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TProgger
      
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XP
D6, D2007 prof
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Verfasst: Do 11.10.07 23:30
ich möcht auch mal nen kleinen Hinweis beitragen:
Schaut mal ins Strafgesetzbuch, wie Raub definiert ist und dann vergleicht das mal mit dem Tatbestand von "Raub"kopieren. Der Ausdruck ist dermaßen daneben. Man müsste eigentlioch jeden anzeigen, der einen anderen Raubkopierer nennt oder von Raubkopien spricht. 
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noidic
      
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Verfasst: Fr 12.10.07 09:08
Das Raubkopien nichts mit Raub oder Diebstahl zu tun haben dürfte jedem klar sein, der Begriff hat sich halt etabliert. Darum gehts ja auch nicht. Es ist ja auch nciht das saugen das Provlem, sondern dass man mit allen der verfügbaren Programme die Sachen auf dem eigenen Rechner ja auch wieder anbietet, und genau das ist die Urheberrechtsverletzung.
Ich höre lese hier auch immer was von zu hohen Strafen, es handelt sich allerdings doch immer um Abmahnkosten oder Schadensersatzforderungen. Die eigentliche Strafe richtet sich immer nach Alter und finanzieller Situation des Täters, bei Schülern wirds also nur auf Sozialstunden hinauslaufen. Was die vom Anwalt geforderten Kosten angeht, deren Höhe kann man sicherlich anzweifeln und nötigenfalls vor Gericht klären lassen.
Ich kann durchaus verstehen, dass ein Schüler mit schmalem Taschengeld oder ein Student, der kaum weiss wie er seine Bücher bezahlen soll, eher mal den Esel anwirft als sich Musik, Filme oder Software auf legalem Wege zu besorgen. Nichtsdestowenigertrotz ist es ebenso illegal wie bei dem Multimillionär, der zu geizig ist 20 Eur für ne DVD auszugeben.
Die MI wie auch die Filmindustrie hat ganz klar das Internet unterbewertet und da gepennt und holt nur langsam wieder auf. Sicherlich ist das auch einer der Geschäftsbereiche, wo am meisten verdient werden kann und die Produkte recht teuer sind. Trotzdem haben auch die Firmen dieser Branchen das Recht zu bestimmen, ob und wieviel für ihre Produkte bezahlt werden muss. Wenn da jemand meint, die Ware umsonst beziehen ( und verteilen ) zu wollen, ist es nach meiner Auffassung nur rechtens, dass derjenige dafür auch belangt wird. Und, um nochmal das Topic mit einzubeziehen, jemand der gegen geltendes Recht verstößt und das auch noch in vollem Bewußtsein (mir kann keiner sagen dass bei der Medienpräsenz noch jemand nicht weiss, dass es illegal ist) handelt für mich böse.
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Gausi 
      
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Verfasst: Fr 12.10.07 09:42
Nur weil etwas illegal ist, heißt es nicht, dass etwas falsch ist. Recht und Gerechtigkeit gehen leider in letzter Zeit immer öfter verschiedene Wege. Das fängt mit einem Mobilfunkanbieter an, der versucht, einen Hersteller von Sauerstoff-Geräten abzumahnen (weil der es wagt, in den Namen seiner Produkte ein O2 unterzubringen) und hört bei Bauern in der dritten Welt auf, die plötzlich Lizenzgebühren für traditionelle Anbaumethoden zahlen sollen, weil irgendwer in einem anderen Land sich das hat patentieren lassen. (Einen Link zum letzteren habe ich nicht - das wurde vor einiger Zeit mal bei Joachim Bublath im ZDF gebracht.)
Nehmen wir mal ein vereinfachtes Beispiel. Ich lade mir ein Album von Person A herunter, und während der Download läuft, leite ich es an Person B weiter. Mir gefällt das Album, und ich kaufe es anschließend. Wo habe ich jetzt etwas böses getan? Hätte ich es nicht heruntergeladen, hätte ich es vielleicht nicht gekauft (weil ich dann nicht wüsste, dass es mir wirklich so gefällt), und Person B hätte das Album direkt von Person A bekommen. Und wenn mir das Album nicht gefällt - ja gut, dann vergammelt es auf der Festplatte und ich kurble die Hardware-Industrie durch Kauf einer größeren Platte an oder es wird wieder gelöscht. Ich sehe da in keinster Weise eine Handlung, die bestraft werden sollte oder moralisch verwerflich ist.
Leute, die regelmäßig Filme, Musik und Software in die Tauschbörsen reinpumpen kann man meinetwegen verknacken. Und dass gegen diese "Releasegroups" vorgegangen wird, finde ich auch in Ordnung. Drogendealer gehören imho auch eher bestraft als Drogenkonsumenten.
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elundril
      
