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lemming
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Mac OS 10.3.1
Delphi 6 Pro, Kylix 3
BeitragVerfasst: Do 02.10.03 11:35 
Usability Teil I: Einführung, Dialoge

Inhalt:
Einführung
Arten von Dialoge
Beispiele
Aussichten Teil II
Quellen


Hallo, ich habe dieses Thema für mein erstes Tutorial gewählt, da ich mich mit dieser Materie eingehend beschäftigt habe. Computeranwender kommen jeden Tag mit Designschnitzern in Kontakt die hätten verhindert werden können. Hier sind die Programmierer gefragt.

Ich möchte in diesem Tutorial nicht die elf Human Interface Design Prinzipien aufzählen und erst recht nicht erklären. Dennoch möchte ich sie als Grundlage nehmen. Meine Quellen gebe ich am Ende dieses Textes bekannt.

Im ersten Teil möchte ich auf Dialoge eingehen. Sie sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Mensch und Computer.
Dialoge als solche gibt es viele. Vom „Möchten Sie speichern Dialog“ über „Es ist ein Fehler aufgetreten“, „Farbpallete“, „Suchen“ bis hin zum „Drucken“. Manche bieten mehr Manipulationsmöglichkeiten, manche beschränken sich auf ein „OK“. Sie fordern und geben Informationen an den Anwender.

user defined image

Was soll man bei einem Dialog mit einer Schaltfläche den falsch machen können? Ganz schön viel. Ein Dialog sollte immer vier Dinge beinhalten

Was ist passiert (präzise ohne Floskeln, ehrlich, am besten fett geschrieben)
„Die Datei pmdox.db wurde noch nicht gespeichert!“

Woran könnte es liegen, was kann man jetzt machen (Abhilfe schaffen)
„Möchten Sie die Datei jetzt speichern?“

Die Buttons zum interagieren
Dieses Thema ist auch sehr speziell, darauf werde ich später noch eingehen
„nicht Speichern“ „Speichern“ „Abbrechen“

Das Icon der Anwendung
Kein Warndreieck, kein rotes X und kein Fragezeichen. Hier gehört das Icon der Anwendung rein. Das gleiche gilt für Den Titel der Dialogbox. Im besten fall steht dort nur der Name der Anwendung. Die Meldung könnte ja sonst von jeder x beliebigen Anwendung kommen.

user defined image

Ich habe jetzt bei den Buttons andere Beschriftungen gewählt als wie sie Standardmäßig von Windows geliefert werden. An diesem Punkt möchte ich sagen das die Dialog API von Windows furchtbar schlecht – im Bezug auf Usability – ist.
Bei einem Dialog der mich fragt „Möchten Sie jetzt speichern?“ Muss ich zunächst den kompletten Satz durchlesen bevor ich mir ausrechnen kann auf was für eine Schaltfläche ich nun klicken muss. „Ja“, „Nein“, „Abbrechen“. Das nimmt zum Teil fast komische Ausmaße
an. Verben sind viel verständlicher als Adverben.

Dass es auch anders geht hat Microsoft wohl selbst erkannt.

user defined image
Dieses Fenster erscheint beim öffnen eines Word-Dokuments mit Makros. Da Microsofts Office-Paket ja durch seine Makrofunktionen arg von Viren gebeutelt ist, legten die Entwickler anscheinend sehr viel Wert auf einen einigermaßen verständlichen Dialog.

Leider wurde nicht sehr viel Wert darauf gelegt wie Parkinsonsicher diese Abfrage ist. In meinem Beispiel oben habe ich mit Absicht die zwei Schaltflächen die die gravierendsten Unterschiede in der Aktion aufweisen so weit wie möglich auseinander gesetzt.
Ganz anders in dem Dialog von Microsoft. Hier liegen die Schaltflächen direkt aufeinander und ein versehentliches verklicken kann passieren.

