Autor Beitrag
alzaimar
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic star
Beiträge: 2889
Erhaltene Danke: 13

W2000, XP
D6E, BDS2006A, DevExpress
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 11:22 
user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:

Genau das ist der Punkt. Es ist eben nicht umsonst. Nur weil es keine Kasse gibt, an der ich bezahlen muss, heißt das noch lange nicht, dass ich es einfach mitnehmen darf.

Doch. Kekse schon. Und Dateien auch, auf die ich -Klick- Zugriff habe. Lies doch bitte endlich mal die Ausführungen zur Rechtslage. Wenn die Datei 'Geklaute Version von Foobar.EXE' hieße, dann wäre das klar, sonst eben nicht.

Wenn irgendwo ein Tisch rumsteht mit Goldbarren drauf und darüber ein Schild 'Nehmt! Bedient Euch!' und auf dem Goldbarren keine Prägung ist, dann... ach... und eine Kasse ist auch nirgens zu sehen... dann darf ich mich bedienen. Und dann ist das eben u-m-s-o-n-s-t. Oder 'gratis'. Geht auch.

_________________
Na denn, dann. Bis dann, denn.
GTA-Place
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
EE-Regisseur
Beiträge: 5248
Erhaltene Danke: 2

WIN XP, IE 7, FF 2.0
Delphi 7, Lazarus
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 11:23 
Stimme alzaimer 100% zu. Das mit den MP3s hab ich ja oben auch schon erwähnt gehabt: Wären sie nicht per FileSharing verfügbar, dann hätte ich sie eben nicht.

Letztens im Real wurde Bit Copa kostenlos verteilt. Ich hab eine bekommen, mein Dad hat eine bekommen. Hätte ich die nicht annehmen sollen? Ich hätte Bit nicht gekauft und werde das vermutlich auch nicht tun. Hab ich den Leuten von Bit nun geschadet?

_________________
"Wer Ego-Shooter Killerspiele nennt, muss konsequenterweise jeden Horrorstreifen als Killerfilm bezeichnen." (Zeit.de)
BenBE
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starhalf ontopic starofftopic star
Beiträge: 8721
Erhaltene Danke: 191

Win95, Win98SE, Win2K, WinXP
D1S, D3S, D4S, D5E, D6E, D7E, D9PE, D10E, D12P, DXEP, L0.9\FPC2.0
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 11:39 
user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
@BenBE: Inwieweit der Hacker-Ethos als moralische Grundlage unserer Gesellschaft dienen sollte, mag ich nicht abschätzen, ich persönlich stimme jedoch dem Grundsatz "Informationen sollten frei sein" nicht zu. Warum sollte ich jedem eine Information, um bei der Verallgemeinerung zu bleiben, schenken, für die ich ebenso hart gearbeitet habe wie du für das Geld, welches du im Kino zahlen müsstest? Wieso ist es unsozial, Geld oder andere Gegenleistung für meine Anstrengungen zu verlangen? Ob die Preise gerechtfertigt sind, steht auf einem anderen Blatt.

Jeder Mensch (bis auf wenige) ist selbstverständlich erpicht darauf, für möglichst geringen (finanziellen) Aufwand einen möglichst hohen Lebensstil zu erreichen. Das ist nachvollziehbar und ich freue mich auch über jedes Schnäppchen.

Im Endeffekt geht es doch hier darum, die Rechte anderer zu respektieren. Dass der Hacker-Ethos an einigen Stellen etwas sehr links und anarchistisch ist, liegt in der Natur der Sache seiner Entstehung; die Grundaussage, dass man sich sozial anderen gegenüber verhalten sollte, finde ich aber korrekt.

Ich geb aber mal ein anderes Beispiel, wo mich Narses gestern abend drauf aufmerksam gemacht hat. Wenn ich sagen wir freier Journalist wäre, dann würde ich nicht über die Zeitung meinen Lebenserwerb verdienen, sondern über die VG Wort, d.h. über eine Gesellschaft, die pauschal allen freien UND registrierten Journalisten monatlich einen Lohn zahlt, damit diese auch weiterhin als Journalist tätig sein können.

Finanziert wird das ganze aber relativ simpel: Auf alle Druckerzeugnisse (oder Dinge aus denen sich sowas herstellen lässt, wie Papier), wird pauschal ein Anteil auch an die VG Wort abgeführt. Und da beschwert sich auch keiner, dass er durch kauf eines Blatts Papier nen Journalisten durchfüttert.

Warum sollte man nicht einmal diesen Ansatz probieren und Software und Musik unpatentierbar und lizenzfrei machen, und einfach auf die Komponenten wie Stereoanlagen, CD-Player o.ä. Abgaben erheben? Es würde den Künstlern am Ende immer noch freistehen, zusätzliche Dienstleistungen wie "Konzerte" anzubieten?

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Es hört aber für mich da auf, wo Rechte anderer verletzt werden, sei es durch Raubkopien, Steuerhinterziehung oder Betrug.

Und mir geht die Musik-Industrie auf den Senkel, die ständig versuchen durch Geißelung ihre Probleme zu lsen. Bei Punkt 2 und 3 stimm ich Dir zu ;-)

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, dass die Preise teilweise unverschämt sind und die Qualität der Massenware durchaus zu wünschen übrig lässt, dem stimme ich zu, das ist aber meines Erachtens nach kein legitimer Grund dafür, die Rechte anderer zu verletzen.

Ich seh die Preise hier auch weniger als den Hauptdiskussionspunkt.



user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
user profile iconBenBE hat folgendes geschrieben:

3. Ist es gut oder böse?
Antwort: Kommt eindeutig auf den Standpunkt an. Laut Hacker-Ethos sollte jegliche Information frei sein; genau dies wird durch eine Public-Domain-RauPkopie erreicht. Somit ist es für Leute, die Wert auf FREIE INFORMATION legen ein Streben, ein solches Objekt zu fördern. Schlecht ist es für genau diejenigen, die ihr Geld an der Geheimhaltung von Information verdienen. Diese verhalten sich aber in eine Informationsgesellschaft unsozial.


Was ist "FREIE INFORMATION". Frei im Sinne von (a)unbeschränktem Zugang oder (b) im Sinn von ohne Endgelt?

Frei hauptsächlich im Sinne des OpenSource, d.h. frei im Sinne von unbegrenztem Zugang.

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
Bei (a) kann man immer noch für die BEreitstellung der Information ein Endgelt berechnen ->bei Büchern ist es das Papier, der Transport; bei Downloads sind es Serverkosten, Kosten für Übertragung. Künstler sind Menschen. Menschen haben Bedürfnisse. Zur Bedürfnissbefriedigung braucht man Ressurcen. Entweder beschafft man sich die Ressourcen durch eine andere Tätigkeit und hat die Kunst als Hobby oder man holt sich die Ressourcen über die Kunst selbst.
Bei (b) gibt es das Problem das eine Leistung immer Aufwand erzeugt. Dieser Aufwand muss gedeckt werden. Kein Endgeld bedeutet im Umkehrschluss keine Leistung.