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Verfasst: Fr 12.10.07 20:58
Und vor allem wird man ja auch durch tauschbörsen auf bestimmte Bands aufmerksam und kauft dadurch vielleicht die nächste CD. Ohne Filesharing wäre man dann nie auf die Band gekommen. Also man kann nicht sagen, das ist nur pöse!
lg elundril
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OlafSt
      
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Verfasst: Mo 15.10.07 12:19
Zunächst einmal: Mit "vielleichts" ist vor Gericht kein Staat zu machen. Die Einleitung beginnt mit "ich lade von Person A das Album". Damit ist das ganze bereits illegal. Punkt. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob du oder Person B, an die das weitergeleitet wurde, sich das Album je gekauft hätten.
Vor gut 10 Jahren, ohne Internet, gab es auch Plattenverkäufe. Da hörte man den Song im Radio, schrieb sich Titel+Interpret auf, ging in den Radioshack und zog die Platte/CD. Gefiel einem der Titel nicht, blieb diese Handlungskette schlicht aus. Heutzutage kann man sich eine CD im vorwege anhören und dann entscheiden.
Downloaden, um zu entscheiden "kauf ich oder nicht" ist kein Argument und wird auch nie eines sein.
Nichtsdestotrotz: Ich betrachte diese Politik der MI als vollkommen an der Realität vorbei. Anstatt sich flexibel zu präsentieren (geht doch auch beim Musikgeschmack ?) wird an uralten Verkrustungen und Vertriebswegen festgehalten. Nun ja, man verdient ja fett an einer CD - obwohl man damals sagte, es würde durch die CD alles billiger werden, weil Herstellung ja nur 0.3 Cent. Heute kostet ein Album nach wie vor 19,90€ (ehemals 35,90 DM), über die IMHO völlig überflüssige Single heutzutage reden wir gar nicht erst.
Tatsache ist, das die Künstler inzwischen selbst mit den Methoden nicht mehr konform gehen und begriffen haben, womit heutzutage das Geld verdient wird - nämlich mit den Konzerten.
Nicht umsonst hat sich Madonna von ihrem Plattenlabel getrennt und ihren Vertrag mit Warner aufgelöst. An CD's verdient sie nicht viel, aber an den Konzerten. Prince hat dies schon lange vorher getan und seine CD als Promotion für seine Tour verschenkt - am Bettelstab ist er nicht gelandet. Ich denke, diese Aktionen - wenn sie wirklich Schule machen - sind eine erheblich größere Gefahr für die MI als wir kleinen Downloader.
_________________ Lies, was da steht. Denk dann drüber nach. Dann erst fragen.
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F34r0fTh3D4rk
      
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Verfasst: Mo 15.10.07 20:18
Tilo hat folgendes geschrieben: |
Problematisch ist folgendes:
Zitat: | Ist der PC jedoch mit einer TV-/Radio-Karte ausgerüstet, ist das Gerät - unabhängig von einem Internet-Zugang - grundsätzlich anmelde- und gebührenpflichtig, da die TV-/Radio-Karte ein Rundfunkempfangsteil und der PC somit ein herkömmliches Rundfunkgerät ist. |
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Was ist, wenn mein PC am Fernseher angeschlossen ist ? Also der Fernsehbildschirm als PC-Monitor dient, muss ich dann doppelt bezahlen ?
@Gausi: das mit O2 und auch mit dem Bauern ist echt krass, aber da sieht man mal wie das heutzutage läuft mit Recht und Gerechtigkeit.
mfg
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Heiko
      
