Was genau ist ein untypisierter Zeiger?

allshoot · Beiträge: 22 d5 standart

Hi, habe ein dickes Problem!
Ich muss mit Delphi programmieren lernen!
Spaß beiseite, mir hat heute einer probiert, zu Erklären, was ein untypisierter Zeiger ist und ich habe es nicht geschnallt.
Weiß einer ne Erklärung, die ein mitteleuropäisches Hausschwein verstehen könnte oder eine Seite, wo es so steht, ich habe es bis jetzt noch nicht gefunden?!

THX

allshoot

Spaceguide · Beiträge: 552 (D3/D7/D8) Prof.

untypisiert:

var p : pointer; //unbekannter Typ

typisiert:

var p : TObject; //Pointer auf eine Instanz von TObject

Udontknow · Beiträge: 2596 Win7 D2006 WIN32, .NET (C#)

Hallo!

Grundsätzlich ist ja ein Pointer ein Zeiger auf einen Speicherbereich. Von untypisierten Zeigern spricht man, wenn man nicht weiss, was für eine Art von Daten man an dieser Stelle im Speicher vorfindet.

Dagegen ein typisierter Zeiger:

markieren

Delphi-Quelltext

1:
2:

type TPointerToInteger=^Integer;
var P2Int:TPointerToInteger;

Hier ist sofort klar, daß sich an der Speicherstelle ein Integerwert befindet bzw. befinden wird. Der Compiler lässt dann auch ohne explizite Typangabe eine Wertzuweisung zu.

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Delphi-Quelltext

1:
2:
3:
4:
5:
6:
7:

  GetMem(P2Int,SizeOf(Integer));
  try
    P2Int^:=4;
   ShowMessage(IntToStr(P2Int^));
  finally
    FreeMem(P2Int);
  end;

Bei einem untypisiertem Pointer müsste man den Typen dagegen explizit umwandeln:

markieren

Delphi-Quelltext

1:
2:
3:
4:
5:
6:
7:

  GetMem(GenericPtr,SizeOf(Integer));
  try
    Integer(GenericPtr^):=4;
    ShowMessage(IntToStr(Integer(GenericPtr^)));
  finally
    FreeMem(GenericPtr);
  end;

Cu,
Udontknow

allshoot · Beiträge: 22 d5 standart

Und welchen Zweck hat es, einen Zeiger zu benutzen, bei dem ich nicht weiß, was an seinem Ende steht?

allshoot

mkinzler · Verfasst: Mi 22.02.06 14:49

Um flexibel zu sein.
Dies ist eine Art Äquivalent zu Variant.

_________________
Markus Kinzler.

AXMD · Verfasst: Mi 22.02.06 14:51

allshoot hat folgendes geschrieben:

Und welchen Zweck hat es, einen Zeiger zu benutzen, bei dem ich nicht weiß, was an seinem Ende steht?

allshoot

(Zum Beispiel) Wenn der Rückgabewert einer Funktion von bestimmten Parametern abhängt. Dann kannst du dir zB ein Feld im Rückgabewert machen, das dir sagt, was in der Funktion passiert ist und castest den Pointer entsprechend:

markieren

Delphi-Quelltext

1:
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11:
12:
13:
14:
15:
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18:
19:

type
  TResult = record
    DataType: Integer;
    Data: Pointer;
    end;

const
  RETURN_HANDLE = 456;

function DoSomething(AParameter: Integer): TResult;
begin
  case AParameter of
    123: begin
           Result.DataType := RETURN_HANDLE;
           Result.Data := Pointer(@...);
         end;
    ...
    end;
end;

Udontknow · Beiträge: 2596 Win7 D2006 WIN32, .NET (C#)

Vielleicht ein wenig unglücklich ausgedrückt: Der Entwickler weiss natürlich, was sich dahinter verbirgt, der Datentyp ist nur nicht direkt am Typ des Zeigers zu erkennen. Beispiele habe ich momentan aber keins parat, ich grüble noch ein wenig...

Cu,
Udontknow

AXMD · Verfasst: Mi 22.02.06 14:57

Hier ein Beispiel :mrgreen:

www.delphi-forum.de/...onsole+input+handler

AXMD

allshoot · Beiträge: 22 d5 standart

Ok!
Danke Leute, der Nebel hat sich etwas gelüftet, wobei das Beispiel von AXMD mir noch etwas zu kompliziert ist.
Werde es wohl im Laufe des benutzens noch genauer verstehen!

THX

allshoot

BenBE · Verfasst: Mi 22.02.06 15:46

Bestes Beispiel sind wieder mal (leider) die VCL-Sources ...

In den VCL-Sources werden große Teile der Windows-Datentypen nicht übersetzt, weil die Borland-Entwickler der Meinung waren, dass manche Typen eh nicht verwendet werden würden. Und anstatt nun alle Typen mal feinsäuberlich zu übersetzen schreibt man einfach nen Pointer hin, weil man sich zu schade ist, einige Typen zu übersetzen.

BTW: Einige Typen gehen auch nicht direkt zu übersetzen, das aber mal nebenbei.

Wenn man nun eine solche Funktion der WinAPI aufruft, stimmen zwar erstmal die Anzahl der Parameter, aber um die Korrektheit der Daten muss man sich selber kümmern. Soweit zu den Negativ-Beispielen.

Eine Positive Anwendung nutzt nämlich die WinAPI bei ihren Ex-Funktionen: Diese akzeptieren sowohl die Standard- als auch die Erweiterten Parameter-Strukturen als Parameter, die anhand der Vorinitialisierung unterschieden werden. Würde man hier typisierte Pointer als Argumente nutzen, müsste man jedes Mal beim Aufruf einer solchen Funktion seine Parameter casten.

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