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Mitmischer 1703
      
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Verfasst: Di 04.09.12 21:30
Hallo DF!
Es ist schon spät, also fasse ich mich kurz  .
1. Ich habe meinem Informatiklehrer als Thema für eine Besondere Lernleistung ein Thema à la diesem vorgeschlagen. Er hat entgegnet, dass dieses Thema dem Anspruch einer Besonderen Lernleistung nicht gerecht würde. Hat er Recht? Immerhin kann man ja durch die Art der Kategorisierung oder schon durch das Graphenzeichnen an sich den Aufwand beliebig hoch treiben.
2. Falls er tatsächlich Recht hat, fallen euch alternative Themenvorschläge ein bzw. habt ihr eigene Erfahrungen?
Viele Grüße,
Mitmischer
Moderiert von Th69: Titel erweitert.
_________________ Die Lösung ist nicht siebzehn.
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Mathematiker
      
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Verfasst: Di 04.09.12 21:44
Hallo,
Mitmischer 1703 hat folgendes geschrieben : | ... als Thema für eine Besondere Lernleistung ein Thema à la diesem vorgeschlagen. Er hat entgegnet, dass dieses Thema dem Anspruch einer Besonderen Lernleistung nicht gerecht würde. |
Dein Link enthält interessante Bilder. Als Richtlinie für eine Besondere Lernleistung gilt:
Zitat: | Bei einer Jahresarbeit soll der Schüler sich selbstständig in ein Fachgebiet einarbeiten und eine Fragestellung gemäß wissenschaftlichen Ansprüchen (soweit dies in der Schule möglich ist) bearbeiten. |
Nun ergibt sich für mich die Frage, welche wissenschaftliche Fragestellung Du bearbeiten willst? Solche Bilder malen? Das kann es wohl nicht sein.
Bei uns (Autsch! Lehrer!) würdest Du damit auch nicht angenommen.
Beste Grüße
Mathematiker
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Gausi
      
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Verfasst: Di 04.09.12 23:11
Solche Bilder malen? Einfach so? Ich muss sagen: Das finde ich schon sehr anspruchsvoll.
Zum Thema "Graphen zeichnen" (und nichts anderes wird hier ja wohl gemacht, wenn ich das richtig überblicke) gibt es ganze Vorlesungen. Das läuft hier auch erst im Master-Studiengang.
Also: Aus den "Verbindungsdaten", wer mit wem befreundet ist, eine ansprechende visuelle Darstellung zu generieren, so dass "Cliquen" (sowohl im sozialen, als auch im graph-theoretischen Sinne) erkennbar werden, fände ich durchaus eine besondere Lernleistung.
Aber bei sowas hat der Lehrer das letzte Wort. 
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Mathematiker
      
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Verfasst: Di 04.09.12 23:30
Gausi hat folgendes geschrieben : | Zum Thema "Graphen zeichnen" (und nichts anderes wird hier ja wohl gemacht, wenn ich das richtig überblicke) gibt es ganze Vorlesungen. Das läuft hier auch erst im Master-Studiengang. |
Graphentheorie ist anspruchsvoll, sehr anspruchsvoll sogar. Das steht außer Zweifel.
Mein Problem mit solchen Ideen für Besondere Lernleistungen ist aber, dass eine konkrete Aufgabenstellung vorhanden sein muss. Außer dem in diesem Beispiel zu erstellenden Programm gehört auch eine schriftliche Arbeit mit einem theoretischen Kern dazu.
Und welche Verbindungsdaten will er analysieren? Besser, wie kommt er an solche legal heran?
Ohne Mitmischer zu nahe treten zu wollen, befürchte ich (und seinem Lehrer wird es vielleicht auch so gehen), wird es auf die einfache Reproduktion derartiger Graphen hinauslaufen. Und das ist etwas wenig.
Natürlich kann ich mich täuschen und Mitmischer kann viel mehr erreichen. Dann hätte er sogar eine sehr gute Chance bei "Jugend forscht".
Das Beste wird sein, wenn er mit einer klar formulierten Zielstellung und evtl. ersten praktischen Vorarbeiten versucht, seinen Lehrer zu überzeugen. Lehrer (=  ) kann man (höflich) manchmal überzeugen, wirklich!
Beste Grüße
Mathematiker
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Delphi-Laie
      
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Verfasst: Mi 05.09.12 00:29
Interessant wäre z.B (für mich jedenfalls), solche sozialen Netzwerke zu durchforsten und zu ermitteln, wie groß der mittlere minimale "Kennen-Abstand" zwischen zwei Personen ist. Das gab es ja schon immer: Ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der....(für meine Interessen nützlich ist). Analog: Wie viele solcher "Kennen-Verbindungen" gibt es, und wie ist die Anzahl der Elemente auf diese "mehrelementigen Kennen-Verbindungen" verteilt (alles gemittelt)? Im Zeitalter von Facebook & Co. liegen - in dieser Form und diesem Umfangreichtum wohl erstmalig in der Menschheitsgeschichte - nicht nur umfangreiche Datensätze vor, sondern diese sind auch elektronisch verarbeitbar (sofern zugänglich und das dem Datenschutz genügt, anonymisiert vermutlich ja). Ist aber für einen Schüler wohl deutlich zu hoch, es sei denn, ein Nachwuchsgenie sucht ein Betätigungsfeld. Vermutlich tut Facebook als ein vorbildlicher Datenkrake so etwas schon längst und gibt natürlich auch nichts nach außen, zumindest nicht aufrichtigen Interessenten, sondern höchstens anderen Datenkraken, allen voran US-amerikanischen Geheimdiensten.
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Gausi
      