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Verfasst: Mo 15.10.07 20:31
F34r0fTh3D4rk hat folgendes geschrieben: | Was ist, wenn mein PC am Fernseher angeschlossen ist ? Also der Fernsehbildschirm als PC-Monitor dient, muss ich dann doppelt bezahlen ? |
Nein, die Änderung betrifft nur die, die keinen Fernseher haben, aber einen Internetfähigen Rechner. Also 99% der deutschen Haushalte kann das egal sein (aber eben 1% nicht) 
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F34r0fTh3D4rk
      
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Verfasst: Mo 15.10.07 20:44
warum internetfähig ? ich denke es geht um die tv karte ? also pc ohne internet + tv karte = keine gez ?
mfg
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Heiko
      
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Verfasst: Mo 15.10.07 20:52
Laut dem Zitat schon. Soweit ichs verstanden habe: internetfähig oder mit TV-Karte...
Ne kurze Zusammenfassung habe ich gerade bei google gefunden.
Aber jetzt sollten wir wieder zum Thema kommen  .
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Tilo
      
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Rad2007
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Verfasst: Mo 15.10.07 22:23
Für den internetfähigen Rechner muss Du auch nur zahlen wenn Du weder Fernseher noch Radio hast. Einen kleinen UKW-Empfänder werden wohl 99,9999% aller Haushalte haben und es es nur im Auto. Als BaföG Emfpänger kann man sich zusätzöich noch freistellen von der GEZ.
zum Thema:
Filesharing ist unmal sehr populär. Das aus vielen Gründen. Ein Grund ist sicherlich der selbe wie beim Homerecording auf MC: Man möchte die Musik haben, man wird (heute verstärkt) von den Medien so belagert das es einem sugeriert wird diese Msuik hören zu "müssen" Ein anderer Grund ist sicherlich: Es geht sehr einfach und ohne viel persönlichem Aufwand. Man braucht nur einen Rechner, Inet-Anschluss und das Programm. Den Rechner und Inet hat man meißt schon durch andere Sachsen und Gründen. Ein entsprechendes Programm zu beschaffen ist kein Problem. Dann braucht man nur noch ein Wunschliste, dazu einfach mal die Dieversen Musiksender oder Jungsender während der Werbung zwischen SpongeBob und Co einschalten und mitschreiben. Eingegeben und warten. Schon hat man seinen kurzfristigen Mangel befriedigt.
Mal eine Frage an die die recht viel und häufig sharen: Wieviele Musikleichen(von der Sorte unbedingt haben weil Chart und nach einem Jahr vergessen) hab Ihr schon auf den Datenträgern?
Ich hab bei mir eine Spielliste laufen mit einer Länge von 41 Stunden. Darin sind zwar nicht meine ganzen Sachen drinn aber die meisten.
Zum Großteil, so meine Erfahrung, befriedigen die FileShareJunkies meist nur durch die massive MedienFlut erzeugte kurzweilige Bedürfnisse. Mir selbst ist es schon passiert das ich ein Lied gedownloaded hatte weil ich es in einer Chartshow der Sorte die Besten .. aller Zeiten. Eine Woche später fiel mir auf das ich das Lied schon seits einem Jahr auf der Platte hatte. -> zuviele Dateien und die Lieder sind zu schnell runtergeladen.
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Klabautermann
      