Ich halte einen Mindestabstand zwischen Schaltflächen von mindestens 12 Pixeln für angemessen. Schaltflächen die eine genau gegenteilige Aktion machen, sollten so weit wie möglich auseinander liegen. Die „Abbrechen“ Schaltfläche sollte immer ganz rechts unten stehen, da es bei allen Dialogen in der Windows Welt üblich ist. – Leider. Die „Abbrechen“ Schaltfläche könnte schön als Seperator dienen, aber nein. Erfinden wir das Rad nicht neu. Neue glänzende Felgen reichen ja auch schon.

In Teil II werde ich auf Menus eingehen.

-lemming


Quellen:
developer.apple.com/documentation
/UserExperience/Conceptual/AquaHIGuidelines/AHIGDialogs/index.html
obbschtkuche
Gast
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BeitragVerfasst: Do 02.10.03 19:08 
lemming hat folgendes geschrieben:


Das Icon der Anwendung
Kein Warndreieck, kein rotes X und kein Fragezeichen. Hier gehört das Icon der Anwendung rein. Das gleiche gilt für Den Titel der Dialogbox. Im besten fall steht dort nur der Name der Anwendung. Die Meldung könnte ja sonst von jeder x beliebigen Anwendung kommen.

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Hmm, also ich glaube diese Icons haben schon einen Sinn. WEnn ich einen Dialog habe, wo ich ein Fragzeichen sehe, kann ich damit mehr anfangen als mit einem Dialog mit einem Icon das ich sowieso in der Taskleiste sehe.

[EDIT]

Ach ja. Die Meldung könnte nicht von jeder Beliebigen Anwendung kommen. Schließlich sehe ich ja unten, welche Anwendung aktiviert ist. Es sei denn du benutzt irgendeine Extrem Userunfreundliche Shell...
lemming Threadstarter
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Mac OS 10.3.1
Delphi 6 Pro, Kylix 3
BeitragVerfasst: Fr 03.10.03 19:22 
Zitat:
Hmm, also ich glaube diese Icons haben schon einen Sinn. WEnn ich einen Dialog habe, wo ich ein Fragzeichen sehe, kann ich damit mehr anfangen als mit einem Dialog mit einem Icon das ich sowieso in der Taskleiste sehe.
[EDIT]

Ach ja. Die Meldung könnte nicht von jeder Beliebigen Anwendung kommen.


Dennoch stellt sich die Frage, von welcher Anwendung stammt nun diese Meldung? Ein Blick in die Taskleiste genügt? Ich bin der Meinung das ein Blick in die Taskleiste bereits zuviel ist. Ob die Meldung nun ein Fragezeichen hat oder mit einem Warndreieck dem User Angst einflösen soll, ist nicht wichtig. Aufmerksamkeit wird so oder so erreicht/verlangt.

Zitat:

Schließlich sehe ich ja unten, welche Anwendung aktiviert ist. Es sei denn du benutzt irgendeine Extrem Userunfreundliche Shell...


Das die Taskleiste von Windows Userunfreundlich ist ist ja klar. Verschlimmbessert seit Windows XP. Ich mache ein Programmfenster auf und es setzt sich nicht an das Ende der Reihe aller Programme, nein es zwängt sich zwischen seinen zuvor geöffneten Kollegen ganz links, nur weil dieser bereits offen ist. Eine Chronologische Reihenfolge wie es früher war ist auf jedenfall besser.

-lemming
Luckie
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BeitragVerfasst: Mi 26.11.03 20:22 
Nehmen wir noch mal diese beiden Dialoge:

user defined image
und den hier:

user defined image

Nun. In beiden wird die gleiche Frage gestellt, welche man schlicht und ergreifend klar und deutlich mit Ja oder Nein beantworten kann. Ob ich nun den Text der Messagebox durchlese und dann dann in der Lage bin schnell einen Button zu klicken, oder ob ich mir jede einzelen Button-Beschriftung durchlesen muss, gibt sich wohl recht wenig. Nur das ersterer Dialog standard ist. Ich stolpere beispeilsweise immer noch über den Dialog von OpenOffice der kommt, wenn ich OpenOffice beende und noch ein ungespeichertes Dokument offen is:

Zitat:

Dokument Balbala wurde noch nicht gespeichert....
[Speichern] [Verwerfen] [Abbrechen]

Verwerfen? Was zur Hölle soll das bedeuten? Als ich den Dialog zum ersten mal gesehen habe, habe ich eine Minute überlegt, was der von mir will. Nicht weil ich mit dem Begriff "Verwerfen" nichts hätte anfangen können, sondern weil es einfach nicht dem Standard entsprach.

