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jasocul
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 11:52 
Bafög kam von mir. Früher war das das selbe Amt. Sorry, dass ich schon so alt bin. :zwinker:

Wenn ich sarkastisch wäre, würde ich schreiben, dass es dir noch nicht schlecht genug geht, wenn dir der Gang zum Amt noch zu stressig ist. Aber deine Situation ist schon nicht besonders gut. Die Ämter haben es bei einer solchen Situation auch nicht besonders leicht, gerecht zu sein. Die Leute dort müssen sich an ihre Vorschriften halten. Würden sie es nicht, gäbe es genauso viel Ärger. Es gibt aber auch sogenannte Härtefall-Regelungen. Ist natürlich wieder Extra-Aufwand, aber wenn dir das zu stressig ist, ist es auch irgendwie dein Problem. Die Amtsleute haben dir gegenüber sogar eine Beratungspflicht. Du musst sie nur warnehmen.
mexx Threadstarter
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 11:58 
Da ich ja kein so großer Freund der Beamten bin, eben weil der Verdients nicht zur Leistung passt, empfehle ich Dir, gehe den Weg. Nimm Dir einfach mal den tag und fülle alles aus. Die Beamten haben echt viel Arbeit damit und den wird das schon nicht weh tun, wenn die mal was machen müssen.

Sorry, dass ich so hart bin, aber ich war einmal auf dem Arbeitsamt und durfte beiwohnen wie alle Besucher eine Stunde warten durften, weil die Damen von der Abteilung eine Kaffeepause gemacht haben. Von 10-11 wohl bemerkt!!! Da hat doch niemand Pause!

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jasocul
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 12:05 
user profile iconmexx hat folgendes geschrieben:
Sorry, dass ich so hart bin, aber ich war einmal auf dem Arbeitsamt und durfte beiwohnen wie alle Besucher eine Stunde warten durften, weil die Damen von der Abteilung eine Kaffeepause gemacht haben. Von 10-11 wohl bemerkt!!! Da hat doch niemand Pause!

In welcher Zeitzone warst du denn? Und warum hast du deine Uhr nicht umgestellt? :lol:
Scherz bei Seite.
Es gibt natürlich immer solche und solche Menschen. Davon sind auch Beamte nicht ausgenommen. Bei deinem Beispiel zeigt sich, dass es Sinn macht neue Regelungen einzuführen. Bei uns gibt es Gemeinden, die nur noch feste Termine vergeben, die dann auch nach Möglichkeit eingehalten werden. Soweit ich das mitbekommen habe, soll sich diese Problematik dadurch sehr entschärft haben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wirklich ein Stunde Kaffepause gemacht wird. Ein paar kleine Enblicke habe ich in die Verwaltungsstruktur von Gemeinden. (Durch politische und gemeinnützige Arbeiten). Oft wird eine Kaffepause gemacht und direkt damit verbunden andere notwendige Tätigkeiten. Leider sieht es dann oft für die "Besucher" so aus, als würde die Pause eine Stunde dauern.
azubi_20
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 12:08 
Beratungspflicht ist gut... ich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. Die Leute auf dem Amt sehen durch die Regelungen selber nicht durch. Mein Bruder haben die vor einem Jahr angeschrieben, er solle mal zeigen, was er alles unternommen hat, um Arbeit zu bekommen - mein Bruder bezieht kein Geld vom Amt und war zum Zeitpunkt regulär Schüler.
Wenn die mich fragen, was verdient deine Mutter, sag ich: weiss ich nicht, weil ihr das nicht hinbekommt zu berechnen. Mein Vater : kp, habe keine Verbindung mehr zu ihm. Nächste Sache, ihre Öffnungszeiten sind für normale Arbeitnehmer fast nicht wahrzunehmen (vor 18.00 bin ich nicht zu Hause). Abgesehen davon mag ich mein Arbeitsamt nicht besonders: unterbesetzt, uninformierte Angestellte / Beamte, lange Wartezeiten, gestresste Antragssteller... Willkommen in Berlin
Phobeus
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 12:34 
Ach kommt... Jammern bringt da nichts. Die Öffnungszeiten sind in der Tat Arbeitsfeindlich und es gibt auch faule Beamte, so wie es zahlreiche andere Faule Menschen gibt und jeder zweite Besuch von mir bei einem Amt endet in einem Blutbad... aber who cares. Geht zum Amt hin und bringt am besten gleich das Sozialgesetzbuch mit um ein paar Passagen daraus zu zitieren, wenn man Euch mit etwas wie "BAB gibt es nicht" kommt. Meist gibts dann einen Ruf ins Nebenzimmer: "Du Elfriede... haste mal ne Moment Zeit?" und dann kriegt man auch irgendwie jemanden ran, der sich mit der Materie auskennt und einen kompetent berät. Man muss seine Rechte kennen, tut man dies nicht verläuft der Dialog meist a la "Gibts da kein Geld?" "Ich wüßte nicht woher..." "OK".