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Verfasst: Mi 05.09.12 10:35
@Delphi-Laie: Das wäre dann wohl die Geschichte von wegen "Small world", oder? Da ist die Antwort mal nicht 42, sondern 6  . Siehe dazu auch Six Degrees of Kevin Bacon, eine Spaß-Variante der Erdos-Zahl. Dazu gab es vor kurzem auch eine recht gute Doku auf 3Sat, die sich allgemein damit beschäftigt hat. Als roter Faden zog sich das Experiment: Schicke ein Paket von (z.B.) <abgeschiedenes Dorf in Afrika> zu <Prof an Uni in USA>, aber benutze als Zwischenstationen immer nur Freunde. Viele Pakete kamen tatsächlich an. Spannend fand ich auch den Typen, der diese Small-World-Phänomene in der Krebs-Forschung anwendet...
@Mathematiker: Wieso bist du denn der Ansicht, dass die Reproduktion solcher Grafiken nicht anspruchsvoll genug wäre? Die Problemstellung finde ich durchaus interessant, und gibt auch einiges an Theorie her, würde ich sagen:
Gegeben: Ein Graph (als Adjazenzliste oder -Matrix). Gesucht: Eine visuelle Darstellung, die bestimmte Substrukturen (z.B. Cliquen) gut erkennbar macht. Ob man das mit realen Verbindungsdaten macht, oder mit simulierten, zufälligen, ist dabei erstmal egal.
Interessant wäre evtl. noch, wie man "zufällige" Graphen erstellt, die die Eigenschaften einer "small world" erfüllen. Also u.a. starke lokale Cliquenbildung, bei gleichzeitig kleinem globalen Durchmesser.
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Delphi-Laie
      
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Verfasst: Mi 05.09.12 13:02
Hallo Gausi, die mittlere/maximale (?) Anzahl 6 kannte ich natürlich schon. Aber es geht auch kürzer. Wer nur einen namhaften bay(e)rischen Politiker oder katholischen Geistlichen kennt, der ist über die Anzahl 2 schon beim Papst (Josef Ratzinger) und bei der 3 schon beim lieben Gott angelangt. Na, ist das nicht eine namhafte und kürzestmögliche "connection"?
Natürlich kann man auch die Verteilung, wer wieviele Kontaktpersonen sein eigen nennt, analysieren. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Zuletzt bearbeitet von Delphi-Laie am Mi 05.09.12 17:15, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Gausi
      
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Verfasst: Mi 05.09.12 13:43
Ich kenne keinen namhaften bayerischen Politiker, und bin trotzdem über 2 Hops beim Papst. Schließlich war ich mal mit unserem Kardinal Mittagessen. Und bei Gott bin ich direkt, aber das wird langsam OT.
Dass es in einigen Fällen kürzer geht, ist ja vollkommen klar.
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Mitmischer 1703 
      
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Verfasst: Mi 05.09.12 15:57
Hi und danke für die promten Antworten!
Das Projekt würde nicht nur das Darstellen, sondern auch die Erfassung der Daten erfassen. Das geht für facebook beispielsweise über eine eigene API .
Mich interessiert (wie von Mathematiker angesprochen) der theoretische Hintergrund. Wie sieht der bei solch einem Graphenzeichner aus?
Die mittlere Kennen-Zahl herauszufinden ist sicherlich interessant, aber vermutlich zu komplex.
Weiterhin müssen eure Themenvorschläge nicht auf facebook und Co. gemünzt sein, ich bin für alles offen  .
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Martok
      
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Verfasst: Mi 05.09.12 17:23
Ich hab da jetzt kein Wort mit dem Team vorher gewechselt, aber ich kenne da eine ziemlich große deutsche Entwicklercommunity, die bestimmt auch einige interessante Netze ergeben dürfte
Grade wenn man da noch eine Zeitachse reinbaut wird das bestimmt interessant. Oder man könnte untersuchen, wie die Sprach-Sparten untereinander personell verbunden sind, oder wie Personen zwischen den Sprach-Baryzentren (die dann ja erstmal erkennen und kategorisieren musst) wechseln.
Das mit dem Layout ist übrigens gar nicht so einfach, ich spiele da (wegen diesem Thread) grade etwas mit Graphviz rum - das macht da sehr schnell die Beine hoch. Du hättest da also durchaus was vor dir, auch wenn die Implementation davon gar nicht mal so wissenschaftlich interessant wäre.
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Für diesen Beitrag haben gedankt: FinnO
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