Zitat:

user defined image
Dieses Fenster erscheint beim öffnen eines Word-Dokuments mit Makros. Da Microsofts Office-Paket ja durch seine Makrofunktionen arg von Viren gebeutelt ist, legten die Entwickler anscheinend sehr viel Wert auf einen einigermaßen verständlichen Dialog.

Nun ja. Wieder viel Text auf den Buton, wo wieder ein einfaches Ja / nein gereicht hätte.

Zitat:

Leider wurde nicht sehr viel Wert darauf gelegt wie Parkinsonsicher diese Abfrage ist. In meinem Beispiel oben habe ich mit Absicht die zwei Schaltflächen die die gravierendsten Unterschiede in der Aktion aufweisen so weit wie möglich auseinander gesetzt.
Ganz anders in dem Dialog von Microsoft. Hier liegen die Schaltflächen direkt aufeinander und ein versehentliches verklicken kann passieren.

Sie sind aber gerade zu riesig. Und da man ja eh meist in die Mitte zielt, ist noch genug Absatand zu dem anderen Button vorhanden. was aber passeirt bei deinem Dialog? Ich lese den Text. dann sucht mein Auge den ersten Button. Sucht weil er nicht da ist, wo ich ihn erwarte. Ok gefunden. Jer´tzt muss ich lesen und versuchen die Beschriftung des Butons mit der Frage in Zusammenhang zu bekommen. Dann sucht sich mein Auge den anderen Button, den es offensichtlich noch geben muss. Dazu müssen sie über den ganzen Dialog wandern. Auch gefunden. Jetzt wieder gleiches Spiel wie mit dem ersten Buttion, lesen und versuchen die Beschriftung mit der Frage in Zusammenhang zu bringen. Geschafft. Jetzt will ich aber den anderen Button klicken. Also Mauszeiger auf dem Desktop suchen und wieder an das andere Ende des Dialoges gehen und den Button klicken.
Der ersten Dialog aber entspricht dem Standard, wie man ihn von Windows gewohnt ist. Die Buttons sind da wo man sie immer findet und beisammen, so dass man sie mit einmal erfassen kann.

Und beim Kritisieren von Microsoft GUI's wäöre ich sehr vorsichtig. MS unterhält wohl das größte Usibility Labor, was es gibt. Soll nicht heißen, dass sie nicht auch Fehler machen. Der Datei-Öffnen Dialog ist so einer. :? Aber nichts desto trotz hat er sich eingebürgert und man ist es einfach gewohnt, er wurde zum standard. Jede Anwendung die mit eigenen Kreationen daher kommt, das gilt nicht nur für den Datei-Öffnen Dialog, macht es sich selbst schwer von den Benutzern akzeptiert zu werden. Stell dir vor es gäbe den Datei-Öffnen Dialog nicht von MS. Dann müsste jeder Anwenung seinen eigenen liefern. Und jetzt übnberleg dir mal was bei der Unmenge an Anwendungen da raus kommen würde... So aber weiß ich was mich erwartet, wenn ich auf "Datei öffnen" klicke erwartet und ich weiß wie ich den Dialog bedienen muss. Ich kann also problemlos in jedem Programm, welches sich an den Standard hält, eine Datei öffnen ohne jedes mal neu lernen zu müssen.