Ebenso beim Arbeitsamt. Auch dort sitzen fähige Leute und jene die die Massen abspeisen. Man sollte freundlich sein und auch ein Verständnis dafür haben, dass so mancher Mitarbeiter dort einen wirklichen Scheiß-Job hat (ich kenne jemanden, der bei der Afa arbeitet und ich würde nicht tauschen). Kommt einem dort aber mal jemand blöd, dann fordert Eure Rechte ein. Ich habe bei der Afa durch Zufall eine sehr nette, junge Sachbearbeiterin getroffen, die wirklich prima Beraten hat und auch auf einige Dinge aufmerksam gemacht hat, die ich noch geltend machen könnte. Als ich beim zweiten Besuch dort war und am Empfang eine andere Mitarbeiterin bekommen sollte, verlangte ich die andere Mitarbeiterin. Als die Empfangsdame dann rumzickte, schnappte ich mir den "Ideenbogen" (nannte sich IMAO so) den die gerade umbenannte Afa überall stehen hatte und verlangte den Namen der Empfangsdame. Ich schrieb drauf "Frau X erwies sich im Umgang mit der Kundschaft als unkooperativ und ist nicht bereit einen Termin mit dem Wunschsachbearbeiter des Kunden zu geben." Plötzlich ging es dann doch und selbst die Sachbearbeiterin mußte über die "Empfangsdame" witzeln. Sucht Euch kompetente Ansprechpartner und seid hartnäckig. Euch korrekt zu behandeln muss als geringster Arbeitsweg angesehen werden. Wenn das Abwimmeln von Euch mehr Zeit/Nerven kostet, wird man alles tun um Euch schnell zufrieden zu stellen.

Natürlich gibt es auch die andere Seite... nach Anmeldung des Gewerbes mußte ich 8 Monate auf meine Steuernummer warten und da FA erwies sich als höchst unkooperativ ("Ist in Arbeit..."). Wie man in der Zwischenzeit Rechnungen ausstellt, schien denen egal zu sein. Als ich dann dort um einen persönlichen Termin bat, zum Sachbearbeiter reingebeten wurde und dieser um einen "Moment meiner Zeit bat" und anfing seine Blumen zu gießen... wie gesagt jeder Zweite gang endet im Blutbad und im Zweifel hat jeder Mitarbeiter respekt vor seinem Vorgesetzen... den muss man sich dann halt gleich auf den Flur schnappen...

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jasocul
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 12:41 
Dein Arbeitgeber muss dir dafür frei geben.
Inkompetenz im Amt kommt genauso vor, wie im richtigen Leben. Das ist nicht OK, aber bei dem, was in der Politik sich ständig ändert, manchmal auch zu verstehen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, je freundlicher man zu den Leuten im Amt ist, umso umgänglicher werden die. Man muss sich nicht zum Bittsteller machen. Man muss nur so auftreten, dass die Angestellten/Beamten merken, dass sie wie Menschen behandelt werden. Seinen Frust bei denen loszuwerden bringt überhaupt nichts. Oder hilfst du gerne Leuten, die dich anpöbeln und ihren Frust bei dir ablassen?