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Verfasst: Di 16.10.07 07:48
Hi,
Gausi hat folgendes geschrieben: | Nehmen wir mal ein vereinfachtes Beispiel. Ich lade mir ein Album von Person A herunter, und während der Download läuft, leite ich es an Person B weiter. Mir gefällt das Album, und ich kaufe es anschließend. Wo habe ich jetzt etwas böses getan? |
ganz einfach, dass Böse liegt darin das du den willen des Künstlers missachtest. Der hat das Musikstück geschaffen und hat somit das Recht zu entscheiden wer es unter welchen Bedingungen haben darf. Wenn du das Stück entgegen seines Ausdrücklichen Wunsches (welcher auch dadurch geäußert wird, dass er einen Platten Konzern damit beauftragt seine Rechte zu wahren) herunter lädst stellst du dein persönliches Interesse (welches nur in der Beschaffung eines kurzzeitigen Vergnügens besteht, also alles andere als Lebenswichtig für dich ist) über das der Person, die (im Gegensatz zu dir) arbeit und Herzblut in das Stück investiert hat was zu mindest extrem egoistisch und rücksichtslos von dir ist.
Ich denke selbst wenn File Sharing erlaubt währe, geböte es der Anstand und Respekt diesen weg nicht zu nutzen wenn der Künstler ihn nicht ausdrücklich wünscht. Ich weiß das klingt furchbar Altmodisch aber ich denke so viel Ehrgefühl, die wünsche dritter zu respektieren, sollte jeder aufbringen können.
Gruß
Klabautermann
PS: Nicht böse gemeint  .
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ene
      
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Verfasst: Di 16.10.07 08:01
Wollen Künstler, die ihre Werke für umsonst anbieten, dann gar keine Rechte wahrnehmen? Und die anderen haben so viele, die verkaufen sie sogar?
_________________ Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, Versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen.
Wir haben soviel mit so wenig so lange versucht, daß wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit Nichts zu bewerkstelligen.
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Klabautermann
      

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Verfasst: Di 16.10.07 08:11
Hi,
ene hat folgendes geschrieben: | Wollen Künstler, die ihre Werke für umsonst anbieten, dann gar keine Rechte wahrnehmen? |
wie Freeware Autoren können sie Ihr Recht wahrnehmen das Stück zu verschenken, da spricht überhaupt nichts gegen. Dadurch verzichten sie auf keines Ihrer Rechte am Werk.
Das Beispiel Prinz wurde bereits genannt. Die Ärzte haben ihrer Plattenfirma schon vor Jahren verboten ihre CDs mit einem Kopierschutz versehen da sie den tausch von Musik (nicht zu unrecht) als teil der Musik- und Jugendkultur sehen. Wenn ein Künstler diesen Verbreitungsarten also offen gegenübersteht kann er dies kund tun. Die meisten Künstler scheinen (derzeit) noch nicht so vernünftig zu sein. Das ist aber kein Grund ihre Wünsche nicht zu respektieren.
Gruß
Klabautermann
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ene
      
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Verfasst: Di 16.10.07 08:25
Der Kopierschutz war schon immer bescheuert. Hätte mich immer noch interessiert, wie man das auf einer LP oder Kasette hätte unterbringen wollen.
Ich respektiere ihre Wünsche ja, ich finde es nur absolut hirnrissig zu sagen, dass man sich Lieder nicht übers INet runterladen darf und wir früher alles an Kasetten kopiert haben, was wir kriegen konnten. Achja, C64 Spiele waren damals schon dabei  Ich finde dort den Unterschied nicht. Es hat kein Hahn danach gekräht, aber jetzt kann man Geld damit machen und somit wird es verboten und abgezockt. Vielleicht bin ich ja zu alt für diese Welt, aber verstehen werde ich es nie. Das Einzige was sich für mich geändert hat, ist die Form der Verteilung und nicht der sogenannte Tatbestand. Ganz großes Tennis!
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Wir haben soviel mit so wenig so lange versucht, daß wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit Nichts zu bewerkstelligen.
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Gausi 
      