Les dir diesbezüglich auch mal dies durch:
www.joelonsoftware.c...s/fog0000000057.html
tommie-lie
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Beiträge: 4373

Ubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon"

BeitragVerfasst: Mi 26.11.03 22:33 
Ganz besonders lustig in diesem Zusammenhang finde ich das hier:
lemming hat folgendes geschrieben:
Die „Abbrechen“ Schaltfläche sollte immer ganz rechts unten stehen, da es bei allen Dialogen in der Windows Welt üblich ist. – Leider. Die „Abbrechen“ Schaltfläche könnte schön als Seperator dienen, aber nein. Erfinden wir das Rad nicht neu. Neue glänzende Felgen reichen ja auch schon.

Warum erfindest du dann das Rad neu, wenn du den Benutzer fragst, ob er speichern will oder nicht?
Ein Fragezeichen ist genauso Standard in der Windows-Welt wie ein Abbrechen-Button, der rechts unten ist.
Wenn ich wirklich so viele Fenster offen habe, daß mehr als eines die Frage stellen könnte, ob ich beim Beenden die Datei speichern will, würde ich mir über die Funktionsweise meines Windows Gedanken machen, denn mir war es bisher nie möglich, ein Programm zu Beenden, ohne daß vorher das Fenster aktiviert war oder ohne daß ich im Taskmanager explizit diesem Task befohlen habe, sich zu beenden...
Und wenn eine Anwendung gut programmiert ist, zeigt sie nicht nur einfach ihren Dialog, sondern aktiviert sich selbst, entsprechend weiß ich immer, wer gerade fragt, spätestens wenn ich in die Taskleiste gucke (bei Win98 kann man "aktiv" und "inaktiv" noch sehr schön unterscheiden, ob das unter XP mit Gummibärchen-Style auch noch so ist, weiß ich nicht).

Und zum Thema Taskleiste:
lemming hat folgendes geschrieben:
Das die Taskleiste von Windows Userunfreundlich ist ist ja klar.

Echt?
Ich finde sie sehr userfreundlich, wenn man sie nicht ausblendet. Wenn es unter XP tatsächlich so ist, daß sich neue Fenster zu ihren Artgenossen gesellen, ist das wirklich nicht schön, aber meine alte Win98-Taskleiste ist alles andere als userunfreundlich, sie listet mir alle offenen Anwendungen auf, es sei denn eines hat tatsächlich versucht, meinem Willen zu wiederstehen und hat sich aus dem Staub (und in die TNA) gemacht. Und mit einem Klick ist der Task gewechselt, Dinge die unter Windows3.11 keineswegs selbstverständlich waren.
Daher wäre es schön, wenn du deine obige Behauptung begründen würdest.

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Your computer is designed to become slower and more unreliable over time, so you have to upgrade. But if you'd like some false hope, I can tell you how to defragment your disk. - Dilbert
MathiasSimmack
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BeitragVerfasst: Mi 26.11.03 22:59 
tommie-lie hat folgendes geschrieben:
(bei Win98 kann man "aktiv" und "inaktiv" noch sehr schön unterscheiden, ob das unter XP mit Gummibärchen-Style auch noch so ist, weiß ich nicht).

Das funktioniert auch unter XP immer noch sehr schön. Die aktive Anwendung (mein Mozilla, gerade in diesem Augenblick :)) wird in der Startleiste als gedrückt und dunkler dargestellt. Man kann es also auseinander halten.
eprees
Hält's aus hier
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BeitragVerfasst: Mi 03.12.03 16:53 
"Möchten jetzt speichern ?" ist definitiv verwirrender als alles andere *g*

