Autor |
Beitrag |
motion
      
Beiträge: 295
XP, Linux
D7 Prof
|
Verfasst: Mi 23.05.07 15:05
Hat jemand ein paar Links zu Hand, welche die kaufmännisch und steuertechnisch KORREKTE MwSt.-Berechnung erläutert?
Mein Problem ist hauptsächlich die Rundung welche es z.B. rechnerisch unmöglich macht etwas für 400EUR Brutto (d.h. inkl. MwSt. zu verkaufen).
Hier mal von den deutschen 19% MwSt. ausgegangen:
400EUR / 1.19 = 336,13445 -> gerundet 336,13 EUR Netto
Rechnen wir das jetzt wieder hoch:
336,13 * 1,19 = 399,9947 -> 399,99 grrrrr...
gut, erhöhen wir jetzt mal um 1ct
336,14 * 1,19 = 400,0066 -> 400,01 noch mal grrrrr..
Speziell in einer Warenwirtschaft ist das schon doof, wenn man
a.) dem Kunden nicht den glatten Betrag inkl. MwSt. in Rechnung stellt wie vereinbart oder im Laden ausgezeichnet
b.) wenn die Quersummen nicht stimmen (summe aller Nettobeträge + Mwst=Gesamtbrutto; ungleich der Summe aller einzelnen Bruttobeträge)
Das Problem liegt immer in den Rundungen und zehntel-cent Beträgen der MwSt.
Der Steuerberater meint: MwSt-Beträge immer abrunden, aber wie muss das genau erfolgen (wahrscheinlich meint er: alles abschneiden was nach der 1ct Dezimalstelle erfolgt) und löst das wirklich das Problem?
Wer hat sich schon mal mit dem Problem rumgeschlagen und hat ein paar Tips?
|
|
jasocul
      
Beiträge: 6393
Erhaltene Danke: 147
Windows 7 + Windows 10
Sydney Prof + CE
|
Verfasst: Mi 23.05.07 15:50
Keine Ahnung, ob es jetzt genaue Vorgaben gibt, wie das zu berechnen ist.
Tipps:
- Immer den Ursprungswert speichern. Dann gibt es kein Zurückrechnen.
- MwSt nicht pro Position ausgeben/berechnen, sondern nur als Gesamtwert der Rechnung.
- Wenn Du mit mehreren MwSt-Sätzen arbeiten musst, dann vorher entsprechende Summen bilden und dann die MwSt ausrechnen.
|
|
kkausp
      
Beiträge: 77
Erhaltene Danke: 1
W2K, WIN XP, WIN XPe; WIN7
(D1;D2;D5;) D6 Ent.; D2009 Ent.
|
Verfasst: Mi 23.05.07 16:05
Wir unterscheiden ob der Kunde eine Netto (gewerblich) oder Brutto-Rechnung(Endkunde) bekommt, da hier auch etwas andere Formulare verwendet werden.
Damit steuern wir dann auch die Preiseberechnung:
Kunde erhält Netto Rechnung:
Dann hat er immer ganze Nettopreise und aufsummiert wird Netto und dann die MWst hinzuaddiert = Gesamt Brutto Preis.
Kunde erhält Brutto Rechnung: (Endkunde)
Dann hat er immer ganze Bruttopreise und aufsummiert wird Bruttoto und dann die MWst aus dem Brutto berechnet und ausgewiesen. Er sieht gar keine Nettopreise.
So gehen wir den Problem aus den Weg.
|
|
motion 
      
Beiträge: 295
XP, Linux
D7 Prof
|
Verfasst: Mi 23.05.07 17:19
@Jascoul: Jasocul hat folgendes geschrieben: | Immer den Ursprungswert speichern. Dann gibt es kein Zurückrechnen. |
Intern wird ausschliesslich Netto gespeichert und gerechnet Jasocul hat folgendes geschrieben: | MwSt nicht pro Position ausgeben/berechnen, sondern nur als Gesamtwert der Rechnung. |
Genauso machen wir's Jasocul hat folgendes geschrieben: | Wenn Du mit mehreren MwSt-Sätzen arbeiten musst, dann vorher entsprechende Summen bilden und dann die MwSt ausrechnen. |
Yep, genauso. Trotzdem dient die gleiche Applikation sowohl dem Drucken von Rechnungen (sowohl an priv-Kunden als auch an Gewerbetreibende) also auch für Kassenbons (die ja gewöhnlich nur Bruttopreise enthalten mit einer Schlußzeile "enthält xxx EUR (19%) MwSt". @kkausp: kkausp hat folgendes geschrieben: | Wir unterscheiden ob der Kunde eine Netto (gewerblich) oder Brutto-Rechnung(Endkunde) bekommt, da hier auch etwas andere Formulare verwendet werden. |
Das ist aus unserer Sicht zu fehlerträchtig (verwechselungsgefahr) auch in den internen (organisatorischen) Abläufen der Preisgestaltung, Angebotsstellung etc. Deshalb rechnen wir intern immer Netto. Die Umstellung unserer Applikation auf Netto bzw. Brutto-Rechnung ist so viel zu viel Aufwand. Und das Problem mit der 400EUR Brutto Rechnung löst das leider auch nicht wirklich. Bei der DM->EUR Umstellung gab es doch auch detailierte Regelung, wie gerechnet werden muss, Rundungen ausfallen, ct-Differenzen zu verbuchen sind etc. Sowas müßte es doch auch über die MwSt.geben. Hey, wir leben schließlich in Deutschland und da ist jeder Pieps bis ins Detail definiert und in Paragraphen beschrieben :-) Moderiert von Christian S.: Quote-Tags gesetzt
|
|
kkausp
      