Soweit ACK mit der Argumentation; müsste nur die Aufwandsentschädigung an den Künstler oder Autor angemessen sein. 70 Cent für ein 15 Euro-Album ist zu wenig, wenn allein der Handel mehrere Euro verdient.

user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
Wenn man Leistung bezieht ohne irgend eine Gegenleistung so handelt man kontra der bezogenen Leistung. Deshalb ist mitschneiden aus dem Rundfunk legal(->Gebühren, staatliche Gelder) aber auch nur für den Eigenbedarf!

edit,
Noidic, Du warst schneller

Ich seh das mit dem Eigenbedarf so, dass es
1. im Privaten Umfeld bleiben sollte (je Kopie)
2. unentgeldlich passieren MUSS (sei denn, jeglicher Erlöß geht an den Künstler)

Allerdings müste deiner Argumentation auch das Mitschneiden im Kino legal sein, da ich ja für den Eintritt bezahlt hab.

@ene: ACK.

@RauPkopierer schaden der Landwirtschaft: Das hat ein MI-Fuzzi gesagt, Heise hat's zitiert und sarkastisch übernommen. Das man heise dort nicht objektiv betrachten sollte, ist klar. Aber wenn sich Leute lächerlich machen, soll'n sie dies ruhig tun ;-)

@Gurkenlaster: Mich wundert eh, dass DSDS nicht mit Survivor kombiniert wurde.

@alzaimar: Wo gibt's das Sonderangebot???

Und wieder gingen mir diese orangen Foren-Popups auf den Cookie ;-)

_________________
Anyone who is capable of being elected president should on no account be allowed to do the job.
Ich code EdgeMonkey - In dubio pro Setting.


Zuletzt bearbeitet von BenBE am Fr 31.08.07 11:41, insgesamt 1-mal bearbeitet
Luckie
Ehemaliges Mitglied
Erhaltene Danke: 1



BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 11:41 
user profile iconGTA-Place hat folgendes geschrieben:
Letztens im Real wurde Bit Copa kostenlos verteilt.

Richtig und zwar sehr wahrscheinlich mit Einwilligung der Rechteinhaber. Nach eurer Argumentation kann ich mir die Datei "The Beatle - Love me do.mp3" einfach runterladen, weil ich davon ausgehen kann, dass sie mit Einwilligung des Rechteinhabers in dem Filesharingnetzwerk zur Verfügung steht, weil sie sonst da nicht zu finden wäre?
noidic
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 851

Win 2000 Win XP Vista
D7 Ent, SharpDevelop 2.2
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 12:14 
@BenBE: Eine Verfahrensweise wie bei der VG Wort würde ich ohne weiteres befürworten. Wenn ich mich recht erinnere, sollte die GEMA-Gebühr auch sowas in der Art darstellen, hat nur irgendwie nich so recht funktioniert.

_________________
Bravery calls my name in the sound of the wind in the night...
tommie-lie
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 4373

Ubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon"

BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 12:25 
user profile iconLuckie hat folgendes geschrieben:
Raubkopieren (ein sehr unglücklicher Begriff) ist nur eine andere Form des Diebstahles und Diebstahl ist strafbar.
Nein! Auch ich bin der MEinung, daß es eben nicht mit Diebstahl zu vergleichen ist. Bei einem Diebstahl laut StGB wird etwas weggenommen, dem ursprünglichen Eigentümer steht es somit nicht mehr zur Verfügung. Das ist bei einer Schwarzkopie nicht der Fall. Es ist nach wie vor eine zurecht verbotene Handlung, nämlich zivilrechtlich eine Urheberrechtsverletzung und moralisch eine fehlende Anerkennung vor dem Schöpfer eines Werkes, aber diese ganzen Vergleiche mit Diebstahl oder gar Raub (wo ist die Körperverletzung bei der ganzen Sache?) finde ich total daneben

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Dann gibts Dinge, die hätte ich gerne, aber dafür Geld ausgeben? MP3 z.B. Ist nett, wenn ich ein paar Songs auf meiner Platte habe, aber dafür bezahlen? Nö. Dann hätte ich sie einfach nicht, sondern mache das (Internet-) Radio an.
Also lieber ein Gesetz brechen und dem Künstler jedes Recht nehmen, Anerkennung für sein Werk zu ernten, anstatt sich legal zu verhalten und Radio zu hören?

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich sehe das so: Ist das Produkt gut, dann bezahle ich dafür, damit der Erfinder des Produktes honoriert wird. Ich habe mir meine Arbeitssoftware von Fineprint bis WinRar, Totalcommander etc. gekauft, einfach, weil die Leute gute Arbeit leisten.
Sehr löblich. Aber dennoch ist es trotzdem falsch, schlechte aber teure Programme einfach umsonst zu beschaffen und zu benutzen. Deine nichtssagende und vollkommen irrelevante Meinung über die Qualität einer Software entscheidet nicht darüber, wie lange der Urheber daran gearbeitet hat, welche Ausgaben er hatte und was vielleicht andere über die Software denken. Nichts gibt dir das Recht, urheberrechtlich geschützte Werke ohne Erlaubnis des Urhebers zu nutzen. Wenn du in ein Museum gehst, sagst du schließlich auch nicht "das Bild sieht *mist*e aus", fotografierst es und verteilst Abzüge davon in der Fußgängerzone.

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Wenn irgendwo ein Tisch rumsteht mit Goldbarren drauf und darüber ein Schild 'Nehmt! Bedient Euch!' und auf dem Goldbarren keine Prägung ist, dann... ach... und eine Kasse ist auch nirgens zu sehen... dann darf ich mich bedienen. Und dann ist das eben u-m-s-o-n-s-t. Oder 'gratis'. Geht auch.
Ich habe immer noch keine Plattenfirma gesehen, die beim Zahnarzt im Foyer eine Schüssel mit CDs hinstellt...

user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:
@BenBE: Eine Verfahrensweise wie bei der VG Wort würde ich ohne weiteres befürworten. Wenn ich mich recht erinnere, sollte die GEMA-Gebühr auch sowas in der Art darstellen, hat nur irgendwie nich so recht funktioniert.
GEMA-Abgaben sind auf CD-Rolinge, CD-Laufwerke, CD-Brenner, Kassettenrecorder, Plattenspielern und allem möglichen, womit du Musik aufnehmen und wiedergeben kannst. VG-Wort-Abgaben sind auf Scanner, Drucker, Fotokopierer, nicht auf Papier. Von Internet keine Spur. Wenn die Tageszeitung nicht am Kiosk gekauft werden würde, sondern über das Internet kostenlos runtergeladen werden würde, würde die VG-Wort ebenfalls keinen Cent dafür bekommen. BenBE als freier Journalist würde von der VG-Wort kein Geld bekommen, weil die ja selbst kein Geld kriegt, er müsste Privatinsolvenz anmelden und würde einsam unter einer Brücke sterben.
Hallo? Klar bezahlt die VG-Wort jene Künstler, die in Textform veröffentlichen, aber das macht die GEMA in der gleichen Art und Weise auch für Künstler, die Musik machen. Desegen kostet ein Buch selbst als Tashenbuch trotzdem noch 10 Euro oder mehr und es ist nicht erlaubt, im Bücherladen ein Buch aus dem regal zu nehmen, in den Hinterraum zum Kopierer zu gehen, das Buch zu kopieren, es wieder zurückzustellen und die Kassiererin freundlich grüßend mit der Kopie unterm Arm den Laden zu verlassen.