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Verfasst: Di 16.10.07 08:30
Um ehrlich zu sein, mach ich mir keine Gedanken darum, was für Wünsche ein Künstler hat. Ich könnte mir vorstellen, dass Slipknot es sich auch wünschen, dass ich ihr Album kaufe. Trotzdem würde ich es nie tun (und auch nicht runterladen, so billig ist Speicher dann doch nicht (Sorry an alle Slipknot-Fans, aber so Musik geht bei mir gar nicht)). Ich wünsche mir auch viele Dinge, die nicht in Erfüllung gehen.
Wenn ich neue Wege nutze um herauszufinden, ob mir ein Album gefällt und danach entscheide, ob ich das Album kaufe oder nicht, dann finde ich das nicht böse. Ich würde jetzt nicht so weit gehen, dies als mein Recht als Verbraucher auf Information zu sehen, aber ich würde auch nicht den Kopierschutz auf CDs als Ausdruck eines Wunsches eines Künstlers sehen. Das ist eine Knebelmaßnahme der Plattenfirmen, die mich nicht mehr als Kunden, sondern als Geldgeber betrachten.
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TProgger
      
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XP
D6, D2007 prof
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Verfasst: Di 16.10.07 08:34
Klabeutermann schrieb:
Zitat: | Ich denke selbst wenn File Sharing erlaubt währe, .... |
Es ist erlaubt, da es nicht verboten ist. Filesharing umfasst mehr als nur mp3s. Man kann auch legale Sachen sharen.
Ich glaube, das geht in der Diskussion manchmal unter 
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jasocul
      
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Verfasst: Di 16.10.07 08:54
Filesharing ist imho eine zweischneidige Sache.
Ich kann die Leute verstehen, die einfach Musik-Junkies sind und alles haben müssen. Das ging mir früher nicht anders. Allerdings gab es damals noch keine digitalisierte Musik. Ich musste noch MC verwenden.
Das Problem ist doch, dass in diesem Bereich kein Unrechtsbewusstsein herrscht. Die Musik kann jederzeit gehört werden (Radio, TV). Warum sollte es etwas kosten, wenn man das Internet nutzt? Dabei vergessen viele, dass auch die Ausstrahlung durch das Radio ebenfalls kostenpflichtig ist. Für jede Form der öffentlichen Aufführung muss etwas gezahlt werden. Das merken wir nur nicht direkt am Geldbeutel. Bemerkbar wird es nur durch die GEZ und Werbung, die wir ertragen müssen. Da der größte Teil der Filesharer aber noch keine Rundfunkgebühren bezahlt und an Werbung gewöhnt sind, nehmen diese es nicht war.
Hinzu kommt, dass eine Kopie sehr schnell und einfach ist. Früher war es schwieriger, da eine Kopie mindestens so lange dauerte, wie die Musik selbst. Die Verbreitung war früher also wirklich auf den Bekannten- und Freundeskreis beschränkt. Gegen solcherart Kopien gerichtlich vorzugehen, war einfach unsinnig. Daher war es geduldet. Legal war es deswegen noch lange nicht (afair). Dies Art von Kopien sind auch weiterhin zulässig. Obwohl ich meine, dass das noch nicht endgültig entschieden wurde.
Wem es nur um eine kurzfristige Befriedigung nach der neuesten Musik geht, der kann auch andere Wege einschlagen. Es gibt inzwischen genügend Programme, die Radio-Sendungen aus dem Internet mitschneiden können und automatisch die Titel erkennen und separieren. Ich nutze selbst so ein Programm. Das ist genauso legal, wie früher das Mitschneiden von Sendungen auf MC.
Das Argument, dass man den Titel erstmal hören möchte, bevor man dafür Geld ausgibt, ist einfach lächerlich. Abgesehen von der Mitschneide-Möglichkeit, kann man die Titel auch einfach so im Radio hören oder man bewegt sich in den nächsten vernünftigen Plattenladen und hört mal in die CD rein.
Einschub: Aktueller Beitrag:
ene hat folgendes geschrieben: | Der Kopierschutz war schon immer bescheuert. Hätte mich immer noch interessiert, wie man das auf einer LP oder Kasette hätte unterbringen wollen. |
Da hilft der Kopierschutz nicht. Das wird beim Abspielen einfach aufgezeichnet. Allerdings muss man etwas mehr Arbeit investieren, wenn man die Musik für den MP3-Player haben möchte. Aber auch das ist nicht wirklich schwierig.
Fazit für den ersten Teil:
Es gibt kein wirkliches Argument für das Filesharing.
Zweiter Teil:
Die angeblichen Umsatzeinbußen der MI sind völliger Blödsinn. Die MI hat einfach den digitalen Zug verpasst. Ich behaupte, dass die meisten Leute immer noch eine CD kaufen oder die Musik legal im Internet ziehen. Selbst diejenigen, die sich das zunächst illegal besorgen.
Allerdings bin ich überzeugt, dass die Künstler (naja, oder die, die meinen welche zu sein) deutlich zu viel verdienen. Auch die MI verdient erheblich zu viel. Damit meine ich nicht die kleinen Musiker, die nicht in den Mainstream passen. Die verdienen Ihr Geld auf ehrliche Weise (Konzerte). Beispiele dazu wurden schon gebracht.
Es ist schon merkwürdig, dass man mit etwas Geld verdient, dass man vor 20 Jahren auf eine Scheibe gepresst hat. Nicht nur das. Sogar die Erben verdienen daran, obwohl diese nun wirklich nichts darin investiert haben.
Leider hat die MI eine sehr große Lobby und kann sich deshalb einiges herausnehmen. Einiges in den neuen Gesetzen basiert auf Vorschlägen der MI. Der Nutzer dagegen hatte keine Einflussmöglichkeit. Und mal unter uns: Politiker haben davon doch keine Ahnung. Das sind doch bloß alte Säcke, die froh sind, wenn ihnen die MI die Arbeit abnimmt. Vielleicht gibt es dafür sogar mal kostenlos die Lieblings-CD.
Mit dem Argument, dass die Filesharer und "Raubkopierer" (wer hat eigentlich die MI bedroht? -> Raub) den Umsatz der MI und Künstler so stark einbrechen lässt, werden dementsprechend die Preise erhöht. Somit wird es gerade für die jüngeren Leute, die ja wohl die Hauptkunden sein dürften, immer schwieriger, sich diese Titel zu kaufen. Sollten die Einbußen also wirklich so hoch sein, dann ist das zum großen Teil selbstverschuldetes Leiden. Dass die Preise für Musik und Film in Europa mit am höchsten sind, sollte auch mal zum Nachdenken anregen. Das ist übrigens auch nicht auf diesen Bereich beschränkt.
Abschließend:
Wäre die MI nicht so geldgierig, wäre Filesharing vermutlich gar kein Problem. Zum einen wäre der illegale Download für die meisten gar nicht erforderlich und zweitens wären die Einbußen gar nicht so hoch.
Es gibt natürlich noch die Junkies, die alles haben müssen, aber die beruhigen sich normalerweise nach ein paar Jahren. Die älteren unter uns sollen mal überlegen, wieviel illegale Software-Kopien sie früher hatten, die nie genutzt wurden. 
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jojo-sp
      