Gehe nett mit den Leuten um und erkläre dein Problem. Ein freundliches Lächeln und den "Guten Tag" wünschen, hilft auch einiges. Ein kleiner Spruch zum Anfang (Viel zu heiß heute oder Scheiß Wetter. Bitte selbst anpassen) lockert das Gespräch oft auf. Provokationen sollte man vermeiden. Das müssen die schon von anderen genug aushalten. Ich habe noch keinen im Amt erlebt, der dann nicht freundlich mit mir war. Manchmal hilft es auch sich ein bisschen blöd zu stellen (Ich komme mit dem Formular nicht klar. Ich habe keinen Kontakt zu meinem Vater und bekomme deswegen keine Auskunft. Was soll ich denn jetzt da eintragen?). Darauf stehen die total. Gut, Pech kann man immer haben, wenn der letzte "Kunde" ein A**** war, wird auch der Beamte nicht gerade optimal drauf sein. Aber man sollte immer für ein freundliche Atmosphäre sorgen. Einfach so behandeln, wie man selbst auch behandelt werden möchte.

Berlin ist sicher nicht mit einem Nest von 70.000 Einwohner zu vergleichen, aber auch Berliner sind Menschen. (Glaube ich)
mexx Threadstarter
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 12:59 
Eine Tochterfirma der Firmengruppe für die ich tätig bin(ja, Firmengruppe und dennoch schlimme arbeitssituation) stellte beim Amt eine Suchanfrage auf einen Elektriker. Keine Große Sache, denkt man! Nachdem wir 2 Wochen nix gehört hatten, riefen die Sachbearbeiter beim Amt an. 2 Tage später, kamen die Bewerbungen. Aber es waren keine Elektriker sondern Mauerer! Hammer! Und jetzt kommts, dass ist dem Amt schon 2 mal passiert! Echt hart! Nicht nur der hohe Zeitaufwand, sondern auch dass die falschen Bewerbungen bei uns ankamen. Wenn eine Firma einen Arbeitsplatz zu vergeben hat, dann muss das doch so schnell wie möglich gehen?!

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crowley
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 13:30 
randnotiz:

@azubi_20 ... wenn du einen titel gegen deinen vater hast und dieser dir zu unterhalt verpflichtet ist, kannst du damit zum amt gehen. die zahlen dann den unterhalt an dich weiter und holen sich später das geld von deinem vater wieder (hab das in meinem bekanntenkreis ein paar mal erlebt wie das läuft). desweiteren bekommst du nicht nur GEZ- Befreiung, auch ein analoger Telefonanschluss ist "frei" und - wenn du es als für deine ausbildung als notwendig nachweisen kannst - ist auch ein internetanschluss möglich.

Generell habe ich die erfahrung gemacht, dass man auch mit beamten reden kann ;) nein, wenn man sich ihnen freundlich gegenüber verhält und sich vor allem auch motiviert zeigt, werden sie wirklich helfen. habe auch schon drei "arbeitslose" phasen hinter mir, die längste davon dauerte 10 Monate.

Beschi**ene Firmen gibt es überall, die Mitarbeiter ausbeuten und raus mobben. In Aachen gibt es derzeit über 2500 arbeitslose Informatiker... wenn du eingestellt wirst, hast du kaum die Chance auf ein angemessenes Gehalt (O-Ton: "Wenn Sie's nicht machen, wir kriegen für das Geld sicher jemand anderen"). Bin froh, dass ich den Schritt ins Ausland gemacht habe.

Zum Thema Arbeitsstellenwechsel: Wenn man aufgrund einer neuen Anstellung umziehen muss, kann man sich diesen Umzug mit bis zu 6000€ vom Arbeitsamt fördern lassen. Desweiteren zahlt das Arbeitsamt auch Trennungskostenbeihilfe, wenn man aufgrund eines neuen Arbeitsplatzes dazu gezwungen ist, zwei Haushalte zu führen. Das sind im ersten halben Jahr auch jeweils mehr als 300€ im Monat... danach wird's weniger (die Zahlen hab ich aber nicht sicher im Kopf)... Mein Umzug in die Niederlande hatte mir auch das Arbeitsamt bezahlt -> 3400€...

C.
digi_c
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 13:35 
user profile iconPhobeus, user profile iconJascul kann ich nur voll zustimmen:
-freundlich sein, nicht drohen
-nachfragen
-aber auch energisch
-und vorallem informiert(manchmal auch auf SGB,BDSG,... hinweisen)

Jaja Jammer-Thread ;)
Obwohl ich mich sehr gut auf andere Menschen einstellen kann habe ich aber auch schon öfters ein paar Probleme da gehabt:
-Unwissen über Gesetzeslage
-Faulheit/Unwissen über Mitarbeit(wollten mir keine Kopie+Eingangsstempel machen)
-und laaaaaaannnnngggggsaaaaaammmmm

Das größte Problem das ich bisher hatte ist Zeitspiel und Inkompetenz. Die wissen nicht ob/was sie machen dürfen und müssen dann erst Vorgesetzte fragen(ich stand mit dem Gesetzestext auf der Matte) oder prüfen oder fordern unterlagen an die die längst haben.