Beiträge: 77
Erhaltene Danke: 1
W2K, WIN XP, WIN XPe; WIN7
(D1;D2;D5;) D6 Ent.; D2009 Ent.
|
Verfasst: Mi 23.05.07 18:45
Wie du ja selbst festgestellt hast, gibt es für 400 EUR kein ganzzahligen ct Netto-Preis.
Also wir reden jetzt nur noch über Rechnungen wo der Bruttopreis wichtig ist.
Ich glaube da gab es noch ein kleines Missverständnis. Wir können natürlich kalkulieren weiterhin netto, nur vor dem Druck (bzw. expliziten Aufruf) werden die Netto Preise auf ganze ct- Brutto Preise für Endkunden gerundet. Es entstehen dadurch krumme Netto Preise (die der Kunde ja aber nicht sieht).
PS: Wir haben auch eine Funktion integriert die die Gesamtsumme auf den entsprechenden Wert trimmt.
PPS: Ich hoffe du musst keine 1000000 Stück von dem Artikel zum Preis von 0,01 ct fakturieren. ;-)
|
|
alzaimar
      
Beiträge: 2889
Erhaltene Danke: 13
W2000, XP
D6E, BDS2006A, DevExpress
|
Verfasst: Mi 23.05.07 20:07
Die MwSt darf auf den Gesamtrechungsbetrag aufgeschlagen werden. Dabei wird gerundet, und zwar bis 0.49999 ct wird abgerundet, ab 0.5ct wird aufgerundet.
Der Gesetzgeber kann ja auch rechnen und weiss schon, das das nunmal nicht immer genau aufgeht.
Ich finde zwar die Quelle nicht, aber wir haben das vor 3 Monaten recherchiert.
_________________ Na denn, dann. Bis dann, denn.
|
|
motion 
      
Beiträge: 295
XP, Linux
D7 Prof
|
Verfasst: Mo 28.05.07 22:03
Vielen Dank für die Antworten auf meine Frage.
Werde nochmal grübeln und schauen, was machbar ist.
Ich werde auch meinen Steuerberater noch mal dazu befragen.
|
|
UGrohne
      

Beiträge: 5502
Erhaltene Danke: 220
Windows 8 , Server 2012
D7 Pro, VS.NET 2012 (C#)
|
Verfasst: Di 29.05.07 09:23
In meiner Applikation läuft das folgendermaßen: Intern wird alles in Netto gerechnet und jeder Artikel bekommt einen MwSt-Satz zugewiesen. Auf der Rechnung wird dann Netto-Preis und der daraus errechnete MwSt-Betrag und Netto-Gesamt (Einzel mal Menge) ausgewiesen. Intern wird die MwSt mit 4 Stellen hinterlegt. Netto und MwSt werden getrennt über alle Posten summiert.
Am Ende wird die Nettosumme ausgegeben und die MwSt-Summe, sodass diese zusammen addiert werden können. Das löst natürlich Dein Problem nicht.
Aber als Tipp: Schau darauf, dass in Richtung Netto->Brutto es hinhaut, anders rum spielt es keine Rolle, da alle davon ausgehen, dass Du aus dem Netto das Brutto berechnest. Wenn Du den umgekehrten Weg gehst, musst Du aber dafür sorgen, dass die Kette nach hinten ordentlich geändert wird, also die Fakturierung, Einzelpostenverrechnung usw usf. Also lass das lieber mit dem Zurückrechnen.
Ich hatte in meiner Anfangszeit meines Rechnungsstellungs-Programms (vor vielen Jahren  ) einen kleinen Fehler drin. Dabei wurden die einelnen MwSt-Posten auf 2 Dezimale gerundet. Das hat sich bei einer Rechnung dann ausgewirkt und selbige wurde vom Kunden zurückgewiesen, da sie um 1 Cent abwich.
|
|
|