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Verfasst: Di 16.10.07 09:09
Habe mir letztens noch 7 CDs auf einen Schlag gekauft  . Die Preise in den Online-Plattformen sind ein Witz.
Bei Musicload zahlt man für einen Titel 0,99€ - 1,29€. Für eine CD 9,99€ - 12,99€. Auf jeden Fall in etwa.
Wenn ich in den Laden gehe kaufe ich mir dieselbe CD für 12€ - 17€.
In dem Preis für diese CD sind Herstellungskosten der CD, Transportkosten, Gehalt für Hersteller, Transporteur, Verkäufer & Gewinnmarge des Händlers und die "Hardware" (eine Hülle mit CD und Booklet) enthalten.
Im Vergleich dazu sind die Preise im Online-Shop ein Witz. Es fallen zwar auch Kosten an, aber nicht in der breiten Spanne.
Wenn ich eine Band mag, kaufe ich mir die CD.
Will man ein einzelnes Lied steht man vor einem Problem:
CD im Laden kaufen -> zu Teuer
online -> Was will ich mit DRM??? + zu Teuer
(aber den Großteil der Songs in den Charts kann man sich eh nicht anhören.)
Wenn man daher nur einen einzelnen Song haben will ist die "Hemmschwelle" mal eben den Esel etc. anzuschmeissen dann so gut wie gar nicht mehr vorhanden.
Ich finde es aber mitlerweile doch relativ Riskant zu saugen. Die Chance erwischt zu werden ist zwar verdammt gering, aber im Fall der Fälle, kann ich trotzdem auf ne Strafe verzichten...
_________________ Ist der Ruf erst ruiniert, lebts sich gänzlich ungeniert...
Wilhelm Busch (1832 - 1908)
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ene
      