Nun aber richtig:
Bin definitiv auch ähnlicher Ansichten wie die diversen Kritiker:
Wenn ein Standard Dialog kommen sollte, muss dieser als solcher erkennbar sein, das heisst eben KEINE komischen Icons und Texte die der Anwender nicht kennt. Ausserdem sollte eine Überschrift immer die Frage in Kürzest möglicher Form beinhalten. z.b. Speicherndialog: "ProgrammX - Speichern ?" und dazu ein übliches Fragezeichen Bildchen. Im Text selber ist es desweitern üblich die Frage am Schluss zu bringen, also käme in Frage "Die Datei XXX wurde nicht gespeichert. Soll XXX jetzt gespeichert werden ?" Ja Nein Abbrechen ist definitiv auch ein Standard und ein erfeulich sowieso, man erinnere sich nur an die Ok, Abbrechen, Verwerfen Zeiten wo man wirklich raten musste :)
Dieser Drang zum unstandardisierten Benennen von Buttons hat noch ganz andere gravierende Nachteile ausser das der Benutzer erst lesen muss, ich sag mal nur "Multilanguage"...

Genug getextet :)

*edit*
Desweitern noch kurz: die Position ist relevant und ein vertauschen wie oben mit dem "nicht speichern" und "speichern" knopf ist kompliziert(, man sollte sich auch im klaren sein das ein anwender meist eh immer ja drückt oder einfach mit enter bestätigt).
lemming Threadstarter
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Mac OS 10.3.1
Delphi 6 Pro, Kylix 3
BeitragVerfasst: Mi 03.12.03 16:56 
eepres: Das durchlesen des Satzes wäre nicht nötig wenn ich bereits anhand der Buttons schon erkennen könnte warauf der Dialog hinaus will. Du musst mir ja wohl zustimmen das ein "Sichern" oder "Speichern" schneller gelesen und verstanden ist als: "Sie haben das Dokument noch nicht gespeichert, möchten Sie jetzt speichern?".

Schliesslich muss erst der Satz durchgelesen, verstanden und eine Verknüpfung mit "Ja" im Gehirn erzeugt werden.
GuenterS
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D7 Pers
BeitragVerfasst: Mo 12.01.04 23:36 
Also ich bin auch der Meinung, dass die StandardDialoge vo Microsoft weitaus besser sind als selbstgestrickte Lösungen.

Man sollte auch daran denken, dass man Programme auch mit der Tastatur steuern kann, wenn dann jedes Programm glaubt es muss ihren eigenen Dialog haben und die Buttons in anderer Reihenfolge anordnen, wäre das alles andere als Hilfreich.

Abgesehen, dass Dein BeispielDialog überhaupt nicht schön aussieht, aber das steht ja auch nicht zur Debatte, is das Anwendungssymbol sicher uninteressant. Interessanter wäre natürlich ob das jetzt nur ein Hinweis, ne Frage oder gar ne Warnung ist.

Ja, Nein, Abbrechen läßt sich zudem wesentlich einheitlicher übersetzen, nach Deinem Vorschlag könnten ja auch Dialoge kommen mit Schaltflächen wie "jetzt nicht speichern", '"später speichern", "nix tun".

Wenn der Sinn sofort ersichtlich ist, ist das sicher nicht schlecht, aber nur deswegen verbreitete Standards zu verletzen, nur um ein paar Blicke zu sparen und diese gewonnene Zeit wieder durch suchen des neuen Tastenkürzels oder Tabulator Reihenfolge zu vergeuden, finde ich witzlos.

Mit Deinem is der ursprüngliche Autor des Threads gemeint.

Tutorials hin oder her, aber sie sollte schon Sinn machen und nicht Unarten verbreiten.

Der beste Witz war der, wo ein Tutorial zum sperren der rechten maustaste mit Javascript gezeigt wurde oder die Vergewaltigung von Checkboxen als Radiobuttons...
MathiasSimmack
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BeitragVerfasst: Di 13.01.04 09:32 
GuenterS hat folgendes geschrieben:
Tutorials hin oder her, aber sie sollte schon Sinn machen und nicht Unarten verbreiten.

Der beste Witz war der, wo ein Tutorial zum sperren der rechten maustaste mit Javascript gezeigt wurde oder die Vergewaltigung von Checkboxen als Radiobuttons...