_________________
Your computer is designed to become slower and more unreliable over time, so you have to upgrade. But if you'd like some false hope, I can tell you how to defragment your disk. - Dilbert
Gausi Threadstarter
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 8549
Erhaltene Danke: 478

Windows 7, Windows 10
D7 PE, Delphi XE3 Prof, Delphi 10.3 CE
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 13:19 
Wenn ich in den Laden gehe, und mir da ein Buch kopiere, dann freut sich der Laden, weil ich fürs kopieren mehr ausgebe, als für das Buch, und der Laden das Buch hinterher auch noch verkauft bekommt ;-)

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.
Nein, aber Prince hat sein neues Album als Beilage zu einer Tageszeitung verschenkt. Soweit ich weiß, hat die Plattenfirma ihn dann aber den Vertrag gekündigt. Und die Sportfreunde haben 54,74,90 2010 einige Zeit auf ihrer Webseite zum freien Download angeboten. Und REM haben ein Album zum remixen bereitgestellt. Herausgekommen ist R.E.M.IX - ein komplettes Album zum freien Download inklusive Cover zum Ausdrucken. Das gibts also auch ;-).

@Luckie: Software ist imho etwas anders zu betrachten. Einmal, weil ein Programmierer selten Live-Konzerte geben kann, er zweitens eher selten Heerscharen von verzweifelten Teenies hinterlässt wenn er verkündet, mit dem Programmieren aufzuhören, weil man Software eher selten im Radio mitschneiden kann, und nicht zuletzt, weil Programme eher etwas sind, was man wirklich braucht (obwohl es da bei vielen Dingen Open Source Alternativen gibt). Er ist also auf den Verkauf bzw. die Lizenzeinnahmen viel mehr angewiesen als ein Musiker, der auch andere lukrative Einnahmemöglichkeiten hat.
Daher beschränke ich mich mit meinen Argumenten auf die, die am lautesten schreien. Ob diese den größten Schaden beim Filesharing erleben, bezweifle ich. Wenn dein XPUsermanager ständig nur kopiert wird, hast du als Programmierer sicherlich einen höheren (relativen) Verlust, als wenn das neue Album von Madonna ein paar Millionen mal in einer Tauschbörse runtergeladen wird.

Ich möchte auch niemanden das Recht absprechen, selbst zu bestimmen, was mit seinem Werk passiert. Wenn meine Programme gecrackt bei Rapidshare auftauchen, dann möchte ich das unterbinden können und dürfen. Aber die (völlig überzogenen) Schadensersatzforderungen, die an Tauschbörsennutzer gestellt werden (oder zumindest wird das teilweise so suggeriert), sind auch nicht der richtige Weg.

Nebenbei noch ein Gedanke: Die Sparte, die in den Tauschbörsen im Verhältnis zu ihrem Gesamtumsatz wohl am stärksten vertreten ist, beschwert sich irgendwie am wenigsten. Oder hat irgendwer von euch mal gehört, dass einer verknackt wurde, weil er Pornos runterlädt? (also "normalen" Porn, nicht Abarten davon, bei dem Kinder mißbraucht werden.)

_________________
We are, we were and will not be.
Luckie
Ehemaliges Mitglied
Erhaltene Danke: 1



BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 13:28 
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
@Luckie: Software ist imho etwas anders zu betrachten. Einmal, weil ein Programmierer selten Live-Konzerte geben kann, er zweitens eher selten Heerscharen von verzweifelten Teenies hinterlässt wenn er verkündet, mit dem Programmieren aufzuhören, weil man Software eher selten im Radio mitschneiden kann, und nicht zuletzt, weil Programme eher etwas sind, was man wirklich braucht (obwohl es da bei vielen Dingen Open Source Alternativen gibt). Er ist also auf den Verkauf bzw. die Lizenzeinnahmen viel mehr angewiesen als ein Musiker, der auch andere lukrative Einnahmemöglichkeiten hat.

Nur weil sich der Erfolg einer Software nicht in der Lautstärke von Teenie-Gekreische messen lässt, ist es anders zu behandeln? Nur weil sich der Erfolg von Software anders äußert, ist sie anders zu behandeln? Eine Software besteht doch, genau wie eine MP3 Datei, auch nur aus Bits und Bytes und kann beliebig kopiert werden. Ein Softwareentwickler kann zwar keine Konzerte geben, aber er kann Geld für den Support und Schulungen usw. verlangen.


PS: Bruce Springsteen biete auf www.radionowheredownload.com auch einen Song aus seinem neuen Album, welches erst im September erscheint, zum Download an.
Gausi Threadstarter
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 8549
Erhaltene Danke: 478

Windows 7, Windows 10
D7 PE, Delphi XE3 Prof, Delphi 10.3 CE
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 13:42 
Software besteht zwar wie Musik auch nur aus Bits und Bytes, aber man benötigt sie eher (z.B. zum Erstellen eigener Werke) und man hat seltener einen (fast) vollwertigen kostenlosen Ersatz (Opensource) als bei Musik (Radio). Außerdem glaube ich, dass man mit dem Support nicht soviel Geld verdienen kann, wie mit einem ausverkauften Konzert.

Von daher bin ich der Meinung, dass ein Programmierer eher das Recht hat, gegen Tauschbörsen zu wettern, als die Vertreter der Plattenindustrie. Von denen hört man aber imho recht wenig - vielleicht liegt es nur an der fehlenden Lobby, oder weil es in der Programmiererwelt nicht nur Microsoft, Sun und Apple sind, bei denen 80% aller Programmierer unter Vertrag stehen. Vielleicht leigt es aber daran, dass die MI ihre Lizenz zum unbegrenzten Gelddrucken davonschwimmen sieht. ;-)

_________________
We are, we were and will not be.
noidic
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 851

Win 2000 Win XP Vista
D7 Ent, SharpDevelop 2.2
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 14:31 
Ich denke ein Grund dafür, dass sich die Softwareindustrie weniger stark beschwert liegt in der Tatsache, dass es bei Software einfacher ist, einen relativ wirksamen Kopierschutz einzubauen und dieser auch einfacher akzeptiert wird als DRM-Zeux bei Tonträgern. Das ist auch klar, denn die meisten Kopierschutzsysteme für Software schränken die Benutzung derselben nicht oder nur unwesentlich ein, bei kopiergeschützten un-CDs sieht das schon anders aus.

Die hohen Schadensersatzforderung halte ich auch für übertrieben hoch, ich würde eher Buß- und Strafgelder in der Höhe auferlegen, oder gar Haftstrafen bei Wiederholungstätern.

_________________
Bravery calls my name in the sound of the wind in the night...
tommie-lie
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 4373

Ubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon"

BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 14:31 
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Wenn ich in den Laden gehe, und mir da ein Buch kopiere, dann freut sich der Laden, weil ich fürs kopieren mehr ausgebe, als für das Buch, und der Laden das Buch hinterher auch noch verkauft bekommt ;-)
Fotokopien natürlich kostenlos.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Nein, aber Prince hat sein neues Album als Beilage zu einer Tageszeitung verschenkt. Soweit ich weiß, hat die Plattenfirma ihn dann aber den Vertrag gekündigt. Und die Sportfreunde haben 54,74,90 2010 einige Zeit auf ihrer Webseite zum freien Download angeboten. Und REM haben ein Album zum remixen bereitgestellt. Herausgekommen ist R.E.M.IX - ein komplettes Album zum freien Download inklusive Cover zum Ausdrucken. Das gibts also auch ;-).
Weil ein paar Leute das so machen, willst du alle dazu zwingen, ds so machen zu müssen? Weil ein paar Leute OpenSource-Software schreiben, darf Michael keine Shareware mehr veröffentlichen? Abgesehen davon ist Prince ein schlechtes Beispiel, der war schon immer so drauf, der hat auch schon bei Konzerten seine Alben verteilt.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Er ist also auf den Verkauf bzw. die Lizenzeinnahmen viel mehr angewiesen als ein Musiker, der auch andere lukrative Einnahmemöglichkeiten hat.
Auch ein Softwareentwickler hat neben dem reinen Produktverkauf noch andere lukrative Einnahmequellen, siehe Novell und Co.
Es geht halt auch bei Software anders. Deswegen kannst du nicht allen anderen ein bestimmtes Geschäftsmodell aufzwingen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Ich möchte auch niemanden das Recht absprechen, selbst zu bestimmen, was mit seinem Werk passiert. Wenn meine Programme gecrackt bei Rapidshare auftauchen, dann möchte ich das unterbinden können und dürfen. Aber die (völlig überzogenen) Schadensersatzforderungen, die an Tauschbörsennutzer gestellt werden (oder zumindest wird das teilweise so suggeriert), sind auch nicht der richtige Weg.
Ja, die Schadensersatzforderungen sind überzogen und die ständige Beschneidung der Rechte der Käufer sind einfach *mist*e, aber das ändert nichts daran, daß Filesharing im Kern illegal ist. Wenn du Filesharing legalisieren möchtest, mit der Begründung, daß man ja auch anders Geld verdienen kann, dann musst du mit der gleichen Begründung auch das Kopieren von Michaels Software erlauben. Daß das Strafmaß absolut verhältnislos ist, ist dabei doch eine ganz andere Geschichte und hat nichts mit der Unrechtmäßigkeit der Tat an sich zu tun.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Die Sparte, die in den Tauschbörsen im Verhältnis zu ihrem Gesamtumsatz wohl am stärksten vertreten ist, beschwert sich irgendwie am wenigsten. Oder hat irgendwer von euch mal gehört, dass einer verknackt wurde, weil er Pornos runterlädt? (also "normalen" Porn, nicht Abarten davon, bei dem Kinder mißbraucht werden.)
Nein, die Porno-Industrie ist ja auch die einzige, die bisher immer neue Technologien umarmt hat und nicht sämtliche Entwicklungen verpennt hat. Du findest bei weitem nicht in dem Maße legale Musik im Internet, wie die legalen Porno im Internet findest, hier hat die Pornoindustrie einfach mal wieder als erstes eine Technologie für sich entdeckt. Die scheinen damit prinzipiell weniger Probleme zu haben als andere Branchen, offensichtlich sollten sich viele Manager noch ein Scheibchen von den Pornoproduzenten abschneiden.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Software besteht zwar wie Musik auch nur aus Bits und Bytes, aber man benötigt sie eher
Weil man Software also braucht, muss sie bezahlt werden? Wenn man Musik nicht braucht, dann braucht man sie auch nicht illegal zu kopieren.

Gausi hat folgendes geschrieben:
und man hat seltener einen (fast) vollwertigen kostenlosen Ersatz (Opensource) als bei Musik (Radio).
Ich nehme an, du wolltest das umgekehrte schreiben, man hat bei Software häufiger einen kostenlosen Ersatz in Form von Freeware oder Opensource-Software. Und deswegen sind die einzelnen Softwarehersteller, die ihre Software nicht umsonst oder frei rausrücken, eher dazu berechtigt, Geld zu nehmen? Bei Musik habe ich keinerlei vollwertige Alternative zur CD.

[qutoe="Gausi"]Außerdem glaube ich, dass man mit dem Support nicht soviel Geld verdienen kann, wie mit einem ausverkauften Konzert.[/quote]Vielleicht nicht mit einem Schlag, aber durch Lizenz- und Supportverträge kann man über eine gewisse Zeitspanne auch mehrere hundert Millionen Umsatz machen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Von denen hört man aber imho recht wenig - vielleicht liegt es nur an der fehlenden Lobby, oder weil es in der Programmiererwelt nicht nur Microsoft, Sun und Apple sind, bei denen 80% aller Programmierer unter Vertrag stehen. Vielleicht leigt es aber daran, dass die MI ihre Lizenz zum unbegrenzten Gelddrucken davonschwimmen sieht. ;-)
Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, daß die Menge der kopierten Software deutlich geringer ist, zum einen weil du mit jedem Computer ohnehin Geld an Microsoft für Software abdrückst, von daher dein Windows und Office ohnehin legal sind, und vielleicht auch weil Kopierschutzmaßnahmen effizienter sind. Die richtig teueren Softwareprodukte sind häufig mit einem Dongle ausgestattet, die du nicht einfach kopieren kannst. Bei Musik muss wenigstens auf ein paar Geräten noch die Abspielbarkeit gewährleistet sein, und wenigstens dann ist auch eine sehr gute analoge Aufnahme möglich.

_________________
Your computer is designed to become slower and more unreliable over time, so you have to upgrade. But if you'd like some false hope, I can tell you how to defragment your disk. - Dilbert
alzaimar
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic star
Beiträge: 2889
Erhaltene Danke: 13

W2000, XP
D6E, BDS2006A, DevExpress
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 14:57 
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich sehe das so:...
Sehr löblich. Aber dennoch ist es trotzdem falsch, schlechte aber teure Programme einfach umsonst zu beschaffen und zu benutzen.

Das habe ich doch gar nicht behauptet. Im Übrigen gilt auch hier: Ich saug mir auch mal eine große Applikation, um sie mir in Ruhe anzuschauen. Wenn ich damit arbeite, wird bezahlt.

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Deine nichtssagende und vollkommen irrelevante Meinung...

:gruebel:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.

Gähn. Schon wieder reißt Du einen Satz von mir aus dem Zusammenhang. Langsam wirds l(u/ä)stig. Ich bin auf Luckies Aussage eingegangen, die nur einige Pixels über meiner Antwort als Zitat steht.

user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Dann gibts Dinge, die hätte ich gerne, aber dafür Geld ausgeben? ...
Also lieber ein Gesetz brechen und dem Künstler jedes Recht nehmen, Anerkennung für sein Werk zu ernten, anstatt sich legal zu verhalten und Radio zu hören?

Also langsam wirst Du mir suspekt. :shock:
Sperr mal die Augen auf: ICH WÜRDE DAS ZEUGS NIE KAUFEN ABER WENNS SCHON RUMLIEGT DANN HER DAMIT. DAMIT IST NIEMANDEM GESCHADET WEIL ICH ES (read my lips) >>NIE GEKAUFT<< UND DAMIT (nochmal aufpassen) >>NIEMANDEM GESCHADET<< HÄTTE.
Und Gesetze werden auch nicht gebrochen.
Und Rechte werden auch nicht genommen.
Und im Radio läuft sowas nicht.

Uff. Angekommen? :autsch:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Wenn irgendwo ein Tisch ...
Ich habe immer noch keine Plattenfirma gesehen, die beim Zahnarzt im Foyer eine Schüssel mit CDs hinstellt...

Stimmt, aber als Beilage in Zeitschriften. Du hast aber diese Äußerung ohnehin nicht verstanden und schon wieder aus dem Kontext gerissen (auch hier steht über meinen Äußerungen ein Zitat, auf das ich eingegangen bin).

Deine Art zu zitieren und zu antworten ist gewöhnungsbedürftig. Du solltest auch den Zusammenhang der von Dir kritisierten Äußerungen verstehen und insbesondere nach Zitaten Ausschau halten, die sich in unmittelbarer Nähe -mist darüber- befinden. :zwinker:

Zur Pauschalabgabe:
Ich will aber gerade nicht über den Kauf einer Zeitschrift pauschal irgendwelche Journalisten (womöglich noch von der Bild-Zeitung oder irgendeiner rechtsgerichteten Postille) mitfinanzieren. Ich kaufe das konkrete Produkt und finanziere damit genau die Leute, die ich will.