Wo wir gerade dabei sind, wie schätzt ihr das Konkurrenzdenken zwischen den Kollegen bei solch einer Arbeitsmarkt-Situtation eigentlich ein? Ich habe eigentlich keine Probleme aber man hört da nicht das beste...
jasocul
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Sydney Prof + CE
BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 13:45 
ANMERKUNG:
Wir sind ganz schön weit weg vom Thema :!:
Oder anders ausgedrückt:
Bitte erstellt für jede eurer Fragen ein separates Topic, da die Diskussion mehrerer Fragen in einem Topic für gewöhnlich für Verwirrung und Durcheinander sorgt.
mexx Threadstarter
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 14:54 
Wir sind völlig ab vom Thema, das ist wahr...aber da sehr viele Leute hier sich der Diskussion angeschlossen haben, nutze ich die Gelegenheit und belobige die Teilnehmer. In keinen anderen Forum habe ich so vernünftige und intilligente Menschen kennengelernt, wie hier. Hilfbereitschaft auf hohen Niveau! Das gefällt mir hier sehr!

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DerDepp
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 15:15 
Kurz meine Meinung auch dazu:
Beamte wegen ihres Geldes zu beneiden scheint mir nicht sehr sinnvoll zu sein - jeder muss leben und so viel erhalten unsere Staatsdiener (zumindest die meisten) auch nicht. Da gibt es aber auch andere schöne Sachen im Leben eines Beamten: Unkündbarkeit, gute Pension, nicht so viel Stress im Job, Privatversicherung (der Staat gibt 1/2 zur Krankheit) und einiges mehr... Da macht der Neid schon mehr Sinn 8) Aber ich denke auch bei denen wird es mit der Zeit härter: Länger arbeiten, weniger Zuschläge, später in Pension ...
Jetzt zu dir: Als Mitarbeiter eines Ladens hast du eigentlich nur 2 Möglichkeiten: Halt den Mund, geh in Deckung, petz die A...backen zusammen und mach weiter solange es geht. Alternativ dazu zieh die Reissleine und wechsle dahin wo es besser ist, auch wenn es sein muss weit weit weg (wenn dann aber richtig: Man kann so was auch bereuen!)! Andere Scherze wie Einführung eines Betriebrats lass bitte die andere machen...
Nicht schön aber wahr (?) DeDe
Bunbury
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 15:15 
Titel: arrogante Gewerkschaften
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Es geht noch wesentlich schlimmer als Beamte:

Erinnert sich noch jemand an das "5000 x 5000" Initiative von VW?

Da sollten 5000 ungelernte Langzeitarbeitslose eingestellt werden für jeweils 5000,-DM brutto. Die Gewerkschaft hat einen riesen Terz veranstaltet, daß da die Gefahr besteht, daß VW dann später auf die Idee kommen könnte reguläre Facharbeiterstellen abzubauen und dafür solche "Billiglöhner" einzustellen. VW könnte damit sowohl die Mitarbeiter als auch die Gewerkschaften unter Druck setzen geringere Lohnsteigerungen zu fordern...

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keinen in meiner näheren Bekanntschaft, der mit vollwertiger Berufsausbildung annähernd soviel verdient hätte. Selbst ein bekannter Akademiker ist da neidisch geworden.

Fakt ist, daß in westdeutschen Wohlfahrts-Großunternehmen unverhältnissmäßige Löhne und Zusatzleistungen gefordert und gezahlt werden und die Gewerkschaften - um Ihr Dasein zu rechtfertigen - jedes Jahr immer noch mehr rausholen müssen.

Ich bin dafür, daß Mitarbeiter an Profiten der Firmen durch höhere Löhne beteiligt werden. Nur darf sich keine Gewerkschaft Deutschlands anmaßen zu behaupten "sozial" zu sein.
Das sind Lobbyisten die für Ihre paar Leute rausholen was eben geht um beim nächsten mal wieder gewählt zu werden.