Schön und gut, aber uninteressant, weil das ja nichts mit diesem Thema zu tun hat.
lemming Threadstarter
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Mac OS 10.3.1
Delphi 6 Pro, Kylix 3
BeitragVerfasst: Di 13.01.04 10:07 
GuenterS hat folgendes geschrieben:
Man sollte auch daran denken, dass man Programme auch mit der Tastatur steuern kann,...

Richtig, aber wir sind gerade bei Dialogen, die mitunter einer der wichtigsten Schnittstellen zwischen Mensch und Computer darstellen. Sie fordern den Benutzer eine Entscheidung zu treffen. Hier und jetzt auf Tastaturbefehle einzugehen ist irrelevant

GuenterS hat folgendes geschrieben:

... wenn dann jedes Programm glaubt es muss ihren eigenen Dialog haben und die Buttons in anderer Reihenfolge anordnen, wäre das alles andere als Hilfreich.

Das eine Eingewöhnungszeit nötig wäre und der Benutzer diesen Dialog erst einmal kennen lernen müsste ist klar. Aber ich denke als Windows Nutzer kann ihn nichts mehr erschrecken und bestimmt auch nicht so sehr das er vom Stuhl kippen würde. Fazit: Einmal gesehen und dann kapiert.

GuenterS hat folgendes geschrieben:

Abgesehen, dass Dein BeispielDialog überhaupt nicht schön aussieht, aber das steht ja auch nicht zur Debatte, is das Anwendungssymbol sicher uninteressant. Interessanter wäre natürlich ob das jetzt nur ein Hinweis, ne Frage oder gar ne Warnung ist.


Wozu? Wenn es ein weisses Ausrufezeichen ist damit ich gleich auf OK klicken kann ohne es zu lesen? Wenn es ein gelbes Ausrufezeichen ist, damit ich gleich auf "Abbrechen" klicken kann ohne es zu lesen?

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Stimmt. Ein gelbes Ausrufezeichen oder ein rotes Kreuzchen fordern zugleich mehr Aufmerksamkeit von mir...

GuenterS hat folgendes geschrieben:

Ja, Nein, Abbrechen läßt sich zudem wesentlich einheitlicher übersetzen, nach Deinem Vorschlag könnten ja auch Dialoge kommen mit Schaltflächen wie "jetzt nicht speichern", '"später speichern", "nix tun".


Das ist richtig, die Übersetzung übernimmt sogar Windows selber. Je nachdem welches Sprachpaket installiert ist werden die vorgegebenen Adverben angezeigt.

GuenterS hat folgendes geschrieben:

Wenn der Sinn sofort ersichtlich ist, ist das sicher nicht schlecht,...

Es ist wunderbar! Ein richtiges Arbeiten am Computer ist nur möglich wenn man sich nicht ständig mit ausprobieren und durchlesen aufhalten muss. Wenn der Sinn und Zweck eines Programmes (oder Dialoges) sofort zu erkennen ist. "As simple as possible", nur so kann an einem Computer richtig gearbeitet werden. Menschen die Tag ein Tag aus mit einem System arbeiten, ich denke da an Sekretärinen die mit einem Warenwirtschaftssystem arbeiten, gehen geradezu virtuos mit der Tastatur und aufpoppenden Dialogen um. Weil Sie das Programm kennen. Diese Kennenlernphase gilt es so gering wie möglich zu halten.

GuenterS hat folgendes geschrieben:

...aber nur deswegen verbreitete Standards zu verletzen, nur um ein paar Blicke zu sparen und diese gewonnene Zeit wieder durch suchen des neuen Tastenkürzels oder Tabulator Reihenfolge zu vergeuden, finde ich witzlos.


Unter Windows gibt es für jeden Programmierer die Möglichkeit seinen Buttons Default (Enter) einen schwarzen Rahmen zu verpassen oder einen Button auf Cancel zu setzen. Dieser ist dann sofort mit ESC erreichbar. Zudem ist unter Windows nach den Macintosh Human Interface Guidelines dar Speicherkürzel mit ALT+S, bzw unter Macintoshs mit Apfel+S zu erreichen. Das hat sich wirklich durchgesetzt. War aber auch einmal kein Standard.