Bei der Musik ist es genauso: Ein tolles Album wird gekauft 'weil man es haben will'. Grützensongs für zwischendurch sauge ich mir (weil ich -hallo tommie- eh nicht kaufen würde).

Die Musikindustrie muss umdenken: Die weitaus meisten Leute sind so wie ich (auch wenn meine Meinung nichtssagend und irrelevant ist) und zahlen für Qualität. Bietet den Leuten Songs für 1€ oder 50ct, verschenkt 22khz-MP3 für die Kiddies, die es sich nicht leisten können (Das ist UKW-Qualität oder 'von Kassette zu Kassette überspielt'), und produziert endlich wieder Qualität und nicht solchen Grützenmüll. Das das geht, zeight Jobs mit den iTunes.

Weiterhin sollte man als MI, die die Kiddies als Zielgruppe hat, auch entsprechend mit denen reden. Neulich hab ich 50ct gesehen, der eine diesbezügliche (Downloading etc.) ansage gemacht hat. Er hat einfach gesagt, das es uncool ist. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Reicht doch. Wieso? Er ist reich, die MI ist reich, es gibt genausoviele neue Künstler wie früher, es gibt weiterhin Shootingstars a la 'Tokio Hotel', nur eben der Gewinn ist nicht so hoch wie früher. Klar, bei dem Schund.

Früher hatte die Kirche das Monopol auf das Wissen (in Ermangelung von Büchern). Dann kam der Buchdruck und alles wurde anders. Die Kirche musste schweren Herzens große Teile ihrer Macht abgeben und sich und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft neu erfinden.

Hier ist es ähnlich. Früher *musste* man einfach Platten kaufen, wenn man in ordendlicher Qualität Musik hören wollte. Die MI war quasi der Gralshüter der Töne. Heute gilt das nicht mehr. Nicht nur, das eine kleine Streichholzschachtel bessere Musikqualität als ein ölgelagerter Plattenspieler mit 20kg-Teller an goldvertäfelten Boxen bietet, er speichert auch noch nebenbei die gesammte Musiksammlung einer Kleinstadt. Musik, obwohl eigentlich ein immaterielles Gut, hatte früher ein echtes Gewicht in Form einer runden Vinylscheibe. Heute werden ganzen Archive -wupps- verschoben. Insofern muss die MI zwangsweise einen Großteil ihrer Macht abgeben und sich neu erfinden. Lustigerweise schaffen das die Vorreiter, die nach dem Motto "If you can't beat them, join them".

_________________
Na denn, dann. Bis dann, denn.
Gausi Threadstarter
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 8549
Erhaltene Danke: 478

Windows 7, Windows 10
D7 PE, Delphi XE3 Prof, Delphi 10.3 CE
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 15:10 
@tommie: Manchmal glaube ich, du willst mich nicht verstehen...:gruebel:

Wenn ein Künstler Teile seines Werks verschenkt, dann sehe ich das als Anreiz, diesen Künstler zu unterstützen. Ob nun durch Kauf von CDs oder Besuch von Konzerten, ist dabei zweitrangig. Das muss deswegen nicht jeder machen. Dann bekommt dieser halt mein Geld nicht, weil ich es den anderen gebe. Andere sehen das vielleicht anders.
Ich zwinge niemandem ein bestimmtes Geschäftsmodell auf, und habe das auch nicht vor. Die Musikindustrie ist es, die mir als Kunden ein veraltetes Geschäftsmodell aufzwingen will. Und da sie sieht, dass das nicht mehr 100%ig funktioniert, sucht sie die Hilfe des Gesetzgebers.
Ich bezweifle ganz einfach, dass durch ein Verbot von Filesharing der Umsatz der MI wieder ansteigen würde. Und ich denke, ich habe diese Zweifel jetzt mehrfach ausgiebig begründet. Deswegen halte ich ein Verbot in der Form, wie es angestrebt wird, für sinnlos.

Das mit OpenSource meinte ich übrigens nicht andersrum. Radio ist ein mehr oder weniger gleichwertiges Produkt zu Tauschbörsen. Im Radio bekomme ich Musik kostenlos (ich zahle dafür GEZ-Gebühr) und in Tauschbörsen ebenso (und zahle dafür GEZ Gebühr).
Bei OpenSource und den (raupkopierten) kommerziellen Gegenstücken habe ich aber oftmals mit Kompatibilitätsproblemen zu kämpfen, oder die Bedienung ist etwas anders. Wenn ich nun auf der Arbeit mit dem kommerziellen Produkt arbeite und zuhause auch daran arbeiten möchte, habe ich, wenn ich eine Kopie der teuren Software nutze, einen echten Vorteil gegenüber der legalen kostenfreien Open-Source Variante.
Diesen echten Vorteil sehe ich bei illegalen Tauschbörsen vs. legalem Radio nicht.

@alzaimar: Bitte ruhig bleiben ;-)

_________________
We are, we were and will not be.
noidic
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 851

Win 2000 Win XP Vista
D7 Ent, SharpDevelop 2.2
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 15:34 
user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:

Ich zwinge niemandem ein bestimmtes Geschäftsmodell auf, und habe das auch nicht vor. Die Musikindustrie ist es, die mir als Kunden ein veraltetes Geschäftsmodell aufzwingen will.


Das Geschäftsmodell der MI ist es, Musik zu verlegen und für das Produkt, sei es eine CD, eine Vinyl-Platte oder ein Downloadangebot Geld zu verlangen, also das übliche "Ware gegen Geld" - Modell.
Ich hab bei deinen Posts leider noch nicht herauslesen können, welches Geschäftsmodell du vorschlägst, bisher sieht es für mich aus wie ein "Ware gegen vielleicht Geld, vielleicht auch nicht". Mit diesem Modell kann niemand kalkulieren.

_________________
Bravery calls my name in the sound of the wind in the night...
tommie-lie
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 4373

Ubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon"

BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 16:06 
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
Deine nichtssagende und vollkommen irrelevante Meinung...

:gruebel:
:zwinker:
Damit meinte ich direkt
alzaimar hat folgendes geschrieben:
Ist das Produkt gut, dann bezahle ich dafür, damit der Erfinder des Produktes honoriert wird.
Es ist ja nicht so, daß in diesem Thread nicht auch schonmal die Meinung fiel, daß die Fans eh dafür bezahlen und somit die gute Qualität bereits honoriert wird, und man dafür dann auch die Dinge einfach mitnehmen kann, die nicht so gut sind, als daß man dafür bezahlen würde. Wenn du die Software gut findest und Geld dafür ausgibst, ok, aber wenn andere die Musik nicht so gut finden, daß sie das Album kaufen, sie aber dennoch hören, dann finde ich das falsch.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
user profile icontommie-lie hat folgendes geschrieben:
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Probierst Du im Supermarkt nicht die neuesten Kekse, weil so eine Promo-Tussi sie dir anbietet? Aund? Kaufst Du sie dann auch?
Schonmal einen Mitarbeiter von BMG gesehen, wie er in der Musikabteilung kostenlos CDs mit Musik zum Probehören verteilt? Ich auch nicht.