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Verfasst: Di 16.10.07 09:11
jasocul hat folgendes geschrieben: |
Einschub: Aktueller Beitrag:
ene hat folgendes geschrieben: | Der Kopierschutz war schon immer bescheuert. Hätte mich immer noch interessiert, wie man das auf einer LP oder Kasette hätte unterbringen wollen. | Da hilft der Kopierschutz nicht. Das wird beim Abspielen einfach aufgezeichnet. Allerdings muss man etwas mehr Arbeit investieren, wenn man die Musik für den MP3-Player haben möchte. Aber auch das ist nicht wirklich schwierig. |
Ich kaufe mir heute keine Kasetten mehr, Platten ja, aber es ging mir nicht darum, wie man die auf einen MP3-Stick bekommt, sondern warum ich die früher kopieren konnte und durfte. Dort gab es keine Möglichkeit für einen Kopierschutz, denn ein Audiostream ist ein Audiostream, ist ein Audiostream. Und neben meinem Plattenteller, habe ich immer noch Kassettendecks.
Irgendwie spinnt mir auch noch ein Ausdruck rum, den die MI mal brachte, dass man Musik verteilen darf, wenn sie über ein analoges Medium ging. Toll und was ist mit DAT?
jasocul hat folgendes geschrieben: | Fazit für den ersten Teil:
Es gibt kein wirkliches Argument für das Filesharing. |
Doch, Bequemlichkeit und das sollte man nicht unterschätzen und den hohen Verbreitungsgrad von Nieschenmusik. Die finde ich im Mediamarkt nicht und es gibt nicht an jeder Ecke im Internet Shops, die meine Musik anbieten.
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Wir haben soviel mit so wenig so lange versucht, daß wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit Nichts zu bewerkstelligen.
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Gausi 
      
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Verfasst: Di 16.10.07 09:20
jasocul hat folgendes geschrieben: | Das Argument, dass man den Titel erstmal hören möchte, bevor man dafür Geld ausgibt, ist einfach lächerlich. Abgesehen von der Mitschneide-Möglichkeit, kann man die Titel auch einfach so im Radio hören oder man bewegt sich in den nächsten vernünftigen Plattenladen und hört mal in die CD rein.
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Das finde ich nicht
Eben weil Filesharing im Wesentlichen nur ein weiterer Weg ist, die Musik probezuhören (wenn man es auf die von mir beschriebene, imho faire Art nutzt (mir ist klar, dass das wahrscheinlich eine Minderheit ist)), ist das ein sehr gutes Argument. Natürlich ist dieser Weg etwas komfortabler als das Album per Radio zusammenzusuchen (und die meisten Stücke auf einem Album laufen nicht so oft im Radio), und ich höre Musik auch gerne beim Auto- oder Radfahren, und diese Säulen im CD-Laden passen so schlecht auf den Gepäckträger. Aber das fällt in die Kategorie "Fortschritt", wovon die MI ja nun auch profitiert - CDs sind billiger zu produzieren als Kassetten, Online-Musik noch mal billiger, aber die Preise bleiben fast gleich.
Die Hits von einem Album kriegt man aus dem Online-Radio, kein Problem. Ob mir das ganze Album gefällt erfahre ich per Filesharing. Einzelne Hits kaufe ich nicht - nennt mich alt, aber ich habe lieber ne CD in der Hand, als ne gekaufte Datei auf der Platte (DRM verschwindet ja so langsam, muss man fairerweise sagen).
Es mag vielleicht kein wirkliches Argument für Filesharing geben. Aber dann gibt es auch kein wirkliches Argument dagegen.
_________________ We are, we were and will not be.
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