GuenterS hat folgendes geschrieben:
Tutorials hin oder her, aber sie sollte schon Sinn machen und nicht Unarten verbreiten.

Der beste Witz war der, wo ein Tutorial zum sperren der rechten maustaste mit Javascript gezeigt wurde oder die Vergewaltigung von Checkboxen als Radiobuttons...


Wie es aussieht kommst du aus dem HTML Bereich. und nicht aus VCL oder API Schiene. Deswegen lege ich dir das Buch "Web usability" von Jakob Nielsen ans Herz. Du kannst auch einiges lernen wenn du seine Internetseite useit.com mal ein wenig überfliegst. Die meisten meiner Argumente kommen mitunter von seiner Seite. Ansonsten empfehle ich dir die Links die ich in meinem ersten beitrag genannt habe einmal "anzulesen".
MathiasSimmack
Ehemaliges Mitglied
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BeitragVerfasst: Di 13.01.04 11:23 
lemming hat folgendes geschrieben:
GuenterS hat folgendes geschrieben:
Man sollte auch daran denken, dass man Programme auch mit der Tastatur steuern kann,...

Richtig, aber wir sind gerade bei Dialogen, die mitunter einer der wichtigsten Schnittstellen zwischen Mensch und Computer darstellen. Sie fordern den Benutzer eine Entscheidung zu treffen. Hier und jetzt auf Tastaturbefehle einzugehen ist irrelevant.

Geht es denn um Tastaturbefehle? Guenter schrieb, dass man Programme auch mit der Tastatur steuern kann. Schau dir dein Windows und diverse andere Programme doch mal an: Ist eine wirklich schwerwiegende Entscheidung zu treffen, dann ist es üblich, dass im Dialog der Nein- oder Abbrechen-Button vorgewählt ist. Sollte der User versehentlich auf Enter drücken, passiert dann nämlich nichts.

Das gehört meiner Ansicht nach auch zum Thema. Und da machen es mir die Standarddialoge leicht. Ich weiß, dass der erste Button bspw. Ja oder OK ist. Und der Button rechts daneben ist entweder Nein oder Abbrechen - abhängig davon, welchen Dialogstil bzw. welche Buttons ich gewählt habe.
Also kann ich mich ggf. auch mit der Tastatur (sprich: Tab und dann Enter) durch den Dialog bewegen und dennoch sicher sein, dass ich den richtigen Button treffe. Ohne groß nachzudenken oder besonders aufmerksam hinzuschauen. Das funktioniert allerdings nicht mehr, wenn ein Programm seinen eigenen Dialog bringt und ich erst mal lesen muss, ob der aktuelle Button auch wirklich der richtige ist.

Du selbst hast geschrieben:
Zitat:
"As simple as possible", nur so kann an einem Computer richtig gearbeitet werden.

"So einfach wie möglich" wird es aber nicht mehr, wenn jedes Programm mit eigenen Dialogen ausgerüstet ist, die zwar grundlegend deinen Vorschlägen folgen, sich aber bspw. in ihrem Design voneinander unterscheiden, weil jeder Entwickler glaubt, er interpretiert deine Ansicht richtig.

Zitat:
Menschen die Tag ein Tag aus mit einem System arbeiten, ich denke da an Sekretärinen die mit einem Warenwirtschaftssystem arbeiten, gehen geradezu virtuos mit der Tastatur und aufpoppenden Dialogen um. Weil Sie das Programm kennen. Diese Kennenlernphase gilt es so gering wie möglich zu halten.

Und genau dabei (s. letzter Satz) helfen die Standarddialoge von Windows.

Zitat:
Unter Windows gibt es für jeden Programmierer die Möglichkeit seinen Buttons Default (Enter) einen schwarzen Rahmen zu verpassen oder einen Button auf Cancel zu setzen. Dieser ist dann sofort mit ESC erreichbar.

