht so einfach...
Hallo,
gast hat folgendes geschrieben:
Die Syntax und die Oberfläche der Entwicklungsumgebung bleiben aber gleich, oder?

die Syntax der Sprache auf jeden Fall. Da verwendest du Delphi-Laguage (ehemals Object-Pascal). Was den sprachumfang betrifft wurde (soweit ich das überblicken kann) alles übernommen, inklusive Exeption behandlung usw.


gast hat folgendes geschrieben:
Und das Einbinden von "Steuerelementen" (unter VB ActiveX, wie nennt sich das unter Delphi?) bleibt das auch gleich? Die Grundlegensten Elemente z.B. Button bleiben die gleich?

Die nennen sich unter Delphi Komponenten und sind der Knackpunkt. Die meisten dieser sind in der VCL nun einmal Kapzelungen der Windows eigenen Steuerelemente, welche in dieser Art unter Linux nicht vorhanden sind. Die neuen Platformunabhängigen CLX versionen sind diesen zwar nachempfunden, sie sind aber nicht immer 100% identisch mit denen.
Bei einem Label kann ich z.B. keinen Unterschied zwischen der VCL und CLX Variante entdecken, hingegen fällt auf, das aus der tListView Komponente der VCL zwei Komponenten (tListView & tIconView) in der CLX geworden sind. An der Stelle wird es dan harig.
Desweiteren gibt es für die VCL mehr Komponenten, da es mehr Zeit gab diese zu entwickeln, es bei einigen Dingen keinen Sinn macht sie auf Linux zu Portiern (z.B. WinXP Manifest) oder einfach alte Zöpfe nicht mehr neu gepflochten wurden (z.B. der veraltete BDE Datenbankzugriff [in der Personal Version ohnehinn nicht vorhenden]).
Die CLX Komponenten sind natürlich in anderen Units deklariert, als ihre VCL äquivalente, deshalb musst du die USES Klausel beim Export editieren, häufig ist der Unterscheid minimal, so wird z.B. aus "uses Forms" ein "uses QForms".

Wenn es dir nur darum geht ein Gefühl für Delphi zu bekommen, und nicht darum wirklich Anwendungen auf beiden Platformen zum laufen zu bringen kannst du getrost VCL-Anwendungen schreiben. Die umstellung auf CLX läuft dann lediglich auf das lernen der Unterschiede zwischen den Beiden Komponentenpaletten raus - ist also minimal.

gast hat folgendes geschrieben:
Dann währen die Programme zwar nicht direkt portierbar, solange ich mir nicht die Vollversion kaufe (150€? Geht ja noch) aber zumindest währs keine Umstellung nach Linux.

Halt!! Da hast du was falsch verstanden. €150 kostet die Personal Version, also die, die es bei Delphi 6 noch zum Kostenlosen Downoad gab und die die Einschränkungen besitzt, wenn man sie auf CD bestellt. Die erste vollwertige Version ist die Professional, die kostet €1.100-€1.300 (je nachdem wo man kauft). Ein Update kostet ca. €500. Da ist dann Kylix schon enthalten, das gibt es also im grunde Kostenlos dazu. Das ist mit sicherheit bezahlbar wenn man es Professionell einsetzen möchte, zur einarbeitung aber zu teuer. Wie in einem früheren Postin erwähnt eine 30 Tage Version (der Architeckt Version welche ca. €4.000 kosten würde) mit der du alles Testen kannst bekommst du bei Borland.

gast hat folgendes geschrieben:
Noch ne kleine Frage: Wie war bisher eigentlich der Produktzyklus von Delphi? Kahm da Jährlich / Halbjährlich / Monatlich / 2 Jährlich ne neue Version raus?

Da fragst du micht was. Ich würde sagen neu Versionen erscheinen ca. Jahrlich. Nachgezählt habe ich aber nicht. Man kann übrigens auch von älteren Versionen auf neue Updaten. Momentan von allen Versionen zwischen V3 und V6 auf die neue 7er. Immer zum selben Preis (an dieser tatsache scheint Borland aber zu arbeiten).

gast hat folgendes geschrieben:
Oh, noch was: Gibts zu Delphi eigentlich ne ordentliche Onlinehilfe? Die MSDN zu VB ist z.B. echt prima, alles in Deutsch und mit jeder Menge Beispiele. Da ist man schon etwas Verwöhnt ;-)

Die Online-Hilfe finde ich klasse. Die von D5 fand ich noch ein wenig übersichtlicher als die aktuelle von D7, das liegt aber dadran, dass in der Hilfe jetzt auch auf unterschiede zwischen Delphi und Kylix und dem C++ Builder bzw. Kylix C++ (wo die Komponenten mit denen der Delphi Varianten identisch sind) hingewiesen wird. Sie ist aber sehr vollständig, strukturiert und gut verständlich. Man muss sich nur einmal mit ihr beschäftigen um die Logik zu verstehen. Sofern du eine Deutsche Delhi Version hast ist auch die Hilfe in Deutsch. Bei dazulizensierten Komponenten ist das nicht zwangsweise der Fall, das liegt dann aber an den Komponentenherstellern.

Und einen habe ich noch. Für €25 bekommst du mit dem Buch Delphi für Kids eine Delphi 3 Professional Vollversion. Diese ist zwar hoffnungslos veraltet, könnte für dich aber interessant sein, wenn du von dieser Version Updaten darfs. Ob dies möglich ist, musst du aber bei Borland erfragen, da sich scheinbar die Einstellung von Borland zu diesem Thema ändert. Bis D6 war es möglich, wie es jetzt ist, kann ich nicht sagen.

Gruß
Klabautermann
gast
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BeitragVerfasst: Sa 02.11.02 17:30 
Titel: danke
danke nochmal für deine Antwort. Ich schau mir als nächstes erstmal die verschiedenen Versionen an. Falls ich wirklich 1000¤ ausgeben müßte, währ das Thema Delphi allerdings gestorben. Das ist beim besten Willen nicht drin!

also, immer fröhlich und schönen Tag noch...
:-)
Stefan

PS.: Die Plattformunterschiede scheinen wohl nicht so Proplematisch zu sein...