Gähn. Schon wieder reißt Du einen Satz von mir aus dem Zusammenhang. Langsam wirds l(u/ä)stig. Ich bin auf Luckies Aussage eingegangen, die nur einige Pixels über meiner Antwort als Zitat steht.
Auch in Bezug auf Luckies Aussage gewinnt deine nicht an Richtigkeit. Wenn du Kekse angeboten bekommst, dann hat Halsen sich überlegt, daß es eine tolle Masche für die neue Kekssorte wäre, wenn sie im Supermarkt 'nen Studenten hinstellen, der die Kekse verteilt. Das ist eine kontrollierte Umgebung, jeder kriegt höchstens einen Keks, vielleicht zwei oder drei, wenn er mehrmals am Tag kommt, aber Bahlsen weiß ganz genau, was sie da tun, können es kontrollieren. Wenn du die Kekse anschließend nicht kaufst, ist das zwar ein indirekter Verlust, aber ein einkalkulierter, denn so funktioniert Werbung. Musik bei Tauschbörsen ist aber in den seltensten Fällen vom Künstler selbst oder von der Produktionsfirma reingestellt worden. Diese Musik unterliegt nicht der Kontrolle des Herstellers, sie wird tausend- oder millionenfach verwendet, während der Student vielleicht 10 Schachteln zur Verfügung hat, die er rausgeben darf. Die Tauschbörsen sind daher nicht mit dem Supermarktstudenten zu vergleichen, weil es eben nicht der Hersteller ist, der das Angebot macht, es geschieht nicht mit dem Einverständnis des Herstellers, und wie die Klagen zeigen offensichtlich auch nicht mit der Billigung des Herstellers. Wenn jeder gewissenhaft die Musik sofort löschen würde, wenn er sie runtergeladen und einmal angehört hat und pansich in den Plattenladen rennt um sich die Single oder das Album zu kaufen, hätte die Musikindustrie sicherlich auch deutlich weniger dagegen einzuwenden. Solange aber der Musikdownload von der überwiegenden Mehrheit als Ersatz für den Musikkauf betrachtet wird, ist es für die Musikindustrie ein Schaden, den man nicht wegdiskutieren kann.
Wie gesagt, es ist nicht die Musikindustrie, die die Kekse anbietet.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
ICH WÜRDE DAS ZEUGS NIE KAUFEN ABER WENNS SCHON RUMLIEGT DANN HER DAMIT. DAMIT IST NIEMANDEM GESCHADET WEIL ICH ES (read my lips) >>NIE GEKAUFT<< UND DAMIT (nochmal aufpassen) >>NIEMANDEM GESCHADET<< HÄTTE.
Das ist doch kein Argument. Du ziehst einen Nutzen daraus, wenn du Musik runterlädtst, und diesen Nutzen kannst du nur durch die Arbeit anderer Leute ziehen. Diese Leute wollen dafür eine Gegenleistung von dir haben, die du aber nicht leisten möchtest. Dennoch willst du den Nutzen haben. Entweder man erbringt eine Gegenleistung, oder man hat keinen Nutzen davon. Eine HureProstituierte nimmt für die Dienstleistung auch eine Gegenleistung, und das obwohl ihre Dienstleistung nahezu unendlich oft verfügbar ist, ebenso wie digitale Kopien unendlich oft angefertigt werden können. Trotzdem würde doch niemand auf die Idee kommen, von Prostituierten zu verlangen, daß sie die Dienstleistung umsonst rausrücken.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Und Gesetze werden auch nicht gebrochen.
Im Falle des Runterladen von Musik oder Software und nicht dafür zahlen verstößt man gegen des Urheberschutzgesetz.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Und Rechte werden auch nicht genommen.
Im Falle des Runterladen von Musik oder Software und nicht dafür zahlen hat der Urheber der Musik oder der Software das uneingeschränkte!!! Recht der exklusiven Verbreitung, so er es nicht ausdrücklich anders formuliert hat, welches ihm genommen wird, indem das Werk ohne seine Einverständnis verbreitet wird.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Uff. Angekommen? :autsch:
Und wie steht's mit dir? Es geht hier nicht primär darum, daß für jeden Download bezahlt wird, das wäre bei weitem nicht so schlimm und ist in der Praxis überhaupt nicht der Fall; der Kern der Debatte ist runterladen und nicht bezahlen.

user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:
Stimmt, aber als Beilage in Zeitschriften. Du hast aber diese Äußerung ohnehin nicht verstanden und schon wieder aus dem Kontext gerissen (auch hier steht über meinen Äußerungen ein Zitat, auf das ich eingegangen bin).
Auch diesmal taugt das Zitat nicht als Entschuldigung für einen unsinnigen Vergleich. Der Hersteller des Goldbarren hat offensichtlich die Goldbaren der Allgemeinheit zum Geschenk gemacht, wenn er ein Schild mit der Aufschrift "Bitte bedient euch" drüberhängt. Das ist beim Gegenstand dieses Threads aber nicht der Fall, der Urheber möcht eben nicht, daß sich jeder bedient. Ok, magst du jetzt vielleicht denken, steht halt kein Schild da, aber eine Kasse ist trotzdem nirgendwo, also isses kostenlos. Dann holst du also demnächst dein Gemüse nicht mehr vom (Super-)Markt sondern fährst zum Bauern, schleichst dich auf seinen Acker und holst dir deine Lebensmittel einfach selber? Steht schließlich keine Kasse da, aber überall liegt das Gemüse rum, einfach so, man könnte fast denken der Bauer will, daß du es einfach nimmst. Das ist doch Unsinn.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Deine Art zu zitieren und zu antworten ist gewöhnungsbedürftig. Du solltest auch den Zusammenhang der von Dir kritisierten Äußerungen verstehen und insbesondere nach Zitaten Ausschau halten, die sich in unmittelbarer Nähe -mist darüber- befinden. :zwinker:
Wie ich in den letzten Absätzen vielleicht deutlich machen konnte, ist mir nicht entgangen, daß du dich auf Zitate beziehst. Michaels Vergleich mit dem Auto stimme ich nicht zu, aber das heißt nicht, daß andere vergleiche nicht genauso beschissen sein können. Schade, daß du die Anspieleungen nicht verstanden hast oder nicht verstehen wolltest, aber ich bleibe dabei: Nur weil einige es umsonst anbieten, heißt das nicht, daß auch der Hersteller das so will und es heißt auch nicht, daß es richtig ist, daß manunter Umgehung des Willens des HErstellers Nutzen aus dem kostenlosen aber illegalen Angebot zieht.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Grützensongs für zwischendurch sauge ich mir (weil ich -hallo tommie- eh nicht kaufen würde).
Dann lad die schlechte Musik doch nicht runter und höre sie nicht, sondern kauf stattdessen die gute.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Früher hatte die Kirche das Monopol auf das Wissen (in Ermangelung von Büchern). Dann kam der Buchdruck und alles wurde anders. Die Kirche musste schweren Herzens große Teile ihrer Macht abgeben und sich und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft neu erfinden.
Wissen ist aber auch heute noch Macht und du kannst es für dich behalten bzw finanziellen Nutzen daraus schlagenn. Sowas nennt sich dann Patent. Wenn du dir was tolles ausgedacht hast, willst du normalerweise ein Patent darauf anmelden, damit nicht einfach jeder das gleiche Ding bauen kann, genauso will der Künstler, wenn er irgendwas gesungen hat, daß nicht jeder das Lied einfach so kriegt.