So ein typischer Dialog von Windows (ob das nun eine simple MessageBox oder der Öffnen- oder Speicherndialog ist) ist generell mit ESC beendbar, egal welcher Button gerade aktiv ist. Du siehst, so schlecht sind die Teile gar nicht. ;)
GuenterS
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D7 Pers
BeitragVerfasst: Mi 14.01.04 22:47 
lemming hat folgendes geschrieben:
Richtig, aber wir sind gerade bei Dialogen, die mitunter einer der wichtigsten Schnittstellen zwischen Mensch und Computer darstellen. Sie fordern den Benutzer eine Entscheidung zu treffen. Hier und jetzt auf Tastaturbefehle einzugehen ist irrelevant


Ich denke, schon dass dieser Punkt nicht irrelevant ist, zumal sich gerade durch die Verwendung der StandardDialoge viel mit der Tastatur machen läßt, womit ich nicht unbedingt nur die Tastaturkürzel meine, sondern auch die Tabulatorreihenfolge.

lemming hat folgendes geschrieben:
Das eine Eingewöhnungszeit nötig wäre und der Benutzer diesen Dialog erst einmal kennen lernen müsste ist klar. Aber ich denke als Windows Nutzer kann ihn nichts mehr erschrecken und bestimmt auch nicht so sehr das er vom Stuhl kippen würde. Fazit: Einmal gesehen und dann kapiert.


Du widersprichst Dir ja selber. Erst bemängelst Du die Art der Standarddialoge und stellst einen eigenen vor und jetzt schreibst wieder, einmal gesehen und dann kapiert. Das trifft nur auf Standarddialoge zu, denn Deiner wäre ja schon wieder anders, als alle anderen.

lemming hat folgendes geschrieben:
Wozu? Wenn es ein weisses Ausrufezeichen ist damit ich gleich auf OK klicken kann ohne es zu lesen? Wenn es ein gelbes Ausrufezeichen ist, damit ich gleich auf "Abbrechen" klicken kann ohne es zu lesen?


Die Symbole ersetzen nicht den Text des Dialogs, aber das muss man ja wohl nicht noch hinschreiben oder? Die Symbole dienen nur dazu, dass man nicht bei jedem Dialog einen Herzkasperl bekommt, weil man wieder eine Fehlermeldung fürchtet und daweil war es nur eine Erfolgsbestätigung.

lemming hat folgendes geschrieben:
Es ist wunderbar! Ein richtiges Arbeiten am Computer ist nur möglich wenn man sich nicht ständig mit ausprobieren und durchlesen aufhalten muss. Wenn der Sinn und Zweck eines Programmes (oder Dialoges) sofort zu erkennen ist. "As simple as possible", nur so kann an einem Computer richtig gearbeitet werden. Menschen die Tag ein Tag aus mit einem System arbeiten, ich denke da an Sekretärinen die mit einem Warenwirtschaftssystem arbeiten, gehen geradezu virtuos mit der Tastatur und aufpoppenden Dialogen um. Weil Sie das Programm kennen. Diese Kennenlernphase gilt es so gering wie möglich zu halten.


Du hast es erfasst, darum ist es auch eine gute Idee eingebürgerte StandardDialoge zu verwenden.

lemming hat folgendes geschrieben:
Wie es aussieht kommst du aus dem HTML Bereich. und nicht aus VCL oder API Schiene. Deswegen lege ich dir das Buch "Web usability" von Jakob Nielsen ans Herz. Du kannst auch einiges lernen wenn du seine Internetseite useit.com mal ein wenig überfliegst. Die meisten meiner Argumente kommen mitunter von seiner Seite. Ansonsten empfehle ich dir die Links die ich in meinem ersten beitrag genannt habe einmal "anzulesen".


Ich habe diese Bücher nicht gelesen, aber wenn Sie wirklich anraten solche Dialoge zu verwenden, schau ich sie mir lieber erst gar nicht an!

Solltest Du interesse daran haben, Dich weiterzubilden dann würde ich Dir das Buch von Stephan Krug "Don't let me think" nahelegen.