Darüber das 80% kleinerer Firmen nicht an Tarifverträge gebunden sind und da ein Ingenieur mit Uni-Abschluss weniger verdient als ein Facharbeiter beim Großunternehmen verliert von denen keiner auch nur ein Wort, solange die Abschlüsse für Ihre Clienten stimmen.
In Dunkeldeutschland - gerade bei kleinen Firmen - verdienen Akademiker oft knapp die Hälfte von Fließbandarbeitern bei VW und BMW und wie ostdeutsche Facharbeiter überleben ist teilweise ein Rätsel.

Am schlimmsten sind die "armen Säue" bei VW und Co. die sich selbst in Fernsehinterviews als "Melkkühe der Nation" bezeichnen, wenn sie wieder 35 statt 32 Stunden
arbeiten sollen.


Da lobe ich mir Edmund Stoiber, weil der immerschon ein Mitgefühl für sozial Benachteiligte hatte:


Edmund Stoiber hat folgendes geschrieben:
Man muß auch mal an den kleinen Mann denken, der seine
Familie mit 6000-7000 DM /Monat über die Runden bringen muß.

MfG
Bunbury

.


Zuletzt bearbeitet von Bunbury am Mi 19.07.06 15:25, insgesamt 1-mal bearbeitet
mexx Threadstarter
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 15:22 
Titel: Re: arrogante Gewerkschaften
user profile iconBunbury hat folgendes geschrieben:
.
Darüber das 80% kleinerer Firmen nicht an Tarifverträge gebunden sind und so ein Ingenieur mit Uni-Abschluss weniger verdient als einer am
Fließband beim Großunternehmen regt sich da kein Mensch auf.

Und noch schlimmer sind die "armen Säue", die sich selbst in Fernsehinterviews als "Melkkühe der Nation" bezeichnen, wenn sie wieder 35 statt 32 Stunden
arbeiten sollen.



.


Das ist ohnehin ein absolutes unding. In meiner Firma arbeiten Industriekauffrauen, deren Lohn auf dem selben Niveau ist, wie der einer Verkäuferin für Backwaren. Die Verkäuferin bezieht Tariflohn, die Industriekauffrau nicht! Da hat sich doch die Ausbildung wirklich gelohnt!

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jasocul
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 15:27 
Bitte bleibt einigermaßen beim Thema und sachlich. Ich habe oben versucht, die Schärfe ein wenig zu mildern. Auch wenn ich den Frust nachvollziehen kann, sollte das jetzt nicht Parolen und Stimmungsmache über gehen.
Und kommt wieder auf das eigentliche Thema zurück :mahn:
mexx Threadstarter
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 15:49 
Dann werfe ich dies hier mal in den Raum. Wieso werden die Beamten nach einen Tarifähnlichen-Verfahren bezahlt, wo jeder seiner Qualifikation entsprechenden bezieht und in der Wirtschaft soviel Ungerechtigkeit herrscht, sodass qualifikation kaum Einfluss auf den Lohn nimmt? Dazu kommt, dass die Beamten trotz des Tarifähnlichen-Entlohnungsverfahren, welches nach der Qualifikation des entsprechenden Beamten geht, auch noch Zusatzbezüge erhalten?

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jasocul
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 16:34 
In der freien Wirtschaft geht alles ein bisschen nach Angebot und Nachfrage. Auch wenn du noch so gut bist und eigentlich 100.000€ im Jahr bekommen müsstest, bist du zur Zeit ersetzbar. Arbeitslose (auch, oder gerade, in der IT) gibt es im Moment genug. Also bekommst du nur 20.000€ (nur um mal eine Zahl zu nennen). Macht es jemand für weniger, hast du Pech gehabt. Gut, so Extrem ist es (noch) nicht. Wir haben hier keine amerikanischen Verhältnisse, aber so läuft das Prinzip.

Wie das bei den Beamten ist, habe ich ganz am Anfang schon mal angesprochen. Das muss ich nicht noch mal schreiben, oder?
Und es wurd auch schon darauf hingewiesen, dass der Sockelbetrag geringer ist (habe ich jetzt nicht verifiziert). Ich habe das Gefühl, dass die Gehälter der Beamten oft überschätzt wird. Ein Bekannter von mir ist Beamter in einer vergleichbaren Position, wie meiner. Ich habe das Gefühl, der lebt nicht so gut, wie ich.