alzaimar hat folgendes geschrieben:
Insofern muss die MI zwangsweise einen Großteil ihrer Macht abgeben und sich neu erfinden.
Daß die Musikindustrie umdenken muss, ist auch meine Meinung. Aber es als richtig zu empfinden, daß künstlerische Leistung nicht gewürdigt werden muss, finde ich nicht richtig. Klar sind die Geschäftsmodelle der Musikindustrie allesamt älter als 20 Jahre, sie haben wie immer die Entwicklung total verschlafen, aber deswegen sollte trotzdem die Leistung honoriert werden, genauso wie du für deine Erfindung durch ein Patent honoriert werden würdest.

user profile iconGausi hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Künstler Teile seines Werks verschenkt, dann sehe ich das als Anreiz, diesen Künstler zu unterstützen. Ob nun durch Kauf von CDs oder Besuch von Konzerten, ist dabei zweitrangig. Das muss deswegen nicht jeder machen. Dann bekommt dieser halt mein Geld nicht, weil ich es den anderen gebe.
Ja, vollkommen in Ordnung, dem habe ich auch nicht widersprochen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Ich zwinge niemandem ein bestimmtes Geschäftsmodell auf, und habe das auch nicht vor. Die Musikindustrie ist es, die mir als Kunden ein veraltetes Geschäftsmodell aufzwingen will. Und da sie sieht, dass das nicht mehr 100%ig funktioniert, sucht sie die Hilfe des Gesetzgebers.
Du möchtest Filesharing legalisieren. Damit zwingst du der Musikindustrie auf, nicht mehr pro gehörtem Titel bezahlt zu werden, sondern sich andere Einnahmequellen zu suchen. Musik würde vollständig entwertet werden, weil sie hergestellt wird, aber legal für umsonst verbreitet werden würde. Du würdest die Musikindustrie dazu zwingen, die gesamten Einnahmen über Werbung und Konzerte zu verdienen, anstatt über den Verkauf von Musik auf direkten Datenträgern. Das ist ein anderes Geschäftsmodell als es die Musikindustrie haben will, und das kann ich verstehen.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle ganz einfach, dass durch ein Verbot von Filesharing der Umsatz der MI wieder ansteigen würde.
Wieso Konjunktiv? Filesharing ist verboten und dennoch sinken die Verkaufszahlen. Warum? Weil es (Filesharing) die Leute trotzdem machen. Ich stimme ja mit dir überein, daß die Musikindustrie deutlich lauter jammert als ihr zusteht, aber deswegen bin ich nicht dafür, Filesharing zu legalisieren.

Gausi hat folgendes geschrieben:
Radio ist ein mehr oder weniger gleichwertiges Produkt zu Tauschbörsen.
Bitte? Sehe ich komplett anders. Im Radio hat man im Intro und Outro fast immer irgendeinen Hempel, der dazwischenquasselt, man hat Werbeunterbrechungen, manchmal in Straßenbahnen einen beschissenen Empfang, normalerweise schlechtere Klangqualität, man ist auf einen fertigen Mix angewiesen und es gibt nur wenige Sender, die nur Musik spielen, die ich hören möchte, und nicht zusätzlich noch diesen Chart-Mist. Musikdateien, egal ob legal von einer gekauften CD reippt, oder aus dem Internet runtergeladen, sind für mich um ein vielfaches Wertvoller, als Radio. Genauso verhält es sich mit DVDs/Filmdownloads und TV/Kino. Keine schlechten Synchros, keine Werbung, keine lästigen Popcornfresser, keine Gören vor, neben und hinter einem, die bei jeder Zeile die Göre daneben fragen, was der denn gerade mit $WITZ gemeint hat, und das Ganze in einer Lautstärke, die ich haben will (bezogen auf Kino, das für meinen Geschmack über Gebühr laut ist, und zwar so laut, daß die Kinolautsprecher knarren).
Abgesehen Kauf einer kleinen runden Plastikscheibe mit Loch in der Mitte, gibt es für mich keine andere legale Art und Weise, Medien zu genießen, die qualitativ auch nur in die Nähe eben jener Plastikscheibe kommt.

_________________
Your computer is designed to become slower and more unreliable over time, so you have to upgrade. But if you'd like some false hope, I can tell you how to defragment your disk. - Dilbert
Gausi Threadstarter
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 8549
Erhaltene Danke: 478

Windows 7, Windows 10
D7 PE, Delphi XE3 Prof, Delphi 10.3 CE
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 16:17 
Ein Ansatz wäre, den Kunden mal wieder als König zu betrachten, und nicht als Geldgeber. Ein Anfang wäre z.B. Stop mit DRM und anderen technischen Kopierschutzkram, und Einführung von anderen Dingen, wie es einzelne Bands bereits tun. Die Ärzte z.B. trauen ihren Fans und verzichten bei ihren CDs ausdrücklich auf Kopierschutz. Michael Mittermeier setzt z.B. auf die AK-Copy-Protection ("Wer diese CD kopiert, ist ein Archlochkind"). In den Tauschbörsen landet der Kram sowieso. Kopierschutz hin oder her, legal oder illegal.
Aber wenn man mich als Kunden achtet, und mir vertraut, dass ich die Ware nicht widerrechtlich weiterverteile, dann bin ich eher bereit, das zu tun, als wenn mich eine Plattenfirma als potentiellen Verbrecher behandelt.

Ich finde es nebenbei gut, dass EMI (oder wars n anderes Label?) dazu übergegangen ist, auch mp3 zum Download anzubieten. Ein weit verbreitetes Format, was man auf jedem Player und auf jedem Rechner hören kann. Und man kann es beliebig von einem Medium zum anderen kopieren, ohne irgendwelchen Lizenzen hinterherjagen zu müssen. Ich nehme dieses Angebot allerdings nicht wahr, weil ich hier fast dasselbe für eine CD bezahlen würde, die in meinen Augen mehr wert ist als eine Datei (schließlich kann und darf ich aus der CD die Datei generieren).

Es wird orange, kurz drübergeflogen: Mit Radio meinte ich Webradio. Da gibts viele Sender, die in guter Quali ohne lästigen Moderator senden, und dann auch noch die Tags mitliefern, dass man anständig schneiden kann. Die Aufnahme ist afaik legal, und man bekommt so fast dasselbe wie in den Tauschbörsen.
Und: eine Legalisierung von Musik-Filesharing würde nicht einen Zusammenbruch der CD-Verkäufe bedeuten. Ich denke, dass die Mehrheit der Leute weiterhin CDs kaufen würde, und sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern würde. Denkst du wirklich, dass noch mehr Leute Filesharing betreiben würden, wenn es plötzlich erlaubt wäre? Ich denke nicht. Ansätze wie "Filesharing ist uncool" finde ich da langfristig sinnvoller.

_________________
We are, we were and will not be.
alzaimar
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic star
Beiträge: 2889
Erhaltene Danke: 13

W2000, XP
D6E, BDS2006A, DevExpress
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 16:23 
user profile iconnoidic hat folgendes geschrieben:

Das Geschäftsmodell der MI ist es, Musik zu verlegen und für das Produkt, sei es eine CD, eine Vinyl-Platte oder ein Downloadangebot Geld zu verlangen, also das übliche "Ware gegen Geld" - Modell.

Wenn das so einfach wäre. Das Modell ist aber anders: Die MI verkauft die Musik nicht, sondern nur das Recht, sie zu hören. Die Musik gehört ihr und Du als Käufer darfst sie hören und für dich privat kopieren. Sogar das Abspielen auf einer Party vor Freunden die einen Obulus für Getränke bezahlen, ist streng genommen schon GEMA-pflichtig.

Das ist das Problem. Normaler Handel, das ist 'Ware gegen Geld'. Aber hier ist das eben nicht so. Was früher kein Problem war (Kopieren über Freunde, Aufnehmen aus dem Radio) wird heute milliardenfach per Mausklick durchgeführt. Tatsache ist, das es Tauschbörsen gibt und immer geben wird. Tatsache ist auch, das Viele kein Geld für Qualität ausgeben werden und sich immer ein Weg findet, weniger oder gar nichts zu bezahlen.

Das die Tauschbörsen irgendwie illegal sind, steht ja wohl außer Frage (obwohl WAS genau daran so verboten ist, ist auch nicht so einfach). Aber -mein Gott- davon geht die Welt nicht unter. Es wird immer Zechpreller geben, die einfach aufstehen und verschwinden. Es wird immer Mietvagabunden und Betrüger geben. Natürlich ist das alles gesetzeswidrig und gehört bestraft. Aber nicht so. Stellt Euch vor, die Restaurants würden sich zusammenschließen und alle Gäste unter Generalverdacht stellen. "Raubessen" wird mit schwerem Betrug gleichgesetzt und Zechpreller (auch die, die aus Versehen gehen) in Gefängnissen abgebildet. Es werden Rufe laut, Zechpreller, die hinterher unverschuldet einen Verkehrsunfall begehen, trotzdem voll zur Rechenschaft zu ziehen (Kein Scherz)

Mal ehrlich: Was bringt es, den kleinen MP3-Sammler Kuno Klebig zu 10000 Euronen Strafe zu verdonnern, nur weil er 100.000 MP3-Songs aus Saugwut gesammelt hat? WEM ist damit geholfen? WER wurde (wirklich, nicht rechnerisch) geschädigt?

Wenn ich mir -hupsa- irgendeinen Usermanager mal so besorge (weil ein Freund den hat). Ja mein Gott, da gehen dem Autor doch nicht automatisch 9,95 durch die Lappen. Vielleicht wird sein Name aber auch populärer, sodaß ich mich beim nächsten Tool, auf dem 'Made by Wusel' steht, doch glatt an das tolle unbezahlte Progrämmchen von neulich erinnere. Wie meint ihr ist ZIP so bekannt geworden und sein Programmierer so reich?

Seien wir ehrlich: Digitale Inhalte sind billig in der Herstellung und leicht zu verbreiten: Daher eignen sie sich ja auch so gut zum Geldscheffeln. Leider sind sie auch leicht zu kopieren.

Ein Buch ist schon schwieriger. Klar kann man das, aber ehe ich 5 Std rumstehe, kauf ich mir den Schinken doch. Und klassische Waren sind zwar teurer in der Herstellung (ich habe also als Unternehmer ein Investitionsrisiko), dafür kann man die auch nicht kopieren: Ergo muß ich mit weniger Schwund rechnen.

Einfache Verdienstmöglichkeiten bedingen nun mal ein gewisses Risiko bzw. Schwund. Aber is klar, das Alle (MI, Software- und Sharewareschreiber) etwas dagegen haben.

Als Anbieter muss man damit leben und eben für sich selbst entscheiden, ob und was man dagegen tut (Kopierschutz, Registrierung), ob man den Preis erhöht oder eben durch alternative Vermarktung anders an sein Geld kommt.

Die MI könnte auch mal umdenken und mit dem Strom schwimmen. Viele Softwarebuden verschenken Lite-Versionen und machen so Geschmack auf mehr. Die MI könnte (hab ich schon vorgeschlagen) eben 22khz-MP3 verschenken. Was meint ihr, wie viele Leute dann noch in den Tauschbörsen rumklicken. Und die MI verdient Millionen mit Werbung auf ihren Seiten.

Aber dazu sind sie offensichtlich zu blöd. Oder zu knauserig.

_________________
Na denn, dann. Bis dann, denn.
Sidorion
ontopic starhalf ontopic starofftopic starofftopic starofftopic starofftopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 63



BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 16:44 
Ich hab mir gedacht, ich geb' auch mal meinen Senf dazu. Wir hatten im Studium die Gelegenheit der Vorlesung eines Mannes von der Polizei zu lauschen und der hat folgendes klar festgestellt:
Datenträger mit künstlerischem Inhalt (Musik, Filme, Bücher etc.) dürfen grundsätzlich zum Privatgebrauch kopiert werden, egal, wo die Quelle herkommt (vom Kumpel, aus der Videothek, Internet). Darüber hinaus dürfen sie nach belieben umcodiert werden (mp3, mpeg usw.) und (im begrenzten Rahmen, hier werden ca. 10 Kopien genannt) an Bekannte weitergegeben werden. Und hier ist der Knackpunkt, warum Filesharing (bei Musik/Filmen) illegal ist: Man gibt die heruntergeladenen Dateien gleichzeitig weiter, und zwar a) an Unbekannte und b) im großen Stil. Würde man im Filesharing den Upload auf 0 begrenzen, könnte man beliebig künstlerischen Inhalt beziehen (geht aber net, weil Upload=0 -> Download=0). Zieht man sich seine Filme per Serverdownload von Webhostern ist dies völlig legal.

Anders sieht es bei Software aus: hier ist ein Kopieren grundsätzlich illegal. Allerdings hat der Mann auch erwähnt, dass manchen Softwarehäusern sogar gelegen ist, dass ihre Software kopiert wird, da sie sich dadurch verbreitet. Will ein Unternehmen diese dann produktiv kommerziell einsetzen muss sie sich ohnehin eine Lizenz erwerben. Ist nun ein Produkt A durch Kopien bekannter, als Produkt B wird ein Mitarbeiter seinem Chef den Einsatz dieses Produktes empfehlen, da er es zuhause hat und die Einarbeitung entfällt. Daher wird der Chef eher zum Einsatz von A neigen, selbst wenn die Lizenz teurer ist, als die von B.
Tilo
ontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 1098
Erhaltene Danke: 13

Win7 geg. WInXP oder sogar Win98
Rad2007
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 17:01 
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:

Das die Tauschbörsen irgendwie illegal sind, steht ja wohl außer Frage (obwohl WAS genau daran so verboten ist, ist auch nicht so einfach).


!Achtung! Die Tauschbörse als solch ist vollkommen legal. Es ist legal Dateien zu sharen deren Inhalt zur freien Verfügung steht. Illegal ist es Dateien zu sharen deren Inhalt nicht zur freien Verwendung stehen.
Weiterhin ist es aber auch legal sich eine lizensierte Sache herrunter zu laden und sich die Lizenz anderweitig zu holen -> z.B. bei Shareware.

Kurz: Das System ist im Kern legal, das was man mit dem System macht das muss geprüft werden.
alzaimar
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic star
Beiträge: 2889
Erhaltene Danke: 13

W2000, XP
D6E, BDS2006A, DevExpress
BeitragVerfasst: Fr 31.08.07 17:08 
user profile iconTilo hat folgendes geschrieben:
user profile iconalzaimar hat folgendes geschrieben:

Das die Tauschbörsen irgendwie illegal sind, steht ja wohl außer Frage (obwohl WAS genau daran so verboten ist, ist auch nicht so einfach).

!Achtung! Die Tauschbörse als solch ist vollkommen legal.

Natürlich. Nur im Kontext dieser Diskussion nicht.

Ich hätte wohl schreiben müssen: 'Das Tauschbörsing irgendwie illegal ist'

Mea Culpa.

_________________
Na denn, dann. Bis dann, denn.