Wenn jemand eine Übersicht über die Beamten-Gehälter findet, soll er doch mal einen Link machen. Vielleicht klärt das einige Dinge auf.
Bunbury
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 17:18 
.

Besoldungstabelle

Als Beispiel:

Dipl. Ing. FH, Alter 25
(nach Besoldungsverordnung sind Studiengang und Zusatzqualifikationen irrelevant)

höchst-mögliche Einstufung: A9
Brutto-Jahreseinkommen: 22.765,44€

Einstiegsgehalt für Absolventen in der Wirtschaft (z.B. Studiengang Mechatronik)

kleinstes registriertes Gehalt: ca. 22.000,-€ (im Land Brandenburg)
größtes registriertes Gehalt: ca. 56.000,-€ (Baden Würtemberg)

Durchschnitt: 40.000,-€

Quelle: Alma Mater (ca. Angaben aus dem Gedächtnis)

Man bezahlt als Beamter auch Einkommenssteuer, lediglich die Arbeitslosenversicherung kann man sich sparen. Brutto-/Nettorechner findet man überall im Netz.
Erhöhte Bezüge gibts erst wenn man heiratet, abrechnen muß man außerdem noch die private Krankenversicherung.

MfG
Bunbury

.


Zuletzt bearbeitet von Bunbury am Mi 19.07.06 17:38, insgesamt 6-mal bearbeitet
Neidhard von Reuental
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 17:22 
Also ich arbeite im Baugewerbe, stehe jeden Tag (40h Woche) in der Hitze oder Kälte und mach meinen Buckel krum damit ich etwas Geld zum leben habe. In diesem Jahr verdiene ich wahrscheinlich 13.000€ (wenn es keine winterbedingte Entlassung gibt).
Da sitzen diese Sesselfurzer und scheffeln Geld für's rumsitzen. Naja, das stört mich nicht weiter. Was mit gewaltig stinkt ist die Rente. Man soll sich privatversichern, habe ich auch gemacht. Aber jedes Jahr wird der Betrag um 3% erhöht. Komischer weise habe ich seit 7 Jahren keine Lohnerhöhung gesehn. Urlaubsgeld,Weihnachtsgeld,Wintergeld,Schlechtwettergeld gibts auch nicht. Zum Spaaren kommt man so nie, man lebt sozusagen "Von der Hand in den Mund".
Um noch mal auf die Rente zurück zu kommen. Wie soll ein Mensch der sein ganzes Leben lang körperlich schwer gearbeitet hat bis 70 durchhalten?
Da haben es Beamte doch wesentlich besser, die gehen gemütlich in Frührente und genießen ihren Ruhestand wärend dessen der Arbeiter vor Schmerzen kaum noch laufen oder aufstehen kann.

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Signaturen sind hier sinnlos!
Christian R.
Ehemaliges Mitglied
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BeitragVerfasst: Mi 19.07.06 18:51 
Ich habe hier etwas sehr interessantes angehängt. Dazu bitte ich Euch jegliche Kommentare zum Thema Verschwörungstheorien zu unterlassen, da diese nicht Thema des Threads sind und mich dieses Thema auch nicht die Bohne interessiert.
(Anhang ist ein Zitat aus "Illuminatus 3")

Aber vielleicht helfen Euch diese Definitionen ein wenig in größeren Strukturen zu denken. Denkt einfach daran, wie lange es einerseits unsere Gesellschaft in dieser Form schon gibt, aber wie lange sie sich andererseits insgesamt entwickelt hat. Versuch doch mal den Himalaya mit einem Hammer einzureißen. Vielleicht sollten wir auch einfach mal lernen NEIN zu sagen. Das NEIN wurde hier in der Einen oder Anderen Form in verschiedenen Beiträgen schon öfters erwähnt.

Ich spreche nicht nur das Thea Beamte an, der Thread hat nun schon andere Bahnen eingeschlagen. Ähnlich dem Spruch "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!" könnte man sagen

- "Stell Dir vor es ist Staat und keiner lässt sich verstaatlichen!"
- "Stell Dir vor es ist Verwaltung und keiner lässt sich verwalten!"
- "Stell Dir vor es ist Wirtschaft und keiner wirtschaftet!"

Ließe sich beliebig fortführen.

Viele Grüße
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